Solaris 9 Installationshandbuch

Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme

Beim Einrichten von benutzerdefinierten JumpStart-Installationen für Systeme im Netzwerk müssen Sie ein Verzeichnis auf einem Server erstellen, das als JumpStart-Verzeichnis bezeichnet wird. Das JumpStart-Verzeichnis enthält alle wichtigen benutzerdefinierten JumpStart-Dateien, wie zum Beispiel die Datei rules, die Datei rules.ok und die Profile. Das JumpStart-Verzeichnis muss im Root-Verzeichnis ( /) des Profilservers angelegt werden.

Der Server, auf dem sich das JumpStart-Verzeichnis befindet, wird als Profilserver bezeichnet. Sie können den Installations- oder Boot-Server als Profilserver einrichten oder einen ganz anderen Server verwenden.


Hinweis -

Nachdem Sie einen Profilserver erstellt haben, müssen Sie den Systemen Zugriff auf den Server gewähren. Weitere Informationen finden Sie unter "So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver".


So erstellen Sie ein JumpStart-Verzeichnis auf einem Server


Hinweis -

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Volume Manager auf dem System läuft. Wenn Sie zum Verwalten von Disketten und Festplatten nicht Volume Manager verwenden, finden Sie Näheres zum Verwalten von Wechseldatenträgern ohne Volume Manager im System Administration Guide: Basic Administration.


  1. Melden Sie sich bei dem Server, auf dem Sie das JumpStart-Verzeichnis erstellen wollen, als Superuser an.

  2. Erstellen Sie das JumpStart-Verzeichnis an einer beliebigen Stelle auf dem Server.


    # mkdir -m 755 Jumpstart-Verz_pfad
    

    In diesem Befehl ist Jumpstart-Verz_pfad der absolute Pfad zu dem JumpStart-Verzeichnis.

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel ein Verzeichnis mit dem Namen jumpstart im Root-Verzeichnis (/) erstellt und die Berechtigungen werden auf 755 gesetzt:


    # mkdir -m 755 /jumpstart
    
  3. Fügen Sie den folgenden Eintrag in die Datei /etc/dfs/dfstab ein.


    share -F nfs -o ro,anon=0 Jumpstart-Verz_pfad
    

    Mit dem folgenden Eintrag wird zum Beispiel das Verzeichnis /jumpstart zur gemeinsamen Nutzung freigegeben:


    share -F nfs -o ro,anon=0 /jumpstart
    
  4. Geben Sie shareall ein und drücken Sie die Eingabetaste.

  5. Entscheiden Sie, ob Sie Beispiele für benutzerdefinierte JumpStart-Dateien in das JumpStart-Verzeichnis kopieren wollen.

    • Wenn nicht, fahren Sie mit Schritt 8 fort.

    • Wenn ja, entscheiden Sie anhand der folgenden Tabelle über das weitere Vorgehen.

    Beispiel für Speicherorte 

    Anweisungen 

    Solaris 9-DVD oder Solaris 9 Software 1 of 2-CD für die Plattform 

    Legen Sie die Solaris 9-DVD oder die Solaris 9 Software 1 of 2-CD in das CD-ROM-Laufwerk des Servers ein. 

    Volume Manager hängt die CD automatisch ein. 

    Abbild der Solaris 9-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2-CD für die jeweilige Plattform auf einer lokalen Festplatte

    Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich das Abbild der Solaris 9-DVD bzw. der Solaris 9 Software 1 of 2-CD befindet. Geben Sie zum Beispiel folgenden Befehl ein: 


    cd /export/install

  6. Kopieren Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien in das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver.


    # cp -r Medienpfad/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* Jumpstart-Verz_pfad
    

    Medienpfad

    Der Pfad zu der CD, DVD oder dem Abbild auf der lokalen Festplatte 

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der Pfad auf dem Profilserver, auf den Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien kopieren 

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel das Verzeichnis jumpstart_sample in das Verzeichnis /jumpstart auf dem Profilserver kopiert:


    cp -r /cdrom/cdrom0/s0/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* /jumpstart
    
  7. Bearbeiten Sie die JumpStart-Beispieldateien so, dass sie in Ihrer Umgebung funktionieren.

  8. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des JumpStart-Verzeichnisses ist und dass die Berechtigungen auf 755 gesetzt sind.

  9. Gewähren Sie den Systemen im Netzwerk Zugriff auf den Profilserver.

    Weitere Informationen finden Sie unter "So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver".

So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver

Wenn Sie einen Profilserver erstellen, müssen Sie sicherstellen, dass die Systeme während der benutzerdefinierten JumpStart-Installation auf das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver zugreifen können. Verwenden Sie hierzu eine der folgenden Möglichkeiten:


Hinweis -

Das folgende Verfahren ist nicht erforderlich, wenn Sie das JumpStart-Verzeichnis auf einer Diskette speichern oder den Pfad des Profilservers beim Booten des Systems angeben.


Das folgende Verfahren gilt nur, wenn die Informationen zur Installation über das Netzwerk in der Datei /etc/bootparams gespeichert sind. Informationen zur Installation über das Netzwerk können jedoch auch an einem der folgenden Orte gespeichert werden:

  1. Melden Sie sich beim Installations- oder Boot-Server als Superuser an.

  2. Öffnen Sie /etc/bootparams mit einem Texteditor.

  3. Fügen Sie diesen Eintrag ein.

    * install_config=Server:Jumpstart-Verz_pfad
    

    Dieser Platzhalter legt fest, dass alle Systeme Zugriff haben. 

    Server

    Der Host-Name des Profilservers, auf dem sich das JumpStart-Verzeichnis befindet. 

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der absolute Pfad zum JumpStart-Verzeichnis. 

    Der folgende Eintrag gewährt zum Beispiel allen Systemen Zugriff auf das Verzeichnis /jumpstart auf dem Profilserver mit dem Namen sherlock:

    * install_config=sherlock:/jumpstart

    Achtung - Achtung -

    Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben, wird beim Booten eines Installations-Clients möglicherweise folgende Fehlermeldung ausgegeben:

    WARNUNG: getfile: RPC failed: error 5: (RPC Timed out).

    "Booten vom Netzwerk, Fehlermeldungen" enthält weitere Informationen zu dieser Fehlermeldung.


    Jetzt haben alle Systeme Zugriff auf den Profilserver.