CDE Handbuch für fortgeschrittene Benutzer und Systemverwalter

Kapitel 3 Fehlerbeseitigung bei Anmelde- und Sitzungsstartproblemen

Dieses Kapitel beschreibt die Solaris CDE-Startdateien, mögliche Probleme beim Start von Solaris CDE und enthält Informationen zur Beseitigung dieser Probleme.

Anmeldedateien

Sobald Solaris CDE Login Manager den Benutzer überprüft hat, wird das folgende Skript aufgerufen, um den Desktop zu starten:

/usr/dt/bin/Xsession

Die erste von Xsession aufgerufene benutzerspezifische Datei ist Home-Verzeichnis/.dtprofile.

Wenn sich ein neuer Benutzer erstmals im Solaris CDE anmeldet, wird .dtprofile-Datei in das Home-Verzeichnis des Benutzers kopiert. Standardmäßig führt diese Datei keine Operationen aus. Sie enthält jedoch zahlreiche Kommentare zur Bearbeitung. Der Benutzer kann die Datei bearbeiten, um benutzerspezifische Umgebungsvariablen einzufügen.


Hinweis –

Wie das Skript Xsession, das die Datei .dtprofile aufruft, verwendet auch diese Datei die ksh-Syntax.


Eine mögliche Bearbeitung der Datei .dtprofile besteht darin, die Ausführung der letzten Zeile zu ermöglichen:

DTSOURCEPROFILE=true

Dieser Zeile ermöglicht den Zugriff auf Home-Verzeichnis/.login (für csh-Benutzer) oder Home-Verzeichnis/.profile (für Benutzer anderer Shells) im Rahmen des Startprozesses.

Fehlerprotokollverzeichnisse

Wählen Sie "Failsafe-Sitzung“ im Menü "Optionen“ des Anmeldebildschirms von Solaris CDE, um den normalen Xsession-Start zu umgehen und die Fehlerprotokolle anzuzeigen sowie mögliche Probleme in Benutzerdateien zu beheben. Tabelle 3–1 zeigt die Fehlerprotokolle und deren Positionen.

Tabelle 3–1 Fehlerprotokollverzeichnisse

Verzeichnis 

Fehlerprotokoll 

/var/dt/Xerrors

Solaris CDE-Systemfehler vor der Benutzeranmeldung

Home-Verzeichnis/.dt/startlog

Solaris CDE-Startfehler während der Ausführung von Xsession, .dtprofile, .login oder .profile

Home-Verzeichnis/.dt/errorlog

Solaris CDE-Fehler nach dem Xsession-Start

Home-Verzeichnis/.dt/sessionlogs

Verzeichnis der Sitzungsprotokolle für Session Manager- und Window Manager-Fehler

Einige Fehler werden auch im Fenster der System-Konsole angezeigt. Falls das Fenster der System-Konsole nicht aktiv ist, werden die Fehler in das Konsolen-Protokolldatei namens wscon geschrieben. Dabei werden der Zeit- und der Anzeige-Code an den Dateinamen angehängt. Beispiel:

/usr/tmp/wsconAAAa004EE:0.0

Benutzer-Startdateien

Damit auf die Datei .login (für csh-Benutzer) oder .profile (für sh- oder ksh-Benutzer) zugegriffen werden kann, muß die Ausführung der letzten Zeile in der Datei .dtprofile folgendermaßen ermöglicht werden:

DTSOURCEPROFILE=true

In den meisten Fällen sollte dies ausreichen. Da jedoch bestimmte Befehle nicht mit dem Solaris CDE Login Manager verwendet werden können, muß gegebenenfalls die Datei .login bzw. .profile bearbeitet werden, um alle entsprechenden Befehle zu entfernen. Wenn mit einem der Befehle ein Problem auftritt, liegt dies meistens an einer Datei, die eine Terminal-Tastatureingabe erwartet: über einen Befehl wie stty oder tset bzw. einen Befehl, der eine Eingabe anfordert.


Achtung – Achtung –

Wenn .dtprofile auf eine der Dateien .login oder .profile zugreift, die ihrerseits einen Befehl enthält, der zum Absturz der Shell führt, kann das Desktop nicht gestartet werden. Es wird also kein Desktop geöffnet. Statt dessen wird wieder der Anmeldebildschirm von Solaris CDE angezeigt. Startfehler von .login oder .profile werden normalerweise in Home-Verzeichnis/.dt/startlog protokolliert. Korrigieren Sie die entsprechenden Befehle in der Datei .login oder .profile mit einer Failsafe-Anmeldesitzung oder einer Befehlszeilenanmeldung.


Weitere Informationen zu Problemen und möglichen Lösungen finden Sie in der Datei .dtprofile. Normalerweise beziehen sich die problematischen Befehle auf Terminal-Informationen und die Terminal-Steuerung.

Solaris CDE-Startbeispiele

Dieser Abschnitt enthält Beispiele zur möglichen Bearbeitung der Benutzer-Startdateien:

Der Solaris CDE-Startprozeß definiert die Shell-Variable DT im Skript .login oder.profile. Die Prüfung kann also im Solaris CDE-Startprozeß durchgeführt werden. Die Ausführung terminal-bezogener Befehle wie tty und stty kann somit verhindert werden. Beachten Sie die folgenden Skriptbeispiele:

.login (C-Shell)

	if ( ! ${?DT} ) then
		stty erase `^h`
	endif

.profile (sh oder ksh)

	if [ ! "$DT“ ]; then
		stty erase `^h`
	fi

Die IF-Abfrage zu DT unterdrückt die Warnungen der C-Shell, wenn DT nicht definiert ist. DT ist nicht definiert, wenn sich der Benutzer an einer konventionellen textbasierten Konsoleneingabeaufforderung anmeldet. Weitere Informationen zur Einrichtung der Punkt-Dateien finden Sie in der Datei Home-Verzeichnis/.dtprofile.


Hinweis –

Die tty-Einstellungen für Solaris CDE werden in .Xdefaults vorgenommen.


Auf die Datei .Xdefaults des Benutzers wird während des Solaris CDE-Starts zugegriffen, um die benutzerspezifischen Ressourcen zu ermitteln. ttyModes stellt beispielsweise sicher, daß die bevorzugten tty-Einstellungen des Benutzers in Terminalemulationsfenstern wie dtterm und xterm verwendet werden. Die folgende Zeile enthält eine typische ttyModes-Einstellung in der Datei .Xdefaults:

*ttyModes: erase ^H intr ^C kill ^U start ^Q stop ^S susp ^Z`


Hinweis –

Die bevorzugten Solaris CDE-Ressourcen unterscheiden sich von den Standardeinstellungen.


Die Position der Symbole wird durch den Workspace Manager des Desktops aufgrund von Standardwerten festgelegt. Die folgende Zeile in der Datei .Xdefaults zeigt die Standardpositionierung der Symbole:

Dtwm*iconPlacement: right top