Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

Kapitel 16 Einführung in Solaris Zones

Die Solaris Zones im Betriebssystem Solaris bieten eine isolierte Umgebung, in der Anwendungen auf einem System ausgeführt werden können. Solaris Zones sind eine Komponente der Solaris Container-Umgebung.

In diesem Kapitel werden die folgenden Themen behandelt:

Wenn Sie direkt mit dem Erstellen von Zonen auf einem System beginnen möchten, lesen Sie Kapitel 17Einführung in die Konfiguration einer nicht-globalen Zone.

Einführung in Zonen

Die Partitionierungstechnologie Solaris Zones dient zum Virtualisieren von Betriebssystemservices und bietet eine isolierte und sichere Umgebung zum Ausführen von Anwendungen. Eine Zone ist eine virtuelle Betriebssystemumgebung, die in einer Instanz des Betriebssystems Solaris erstellt wird. Durch das Erstellen einer Zone produzieren Sie eine Ausführungsumgebung für Anwendungen, in der Prozesse vom restlichen System isoliert sind. Diese Isolation verhindert, dass Prozesse in einer Zone Prozesse in anderen Zonen überwachen oder beeinflussen. Selbst ein Prozess, der mit Berechtigungen eines Superuser ausgeführt wird, kann Aktivitäten in anderen Zonen weder anzeigen noch beeinflussen.

Darüber hinaus bietet eine Zone eine abstrakte Schicht, die Anwendungen von den physikalischen Attributen des Computers trennt, auf dem sie installiert sind. Ein Beispiel für diese Attribute sind physikalische Gerätepfade.

Zonen können auf allen Computern verwendet werden, auf denen mindestens das Solaris-Release 10 ausgeführt wird. Maximal können 8192 Zonen auf einem System angelegt werden. Die Anzahl der Zonen, die effektiv auf einem System verwaltet werden können, wird allerdings durch die gesamten Ressourcenanforderungen der Anwendungen festgelegt, die in diesen Zonen ausgeführt werden.

In Solaris 10 gibt es zwei Arten von Root-Dateisystemmodellen in einer nicht-globalen Zone: Sparse Root Zone und Whole Root Zone. Das Modell Sparse Root Zone optimiert das gemeinsame Nutzen von Objekten. Das Modell Whole Root Zone bietet maximale Konfigurierbarkeit. Diese Konzepte werden in Kapitel 18Planen und Konfigurieren von nicht-globalen Zonen (Vorgehen) ausführlich vorgestellt.

Solaris 10 9/10: Installierte Produkte, so genannte Systemressourcen, werden durch eine automatische Registrierungsfunktion überwacht. Während der Installation gibt der Benutzer Berechtigungsdaten ein oder meldet sich als anonymer Benutzer an. Beim Neustart des Systems werden Service-Tags für die neuen Produkte auf den My Oracle Support-Server hochgeladen. Dies funktioniert nur in der globalen Zone. Weitere Informationen finden Sie unter System Administration Guide: Basic Administration .

Branded Zones

Branded Zones (BrandZ) stellen das Framework zum Erstellen von Containern, die alternative Sets verschiedener Laufzeitverhalten beinhalten, zur Verfügung. Brand kann sich auf zahlreiche unterschiedliche Betriebsumgebungen beziehen. Zum Beispiel kann die nicht-globale Zone das Betriebssystem Solaris 8 oder eine Betriebsumgebung wie Linux emulieren.

Das Brand definiert die Betriebsumgebung, die in der Zone installiert werden kann, und legt fest, wie sich das System innerhalb der Zone verhält, damit die in der Zone installierte Software ordnungsgemäß funktioniert. Darüber hinaus dient das Brand einer Zone zur korrekten Identifikation des Anwendungstyps beim Start der Anwendung. Die gesamte Verwaltung von Branded Zones wird durch Erweiterungen der Standard-Befehle für Zonen ausgeführt. Die meisten Verwaltungsvorgänge sind für alle Zonen gleich.

Folgende zwei Brands werden auf SPARC-Computern unterstützt, die das Betriebssystem Solaris 10 8/07 oder eine neuere Version von Solaris 10 ausführen:

Weitere vom Betriebssystem Solaris 10 unterstützte Brands sind unter anderem:

Obwohl Sie Branded Zones auf einem Trusted Solaris-System mit aktivierten Labels konfigurieren und installieren können, ist das Booten von Branded Zones bei dieser Systemkonfiguration nicht möglich.

Verwenden von Zonen

Zonen eignen sich besonders für Umgebungen, die zahlreiche Anwendungen auf einem Server zusammenlegen. Die Kosten und Komplexität der Verwaltung von Computern machen die Konsolidierung von mehreren Anwendungen auf großen, besser skalierbaren Servern zu einem aufwändigen Abenteuer.

Die folgende Abbildung zeigt ein System mit vier Zonen. Jede der Zonen apps, users und work führt eine Arbeitslast in einer konsolidierten Beispielumgebung aus. Dabei werden die einzelnen Arbeitslasten nicht von den Arbeitslasten der anderen Zonen beeinflusst. Das Beispiel zeigt, dass verschiedene Versionen der gleichen Anwendung ohne negative Auswirkungen in unterschiedlichen Zonen ausgeführt werden können, um die Anforderungen an die Konsolidierung zu erfüllen. Jede Zone kann eine benutzerdefinierte Gruppe von Diensten zur Verfügung stellen.

Abbildung 16–1 Beispiel einer Zonenserverkonsolidierung

Verschiedene Versionen von Anwendungen können ohne negative Auswirkungen in unterschiedlichen Zonen ausgeführt werden.

Zonen ermöglichen eine effektivere Ressourcenauslastung auf einem System. Mit der dynamischen Neuzuordnung von Ressourcen ist es möglich, nicht verwendete Ressourcen in andere Containern zu verschieben. Fehler- und Sicherheitsisolation bedeutet, dass schlecht programmierte Anwendungen kein dediziertes und zu gering ausgelastetes System erfordern. Mithilfe von Zonen können diese Anwendungen mit anderen Anwendungen zusammengelegt werden.

Zonen ermöglichen Ihnen das Delegieren bestimmter administrativer Funktionen, während die gesamte Systemsicherheit aufrechterhalten bleibt.

Arbeitsweise von Zonen

Man kann sich eine nicht-globale Zone als einen Kasten vorstellen. In diesem Kasten können eine oder mehrere Anwendungen ausgeführt werden, ohne dass sie sich auf das restliche System auswirken. Solaris Zones isolieren Softwareanwendungen und Services mit flexiblen, softwaredefinierten Grenzen. Anwendungen, die in der gleichen Instanz des Betriebssystem Solaris ausgeführt werden, können unabhängig von anderen Anwendungen verwaltet werden. Daher können verschiedene Versionen der gleichen Anwendung in unterschiedlichen Zonen ausgeführt werden können, um die Anforderungen der Konfiguration zu erfüllen.

Ein Prozess, der einer Zone zugewiesen ist, kann andere Prozesse in dieser Zone manipulieren, überwachen oder direkt mit ihnen kommunizieren. Der Prozess kann diese Funktionen nicht an Prozessen durchführen, die anderen Zonen oder keinen Zonen des Systems zugewiesen sind. Prozesse, die verschiedenen Zonen zugewiesen sind, können nur über die Netzwerk-APIs miteinander kommunizieren.

Ab Solaris 10 8/07 können IP-Netzverbindungen auf zwei verschiedene Arten konfiguriert werden. Die gewählte Art hängt davon ab, ob die Zone über eigene Exclusive IP-Instanzen verfügt oder die IP-Schicht-Konfiguration und den Status der globalen Zone teilt. Weitere Informationen zu IP-Typen in Zonen finden Sie unter Netzwerkschnittstellen der Zone. Informationen zur Konfiguration finden Sie unter So konfigurieren Sie die Zone.

Jedes Solaris-System enthält eine globale Zone. Die globale Zone hat zwei Funktionen. Die globale Zone gilt sowohl als Standardzone des Systems als auch als Zone für die systemweite Administrationssteuerung. Wenn keine nicht-globalen Zonen, vereinfacht auch als „Zonen“ bezeichnet, vom globalen Administrator erstellt wurden, werden alle Prozesse in der globalen Zone ausgeführt.

Die globale Zone ist die einzige Zone, von der aus eine nicht-globale Zone konfiguriert, installiert, verwaltet oder deinstalliert werden kann. Nur die globale Zone kann von der System-Hardware gebootet werden. Die Verwaltung der System-Infrastruktur, z. B. der reellen Geräte, des Routing in einer Shared-IP-Zone oder der dynamische Rekonfiguration (DR), ist nur in der globalen Zone möglich. Entsprechend privilegierte Prozesse, die in der globalen Zone ausgeführt werden, können auf Objekte zugreifen, die anderen Zonen zugewiesen sind.

Nichtberechtigte Prozesse in der globalen Zone können eventuell Vorgänge ausführen, die berechtigten Prozessen in einer nicht-globalen Zone nicht gestattet sind. Beispielsweise können Benutzer in der globalen Zone Informationen zu jedem Prozess auf dem System anzeigen. Wenn diese Fähigkeit ein Sicherheitsproblem an Ihrem Standort darstellt, können Sie den Zugriff auf die globale Zone einschränken.

Jeder Zone, einschließlich der globalen Zone, ist ein Zonenname zugewiesen. Die globale Zone heißt immer global. Jede Zone erhält außerdem einen einmaligen numerischen Bezeichner, der beim Booten der Zone vom System zugewiesen wird. Die globale Zone erhält immer die ID 0. Zonennamen und numerische IDs sind unter Verwenden des Befehls zonecfg beschrieben.

Weiterhin verfügt jede Zone über einen vom Zonennamen vollständig unabhängigen Knotennamen. Der Knotenname wird der Zone vom Administrator zugewiesen. Weitere Informationen finden Sie unter Knotennamen in nicht-globalen Zonen.

Jede Zone verfügt über einen Root-Verzeichnispfad, der relativ zum Root-Verzeichnis der globalen Zone angegeben ist. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Befehls zonecfg.

Die Scheduling-Klasse einer nicht-globalen Zone wird standardmäßig auf die Scheduling-Klasse des Systems gesetzt. Eine Abhandlung der Methoden zum Setzen der Scheduling-Klasse in einer Zone finden Sie unter Scheduling-Klasse in einer Zone.

Mit dem in der Manpage priocntl(1) beschriebenen Befehl priocntl können Sie laufende Prozesse in eine andere Scheduling-Klasse verschieben, ohne dass die standardmäßige Scheduling-Klasse geändert oder das System neu gebootet werden muss.

Zusammenfassung der Zonenfunktionen

In der folgenden Tabelle werden die Eigenschaften der globalen Zone und der nicht-globalen Zonen zusammengefasst.

Zonentyp 

Eigenschaft 

Global 

 

  • Erhält die ID 0 vom System

  • Stellt eine einzelne Instanz des Solaris-Kernel bereit, der gebootet und auf dem System ausgeführt werden kann

  • Enthält eine vollständige Installation der Softwarepakete des Solaris-Systems

  • Kann zusätzliche Softwarepakete oder zusätzliche Software, Verzeichnisse, Dateien und andere Dateien enthalten, die nicht über Pakete installiert werden

  • Stellt eine vollständige und konsistente Produktdatenbank bereit, die Informationen über alle in der globalen Zone installierten Softwarekomponenten enthält

  • Enthält Konfigurationsinformationen nur für die globale Zone, z. B. den Hostnamen der globalen Zone und die Dateisystemtabelle

  • Ist die einzige Zone, die aller Geräte und aller Dateisysteme bewusst ist

  • Ist die einzige Zone mit Kenntnis der Existenz und Konfiguration von nicht-globalen Zonen

  • Ist die einzige Zone, von der aus einer nicht-globale Zone konfiguriert, installiert, verwaltet oder deinstalliert werden kann

Nicht-global 

 

  • Erhält beim Booten der Zone eine Zone-ID vom System

  • Teilt Vorgänge unter dem Solaris-Kernel, der von der globalen Zone aus gebootet wird

  • Enthält nur einen Teil der vollständigen Softwarepakete des Solaris-Betriebssystems

  • Enthält Solaris-Softwarepakete, die von der globalen Zone aus gemeinsam genutzt werden

  • Kann zusätzlich installierte Softwarepakete enthalten, die nicht von der globalen Zone aus freigegeben sind

  • Kann zusätzliche Software, Verzeichnisse, Dateien und anderen Daten enthalten, die in der nicht-globalen Zone erstellt wurden und nicht über Pakete installiert oder von der globalen Zone aus gemeinsam genutzt werden

  • Verfügt über eine vollständige und konsistente Produktdatenbank, die Informationen zu allen in der Zone installierten Softwarekomponenten enthält, unabhängig davon, ob sie in der nicht-globalen Zone installiert oder schreibgeschützt von der globalen Zone aus gemeinsam genutzt werden

  • Ist sich nicht über die Existenz anderer Zonen bewusst

  • Kann keine anderen Zonen (einschließlich der eigenen) installieren, verwalten oder deinstallieren

  • Verfügt über Konfigurationsinformationen speziell für die eigene nicht-globale Zone, z. B. den Hostnamen und die Dateisystemtabelle der nicht-globalen Zone

  • Kann über eine eigene Zeitzoneneinstellung verfügen

So werden nicht-globale Zonen verwaltet

Ein globaler Administrator verfügt über die Berechtigungen eines Superusers oder die betriebliche Funktion (Rolle) eines „Primary Administrators“. Ein korrekt bei einer globalen Zone angemeldeter globaler Administrator kann das gesamte System überwachen und steuern.

Eine nicht-globale Zone kann von einem Zonenadministrator verwaltet werden. Ein globaler Administrator weist dem Zonenadministrator das Profil „Zone Management“ zu. Die Berechtigungen eines Zonenadministrators sind auf eine nicht-globale Zone begrenzt.

So werden nicht-globale Zonen erstellt

Eine Zone wird vom globalen Administrator mit dem Befehl zonecfg und dem Einstellen verschiedener Parameter für die virtuelle Plattform und Anwendungsumgebung der Zone konfiguriert. Die Zone wird dann vom globalen Administrator installiert, der mit dem Befehl zoneadm Software auf der Paketschicht in der Dateisystemhierarchie installiert, die für die Zone eingerichtet wurde. Der globale Administrator kann sich mit dem Befehl zlogin bei der installierten Zone anmelden. Mit dem ersten Anmelden wird die interne Konfiguration einer Zone abgeschlossen. Dann wird der Befehl zoneadm zum Booten der Zonen verwendet.

Informationen zur Zonenkonfiguration finden Sie in Kapitel 17Einführung in die Konfiguration einer nicht-globalen Zone. Informationen zur Zoneninstallation finden Sie in Kapitel 19Einführung in das Installieren, Anhalten, Klonen und Deinstallieren von nicht-globalen Zonen. Informationen zum Anmelden bei einer Zone finden Sie in Kapitel 21Einführung in das Anmeldeverfahren bei einer nicht-globalen Zone .

Statusmodell einer nicht-globalen Zone

Eine nicht-globale Zone kann einen der folgenden sechs Status annehmen:

Configured

Die Konfiguration einer Zone ist abgeschlossen. Sie wird zur stabilen Speicherung übernommen. Jedoch sind noch keine Elemente der Anwendungsumgebung einer Zone vorhanden, die nach dem ersten Booten angegeben werden müssen.

Incomplete

Während eines Installations- oder Deinstallationsvorgangs setzt zoneadm den Status der Zielzone auf „incomplete“. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Vorgangs wird der Status korrigiert.

Installed

Die Konfiguration der Zone wird auf dem System instanziiert. Mit dem Befehl zoneadm kann überprüft werden, ob die Konfiguration erfolgreich auf dem zugewiesenen Solaris-System eingesetzt werden kann. Pakete werden unter dem Root-Pfad in der Zone installiert. In diesem Status verfügt die Zone über keine zugewiesene virtuelle Plattform.

Ready

Die virtuelle Plattform der Zone wird eingerichtet. Der Kernel erstellt den Prozess zsched, Netzwerkschnittstellen werden eingerichtet und für die Zone verfügbar gemacht, Dateisysteme werden eingehängt und Geräte konfiguriert. Das System weist eine eindeutige Zonen-ID zu. Zu diesem Zeitpunkt wurden noch keine der Prozesse gestartet, die der Zone zugewiesen sind.

Running

Benutzerprozesse, die der Zonen-Anwendungsumgebung zugewiesen sind, werden ausgeführt. Die Zone tritt in den Status „running“ über, sobald der erste der Anwendungsumgebung zugewiesene Benutzerprozess (init) erstellt wird.

Shutting down und Down

Diese Status sind Übergangszustände, die sichtbar sind, während eine Zone angehalten ist. Eine Zone, die aus beliebigen Gründen nicht heruntergefahren werden kann, stoppt in einem dieser Status.

Kapitel 20Installieren, Booten, Anhalten, Deinstallieren und Klonen von nicht-globalen Zonen (Vorgehen) und in die Manpage zoneadm(1M) enthalten Beschreibungen, wie der Befehl zoneadm eingesetzt werden kann, um Übergänge zwischen diesen Status einzuleiten.

Tabelle 16–1 Befehle, die sich auf den Zonenstatus auswirken

Aktueller Zonenstatus 

Anwendbare Befehle 

Configured 

zonecfg -z Zonenname verify

zonecfg -z Zonenname commit

zonecfg -z Zonenname delete

zoneadm -z Zonenname attach

zoneadm -z Zonenname verify

zoneadm -z Zonenname install

zoneadm -z Zonenname clone

Sie können den Befehl zonecfg auch zum Umbenennen einer Zone verwenden, die sich im Status „configured“ oder „installed“ befindet.

Incomplete 

zoneadm -z Zonenname uninstall

Installed 

zoneadm -z Zonenname ready (optional)

zoneadm -z Zonenname boot

zoneadm -z Zonenname uninstall deinstalliert die Konfiguration der angegebenen Zone vom System.

zoneadm -z Zonenname move Pfad

zoneadm -z Zonenname detach

zonecfg -z Zonenname kann zum Hinzufügen oder Entfernen einer der folgenden Eigenschaften verwendet werden: attr, bootargs, capped-memory, dataset, dedicated-cpu, device, fs, ip-type, limitpriv , net, rctl oder scheduling-class. Sie können auch eine Zone umbenennen, die sich im Status „installed“ befindet. Die inherit-pkg-dir-Ressourcen können nicht geändert werden.

Ready 

zoneadm -z Zonenname boot

zoneadm halt und ein Neustart des Systems setzt eine Zone vom Status „ready“ in den Status „installed“ zurück.

zonecfg -z Zonenname kann zum Hinzufügen oder Entfernen einer der folgenden Eigenschaften verwendet werden: attr, bootargs, capped-memory, dataset, dedicated-cpu, device, fs, ip-type, limitpriv , net, rctl oder scheduling-class. Die inherit-pkg-dir-Ressourcen können nicht geändert werden.

Running 

zlogin Optionen zonename

zoneadm -z Zonennname reboot

zoneadm -z Zonennname halt setzt eine Zone aus dem Status „ready“ in den Status „installed“ zurück.

zoneadm halt und ein Neustart des Systems setzt eine Zone vom Status „running“ in den Status „installed“ zurück.

zonecfg -z Zonenname kann zum Hinzufügen oder Entfernen einer der folgenden Eigenschaften verwendet werden: attr, bootargs, capped-memory, dataset, dedicated-cpu, device, fs, ip-type, limitpriv , net, rctl oder scheduling-class. Die Ressourcen zonepath und inherit-pkg-dir können nicht geändert werden.


Hinweis –

Parameteränderungen über zonecfg wirken sich nicht auf eine laufende Zone aus. Die Zone muss neugestartet werden, damit Änderungen übernommen werden.


Eigenschaften nicht-globaler Zonen

Eine Zone bietet eine Isolierung in nahezu jedem von Ihnen gewünschten Maß. Zonen benötigen keine eigens für sie zuständigen CPUs, realen Geräte oder Bereiche des realen Hauptspeichers. Diese Ressourcen können entweder über mehrere Zonen multiplexiert werden, die innerhalb einer einzelnen Domäne oder eines einzelnen Systems ausgeführt werden, oder mit den Funktionen der Ressourcenverwaltung auf Zonenbasis zugewiesen werden.

Jede Zone kann eine benutzerdefinierte Gruppe von Diensten zur Verfügung stellen. Um eine grundlegende Prozessisolierung durchzusetzen, kann ein Prozess nur die in der gleichen Zone existierenden Prozesse sehen bzw. mit ihnen kommunizieren. Die allgemeine Kommunikation zwischen den Zonen wird dadurch erreicht, dass jeder Zone eine IP-Netzwerkkonnektivität zugewiesen wird. Für eine Anwendung, die in einer Zone ausgeführt wird, ist der Netzwerkverkehr einer anderen Zone nicht sichtbar. Diese Isolierung ist gegeben, obwohl die jeweiligen Datenpaketströme über dieselbe physische Schnittstelle übertragen werden.

Jede Zone erhält einen Anteil der Dateisystemhierarchie. Da jede Zone auf ihren eigenen Teilstrang in der Dateisystemhierarchie begrenzt ist, kann ein Vorgang in einer bestimmten Zone nicht auf die Festplattendaten eines anderen Vorgangs in einer anderen Zone zugreifen.

Dateien, die von Namen-Services verwendet werden, befinden sich in der einer Zone eigenen Root-Dateisystemansicht. Damit sind Namen-Services in unterschiedlichen Zonen voneinander isoliert, und die Services können unabhängig voneinander konfiguriert werden.

Verwenden der Funktionen der Ressourcenverwaltung mit nicht-globalen Zonen

Wenn Sie die Funktionen der Ressourcenverwaltung verwenden, müssen Sie die Grenzen der Resource Controls der Ressourcenverwaltung mit denen der Zonen abstimmen. Diese Anpassung erstellt ein ausgereifteres Modell eines virtuellen Computers, bei dem Zugriff auf Namespace, Sicherheitsisolierung und Ressourcennutzung gesteuert werden.

Alle besonderen Anforderungen für das Anwenden einzelner Funktionen der Ressourcenverwaltung an Zonen sind in den entsprechenden Kapiteln dieses Handbuchs beschrieben.

Funktionen von nicht-globalen Zonen

Nicht-globale Zonen bieten die folgenden Funktionen:

Sicherheit

Sobald ein Prozess in einer anderen als der globalen Zone platziert wurde, kann weder dieser Prozess noch einer seiner Unterprozesse Änderungen an den Zonen vornehmen.

Netzwerkservice können in einer Zone ausgeführt werden. Indem Sie Netzwerkservice in einer Zone ausführen, beschränken Sie den im Fall einer Sicherheitsverletzung möglichen Schaden. Ein Eindringling, der eine Sicherheitslücke einer Software, die in einer Zone ausgeführt wird, erfolgreich nutzt, ist auf Aktionen beschränkt, die innerhalb dieser Zone ausgeführt werden können. Die innerhalb einer Zone verfügbaren Berechtigungen umfassen nur einen Teil der Berechtigungen, die im gesamten System zur Verfügung stehen.

Isolation

Mit Zonen können mehrere Anwendungen auf dem gleichen Computer bereitgestellt werden, auch wenn diese Anwendungen in unterschiedlichen vertrauenswürdigen Domänen ausgeführt werden, exklusiven Zugriff auf eine globale Ressource erfordern oder zu Problemen mit globalen Konfigurationen führen. Beispielsweise können mehrere Anwendungen, die in unterschiedlichen Shared IP-Zonen auf dem gleichen System ausgeführt werden, an den gleichen Netzwerkanschluss gebunden sein, indem unterschiedliche, jeder Zone individuell zugewiesene IP-Adressen oder eine Stellvertreteradressen verwendet werden. Außerdem wird verhindert, dass die Anwendungen den Netzwerkverkehr, die Dateisystemdaten oder die Prozessaktivität anderer Anwendungen überwachen oder abfangen.

Netzwerkisolation

Wenn eine Zone auf der IP-Schicht eines Netzwerks isoliert werden muss, beispielsweise indem es mit anderen VLANs oder anderen LANs als der globalen Zone oder anderen nicht-globalen Zonen verbunden wird, kann die Zone aus Sicherheitsgründen zu einer Exklusive IP-Zone werden. Die exklusive IP-Zone kann zur Konsolidierung von Anwendungen eingesetzt werden, die mit verschiedenen Teilnetzen auf unterschiedlichen VLANs oder LANs kommunizieren müssen.

Zonen können auch als Shared IP-Zonen konfiguriert werden. Diese Zonen stellen eine Verbindung mit den gleichen VLANs bzw. LANs wie die globale Zone her und nutzen die IP-Routingkonfiguration gemeinsam mit der globalen Zone. Shared IP-Zonen verfügen über separate IP-Adressen, nutzen aber andere Teile des IP gemeinsam.

Virtualisierung

Zonen bieten eine virtualisierte Umgebung, die Details wie z. B. die reellen Geräte, die primäre IP-Adresse des Systems sowie den Hostnamen vor Anwendungen verbergen können. Die gleiche Anwendungsumgebung kann für mehrere reelle Computer verwendet werden. Diese virtualisierte Umgebung ermöglicht eine getrennte Verwaltung jeder Zone. Aktionen, die ein Zonenadministrator in einer nicht-globalen Zone ausführt, wirken sich nicht auf das restliche System aus.

Genauigkeit

Eine Zone kann in nahezu jedem gewünschten Maß isoliert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Eigenschaften nicht-globaler Zonen.

Umgebung

Zonen ändern nicht die Umgebung, in der Anwendungen ausgeführt werden, es sei denn, dies ist zum Erreichen der Sicherheits- und Isolationsziele erforderlich. Zonen stellen keine neue API oder ABI dar, auf die Anwendungen portiert werden müssen. Stattdessen bieten Zonen die standardmäßigen Solaris-Schnittstellen und Anwendungsumgebungen (mit einigen Einschränkungen). Die Einschränkungen betreffen im Wesentlichen Anwendungen, die versuchen, privilegierte Vorgänge auszuführen.

Anwendungen in der globalen Zone werden unverändert ausgeführt, unabhängig davon, ob zusätzliche Zonen konfiguriert sind oder nicht.

Einrichten von Zonen auf einem System (Übersicht der Schritte)

Die folgende Tabelle enthält eine allgemeine Übersicht aller Schritte, die zum ersten Einrichten von Zonen auf einem System ausgeführt werden müssen.

Aufgabe 

Beschreibung 

Siehe 

Identifizieren der Anwendungen, die in Zonen ausgeführt werden sollen. 

Überprüfen der auf dem System ausgeführten Anwendungen: 

  • Feststellen, welche Anwendungen kritisch für Ihre Unternehmensziele sind.

  • Analysieren der Systemanforderungen der ausgeführten Anwendungen.

Lesen Sie ggf. Ihre unternehmerischen Ziele und Ihre Systemdokumentation. 

Ermitteln der Anzahl der zu konfigurierenden Zonen. 

Analysieren Sie: 

  • Die Leistungsanforderungen der Anwendungen, die in Zonen ausgeführt werden sollen

  • Die Verfügbarkeit des empfohlenen freien Speicherplatzes von 100 MB, der für jede Zone installiert werden muss

 

Lesen Sie dazu Bewerten des aktuellen System-Setups.

Prüfen Sie, ob Resource Pools mit der Zone verwendet werden müssen, um einen Container zu erstellen. 

Wenn Sie auch Funktionen der Ressourcenverwaltung auf dem System verwenden, müssen Sie die Zonen an die Grenzen der Ressourcenverwaltung anpassen. Konfigurieren Sie Resource Pools, bevor Sie Zonen konfigurieren. 

Ab dem Solaris-Release 10 8/7 können Sie mit den Eigenschaften von zonecfg schnell zonenweite Resource Controls und Pool-Funktionen zu einer Zone hinzufügen.

Lesen Sie dazu So konfigurieren Sie die Zone undKapitel 13Erstellen und Verwalten von Resource Pools (Vorgehen).

Durchführen der Schritte zur Vorkonfiguration. 

Festlegen von Zonenname und Zonenpfad. Festlegen, ob eine Zone eine Shared IP-Zone oder eine Exclusive IP-Zone ist, und beziehen der IP-Adressen oder des Data-Link-Namens. Festlegen der erforderlichen Dateisysteme und Geräte für jede Zone. Festlegen der Scheduling-Klasse der Zone. Festlegen des Berechtigungssets, auf den Prozesse innerhalb der Zone beschränkt sein sollen, falls die Standardberechtigungen nicht ausreichen. Bitte beachten Sie, dass einige zonecfg-Einstellungen automatisch Zugriffsrechte hinzufügen. So fügt ip-type=exclusive beispielsweise automatisch mehrere Zugriffsrechte hinzu, die zum Konfigurieren und Verwalten von Netzwerk-Stacks erforderlich sind.

Informationen zu Zonennamen und -pfad, IP-Typen, IP-Adressen, Dateisystemen, Geräten, Scheduling-Klasse und Berechtigungen finden Sie in Kapitel 17Einführung in die Konfiguration einer nicht-globalen Zone und unter Bewerten des aktuellen System-Setups. Eine Liste der Standardberechtigungen und anderer Berechtigungen, die in einer nicht-globalen Zone konfiguriert werden können, finden Sie unter Berechtigungen in einer nicht-globalen Zone. Informationen zur Verfügbarkeit der IP-Funktionen finden Sie unter Netzwerkverbindungen in nicht-globalen Shared IP-Zonen und unter Solaris 10 8/07: Netzwerkverbindungen in nicht-globalen Exclusive IP-Zonen.

Entwickeln von Konfigurationen. 

Konfigurieren der nicht-globalen Zonen. 

Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren, Prüfen und Übernehmen einer Zone und in der Manpage zonecfg(1M).

Überprüfen und Installieren der konfigurierten Zonen (als globaler Administrator). 

Zonen müssen vor dem Anmelden überprüft und installiert werden. 

Lesen Sie dazu Kapitel 19Einführung in das Installieren, Anhalten, Klonen und Deinstallieren von nicht-globalen Zonen und Kapitel 20Installieren, Booten, Anhalten, Deinstallieren und Klonen von nicht-globalen Zonen (Vorgehen).

Anmelden bei jeder nicht-globalen Zone mit dem Befehl zlogin und der Option -C oder Speichern einer sysidcfg-Datei in dem Verzeichnis /etc der Zone (als globaler Administrator).

 

Lesen Sie dazu Kapitel 21Einführung in das Anmeldeverfahren bei einer nicht-globalen Zone und Kapitel 22Anmelden bei nicht-globalen Zonen (Vorgehen).

Booten der nicht-globalen Zone (als globaler Administrator). 

Booten jeder Zone, um sie in den Status „running“ zu überführen. 

Lesen Sie dazu Kapitel 19Einführung in das Installieren, Anhalten, Klonen und Deinstallieren von nicht-globalen Zonen und Kapitel 20Installieren, Booten, Anhalten, Deinstallieren und Klonen von nicht-globalen Zonen (Vorgehen).

Vorbereiten der neuen Zone für den Einsatz in der Produktion. 

Erstellen von Benutzerkonten, Hinzufügen von zusätzlicher Software und Anpassen der Zonenkonfiguration. 

Lesen Sie die Dokumentation zum Einrichten eines neu installierten Computers. In diesem Handbuch sind besondere Überlegungen für die Zonenumgebung beschrieben.