In der Bereitstellungskonzeptphase werden möglicherweise folgende Spezifikationen und Pläne ausgearbeitet:
Bereitstellungsarchitektur. Eine Architektur auf hoher Ebene, aus der die Zuordnung einer logischen Architektur zu einer physischen Umgebung hervorgeht. Die physische Umgebung umfasst die Computerknoten in einer Intranet- bzw. Internetumgebung, Prozessoren, Speicher, Speichergeräte sowie weitere Hardware und Netzwerkgeräte.
Implementierungsspezifikationen. Detaillierte Spezifikationen, die zur Erstellung der Bereitstellung herangezogen werden. Aus diesen Spezifikationen geht hervor, welche Computer- und Netzwerkhardware erforderlich ist. Außerdem wird hier das Netzwerklayout für die Bereitstellung erläutert. Zu den Implementierungsspezifikationen zählen Directory Services (Verzeichnisdienste), einschließlich Details zu Spezifikationen für einen Verzeichnisinformationsbaum (Directory Information Tree, DIT) sowie der für den Verzeichniszugriff definierten Gruppen und Rollen.
Implementierungspläne. Eine Reihe von Plänen, die unterschiedliche Aspekte der Implementierung einer Unternehmenssoftwarelösung abdecken. Zu den Implementierungsplänen zählen:
Migrationsplan. Erläutert die Strategien und Vorgänge zur Migration von Unternehmensdaten und zur Aufrüstung von Unternehmenssoftware. Die migrierten Daten müssen den Formaten und Standards der neu installierten Unternehmensanwendungen entsprechen. Voraussetzung für die Interoperabilität ist, dass von sämtlicher Unternehmenssoftware die richtige Version vorliegt.
Installationsplan. Dieser Plan wird von der Bereitstellungsarchitektur abgeleitet und gibt Servernamen, Installationsverzeichnis, Installationsreihenfolge, Installationstypen für die einzelnen Knoten sowie die Konfigurationsinformationen an, die für die Installation und Konfiguration einer verteilten Bereitstellung erforderlich sind.
Benutzerverwaltungsplan. Umfasst Migrationsstrategien für Daten in bestehenden Verzeichnissen und Datenbanken, Spezifikationen zum Verzeichniskonzept, die das in der Bereitstellungsarchitektur angegebene Kontoreplikationskonzept berücksichtigen, sowie Vorgehensweisen zur Bereitstellung neuer Inhalte für Verzeichnisse.
Testplan. Beschreibt Verfahren zum Testen der bereitgestellten Software, einschließlich spezifischer Pläne für die Bereitstellung von Prototyp- und Pilotimplementierungen, Belastungstests, bei denen die Fähigkeit zur Handhabung der geplanten Auslastung ermittelt wird sowie Funktionstests, mit denen überprüft wird, ob der Betrieb erwartungsgemäß verläuft.
Roll-out-Plan. Beschreibt die Vorgehensweisen sowie den Terminplan für die Implementierung aus einer Plan- und Testumgebung in eine Produktionsumgebung. Im Normalfall erfolgt die Implementierung in eine Produktionsumgebung in mehreren Phasen. Die erste Phase kann beispielsweise die Bereitstellung der Software für eine kleine Gruppe von Benutzern sein. Dann wird mit jeder weiteren Phase die Benutzeranzahl erhöht, bis die Bereitstellung komplett abgeschlossen ist. Bei der phasenweisen Implementierung kann auch die zeitlich festgelegte Implementierung bestimmter Softwarepakete erfolgen, bis die Bereitstellung komplett abgeschlossen ist.
Wiederherstellungsplan. Beschreibt, wie das System nach unerwarteten Gesamtausfällen wiederhergestellt werden kann. Der Wiederherstellungsplan sieht sowohl Vorgehensweisen für Ausfälle großen als auch kleinen Ausmaßes vor.
Betriebsplan (Run Book (Ausführungsbuch)). Ein Handbuch mit Vorgängen, in denen Überwachungs-, Wartungs-, Installations- und Aufrüstungsverfahren beschrieben werden.
Schulungsbuch. Enthält Vorgänge und Vorgehensweisen zur Schulung von Administratoren und Endbenutzern für die Verwendung der neu installierten Software.