Sun Java Enterprise System 2005Q4 Handbuch zur Bereitstellungsplanung

Messaging Server-Beispiel

In der folgenden Abbildung wird eine grundlegende logische Architektur für die Bereitstellung von Messaging Server dargestellt. In dieser logischen Architektur werden nur die logisch eindeutigen Komponenten angegeben, die für Messaging Server erforderlich sind. In späteren Abbildungen werden die Beziehungen zwischen diesen Komponenten dargestellt.


Hinweis –

In der Regel ist die Bereitstellung von Messaging Server Bestandteil einer Unternehmenslösung, die auch andere Java Enterprise System-Komponenten enthält, wie unterIdentitätsbasiertes Kommunikationsbeispiel beschrieben.


Abbildung 4–4 Logische Architektur für die Messaging Server-Bereitstellung

Diagramm, in dem die logischen Komponenten für ein in einer mehrschichtigen Architektur bereitgestelltes Messaging Server-Szenario dargestellt werden.

In der folgenden Tabelle werden die inMessaging Server-Beispiel dargestellten Komponenten beschrieben.

Tabelle 4–5 Komponenten in der logischen Architektur von Messaging Server

Komponente 

Beschreibung 

E-Mail-Clients 

Client-Anwendungen zum Lesen und Senden von E-Mails. 

Messaging Server MTA

Messaging Server konfiguriert als Message Transfer Agent (MTA) für den Empfang, die Weiterleitung, den Transport und die Zustellung von E-Mail-Nachrichten. 

Messaging Server MMP

Messaging Server konfiguriert als Message Multiplexor (MMP) für die Weiterleitung von Verbindungen an entsprechende Nachrichtenspeicher zum Abrufen und Speichern. MMP greift auf Directory Server zu, um Verzeichnisinformationen nachzuschlagen, über die der richtige Nachrichtenspeicher bestimmt wird. 

Messaging Server STR

Messaging Server konfiguriert als Nachrichtenspeicher zum Abrufen und Speichern von E-Mail-Nachrichten. 

Directory Server

Bietet Zugriff auf LDAP-Verzeichnisdaten. 

In der logischen Architektur wird die Replikation der Dienste für die Messaging Server-Komponenten nicht angegeben. Bei Unternehmensbereitstellungen werden in der Regel separate MTA-Instanzen für den Eingang und für den Ausgang erstellt, in Messaging Server-Beispiel wird jedoch nur eine MTA-Komponente aufgeführt. Die Replikation der logischen Komponenten in mehreren Instanzen ist eine strukturelle Entscheidung, die Sie während der Phase des Bereitstellungskonzepts treffen.

Messaging Server-Anwendungsfälle

Mithilfe von Anwendungsfällen können Sie Beziehungen zwischen den logischen Komponenten einer Architektur bestimmen. Durch die Zuordnung der Interaktionen zwischen den Komponenten entsprechend den Anwendungsfällen erhalten Sie eine visuelle Darstellung der Komponenteninteraktion, die hilfreich für die Erstellung einer Bereitstellungsstruktur ist.

In der Regel analysieren Sie die einzelnen Anwendungsfälle, um die Interaktion der Komponenten vor der Erstellung der Bereitstellungsstruktur zu bestimmen. Die folgenden drei Anwendungsfälle sind charakteristisch fürMessaging Server. Sie zeigen die Interaktionen zwischen den logischen Komponenten.

ProcedureAnwendungsfall 1: Ein Benutzer meldet sich erfolgreich bei Messaging Server an

Schritte
  1. Der E-Mail-Client sendet Anmeldeinformationen an den Messaging Server Multiplexor (MMP).

  2. MMP fordert die Bestätigung der Benutzer-ID und des Passworts von Directory Server an.

  3. Directory Server sendet die Bestätigung an MMP zurück.

  4. MMP fordert eine Nachrichtenliste des Messaging Server-Nachrichtenspeichers (STR) an.

  5. STR fordert den LDAP-Datensatz des Benutzers von Directory Server an.

  6. Directory Server sendet den LDAP-Datensatz des Benutzers an STR zurück.

  7. STR sendet die Nachrichtenliste an MMP zurück.

  8. MMP leitet die Nachrichtenliste an den E-Mail-Client weiter.

    Diagramm, in dem der Datenstrom zwischen Messaging Server-Komponenten für Anwendungsfall 1 dargestellt wird.

ProcedureAnwendungsfall 2: Ein angemeldeter Benutzer liest und löscht eine E-Mail

Schritte
  1. Der E-Mail-Client fordert den Lesevorgang der Meldung aus Messaging Server Multiplexor (MMP) an.

  2. MMP fordert die Nachricht aus dem Messaging Server-Nachrichtenspeicher (STR) an.

  3. STR sendet die Nachricht an MMP zurück.

  4. MMP leitet die Nachricht an den E-Mail-Client weiter.

  5. Der E-Mail-Client sendet den Vorgang zum Löschen der Nachricht an MMP.

  6. MMP leitet den Vorgang zum Löschen der Nachricht an STR weiter.

  7. STR löscht die Nachricht aus der Datenbank und sendet eine entsprechende Bestätigung an MMP.

  8. MMP leitet die Bestätigung des Löschvorgangs an den E-Mail-Client weiter.

    Diagramm, in dem der Datenstrom zwischen Messaging Server-Komponenten für Anwendungsfall 2 dargestellt wird.

ProcedureAnwendungsfall 3: Ein angemeldeter Benutzer sendet eine E-Mail-Nachricht

Schritte
  1. Der E-Mail-Client sendet eine im Client erstellte Nachricht an den Messaging Server Message Transfer Agent (MTA).

  2. MTA fordert die Bestätigung der Benutzer-ID und des Passworts von Directory Server an.

  3. Directory Server sendet die Bestätigung an MTA zurück.

  4. MTA überprüft die Zieldomäne für alle Empfänger in Directory Server.

  5. Directory Server sendet die Zieldomänen für alle Empfänger an MTA zurück.

  6. MTA leitet die Nachricht an die einzelnen Empfänger weiter.

  7. MTA eitet die Nachricht an den Messaging Server-Nachrichtenspeicher (STR) weiter, um die Nachricht im Postausgang zu speichern.

  8. MTA sendet eine Bestätigung an den E-Mail-Client.

    Diagramm, in dem der Datenstrom zwischen Messaging Server-Komponenten für Anwendungsfall 3 dargestellt wird.