Netzwerkperformance

Der Inhalt der folgenden Abschnitte gilt für Performance 2 Service Level Agreement for Oracle Cloud Infrastructure – Compute innerhalb von Abschnitt 3.6 der Pillar-Dokumentation zu Oracle PaaS und IaaS Public Cloud Services. Sie können eine PDF von der Seite Oracle Cloud Infrastructure Service Level Agreement (SLA) herunterladen.

Oracle Cloud Infrastructure bietet ein Service-Level Agreement (SLA) für den Netzwerkdurchsatz zwischen Instanzen in derselben Availability-Domain in einem virtuellen Cloud-Netzwerk (VCN). Sie können sich dies als Maß für die LAN-Performance vorstellen.

Wichtig

Dieses SLA gilt nur für Bare-Metal-Instanzen.

Wenn Ihr VCN das Bandbreiten-SLA nicht erfüllt, stellen Sie sicher, dass die CPU auf der Instanz nicht mit anderen Services oder Anwendungen überlastet ist. Prüfen Sie dazu die durchschnittliche CPU-Auslastung mit einem Utility wie top. Sie muss kleiner als eins sein.

Um das SLA zu erfüllen, muss der Netzwerkdurchsatz für Instanzen innerhalb derselben Availability-Domain und desselben VCN mindestens 90% des angegebenen Höchstwertes für mindestens 99,9% des Abrechnungsmonats betragen. Der Netzwerkdurchsatz wird in Megabit pro Sekunde (MBit/s) oder Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) gemessen.

Informationen zur durchschnittlichen Netzwerk-Roundtrip-Latenz zwischen Regionen finden Sie unter Regionsübergreifende Latenz.

Testmethode

Starten Sie zwei Bare-Metal-Instanzen in derselben Availability-Domain und demselben VCN. Installieren und starten Sie das Utility iperf3, wobei eine Instanz als Server und die andere als Client verwendet wird. Prüfen Sie die Bandbreitenergebnisse von iperf3, um den Netzwerkdurchsatz des VCN zu bestimmen.

  1. Starten Sie zwei Bare-Metal-Instanzen in derselben Availability-Domain in einem einzelnen VCN. Geben Sie eine Instanz als Server und die andere als Client an. Anweisungen zum Starten finden Sie unter Instanz erstellen.
  2. Installieren Sie iperf3 auf beiden Instanzen. Linux-Beispielbefehl:

    sudo yum install -y iperf3
  3. Aktivieren Sie die Kommunikation mit der Serverinstanz auf TCP-Port 5201 (für iperf3):
    1. Fügen Sie für das Subnetz, in dem sich die Serverinstanz befindet, eine Regel zur Sicherheitsliste des Subnetzes hinzu, um zustandslosen Ingress-Traffic auf TCP-Port 5201 von einer beliebigen Quell-IP-Adresse (0.0.0.0/0) und einem beliebigen Quellport zuzulassen. Anweisungen hierzu finden Sie unter Aktualisieren von Regeln in einer Sicherheitsliste. Wenn Sie stattdessen Netzwerksicherheitsgruppen (NSGs) mit der Instanz verwenden, fügen Sie die Regel zur NSG der Instanz hinzu.
    2. Öffnen Sie auf der Instanz selbst die Firewall, um iperf3-Traffic zuzulassen. Linux-Beispielbefehle:

      Achtung

      Bei Instanzen mit einem iSCSI-Boot-Volume kann der folgende --reload-Befehl Probleme verursachen. Weitere Einzelheiten und einen Workaround finden Sie unter Bei den Instanzen hängt das System, nachdem "firewall-cmd --reload" ausgeführt wurde.
      sudo firewall-cmd --zone=public --permanent --add-port 5201/tcp
      
      sudo firewall-cmd --reload
  4. Starten Sie den iperf3-Test:
    1. Führen Sie auf der Serverinstanz iperf3 im Servermodus aus. Linux-Beispielbefehl:

      iperf3 -s
    2. Führen Sie auf der Clientinstanz iperf3 im Clientmodus aus, und geben Sie die private IP-Adresse der Serverinstanz an. Linux-Beispielbefehl:

      iperf3 -c <server_instance_private_ip_address>
  5. Prüfen Sie die iperf3-Ergebnisse auf der Clientinstanz. Der Netzwerkdurchsatz zwischen den beiden Instanzen wird in den letzten fünf Zeilen der Testausgabe für iperf3 des Clients unter "Bandbreite" angezeigt. Beispiel:

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    [ ID] Interval         Transfer      Bandwidth        Retr
    [  4] 0.00-10.00  sec  XX.YY GBytes  NN.NN Gbits/sec  752             sender
    [  4] 0.00-10.00  sec  XX.YY GBytes  NN.NN Gbits/sec                  receiver
    
    iperf Done.
    

Automatische Tests

Das in perf-check.zip enthaltene Skript automatisiert die im vorherigen Abschnitt verwendeten Befehle. So verwenden Sie das Skript:

  1. Stellen Sie sicher, dass der TCP/UDP-Port 5201 geöffnet ist, indem Sie die Sicherheitsregeln und Routentabellen prüfen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen.
  2. extrahieren Sie das Skript perf-check.py aus der Datei perf-check.zip.
  3. Starten Sie eine Kopie des Skripts auf Ihrem Serverendpunkt, indem Sie Folgendes eingeben:

    ./perf-check.py server

  4. Starten Sie eine Kopie des Skripts auf Ihrem Clientendpunkt, indem Sie Folgendes eingeben:

    ./perf-check.py client <server address>

Das Skript erzeugt ein Archiv auf beiden Endpunkten (Standardnamen: perf-results-client.tar.gz und perf-results-server.tar.gz). Diese Archive sollten Oracle Support für weitere Analysen zur Verfügung gestellt werden.

Wichtig

Mit den vorherigen iperf-Anweisungen können Sie die Performance zwischen Hosts, die sich nicht in derselben Availability-Domain befinden, oder zwischen einem Host im VCN und einem Host im On-Premise-Netzwerk testen. Mit diesen Anweisungen kann die Performance zwischen zwei beliebigen Endpunkten getestet werden. Wenn Sie Daten außerhalb einer Availability-Domain übertragen möchten, müssen Sie am Ende des Clientverbindungsbefehls --parallel 5 hinzufügen.