Kapitel 3 Installationsvorgang und Voraussetzungen

Dieses Kapitel stellt Informationen zur Verfügung, die Sie benötigen, bevor Sie die Installation der Sun Java™ Enterprise System-Software starten.

Beziehen der Sun Java Enterprise System-Software

Sie können die Sun Java Enterprise System-Software auf eine der folgenden Arten beziehen:

Der Sun Java Enterprise System-Installationsvorgang

Das Sun Java Enterprise System-Installationsprogramm verwendet den Windows Installer-Dienst für die Installation. Das Installationsprogramm verwendet einen Assistenten (eine grafische Benutzeroberfläche), der Sie durch die verschiedenen interaktiven Dialogfelder führt, und unterstützt außerdem einen parametergesteuerten stillen Installationsmodus. Für den stillen Installationsmodus generieren Sie eine Antwortdatei pro Installationsanforderungen, bevor Sie die Installation starten.

Alle Komponenten von Sun Java Enterprise System können in einer Sitzung installiert werden; dies bietet die folgenden Vorteile:

Modi des Installationsprogramms

Sprachauswahl

Das Installationsprogramm wird in der Sprache ausgeführt, die in der Gebietsschemaeinstellung des Betriebssystems angegeben ist. Folgende Sprachen sind verfügbar:

Wenn die Sprache Ihres Betriebssystems nicht aufgeführt ist, wird das Installationsprogramm in englischer Sprache ausgeführt. Das Installationsprogramm installiert die englische Version sämtlicher Java ES-Komponenten. Außerdem können Sie Komponentenpakete in jeder der oben aufgeführten Sprache installieren. Wenn die Sprache Ihres Betriebssystems aufgeführt ist, wird sie standardmäßig für die Komponenteninstallation ausgewählt, Sie können jedoch eine andere Auswahl treffen.

Während einer Installationssitzung gilt die ausgewählte Sprache für alle Komponenten, die Sie installieren. Wenn Sie einige Komponenten in der einen und andere Komponenten in der anderen Sprache installieren möchten, muss das Installationsprogramm mehrmals ausgeführt werden.

Überprüfung der Abhängigkeiten

Viele Komponenten können ihre Kernfunktionen nur dann zur Verfügung stellen, wenn andere Komponenten vorhanden sind. Das Installationsprogramm führt eine umfangreiche Gegenprobe der Komponenten durch, damit sichergestellt wird, dass die von Ihnen ausgewählten Komponenten mit ihren gegenseitigen Abhängigkeiten einwandfrei funktionieren. Folglich werden Sie bei der Komponentenauswahl möglicherweise dazu aufgefordert, bestimmte Komponenten in Ihre Auswahl aufzunehmen. Eingabeaufforderungen vom Installationsprogramm basieren auf der ausgewählten Konfigurationsart. Sun Java Enterprise System unterstützt die Optionen Schnellkonfiguration und Später konfigurieren.

Im Allgemeinen befolgt das Enterprise System-Installationsprogramm hinsichtlich der Handhabung von gegenseitig abhängigen Komponenten folgende Regeln:

Wenn Sie eine Komponente auswählen, die einen Webcontainer erfordert, jedoch weder Application Server noch Web Server auswählen, werden Sie durch eine Meldung aufgefordert, einen dieser Server als Webcontainer auszuwählen.

Wenn Sie die Auswahl einer Komponente im Schnellkonfigurationsmodus aufheben, die lokal oder remote für eine andere ausgewählte Komponente erforderlich ist, zeigt das Installationsprogramm verschiedene Warnungen an. Durch diese Warnmeldungen erhalten Sie die Anweisung, die erforderliche Komponente auszuwählen. Im Modus „Später konfigurieren“ kann der Benutzer fortfahren, indem er die Auswahl eines remote abhängigen Produkts aufhebt; er sollte jedoch in der Lage sein, Informationen zum erforderlichen Produkt während der Konfiguration anzugeben.

Wenn Sie eine Unterkomponente auswählen, wählt das Installationsprogramm automatisch die übergeordnete Komponente an, der diese angehört. Wenn die ausgewählte Unterkomponente von anderen Komponenten bzw. Unterkomponenten abhängig ist, werden diese automatisch ausgewählt.

Wenn Sie eine Komponente deaktivieren, deaktiviert das Installationsprogramm automatisch alle Unterkomponenten.

Die Abhängigkeitsprüfungen werden für den Schnellkonfigurationsmodus anders gehandhabt. Von allen Abhängigkeiten wird angenommen, dass sie lokal sind, da Remote-Abhängigkeiten in einer Systeminstallation nicht zulässig sind.

Konfigurationsoptionen und Parametereinstellungen

Das Sun Java Enterprise System-Installationsprogramm bietet zwei Optionen zum Konfigurieren der Produkte. Bevor Sie eine der Optionen auswählen, sollten die Installationsaufgaben geplant werden.

Schnellkonfiguration. Diese Option (Automatische Konfiguration während der Installation) wird zum Auswerten der Komponenten auf einem einzelnen System verwendet. Während der Installation ermöglicht diese Option das Konfigurieren von Komponenten, die die Konfiguration zum Installationszeitpunkt erlauben.

In diesem Modus fordert ein Dialogfeld zu den Administratoreinstellungen zum Eingeben der Werte für die Administratorbenutzer-ID und das Administratorpasswort auf. Alle übrigen Konfigurationsparameter, wie beispielsweise Anschlussnummern, sind vordefinierte Standardwerte und werden am Ende der Installation für den Benutzer angezeigt. Diese Standardwerte werden zum Konfigurieren der Komponenten verwendet.

Administratorbenutzer-ID und -passwort sollten keine Sonderzeichen enthalten und das Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein.

Später konfigurieren. Während der Installation ermöglicht diese Option (Manuelle Konfiguration nach der Installation) das Eingeben nur der Mindestwerte, die für das Platzieren der Softwarekomponenten in ihren Verzeichnissen erforderlich sind. Die Konfiguration wird nach der Installation durchgeführt.

Wenn Sie diese Option auswählen, wird kein Dialogfeld zu den Administratoreinstellungen angezeigt. Nur die Dateien werden während der Installation kopiert. Sie müssen die Eigenschaftendatei über die grafische Benutzeroberfläche, die durch Batchdateien gestartet wird, mit den richtigen Werten versehen und die Konfigurationsprogrammdatei manuell aufrufen, um die Konfiguration abzuschließen. Anleitungen zum Versehen der Eigenschaftendatei mit Daten finden Sie unter Kapitel 6, „Sammeln von Konfigurationsinformationen für die Option „Später konfigurieren““.

Wenn ein Produkt von anderen Produkten abhängt, stellen Sie sicher, dass die abhängigen Produkte zuerst konfiguriert werden.

Abhängig von der ausgewählten Konfigurationsoption sind ggf. die folgenden Parameterinformationen während der Installation erforderlich:


Hinweis	Die Benutzer-IDs für Administration Server und Messaging Server sind unterschiedlich.

Der Sun Java Enterprise System-Deinstallationsvorgang

Das Sun Java Enterprise System stellt ein Deinstallationsprogramm zum Entfernen der Komponenten zur Verfügung, die mit dem Installationsprogramm auf Ihrem System installiert wurden.

Nachdem alle Sun Java Enterprise System-Komponenten deinstalliert wurden, wird das Deinstallationsprogramm automatisch gelöscht.

Allgemeine Vorgänge

Ebenso wie der Sun Java Enterprise System-Installationsvorgang kann auch der Deinstallationsvorgang über den Assistenten (Modus „Grafische Benutzeroberfläche“) oder im stillen Modus durchgeführt werden.

Das Deinstallationsprogramm entfernt nur die Komponenten, die vom Sun Java Enterprise System-Installationsprogramm installiert wurden. Wenn Sie Komponenten entfernen möchten, die nicht vom Java ES-Installationsprogramm installiert wurden, befolgen Sie die Deinstallationsanweisungen in der Dokumentation zu der entsprechenden Komponente.

Das Deinstallationsprogramm muss auf jedem Host, der Sun Java Enterprise System-Komponenten enthält, separat ausgeführt werden. Sie können für jeden Host eine oder mehrere Komponenten auswählen, die entfernt werden sollen.

Das Deinstallationsprogramm entfernt nicht die gemeinsam genutzten Komponenten von Sun Java Enterprise System, wenn nur einige der Komponenten deinstalliert werden.

Das Deinstallationsprogramm entfernt möglicherweise die Konfigurations- und Benutzerdatendateien. Die Konfigurations- und Benutzerdatendateien, die entfernt werden, hängen von der jeweiligen Komponente ab.

Nach der Deinstallation müssen Sie möglicherweise einige weitere Dateien und Verzeichnisse manuell entfernen.

Das Deinstallationsprogramm überprüft Komponentenabhängigkeiten für das System, auf dem das Deinstallationsprogramm ausgeführt wird, und gibt eine Warnung aus, wenn eine Abhängigkeit erkannt wird.

Weitere Informationen zu Abhängigkeiten, die sich auf die Entfernung einiger Komponenten der Software auswirken, finden Sie unter Handhabung gegenseitiger Abhängigkeiten.

Handhabung gegenseitiger Abhängigkeiten

Das Verhalten des Deinstallationsprogramm hängt von den installierten Komponenten und ihrer Beziehung zueinander ab.

Portal Server ist beispielsweise von Access Manager abhängig. Wenn Sie versuchen, Access Manager zu deinstallieren, gibt das Deinstallationsprogramm eine Warnung aus, da Portal Server ohne Access Manager nicht ausgeführt werden kann. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn Sie Portal Server deinstallieren. Da Access Manager auch ohne Portal Server ausgeführt werden kann, wird keine Warnung ausgegeben.



Vorsicht	Bei der Deinstallation einer Komponente müssen Sie bestimmen, welche Produkte für diese Komponente konfiguriert sind (möglicherweise ist eine zusätzliche Konfiguration erforderlich). Anderenfalls werden auf Ihrem System möglicherweise Komponenten verwendet, die für die Unterstützung von nicht mehr vorhandenen Produkten konfiguriert sind.

Das Deinstallationsprogramm erkennt die folgenden gegenseitigen Abhängigkeiten nicht:

Komponentenabhängigkeiten von Remote-Hosts

Einige Komponentenabhängigkeiten können durch Komponenten, die auf Remote-Hosts bereitgestellt werden, nur dann abgedeckt werden, wenn die ausgewählte Konfigurationsoption „Später konfigurieren“ lautet. Das Deinstallationsprogramm erkennt Abhängigkeiten dieser Art nicht.

Wenn Sie beispielsweise versuchen, Directory Server zu deinstallieren, weist das Deinstallationsprogramm nicht in einer Warnmeldung darauf hin, dass Access Manager von Directory Server abhängt, selbst wenn beide Komponenten auf demselben Host bereitgestellt werden. Das liegt daran, dass eine andere Directory Server-Instanz auf einem anderen Host Access Manager unterstützen könnte.

Komponentenabhängigkeiten aufgrund der Konfiguration

Das Deinstallationsprogramm erkennt eine Komponentenabhängigkeit nicht, die Ergebnis einer nach der Installation vorgenommenen Konfiguration sind.

Beispiel: Angenommen, Sie installieren Portal Server und Calendar Server auf demselben Host und konfigurieren anschließend Portal Server für die Verwendung von Calendar Server für den Kalenderkanal von Portal Server. Nach Abschluss dieser Konfiguration ist Portal Server von Calendar Server abhängig. Wenn Sie jedoch Calendar Server deinstallieren, erhalten Sie im Deinstallationsprogramm keine Warnung bezüglich der Abhängigkeit zwischen Portal Server und Calendar Server, da dem Deinstallationsprogramm die nach der Installation vorgenommene Konfiguration nicht bekannt ist.

Installationsvoraussetzungen

In der folgenden Tabelle sind die Aufgaben aufgeführt, die vor Beginn jeder Installation ausgeführt werden sollten. In der linken Spalte wird die allgemeine Durchführungsreihenfolge der Aufgaben angegeben, in der mittleren Spalte wird die erforderliche Maßnahme erläutert und in der rechten Spalte finden Sie den Speicherort der entsprechenden Anweisungen sowie weitere nützliche Informationen. Nicht alle Aufgaben sind bei allen Installationen erforderlich.

Tabelle 3-1 Checkliste vor der Deinstallation
Reihenfolge	Aufgabe	Anweisungen und hilfreiche Informationen
1	Planen der Installationsart der Sun Java Enterprise System-Komponenten.	Kapitel 2, „Festlegen der Installationsreihenfolge“
2	Stellen Sie sicher, dass die Systemanforderungen erfüllt sind.	Sind Ihre Systeme bereit? Java Enterprise System Release Notes, http://docs.sun.com/doc/819-0812
3	Erstellen Sie die erforderlichen Systemkonten für den Verwaltungsbenutzer.	Wenn Directory Server, Directory Proxy Server oder Administration Server als Nicht-Root-Benutzer ausgeführt werden sollen, müssen die Konten vor der Konfiguration erstellt werden.
4	Wenn Sie Komponenten installieren, die von bereits installierten Servern oder Diensten abhängig sind, vergewissern Sie sich, dass vorhandene Server und Dienste ausgeführt werden und dass der Zugriff auf sie möglich ist.	Wenn Sie beispielsweise eine Secure Remote Access-Unterkomponente von Portal Server installieren, muss die Core-Komponente von Portal Server, Secure Remote Access ausgeführt werden und der Zugriff auf sie möglich sein.
5	Wenn Sie Access Manager oder Messaging Server installieren, überprüfen Sie, ob der Domänenname des Computers, auf dem Access Manager installiert ist, festgelegt wurde.
6	Wenn Sie Calendar Server oder Messaging Server installieren, vergewissern Sie sich, dass die Konfigurationsprogrammdatei den vollqualifizierten Domänennamen (FQDN) und nicht einfach nur einen einfachen Hostnamen enthält.	Zum Beispiel: 192.18.99.999 mycomputer.company.com loghost
7	Wenn Sie Web Server installieren, stellen Sie sicher, dass UID 80 und GID 80 nicht bereits für die Web Server-Nutzung zugewiesen sind.	Wenn 80 bereits Web Server zugewiesen ist, treten Fehler auf und die Web Server-Installation schlägt fehl.
8	Wenn es sich hierbei um eine erneute Installation handelt, vergewissern Sie sich, dass das Web Server-Installationsverzeichnis nicht vorhanden ist. Wenn das Verzeichnis vorhanden ist, entfernen Sie es oder benennen Sie es um.
9	Wenn Directory Proxy Server einen vorinstallierten Konfigurations-Directory Server verwenden soll, stellen Sie sicher, dass der Konfigurations-Directory Server während der Installation von Directory Proxy Server ausgeführt wird.	Wenn Sie Directory Proxy Server und den Konfigurations-Directory Server gleichzeitig installieren, können Sie diesen Schritt vor der Installation überspringen.

Weitere Schritte

Nachdem Sie sich nun einen Überblick über die Installationsvoraussetzungen, verschiedene Installationsmodi und Komponentenabhängigkeiten verschafft haben, sind Sie bereit, Sun Java Enterprise System zu installieren. Lesen Sie jetzt eines der folgenden Installationskapitel:

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Sun Java Enterprise System Installationshandbuch für Microsoft Windows