Neuerungen im Betriebssystem Solaris 10

Kapitel 3 Neuerungen in Solaris 10 8/07

In diesem Kapitel ist eine Übersicht aller Neuerungen im Solaris-Release Solaris 10 8/07 aufgeführt.

Systemverwaltungserweiterungen

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für die Systemverwaltung implementiert.

Verbesserungen des Namen-Service-Schalters

Die Funktionalität des Namen-Service-Schalters (NSS, Name Service Switch) und des Name Switch Cache Daemon (nscd(1M)) wurden erweitert. Dabei handelt es sich um folgende Verbesserungen:

Weitere Informationen zu benutzerspezifischen Abfragen finden Sie in System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP) .

Verbesserungen von iostat

Über die Option -Y des Befehls iostat können für Rechner mit Solaris E/A-Multipathing neue Leistungsdaten abgerufen werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage iostat(1M).

Solaris-Systemregistrierung

Ab dieser Version können Sie das Betriebssystem Solaris nach den folgenden Verfahren registrieren:

Basic Registration 1.1 ist ein Leistungsmerkmal für die Systemverwaltung, das in Solaris 10 6/06 eingeführt wurde. Basic Registration ermöglicht die Erstellung eines Registrierungsprofils und einer ID, um die Solaris 10 Softwareregistrierungen für den Update Manager zu automatisieren. Update Manager ist ein Aktualisierungs-Client für einzelne Systeme, der von Sun Connection eingesetzt wird. Sun Connection wurde zuvor als Sun Update Connection System Edition bezeichnet. Der Basic Registration-Assistent wird beim Neustart des Systems angezeigt. Weitere Informationen zu Basic Registration 1.1 finden Sie unter Basic Registration 1.1. Weitere Informationen zu Sun Connection-Produkten und zur Registrierung mit dem Assistenten finden Sie auf der Sun Connection-Informationsseite unter http://www.sun.com/bigadmin/hubs/connection/.

Mit Solaris Registration können Sie eine oder mehrere Instanzen der Solaris-Sofware gleichzeitig registrieren, indem Sie einen Benutzernamen und ein Passwort für das Sun Online-Konto bereitstellen. Sie können sich auf https://sunconnection.sun.com registrieren.

Sun Service Tag

Ein Sun Service Tag ist eine Produkt-ID, die die Aufgabe hat, Sun Systeme, Software und Services zur schnellen und einfachen Registrierung automatisch zu erkennen. Service-Tags dienen zur eindeutigen Kennung aller markierten Ressourcen und ermöglichen es, Ressourceninformationen über ein lokales Netzwerk im XML-Format auszutauschen.

Service-Tags werden im Rahmen der Service Management Facility (SMF) und des SMF-Profils generic_open.xml aktiviert. Bei Auswahl des SMF-Profils generic_limited_net.xml werden Service-Tags nicht aktiviert.

Weitere Informationen zu SMF finden Sie im System Administration Guide: Basic Administration . Weitere Informationen zu Service-Tags, der Art der gesammelten Informationemn sowie zur automatischen Registrierung finden Sie unter Sun Connection on BigAdmin auf·http://www.sun.com/bigadmin/hubs/connection/tasks/register.jsp.

MPxIO-Pfadsteuerung

Die MPxIO-Pfadsteuerung umfasst einen Mechanismus zum Erteilen von SCSI-Befehlen an eine MPxIO-LU, die über einen bestimmten Pfad an die LU übermittelt werden sollen. Für diese Funktion wurde ein neuer IOCTL-Befehl, MP_SEND_SCSI_CMD, hinzugefügt, auf den über die vorhandene Schnittstelle scsi_vhci IOCTL verwiesen wird. Die MP-API (Multipath Management Library) enthält eine Erweiterung, die Zugriff auf diesen neuen IOCTL-Befehl ermöglicht. Auf diese Weise werden Netzwerkadministratoren in die Lage versetzt, diagnostische Befehle über einen bestimmten Pfad auszuführen.

raidctl

raidctl ist ein Dienstprogramm, mit dem unter Verwendung mehrerer RAID-Controller die RAID-Konfiguration vorgenommen werden kann. raidctl enthält detailliertere Informationen zu den RAID-Komponenten, einschließlich Controller, Volume und physische Festplatten. raidctl ermöglicht eine engere Überwachung des RAID-Systems und vereinfacht den Lernprozess beim Umgang mit verschiedenen RAID-Controllern.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Brand-spezifische Handler für zoneadm-Befehle

Der Befehl zoneadm(1M) wurde überarbeitet und ruft nun ein externes Programm auf, das gegenüber einer spezifischen zoneadm-Operation in einer Branded Zone Validierungsprüfungen durchführt. Diese Prüfungen werden vor der Ausführung des Unterbefehls zoneadm durchgeführt. Das externe, brand-spezifische Handler-Programm zoneadm(1M) muss in der jeweiligen Brand-Konfigurationsdatei, /usr/lib/brand/<brand_name>/config.xml, angegeben werden. Das externe Programm wird über das Tag <verify_adm> in der Brand-Konfigurationsdatei angegeben.

Um einen neuen Typ von Branded Zone zu erstellen und für den Unterbefehl zoneadm(1M) Brand-spezifische Handler aufzuführen, fügen Sie der Brand-Datei config.xml die folgende Zeile hinzu:


<verify_adm><absolute path to external program> %z %* %*</verify_adm>

%z ist in dieser Zeile der Zonenname, das erste %* entspricht dem Unterbefehl zoneadm und das zweite %* legt die Argumente des Unterbefehls fest.

Diese Möglichkeit ist besonders hilfreich, wenn in einer bestimmten Branded Zone nicht alle zoneadm(1M)-Operationen unterstützt werden. Brand-spezifische Handler stellen eine elegante Lösung dar, die Ausführung nicht unterstützter zoneadm-Befehle zu verhindern.

Stellen Sie sicher, dass das von Ihnen angegebene Handler-Programm alle zoneadm (1M)-Unterbefehle erkennt.

x86: Fehlerverwaltung für AMD Opteron-Prozessoren der nächsten Generation

Dieses Leistungsmerkmal bietet Fehlerbehandlung und Fehlerverwaltung für CPUs und Speicher in Systemen, die mit AMD(TM) Opteron- und Athlon 64 Rev F-Prozessoren arbeiten. Diese Prozessoren kommen in "M2"-Produkten von Sun zum Einsatz, so z. B. in Sun Fire X2200 M2 und Ultra 20 M2. In Versionen vor Solaris 10 8/07 wurde Fehlerverwaltung für Opteron und Athlon 64, Rev B bis E unterstützt.

Die Fehlerverwaltung ist standardmäßig aktiviert. Der Fehlerverwaltungsdienst erkennt korrigierbare CPU- und Speicherfehler, die resultierenden telemetrischen Daten werden von Diagnose-Engines analysiert und die Fehler werden sofern möglich korrigiert. Können Fehler nicht korrigiert werden, erhält der Systemadministrator zusätzliche Unterstützung durch die erweiterte Telemetrie.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.opensolaris.org/os/community/fm/.

x86: Predictive Self-Healing für PCI Express auf x64-Systemen

Ab dieser Version beinhaltet das Betriebssystem Solaris verschiedene PSH-Funktionen (Predictive Self-Healing, „vorbeugende Selbstheilung“) zur automatischen Erkennung und Diagnose von Hardwarefehlern im System.

Der Solaris Fault Manager diagnostiziert automatisch Fehler in der x64-Hardware. Die Diagnosemeldungen werden vom fmd-Dämon gemeldet.

Weitere Informationen zum Störungsmanagement in Solaris finden Sie unter:

x86: stmsboot-Portierung

Ab dieser Version wird die Portierung des Dienstprogramms stmsboot auf x86-System unterstützt. stmsboot ist ein Dienstprogramm, das bei Fibre-Channel-Geräten zur Aktivierung bzw. Deaktivierung von MPxIO dient. stmsboot ist auf SPARC-Systemen bereits vorhanden.

MPxIO kann mit diesem Dienstprogramm auch automatisch aktiviert bzw. deaktiviert werden. In älteren Versionen musste die Aktivierung bzw. Deaktivierung von MPxIO noch manuell durchgeführt werden, was besonders beim Booten von SAN-Systemen schwierig war.

Weitere Informationen finden Sie hier:

x86: Gleichzeitige Befehle vom Typ FPDMA READ/WRITE QUEUED im SATA-Modul

Ab dieser Version werden gleichzeitige Befehle vom Typ READ/WRITE FPDMA QUEUED unterstützt. Wenn E/A-Vorgänge mit dem Solaris-Treiber marvell88sx unter bestimmten Arbeitslasten ausgeführt werden, kann eine deutliche Leistungsverbesserung erzielt werden. Unter anderen Arbeitslasten ist der Leistungszuwachs weniger stark ausgeprägt. Auch bei Laufwerken, die diesen optionalen Bereich der SATA-Spezifikation unterstützen, ist unter vielen Arbeitslastbedingungen ein deutlicher Leistungsanstieg zu beobachten.

x86: Tagged Queuing

Mit Tagged Queuing können die Bewegungen und die Leistung von Schreib-/Leseköpfen in SATA-Laufwerken optimiert werden.

Verbesserungen für die Installation

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Installationsfunktionen und -verbesserungen implementiert.

NFSv4-Domänenname kann während der Installation konfiguriert werden

Der NFS Version 4-Domänenname kann jetzt während der Installation des Betriebssystems Solaris festgelegt werden. In Versionen vor Solaris 10 8/07 wurde der NFS-Domänenname erst nach dem ersten Neustart nach der Installation definiert.

Der NFS Version 4-Domänenname beeinflusst die Installation des Betriebssystems wie folgt:

Solaris Live Upgrade

Solaris Live Upgrade wurde in dieser Version geändert und bietet nun die folgenden Verbesserungen:

Weitere Informationen zu Aufrüstungen für Systeme, auf denen nicht globale Zonen installiert sind, finden Sie im Solaris 10 Installation Guide: Solaris Live Upgrade and Upgrade Planning.

Durchführen eines Upgrades des Betriebssystems Solaris, wenn nicht-globale Zonen installiert sind

Ab Solaris 10 8/07 können Sie das Betriebssystem Solaris aufrüsten, wenn nicht globale Zonen installiert sind, ohne dabei den Beschränkungen von Versionen vor Solaris 10 8/07 zu unterliegen.


Hinweis –

Die einzigste Voraussetzung für eine Aufrüstung ist ein Solaris Flash-Archiv. Wenn Sie für die Installation ein Solaris Flash-Archiv verwenden, wird ein Archiv, das nicht globale Zonen enthält, nicht korrekt auf dem System installiert.


Die folgenden Änderungen richten sich an Systeme, auf denen nicht globale Zonen installiert sind:

Für ein Solaris-System, das mit Trusted Extensions konfiguriert wurde, werden zur Aufrüstung markierter Zonen zusätzliche Schritte benötigt. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Upgrading a Trusted Extensions System That is Configured with Labeled Zones unter Installation Enhancements in den Solaris 10 8/07-Versionshinweisen.

Automatisierte Konfiguration der Tastatur

Ab dieser Version erfolgt die Festlegung der USB-Sprache und des zugehörigen Tastaturlayouts über das Tool sysidkdb.

Mit dem neuen Tool sysidkdb wird folgendes Verfahren ausgeführt:

Bisher wurde bei der Installation für die USB-Tastatur ein durch Selbsterkennung ermittelter Wert von 1 angenommen. Daher wurden bei der SPARC-Installation alle nicht selbsterkennenden Tastaturen stets für US-Englisch konfiguriert.


Hinweis –

PS/2-Tastaturen können sich nicht selbst konfigurieren. Sie müssen das Tastaturlayout während der Installation auswählen.


JumpStart-Spezifikationen: Wenn die Tastatur nicht selbsterkennend ist und Eingabeaufforderungen während der JumpStart-Installation unerwünscht sind, wählen Sie die Tastatursprache in der Datei sysidkdb aus. Die Standardeinstellung für die JumpStart-Installation ist das Tastaturlayout US-Englisch. Um eine andere Sprache und das zugehörige Tastaturlayout auszuwählen, setzen Sie in der Datei sysidkdb das Tastaturschlüsselwort.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 10 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation.

Patches mit verzögerter Aktivierung

Mit den Patches 119254-42 und 119255-42 wurden die Dienstprogramme für die Patch-Installation patchadd und patchrm bezüglich der Art und Weise geändert, wie bestimmte Patch-Funktionen behandelt werden. Von dieser Änderung ist die Installation dieser Patches in allen Solaris 10-Versionen betroffen. Anhand dieser Patches mit verzögerter Aktivierung lässt sich der große Umfang von Änderungen, der in Feature-Patches vorhanden ist, besser handhaben.

Eine beschränkte Anzahl von Patches sind als Patches mit verzögerter Aktivierung gekennzeichnet. Bei einem Patch mit verzögerter Aktivierung handelt es sich normalerweise um einen Kernel-Patch, der für eine Solaris 10-Version nach Solaris 10 3/05 vorgesehen ist, so z. B. für Solaris 10 8/07. Patches sind für die verzögerte Aktivierung vorgesehen, wenn die Variable SUNW_PATCH_SAFEMODE in der Datei pkginfo gesetzt ist. Alle anderen Patches werden wie gewohnt installiert. So werden zuvor bereitgestellte Patches wie die Kernel-Patches 118833-36 (SPARC) und 118855-36 (x86) ohne das Dienstprogramm für Patches mit verzögerter Aktivierung installiert.

Für diese Kernel-Patches war bisher ein komplexes Patch-Skripting erforderlich. Das Skripting war erforderlich, um während der Patch-Installation in einer aktiven Partition das Auftreten von Problemen zu vermeiden, die auf Diskrepanzen zwischen den Objekten, die vom Patch ausgehen, und dem laufenden System (aktive Partition) zurückzuführen sind. Die Stabilität des laufenden Systems wird bei Patches mit verzögerter Aktivierung nun mit Hilfe des Loopback-Dateisystems (lofs) gewährleistet. Wenn ein Patch auf ein laufendes System angewendet wird, sorgt lofs während der Patch-Installation für die Stabilität des Systems. Für diese großen Kernel-Patches war bisher immer ein Neustart erforderlich, nun sorgt der erforderliche Neustart jedoch dafür, dass die vom lofs vorgenommenen Änderungen aktiviert werden. Informationen über Patches, für die ein Neustart erforderlich ist, finden Sie im Patch README.

Wenn Sie nicht globale Zonen ausführen oder lofs deaktiviert haben, beachten Sie bei der Installation oder Entfernung von Patches mit verzögerter Aktivierung Folgendes:


Hinweis –

Sun empfiehlt für die Verwaltung von Patches die Verwendung von Solaris Live Upgrade. Solaris Live Upgrade verhindert das Auftreten von Problemen, wenn Patches auf einem laufenden System installiert werden. Zudem werden mit dieser Anwendung die durch das Patchen verursachten Ausfallzeiten reduziert und beim Auftreten von Problemen Ausfallressourcen zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen finden Sie im Solaris 10 Installation Guide: Solaris Live Upgrade and Upgrade Planning.


Verbesserungen für die Vernetzung

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Netzwerkfunktionen und -verbesserungen implementiert.

Verbesserung von IPsec Tunnel

Solaris implementiert jetzt den IPsec-Tunnelmodus gemäß RFC 2401. Mithilfe des neuen Tunnelschlüsselworts ipsecconf(1M) können jetzt pro Tunnelschnittstelle Innenpaketselektoren angegeben werden. Tunnel-Mode-Identitäten werden für Phase2/Quick Mode über IKE und PF_KEY verwaltet. Die Kompatibilität mit anderen IPsec-Implementierungen wurde deutlich ausgebaut.

Weitere Informationen finden Sie in Transport- und Tunnelmodi in IPsec in Systemverwaltungshandbuch: IP Services.

Paket Filter-Hooks

Dieses Leistungsmerkmal bietet die folgenden Eigenschaften:

Packet Filter Hooks gehört zu einer neuen kernel-internen Anwendungsprogrammierschnittstelle (API). Entwickler können die API dazu einsetzen, mit IP innerhalb des Kernels zu arbeiten oder Pakete abzufangen.

SMF-Verbesserungen im Routing-Management

routeadm (1M) wurde in dieser Version verbessert und ermöglicht nun die Verwaltung von Diensten des SMF-basierten Routing-Dämons. Darüber hinaus ist für die folgenden Befehle eine Dienst-Konvertierung verfügbar:

Diese Dienste können somit über standardmäßige SMF-Befehle wie svcadm und svccfg verwaltet werden und auf die Neustartfähigkeiten von SMF zurückgreifen.

Quagga Software Routing Suite

Die Quagga Software Routing Suite stellt eine Reihe von IETF-Routingprotokolle für Solaris wie z. B. OSPF und BGP bereit, die höchste Verfügbarkeit von Solaris gewährleisten. Dafür sorgt dynamisches Routing, das über routeadm gesteuert werden kann.

Quagga ist ein Abkömmling der Software GNU Zebra, die zuvor Teil von Solaris war und viele Aktualisierungen und einige neue Funktionen bietet. Weitere Informationen finden Sie unter /etc/quagga/README.Solaris.

DHCPv6 Client

Ab dieser Version unterstützt das Betriebssystem Solaris das Dynamic Host Configuration Protocol for IPv6 (DHCPv6) gemäß RFC 3315. Mit DHCPv6 kann Solaris ohne manuelle Konfiguration IPv6-Adressen automatisch von lokalen DHCP-Servern abrufen.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Man Pages:

Eine Host-Datei

Ab dieser Version hat das Betriebssystem Solaris keine zwei separaten Host-Dateien mehr. Bei /etc/inet/hosts handelt es sich um eine einzige Host-Datei, die sowohl IPv4- als auch IPv6-Einträge enthält. Solaris-Systemadministratoren müssen IPv4-Einträge also nicht mehr in zwei Host-Dateien pflegen, die stets synchronisiert sind. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität wurde die Datei /etc/inet/ipnodes durch eine symbolische Verknüpfung mit dem gleichen Namen zu /etc/inet/hosts ersetzt.

Weitere Informationen finden Sie auf den Manpages hosts(4) und ipnodes(4).

Large Send Offload

Large Send Offload (LSO) ist eine Hardwaretechnologie zur Auslagerung. LSO beruht auf der Auslagerung der TCP-Segmentierung zum Netzwerkadapter, wobei das Ziel verfolgt wird, die Netzwerkleistung durch eine Reduktion der CPU-Auslastung zu erhöhen. LSO ist für 10Gb-Netzwerkimplementierungen auf Systemen vorgesehen, die über langsame CPU-Threads oder mangelnde CPU-Ressourcen verfügen. Dieses Leistungsmerkmal bietet Integration des allgemeinem LSO-Framework in den Solaris TCP/IP-Stack, so dass LSO-fähige Netzwerkadapter mit LSO-Fähigkeiten ausgestattet werden können.

x86: nge-Treiber: Unterstützung des Jumbo-Frameworks

Der Treiber nge wurde ab dieser Version aktualisiert und bietet nun Unterstützung des Jumbo-Frameworks. Die Standard-MTU des Treibers nge wurde auf 9 KByte angehoben, wodurch die Systemleistung erhöht und die Prozessorausnutzung deutlich gesenkt werden konnte.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage nge(7D).

NFSv4-Domänenname kann während der Installation konfiguriert werden

Weitere Informationen hierzu finden Sie in NFSv4-Domänenname kann während der Installation konfiguriert werden .

Verbesserte Sicherheitsfunktionen

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Sicherheitsfunktionen und -verbesserungen implementiert.

Solaris Key Management Framework

Das Solaris Key Management Framework (KMF) bietet Tools und Programmierschnittstellen zur Verwaltung von öffentlichen Schlüsselobjekten (PKI). Mit dem Befehl pktool können Administratoren PKI-Objekte von einem Dienstprogramm aus in nss- und pkcs11-Schlüsselspeichern sowie in dateibasierten Schlüsselspeichern verwalten.

Über die API-Schicht kann festgelegt werden, welcher Typ von Schlüsselspeicher verwendet werden soll. Das Key Management Framework (KMF) stellt für diese PKI-Technologien zudem Plugin-Module bereit. Mit Hilfe dieser Plugin-Module können neue Anwendungen entwickelt werden, die auf die unterstützten Schlüsselspeicher zugreifen.

KMF verfügt über eine systemweite Richtliniendatenbank, auf die KMF-Anwendungen unabhängig vom Schlüsselspeichertyp zugreifen können. Über den Befehl kmfcfg können Administratoren in einer globalen Datenbank Richtliniendefinitionen erstellen. KMF-Anwendungen können dann eine Richtlinie auswählen, die durchgesetzt werden soll, so dass alle nachfolgenden KMF-Operationen den Beschränkungen dieser Richtlinie unterliegen. Richtliniendefinitionen enthalten Regeln für die folgenden Bereiche:

Weitere Informationen finden Sie hier:

Meldungs-Digest-Bibliothek libmd

Ab dieser Version stellt die Bibliothek libmd mit Hilfe von Lightweight-APIs die kryptographischen Hash-Algorithmen MD4, MD5, SHA1 und SHA2 bereit, die SHA256, SHA384 und SHA512 umfassen. Weitere Informationen zu diesen APIs und Funktionen der Bibliothek libmd finden Sie auf den folgenden Manpages:

Solaris Cryptographic Framework

Das Solaris Cryptographic Framework bietet Schutz für signierende Schlüssel in einem Tokengerät. Mit dem Befehl elfsign können zudem weitere Informationen zu Signaturen und Zertifikaten angezeigt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage elfsign(1).

Solaris-Zusatzsoftware zur Datenverschlüsselung

Die Pakete SUNWcry und SUNWcryr zur Datenverschlüsselung sind im Lieferumfang der Solaris 10 8/07-Software enthalten. Starke Verschlüsselung für das Solaris Cryptographic Framework, Kerberos und OpenSSL wird jetzt standardmäßig installiert.

Verbesserungen des Dateisystems

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für Dateisysteme implementiert.

Unterstützung für iSCSI-Zielgeräte

Diese Solaris-Version bietet Unterstützung für iSCSI-Zielgeräte. Dabei kann es sich um Platten- oder Bandlaufwerke handeln. Versionen vor Solaris 10 8/07 boten Unterstützung für iSCSI-Initiatoren. Der Vorteil der Einrichtung von Solaris iSCSI-Zielgeräten liegt darin, dass vorhandene Fibre-Channel-Geräte an Clienten angeschlossen werden können, ohne dabei Kosten für Controller zu verursachen. Darüber hinaus können Systeme mit speziellen Arrays nun replizierten Speicher mit ZFS- oder UFS-Dateisystemen exportieren.

Die Einrichtung und Verwaltung von iSCSI-Zielgeräten kann über den Befehl iscsitadm erfolgen. Für das Plattenlaufwerk, das Sie als iSCSI-Ziel auswählen, müssen Sie ein ZFS- oder UFS-Dateisystem entsprechender Größe anlegen, das als Zusatzspeicher für den iSCSI-Dämonen dienen soll.

Nach der Einrichtung des Zielgeräts identifizieren Sie die mit dem Befehl iscsiadm die iSCSI-Ziele, die das iSCSI-Zielgerät erkennen und verwenden sollen.

Erweiterter FILE-Speicherplatz für 32-Bit-Solaris-Prozesse

Dieses Feature unterstützt die Erweiterung des Bibliothekenbefehls fopen um den F-Modus. Der F-Modus ermöglicht das Öffnen von Dateien über die 255er-Grenze hinweg. Dank dieser Erweiterung können Entwickler den Befehl fopen bis zu den durch die Befehle limit oder ulimit festgelegten Beschränkung für die Verwaltung von Dateibezeichnern verwenden.

Verbesserung von Systemressourcen

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für Systemressourcen implementiert.

lx-Branded-Zones: Solaris-Container für Linux-Anwendungen

Die BrandZ-Technologie von Sun bietet die Grundstruktur für die Erstellung nicht globaler Branded-Zones, die systemfremde Betriebsumgebungen enthalten. Branded-Zones bieten die gleiche isolierte und sichere Betriebsumgebung, sind sie doch eine einfache Erweiterung nicht globaler Zonen und das gesamte Brand-Management wird über Erweiterungen der aktuellen Zonenstruktur abgewickelt.

Die derzeit verfügbare Brand ist die lx-Brand, Solaris-Container für Linux-Anwendungen. Diese nicht globalen Zonen bieten eine Linux-Anwendungsumgebung auf x86- oder x64-Rechnern, auf denen das Betriebssystem Solaris läuft.

Die lx-Brand beinhaltet die Tools, die zum Installieren von CentOS 3.5 bis 3.8 oder Red Hat Enterprise Linux 3.5 bis 3.8 innerhalb einer nicht globalen Zone erforderlich sind. Rechner, auf denen das Betriebssystem Solaris entweder im 32-Bit- oder 64-Bit-Modus läuft, können 32-Bit-Linux-Anwendungen ausführen.

Weitere Informationen finden Sie in Part III, Branded Zones im Systemverwaltungshandbuch: Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones.

Informationen finden Sie auch auf den folgenden Manpages:

Verbesserte zonecfg-Verfahren zum Erstellen von Behältern

Eine stärker integrierte Ressourcenverwaltung und Zonenfunktionen machen es nun einfacher, die systemeigenen Fähigkeiten der Ressourcenverwaltung über den Befehl zonecfg nutzbar zu machen. Die von Ihnen festgelegte Ressourcenkonfiguration wird beim Booten der Zone automatisch erstellt. Manuelle Vorgänge zum Einrichten der Ressourcenverwaltung sind daher nicht mehr erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie hier:

IP-Instanzen: Trennung von LAN und VLAN für nicht globale Zonen

Für die Konfiguration von IP-Netzwerken gibt es nun zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob die Zone einer exklusiven IP-Instanz zugewiesen ist oder die Konfiguration und den Zustand der IP-Layer mit der globalen Zone gemeinsam nutzt. IP-Typen werden über den Befehl zonecfg festgelegt.

Standard ist der gemeinsam genutzte IP-Typ. Diese Zonen stellen eine Verbindung zu den gleichen VLANs oder LANs her wie die globale Zone und nutzen die IP-Layer gemeinsam. lx Branded Zones werden als gemeinsam genutzte IP-Zonen festgelegt. Weitere Informationen finden Sie in lx-Branded-Zones: Solaris-Container für Linux-Anwendungen.

In einer exklusiven IP-Zone ist vollständige IP-Funktionalität verfügbar. Wenn eine Zone in der IP-Schicht eines Netzwerks isolisiert werden muss, kann die Zone ein exklusives IP haben. Die exklusive IP-Zone kann zur Konsolidierung von Anwendungen eingesetzt werden, die mit verschiedenen Teilnetzen auf unterschiedlichen VLANs oder LANs kommunizieren müssen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Boot-Verbesserungen für Solaris-Zonen

Beim Booten von Solaris-Zonen können für boot und reboot nun Boot-Argumente verwendet werden. Die folgenden Boot-Argumente werden unterstützt:

Boot-Argumente können wie folgt übergeben werden:

Darüber hinaus können Boot-Argumente mit der neuen Eigenschaft bootargs im Befehl zonecfg permanent festgelegt werden:

zonecfg:myzone> set bootargs="-m verbose"

Diese Einstellung wird angewendet, sofern sie nicht durch die Befehle reboot, zoneadm boot oder zoneadm reboot außer Kraft gesetzt wird.

Weitere Informationen zu Boot-Argumenten und der Eigenschaft bootargs finden Sie in den folgenden Dokumentationen:

System V-Ressourcensteuerungen für Zonen

Um die Gesamtkapazität an System V-Ressourcen zu beschränken, die innerhalb einer nicht globalen Zone von den Prozessen verwendet werden dürfen, sind nun die folgenden zonenweiten Ressourcensteuerungen verfügbar:

Die Ressourcensteuerungen werden für nicht globale Zonen durch die Ressourceneigenschaft add rctl in zonecfg eingestellt.

Um die Auslastung in einer globalen Zone zu beschränken, können die Ressourcensteuerungen über den Befehl prctl eingestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Zone-ID

Das Solaris-System kennzeichnet jede nicht globale Zone bei der Zoneninstallation mit einer eindeutigen Kennung (ID). Diese Kennung kann sowohl in der globalen Zone als auch in der nicht globalen Zone mit dem Befehl zoneadm list -p abgerufen werden. Die Zonen-ID kann für die Asset-Verfolgung eingesetzt werden, indem die Zone selbst als ein Asset betrachtet wird. Darüber hinaus kann diese ID im Rahmen der folgenden Vorgänge zur Identifizierung von Zonen eingesetzt werden:

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage zoneadm(1M).

Möglichkeit Zonen als "Unvollständig" zu markieren

Ab dieser Version können Zonen mit dem neuen Befehl zoneadm als "unvollständig" markiert werden. zoneadm ermöglicht somit die Aufzeichnung schwerwiegender oder permanenter Zonenfehler durch die Verwaltungssoftware, von der die Zoneninhalte aktualisiert werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage zoneadm(1M).

Einsatz von DTrace in nicht-globalen Zonen

DTrace kann nun in nicht globalen Zonen mit den Berechtigungen dtrace_proc und dtrace_user verwendet werden. Der Gültigkeitsbereich der DTrace-Provider und -Aktionen ist auf die Zone beschränkt. Mit der Berechtigung dtrace_proc können fasttrap- und pid-Provider verwendet werden. Mit der Berechtigung dtrace_user können „profile“- und „syscall“-Provider verwendet werden.

Diese Berechtigungen können dem in der nicht-globalen Zone verfügbaren Berechtigungssatz mithilfe der Eigenschaft limitpriv des Befehls zonecfg hinzugefügt werden.

Konfigurierbare Berechtigungen für nicht-globale Zonen bietet einen Überblick über die Berechtigungen in nicht globalen Zonen.

Weitere Informationen zur Zonenkonfiguration, zur Angabe von Zonenberechtigungen sowie zur Verwendung des Dienstprogramms DTrace finden Sie unter:

Verbesserungen an Desktop-Funktionen

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Desktop-Funktionen und Verbesserungen implementiert.

Thunderbird 2.0

Thunderbird 2.0 ist ein leistungsstarker E-Mail-, RSS- und Newsgroup-Client, der für die Mozilla-Community entwickelt wurde. Sein Funktionsumfang entspricht dem von Mozilla Mail und Newsgroups.

Firefox 2.0 Web-Browser

Bei Firefox 2.0 wurde der Schwerpunkt auf Verbesserungen der Benutzeroberfläche gelegt, die beim Arbeiten mit Suchen, Lesezeichen und Historien das allgemeine Browsen erleichtern sollen. Zu diesen Verbesserungen gehören neben Sicherheits- und Leistungsfunktionen die Registernavigation (Tabbed Browsing), das RSS-Handling und die Verwaltung von Erweiterungen.

Gaim OTR-Plug-In

In dieser Version wurde GAIM um ein neues Plug-In, Off-the-Record (OTR), erweitert.

Die OTR-Messaging ermöglicht es Benutzern, private Unterhaltungen über GAIM zu führen und alle zugehörigen Meldungsdienste in Anspruch zu nehmen. Dafür wird Folgendes bereitgestellt:

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.cypherpunks.ca/otr/.

x86: XVideo-Unterstützung für RealPlayer

Ab dieser Version ist die Videowiedergabe auf x86-Systemen durch die XVideo-Unterstützung für RealPlayer deutlich verbessert.

Verbesserungen am X11-Fenstersystem

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Funktionen und Verbesserungen für das X11-Fenstersystem implementiert.

Überarbeitung der dtlogin-Sprachauswahl

Die verschlüsselten Namen von Sprachumgebungen werden im CDE derzeit in Form eines überlappenden Menüs im Anmeldefenster angezeigt. Die überarbeitete dtlogin-Sprachauswahl sorgt nun für eine sprachorientierte Anmeldeliste, die sich durch mehr Benutzerfreundlichkeit auszeichnet. CDE verfügt über eine Funktion, mit der der anzeigespezifische Name der standardmäßigen Anmeldesprache gespeichert werden kann. In SunRay-Umgebungen kann die Speicherung der Anmeldesprache mit Hilfe einer X-Ressource deaktiviert werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage dtlogin.

X Server DTrace Provider

Ab dieser Version verfügen X Window System-Server über einen USDT-DTrace-Provider (USDT, User-land Statically Defined Tracing) zur Einrichtung von X11-Client-Verbindungen. X Window System-Server bieten Folgendes:

Weitere Informationen zu den verfügbaren Tests und den zugehörigen Argumenten sowie DTrace-Beispielskripte, in denen diese zum Einsatz kommen, finden Sie unter http://people.freedesktop.org/~alanc/dtrace/.

Xorg X11R7.2-Server und -Treiber

Der Xorg-Server für das X11-Fenstersystem sowie die Treiber der zugehörigen Grafikkarten und Grafikeingabegeräte wurden auf die Version X11R7.2 aufgerüstet. X11R7.2 beinhaltet die Xorg-Serverversion 1.2. Diese Version bietet nun auch 64-Bit-Versionen des Xorg-Servers für sowohl x64- als auch SPARC-Plattformen, obgleich die Treiber für die üblichen SPARC-Grafikkarten für Xorg noch nicht verfügbar sind.

Diese Version bietet nun auch verschachtelte Xephyr-X-Server und die Xorg-Version von Xvfb, beide im Verzeichnis /usr/X11/bin installiert. Die LBX-Erweiterung (LBX, Low Bandwidth X) wird von dieser Xorg-Version nicht mehr unterstützt. Für Sites, die X-Anzeigen über Netzwerkverbindungen mit sehr niedrigen Bandbreiten benötigen, wird der Einsatz von X-Tunneling und Komprimierung mittels ssh(1) empfohlen.

Verbesserungen der Sprachunterstützung

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Funktionen und Verbesserungen für die Sprachunterstützung implementiert.

Migration vorhandener Sprachumgebungen für EMEA, Zentral- und Südamerika in ein gemeinsames Repository für Sprachumgebungen (CLDR)

Die Sprachumgebungsdaten vorhandener Sprachumgebungen für Europa, Mittlerer Oste und Afrika (EMEA), Zentral- und Südamerika sowie Ozeanien wurden in ein gemeinsames Repository für Sprachumgebungen, CLDR 1.3 (Common Locale Data Repositor), migriert. Durch diese Migration wird die Qualität von Sprachumgebungsdaten erhöht und Einheitlichkeit der Sprachumgebungsdaten über verschiedene Codesätze hinweg gewährleistet.

Weitere Informationen zu CLDR finden Sie unter http://www.unicode.org/cldr.

Aktualisierung japanischer Schriftarten

In dieser Version wurde die Schriftart Japanese HG gemäß JISX0213 aktualisiert: 2004.

Mehr japanische iconv-Module für Unicode

In dieser Version wurden die folgenden beiden Typen für die Codesatz-Umwandlung zwischen Unicode und Japanisch hinzugefügt:

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage iconv_ja.

Verbesserung des Input Method Switcher und Unterstützung für die Emulation des EMEA-Tasturlayouts

Der Input Method Switcher gnome-im-switcher-applet wurde durch die eigenständige GTK+-Anwendung iiim-panel ersetzt. Bei der Anmeldung beim Java Desktop System (Java DS) in UTF-8 oder einer asiatischen Sprachumgebung wird iiim-panel automatisch im GNOME-Bedienfeld gestartet und bleibt dort resident. iiim-panel kann auch im Common Desktop Environment (CDE) ausgeführt werden.

IIIMF bietet Unterstützung für Sprachmodule, die EMEA-Tastaturlayouts wie Französisch, Polnisch oder Holländisch emulieren.

Weitere Informationen finden Sie in der Onlinehilfe des Editors für Eingabemethoden (iiim-properties).

x86: Unterstützung für Tastaturbelegungen mit dem Ländercode „0“

Dieses Leistungsmerkmal stellt die neue Befehlsoption kbd -s Sprache bereit. Sie bietet Benutzern die Möglichkeit, Tastaturbelegungen im Kernel zu konfigurieren. Diese Funktion für Tastaturbelegungen mit dem Ländercode „0“ ist auf SPARC-Systemen besonders hilfreich. In vorherigen Versionen wurden alle sich nicht selbst identifizierenden Tastaturen auf SPARC-Systemen als US-Belegung erkannt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage kbd(1).

Verbesserungen für Entwicklungstools

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Funktionen und Verbesserungen für Entwickler-Tools implementiert.

SunVTS 6.4

SunVTSTM (Sun Validation Test Suite) ist ein umfangreiches diagnostisches Softwarepaket zum Testen und Validieren von Sun x86- und SPARC-Hardware. Dabei prüft SunVTS die Konfiguration und Funktionstüchtigkeit von Controlllern, Geräten und Plattformen.

Zu den wichtigsten Änderungen, die für SunVTS am Betriebssystem Solaris vorgenommen wurden, gehören:

Weitere Informationen zu diesen Funktionen und Tests finden Sie in der SunVTS 6.4-Dokumentation unter http://www.sun.com/documentation.

Verbesserungen an Treibern

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Verbesserungen für neue und bereits vorhandene Treiber implementiert.

Reliable Datagram Sockets

Ab dieser Version ermöglicht die neue Protokollfamilie Reliable Datagram Sockets (RDS), auf zuverlässige Weise Nachrichten über die InfiniBand-Verbindung an verschiedene Ziele zu versenden.

RDS wird über ein neues SUNWrds-Paket bereitgestellt. Das SUNWrds-Paket umfasst die Treiber rds und rdsib , die jeweils für die Socket- und die Transportschnittstelle vorgesehen sind.

Verbesserter Treiber für USB-EHCI-Hostcontroller

Die verbesserten Treiber für USB-EHCI-Hostcontroller machen für USB 2.0 oder isochrone Hochgeschwindigkeitssysteme isochrone Übertragungen möglich.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage usb_isoc_request(9S).

USCSI LUN Reset

Dieses Leistungsmerkmal unterstützt die Rücksetzung von LU-Nummern (LUN) über uscsi-Befehle. LUN-Rücksetzbefehle können dank dieses Leistungsmerkmals mit uscsi_flags (als USCSI_RESET_LUN) eingesetzt werden.

SATA-Controller-Framework und Marvell-Treiber

Ab dieser Version werden Befehle vom Typ READ/WRITE FPDMA QUEUED unterstützt. Wenn E/A-Vorgänge mit dem Marvell-Treiber unter bestimmten Arbeitslasten ausgeführt werden, kann eine deutliche Leistungsverbesserung erzielt werden. Unter anderen Arbeitslasten ist der Leistungszuwachs weniger stark ausgeprägt. Die Sun-spezifischen Hitachi-Laufwerke 250GB HDS7225SBSUN250G zeigen dank dieses Leistungsmerkmals bei großvolumigen Schreibvorgängen eine deutlich höhere Leistung.

Auch bei Laufwerken, die diesen optionalen Bereich der SATA-Spezifikation unterstützen, ist unter vielen Arbeitslastbedingungen ein deutlicher Leistungsanstieg zu beobachten.

Compact Flash-Unterstützung

Durch die Compact Flash (CF)-Unterstützung können Sie über einen CF-ATA-Adapter eine CF-Karte als ATA-Laufwerk einsetzen. Dadurch können Sie das System problemlos von einer CF-Karte aus starten und Daten auf einer CF-Karte speichern.

Weitere Informationen zur Compact Flash-Unterstützung finden Sie auf der Manpage ata(7D).

ACM-Treiber der USB Communication Device Class

Der Treiber usbsacm unterstützt ab dieser Version USB-Modems, die der Spezifikation USB CDC ACM (Universal Serial Bus Communication Device Class Abstract Control Model) genügen. Sie können den Treiber usbsacm mit dem Handy, PCMCIA-Karten oder jedem anderen modemartigen Gerät anhängen. Mit dem Treiber usbsacm werden Termknoten unter /dev/term/ erstellt. Über diese seriellen Anschlüsse können dann mittels pppd(1M) Datagramme übermittelt werden.

CardBus-Unterstützung

Durch die CardBus-Unterstützung ist die Nutzung von 32-Bit-PC-Cards in Solaris möglich. Sowohl 16-Bit- als auch 32-Bit-PC-Cards werden nun unter Solaris erkannt. Weitere Informationen entnehmen Sie den Manpages pcic(7D)pcic(7D) und cardbus(4).

Unterstützung für IBM LTO-4-Bandlaufwerke

Ab dieser Version bietet das Betriebssystem Solaris Unterstützung für IBM LTO-4-Bandlaufwerke.

Unterstützung von HP LTO-4-Bandlaufwerken

Ab dieser Version bietet das Betriebssystem Solaris Unterstützung für HP LTO-4-Bandlaufwerke.

Beschleunigter NVIDIA-Grafiktreiber

Ab dieser Version sind für NVIDIA Quadro- und GeForce-Karten beschleunigte Grafiktreiber für Xorg und OpenGL verfügbar. Auch die Konfigurations-Tools nvidia-settings und nvidia-xconfig für diese Treiber sind vorhanden.

SPARC: ntwdt-Treiber für UltraSPARC-T1 (Niagara)-Systeme

Ab dieser Version sind sun4v-Plattformen mit einem benutzerprogrammierbaren Watchdog-Timer ausgestattet, der Abwärtskompatibilität gewährleistet. Der Watchdog-Timer der Anwendung kann vom Benutzer über den Systemaufruf IOCTL gesteuert werden, der vom abwärtskompatiblen ntwdt-Pseudotreiber bereitgestellt wird.

x86: ACPI-Monitor für Wärmezonen

Der Pseudotreiber für den Wärmezonen-ACPI-Monitor, der für das Betriebssystem Solaris entwickelt wurde, verarbeitet Wärmezonenereignisse vom ACPI aus. Bei Wärmezonenereignissen handelt es sich hauptsächlich um Ereignisse mit kritischer Temperatur. Wenn das BIOS in einem System bestimmte ACPI-Methoden implementiert, werden die Wärmezonenereignisse von diesem Pseudotreiber verarbeitet.

x86: Adaptec aac-Hardwareunterstützung

Der aktualisierte aac-Treiber unterstützt die neue Generation von Rocket-Chip-basierten RAID-Adaptern für Adaptec Hardware. Der aac-Treiber bietet zudem Unterstützung für das Adaptec Storage Management Utility (ASM), mit dem der Controller und die angeschlossenen Festplatten konfiguriert und überwacht werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Adaptec-Website http://www.adaptec.com/en-US/products/adps/.

x86: Solaris-Audiotreiber für ATI IXP400

Beim Treiber audioixp handelt es sich um den Solaris-Audiotreiber für den ATI IXP400 Southbridge-Chipsatz der ATI Corporation. Der ATI IXP400-Chipsatz verfügt über einen eingebetteten AC97-Audiocontroller. Dieser Chipsatz wird von vielen Herstellern von Hauptplatinen eingesetzt, so auch für das neue Ferrari4000-Modell. Der Treiber audioixp beruht auf dem SADA-Framework (SADA, Solaris Audio Driver Architecture).

x86: High-Definition-Audiotreiber

Der High-Definition-Audiotreiber audiohd(7d) wurde verbessert und unterstützt nun mehr Audio-Codecs. Zudem bietet er nun allgemeine Funktionen zur Audiowiedergabe auf -aufzeichnung. Zu den unterstützten High-Definition-Audio-Codecs gehören:

x86: SATA AHCI HBA-Treiber

AHCI ist ein Hot-Plug-fähiger SATA HBA-Treiber für SATA-Controller, die mit AHCI kompatibel sind. Der AHCI-Treiber unterstützt INTEL ICH6- und VIA vt8251-Controller; andere AHCI-konforme Controller funktionieren mit diesem Treiber u. U. auch.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage ahci(7D).

Verbesserung der Systemleistung

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für die Systemverwaltung implementiert.

SPARC: Leistungszählerdaten für die UltraSPARC-T2 (Niagara) II PCI Express-Schnittstelle

PCI Express Interface Units (PIU) für UltraSPARC-T2 (Niagara) 2-Systeme verfügen über integrierte Leistungszähler, die mit busstat ausgegeben werden können. Die Ausgabe des Befehls busstat -l enthält für derartige Systeme die folgenden Geräte:

Dabei ist # eine Instanznummer.

Dieser integrierte Leistungszähler ist hauptsächlich für Mitarbeiter des Sun-Kundendienstes vorgesehen.

Unterstützung für Hashed Cache Index Mode

Hashed Cache Index Mode ist ein neues Hardware-Leistungsmerkmal von UltraSPARC T2-Prozessoren. Die Hardware verwendet zur Berechnung eines L2-Cache-Index sehr viel mehr Adressbits. Deswegen sind für große Seiten mehr Farben verfügbar.

Zum Erzielen einer optimalen Leistung muss das Solaris-Kernel die Anzahl der Seitenfarben maximieren, die von allen Threads verwendet werden, die sich einen Cache teilen. Das Solaris-Subsystem für den virtuellen Speicher wurde entsprechend erweitert, damit dieses neue Hardware-Leistungsmerkmal unterstützt wird. Eine ordnungsgemäße Farbberechnung verbessert die Leistung sowie die Durchsatzkonsistenz von Anwendungsprogrammen auf UltraSPARC T2-Systemen.

Optimierung der mehrstufigen CMT-Ablaufplanung

Durch die Optimierung der mehrstufigen CMT-Ablaufplanung (CMT, Chip Multi-Threaded) wird der Solaris-Kernel mit einem plattformunabhängigen Mechanismus ausgestattet. Mit diesem Mechanismus können verschiedene leistungsrelevante Hardware-Sharing-Beziehungen erkannt und optimiert werden, die zwischen den CPUs aktueller und zukünftiger CMT-Prozesserarchitekturen bestehen, einschließlich Niagara II.

Mit diesem Leistungsmerkmal wird auch der Thread-Scheduler oder -Verteiler des Kernel durch eine mehrstufige CMT-Richtlinie zum Lastausgleich verbessert, von der die Leistung verschiedener Systeme mit Multi-Thread-, Multi-Core- und Multi-Socket-Prozessor profitiert.

Weitere Informationen zu diesem Leistungsmerkmal finden Sie auf der OpenSolaris Performance Community-Website unter http://www.opensolaris.org/os/community/performance.

Skalierbarkeit der Prozessanzahl

Mit diesem Leistungsmerkmal wird die Skalierbarkeit der Prozessanzahl im Betriebssystem Solaris verbessert. Alle UltraSPARC-Systeme unterstützen derzeit maximal 8192 Kontexte. Wenn die Anzahl der Prozesse den Wert 8192 überschreitet, "stielt" der Kernel Kontexte, um die Prozesse am Laufen zu halten. Das Stehlen eines Kontextes von einem Prozess beinhaltet die folgenden Aufgaben:

Dieses Verfahren ist sehr rechnerintensiv und wird deutlich erschwert, wenn die Anzahl der Prozesse 8 K übersteigt. Die Kontextverwaltung wird durch die Skalierbarkeit der Prozessanzahl vollständig remodelliert. Kontexte werden nicht global, sondern nach Speicherverwaltungseinheit (MMU) verwaltet, wodurch eine effiziente Löschung der TLBs gewährleistet und die Skalierbarkeit der Kontextverwaltung deutlich verbessert wird.

Die Skalierbarkeit der Prozessanzahl verbessert zudem den Durchsatz für Vorgänge, die mehr als 8 K aktive Prozesse umfassen oder Prozesse mit einer hohen Geschwindigkeit erstellen bzw. zerstören und erzielt auf Systemen mit vielen CPUs den größten Nutzen.

MPSS-Erweitung für gemeinsamen Speicher

MPSS-Unterstützung (MPSS, Multiple Page Size Support) für gemeinsamen Speicher (Shared Memory) bietet beim Shared Memory Mapping zusätzliche Unterstützung für die Nutzung großer Speicherseiten und stellt eine OOB-Richtlinie (OOB, Out-of-Box) für die Verwendung großer Shared Memory-Speicherseiten bereit. Die MPSS-Unterstützung ist für gemeinsamen Speicher vorgesehen, der mit mmap(1) von /dev/zero oder mit dem Flag MAP_ANON erstellt wurde sowie für gemeinsamen Speicher von System V. Dank dieses Leistungsmerkmals kann die Speicherseitengröße dieser Shared Memory-Segmente mit memcntl(2) geändert werden.

MPSS-Unterstützung wurde auch für die Verwendung großer Speicherseiten für Speicher erweitert, der mit mmap(1), mmap(MAP_PRIVATE ) von /dev/zero erstellt wurde.

Verbesserungen am Gerätemanagement

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für das Gerätemanagement implementiert.

Verbesserte st-SCSI-Reservierungen

Ab dieser Version ist der st-Treiber mit einem neuen Reservierungsmechanismus ausgestattet. Mit diesem neuen Mechanismus wird der st-Treiber nun in die Lage versetzt, das Bandlaufwerk nur dann zu reservieren, wenn ein Befehl gesendet wird, der eine Reservierung erfordert. Zudem kann der st-Treiber dadurch Abfragebefehle bearbeiten, die von anderen Hosts ausgegeben werden, als dem, über den das Laufwerk reserviert ist.

Diese verbesserte st-SCSI-Reservierung kommt den Backup- und Media-Management-Tools einiger unabhängiger Softwarehersteller (ISVs) zugute. Dank dieses neuen Leistungsmerkmals können Management-Tools nun Bandlaufwerks-Bibliotheken abfragen und durchsuchen, während das Backup-Tool Bandlaufwerke liest oder beschreibt.

CPU-Stromverwaltung

Mit diesem Leistungsmerkmal sind nun zwei neue power.conf-Schlüsselwörter verfügbar, mit denen sich die Stromverwaltung von CPU-Systemen unabhängig von der automatischen Stromverwaltung durchführen lässt. Die neuen power.conf-Schlüsselwörter sind:

Verbesserungen am Konsolensubsystem

In der Solaris-Version Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Verbesserungen des Konsolensubsystems vorgenommen.

Coherent Console

Coherent Console implementiert einen Teil des Kernel-Konsolensubsystems und erleichtert die Darstellung der Konsolenausgabe. Coherent Console beruht nicht auf PROM-Schnittstellen, sondern auf den Mechanismen des Solaris-Kernels zur Darstellung von Konsolenausgaben. Das Rendering der Konsolenausgaben ist dadurch weniger OnBoot PROM (OBP)-abhängig.

In Coherent Console kommt ein kernel-residenter framebuffer-Treiber für die Generierung der Konsolenausgabe zum Einsatz. Die generierte Konsolenausgabe ist effizienter als das OBP-Rendering. Darüber hinaus verhindert Coherent Console den Leerlauf von CPUs während der Ausgabe der SPARC-Konsole und verbessert das Benutzererlebnis.

Beispielsweise bewirkt Coherent Console einen höheren Durchsatz des SPARC-Konsolentexts, beschleunigt den Bildlauf und bietet ANSI-Farben.