Mit den Patches 119254-42 und 119255-42 wurden die Dienstprogramme für die Patch-Installation patchadd und patchrm bezüglich der Art und Weise geändert, wie bestimmte Patch-Funktionen behandelt werden. Von dieser Änderung ist die Installation dieser Patches in allen Solaris 10-Versionen betroffen. Anhand dieser Patches mit verzögerter Aktivierung lässt sich der große Umfang von Änderungen, der in Feature-Patches vorhanden ist, besser handhaben.
Eine beschränkte Anzahl von Patches sind als Patches mit verzögerter Aktivierung gekennzeichnet. Bei einem Patch mit verzögerter Aktivierung handelt es sich normalerweise um einen Kernel-Patch, der für eine Solaris 10-Version nach Solaris 10 3/05 vorgesehen ist, so z. B. für Solaris 10 8/07. Patches sind für die verzögerte Aktivierung vorgesehen, wenn die Variable SUNW_PATCH_SAFEMODE in der Datei pkginfo gesetzt ist. Alle anderen Patches werden wie gewohnt installiert. So werden zuvor bereitgestellte Patches wie die Kernel-Patches 118833-36 (SPARC) und 118855-36 (x86) ohne das Dienstprogramm für Patches mit verzögerter Aktivierung installiert.
Für diese Kernel-Patches war bisher ein komplexes Patch-Skripting erforderlich. Das Skripting war erforderlich, um während der Patch-Installation in einer aktiven Partition das Auftreten von Problemen zu vermeiden, die auf Diskrepanzen zwischen den Objekten, die vom Patch ausgehen, und dem laufenden System (aktive Partition) zurückzuführen sind. Die Stabilität des laufenden Systems wird bei Patches mit verzögerter Aktivierung nun mit Hilfe des Loopback-Dateisystems (lofs) gewährleistet. Wenn ein Patch auf ein laufendes System angewendet wird, sorgt lofs während der Patch-Installation für die Stabilität des Systems. Für diese großen Kernel-Patches war bisher immer ein Neustart erforderlich, nun sorgt der erforderliche Neustart jedoch dafür, dass die vom lofs vorgenommenen Änderungen aktiviert werden. Informationen über Patches, für die ein Neustart erforderlich ist, finden Sie im Patch README.
Wenn Sie nicht globale Zonen ausführen oder lofs deaktiviert haben, beachten Sie bei der Installation oder Entfernung von Patches mit verzögerter Aktivierung Folgendes:
Alle nicht globale Zonen müssen sich für diesen Patch-Modus im angehaltenen Zustand befinden. Sie müssen die nicht globale Zone vor der Anwendung des Patch anhalten.
Für Patches mit verzögerter Aktivierung ist das Loopback-Dateissystem (lofs) erforderlich, damit bei der Installation keine Probleme auftreten. Bei Systemen, die Cluster 3.1 oder Sun Cluster 3.2 ausführen, ist das lofs·wahrscheinlich deaktiviert, da aktiviertes lofs·die HA-NFS-Funktionen einschränkt. Das Loopback-Dateisystem muss daher vor der Installation von Patches mit verzögerter Aktivierung durch die Ausführung der folgenden Schritte neu aktiviert werden:
Entfernen Sie die folgende Zeile in der Datei /etc/system oder kennzeichnen Sie diese als Kommentar:
exclude:lofs. |
Starten Sie das System neu.
Installieren Sie den Patch.
Stellen Sie diese Zeile in der Datei /etc/system nach der Patch-Installation wieder her oder entfernen Sie deren Kennzeichnung als Kommentar:
Führen Sie einen Neustart durch, um den normalen Betrieb fortzusetzen.
Sun empfiehlt für die Verwaltung von Patches die Verwendung von Solaris Live Upgrade. Solaris Live Upgrade verhindert das Auftreten von Problemen, wenn Patches auf einem laufenden System installiert werden. Zudem werden mit dieser Anwendung die durch das Patchen verursachten Ausfallzeiten reduziert und beim Auftreten von Problemen Ausfallressourcen zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen finden Sie im Solaris 10 Installation Guide: Solaris Live Upgrade and Upgrade Planning.