Mit dem Befehl zpool iostat können Sie E/A-Statistikinformationen für einen Pool bzw. ein virtuelles Datenspeichergerät abrufen. Dieser Befehl zeigt ähnlich wie der Befehl iostat eine statische ?Momentaufnahme“ aller E/A-Aktivitäten sowie aktualisierte Statistikinformationen für jedes definierte Zeitintervall an. Es werden die folgenden Statistikinformationen ausgegeben:
Die Kapazität der gegenwärtig im Pool bzw. Gerät gespeicherten Daten. Aufgrund interner Implementierungsaspekte unterscheidet sich dieser Wert geringfügig von der für die betreffenden Dateisysteme verfügbaren Festplattenkapazität.
Weitere Informationen zu Unterschieden zwischen Pool- und Dataset-Speicherplatz finden Sie in Berechnung von ZFS-Festplattenkapazität.
Die im Pool bzw. Gerät verfügbare Festplattenkapazität. Wie in der used-Statistik unterscheidet sich dieser Wert geringfügig von der für Datasets verfügbaren Festplattenkapazität.
Die Anzahl der zum Pool bzw. Gerät gesendeten E/A-Vorgänge einschließlich Metadaten-Anforderungen.
Die Anzahl der zum Pool bzw. Gerät gesendeten E/A-Schreiboperationen.
Die Bandbreite aller Leseoperationen (einschließlich Metadaten) in Einheiten pro Sekunde.
Die Bandbreite aller Schreiboperationen in Einheiten pro Sekunde.
Ohne Optionen zeigt der Befehl zpool iostat die bisher aufgelaufenen Statistikinformationen für alle Pools im System seit dem Hochfahren des Systems an. Beispiel:
# zpool iostat capacity operations bandwidth pool alloc free read write read write ---------- ----- ----- ----- ----- ----- ----- rpool 6.05G 61.9G 0 0 786 107 tank 31.3G 36.7G 4 1 296K 86.1K ---------- ----- ----- ----- ----- ----- ----- |
Da die angezeigten Statistikinformationen seit dem Hochfahren des Systems aufgelaufen sind, kann es sein, dass die Bandbreite bei relativ geringer Auslastung des Pools gering erscheint. Durch Angabe eines Zeitintervalls erhalten Sie ein realistischeres Bild der aktuellen Bandbreite. Beispiel:
# zpool iostat tank 2 capacity operations bandwidth pool alloc free read write read write ---------- ----- ----- ----- ----- ----- ----- tank 18.5G 49.5G 0 187 0 23.3M tank 18.5G 49.5G 0 464 0 57.7M tank 18.5G 49.5G 0 457 0 56.6M tank 18.8G 49.2G 0 435 0 51.3M |
In diesem Beispiel zeigt der Befehl alle zwei Sekunden lang die Statistikinformationen zur Auslastung für den Pool tank an, und zwar lange, bis Sie die Tastenkombination CTRL-C drücken. Als Alternative können Sie ein zusätzliches Argument (count) angeben, das die Ausführung des Befehls nach einer bestimmten Anzahl von Wiederholungen beendet. So gibt zpool iostat 2 3 beispielsweise dreimal alle zwei Sekunden (also insgesamt sechs Sekunden lang) eine Übersicht aus. Wenn nur ein einziger Pool vorhanden ist, werden die Statistikinformationen in aufeinander folgenden Zeilen angezeigt. Sind mehrere Pools vorhanden, werden die Werte für die einzelnen Pools zur besseren Lesbarkeit durch gestrichelte Linien getrennt.
Neben den globalen E/A-Statistikinformationen für einen Pool kann der Befehl zpool iostat außerdem E/A-Statistikinformationen für bestimmte virtuelle Datenspeichergeräte anzeigen. Mit diesem Befehl können Sie unverhältnismäßig langsame Datenspeichergeräte identifizieren oder die Verteilung der von ZFS generierten E/A-Vorgänge überprüfen. Zum Abrufen der vollständigen virtuellen Gerätestruktur sowie aller E/A-Statistikinformationen können Sie den Befehl zpool iostat -v nutzen. Beispiel:
# zpool iostat -v capacity operations bandwidth pool alloc free read write read write ---------- ----- ----- ----- ----- ----- ----- rpool 6.05G 61.9G 0 0 785 107 mirror 6.05G 61.9G 0 0 785 107 c1t0d0s0 - - 0 0 578 109 c1t1d0s0 - - 0 0 595 109 ---------- ----- ----- ----- ----- ----- ----- tank 36.5G 31.5G 4 1 295K 146K mirror 36.5G 31.5G 126 45 8.13M 4.01M c1t2d0 - - 0 3 100K 386K c1t3d0 - - 0 3 104K 386K ---------- ----- ----- ----- ----- ----- ----- |
Bitte beachten Sie zwei wichtige Aspekte, wenn Sie E/A-Statistikinformationen für virtuelle Geräte abrufen:
Erstens sind Statistikinformationen zur Belegung von Festplattenkapazität nur für virtuelle Geräte der obersten Hierarchieebene verfügbar. Die Art und Weise der Zuweisung von Festplattenkapazität bei virtuellen Geräten mit Datenspiegelung und RAID-Z ist implementierungsspezifisch und kann nicht in Form einer einzelnen Zahl ausgedrückt werden.
Zweitens kann es sein, dass die einzelnen Werte nicht die erwartete Summe ergeben. Insbesondere sind Werte bei Geräten mit Datenspiegelung und RAID-Z nicht genau gleich. Diese Unterschiede sind besonders nach der Erstellung eines Pools bemerkbar, da ein großer Teil der E/A-Vorgänge infolge der Pool-Erstellung direkt auf den Datenträgern ausgeführt wird, was auf der Datenspiegelungsebene nicht berücksichtigt wird. Im Laufe der Zeit gleichen sich diese Werte allmählich an. Allerdings können auch defekte, nicht reagierende bzw. außer Betrieb genommen Geräte diese Symmetrie beeinträchtigen.
Bei der Untersuchung von Statistikinformationen zu virtuellen Geräten können Sie die gleichen Optionen (Zeitintervall und Zählparameter) verwenden.