Neuerungen im Betriebssystem Solaris 10

Verbesserungen für die Vernetzung

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Netzwerkfunktionen und -verbesserungen implementiert.

Verbesserung von IPsec Tunnel

Solaris implementiert jetzt den IPsec-Tunnelmodus gemäß RFC 2401. Mithilfe des neuen Tunnelschlüsselworts ipsecconf(1M) können jetzt pro Tunnelschnittstelle Innenpaketselektoren angegeben werden. Tunnel-Mode-Identitäten werden für Phase2/Quick Mode über IKE und PF_KEY verwaltet. Die Kompatibilität mit anderen IPsec-Implementierungen wurde deutlich ausgebaut.

Weitere Informationen finden Sie in Transport- und Tunnelmodi in IPsec in Systemverwaltungshandbuch: IP Services.

Paket Filter-Hooks

Dieses Leistungsmerkmal bietet die folgenden Eigenschaften:

Packet Filter Hooks gehört zu einer neuen kernel-internen Anwendungsprogrammierschnittstelle (API). Entwickler können die API dazu einsetzen, mit IP innerhalb des Kernels zu arbeiten oder Pakete abzufangen.

SMF-Verbesserungen im Routing-Management

routeadm (1M) wurde in dieser Version verbessert und ermöglicht nun die Verwaltung von Diensten des SMF-basierten Routing-Dämons. Darüber hinaus ist für die folgenden Befehle eine Dienst-Konvertierung verfügbar:

Diese Dienste können somit über standardmäßige SMF-Befehle wie svcadm und svccfg verwaltet werden und auf die Neustartfähigkeiten von SMF zurückgreifen.

Quagga Software Routing Suite

Die Quagga Software Routing Suite stellt eine Reihe von IETF-Routingprotokolle für Solaris wie z. B. OSPF und BGP bereit, die höchste Verfügbarkeit von Solaris gewährleisten. Dafür sorgt dynamisches Routing, das über routeadm gesteuert werden kann.

Quagga ist ein Abkömmling der Software GNU Zebra, die zuvor Teil von Solaris war und viele Aktualisierungen und einige neue Funktionen bietet. Weitere Informationen finden Sie unter /etc/quagga/README.Solaris.

DHCPv6 Client

Ab dieser Version unterstützt das Betriebssystem Solaris das Dynamic Host Configuration Protocol for IPv6 (DHCPv6) gemäß RFC 3315. Mit DHCPv6 kann Solaris ohne manuelle Konfiguration IPv6-Adressen automatisch von lokalen DHCP-Servern abrufen.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Man Pages:

Eine Host-Datei

Ab dieser Version hat das Betriebssystem Solaris keine zwei separaten Host-Dateien mehr. Bei /etc/inet/hosts handelt es sich um eine einzige Host-Datei, die sowohl IPv4- als auch IPv6-Einträge enthält. Solaris-Systemadministratoren müssen IPv4-Einträge also nicht mehr in zwei Host-Dateien pflegen, die stets synchronisiert sind. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität wurde die Datei /etc/inet/ipnodes durch eine symbolische Verknüpfung mit dem gleichen Namen zu /etc/inet/hosts ersetzt.

Weitere Informationen finden Sie auf den Manpages hosts(4) und ipnodes(4).

Large Send Offload

Large Send Offload (LSO) ist eine Hardwaretechnologie zur Auslagerung. LSO beruht auf der Auslagerung der TCP-Segmentierung zum Netzwerkadapter, wobei das Ziel verfolgt wird, die Netzwerkleistung durch eine Reduktion der CPU-Auslastung zu erhöhen. LSO ist für 10Gb-Netzwerkimplementierungen auf Systemen vorgesehen, die über langsame CPU-Threads oder mangelnde CPU-Ressourcen verfügen. Dieses Leistungsmerkmal bietet Integration des allgemeinem LSO-Framework in den Solaris TCP/IP-Stack, so dass LSO-fähige Netzwerkadapter mit LSO-Fähigkeiten ausgestattet werden können.

x86: nge-Treiber: Unterstützung des Jumbo-Frameworks

Der Treiber nge wurde ab dieser Version aktualisiert und bietet nun Unterstützung des Jumbo-Frameworks. Die Standard-MTU des Treibers nge wurde auf 9 KByte angehoben, wodurch die Systemleistung erhöht und die Prozessorausnutzung deutlich gesenkt werden konnte.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage nge(7D).

NFSv4-Domänenname kann während der Installation konfiguriert werden

Weitere Informationen hierzu finden Sie in NFSv4-Domänenname kann während der Installation konfiguriert werden .