Essbase-Cluster konfigurieren

In diesem Abschnitt wird das Aktiv-Aktiv-Clustering für Oracle Essbase-Server beschrieben. Informationen zum Clustering von Java-Webanwendungen von Oracle Essbase Administration Services und Oracle Hyperion Provider Services finden Sie unter Clustering von Java-Webanwendungen mit EPM System Configurator.

Aktiv-Passiv-Clustering (Windows): Siehe Essbase-Server in einem Failover-Cluster konfigurieren.

Aktiv-Passiv-Clustering (Linux): Siehe Essbase-Server in einem Failover-Cluster konfigurieren.

Aktiv-Passiv-Clustering:

  • Ab EPM Release 11.2.15 unterstützt Essbase OPMN-basiertes Clustering nicht mehr. In Essbase 21c wird die Microsoft Cluster Service-Integration nicht unterstützt. Weitere Informationen zum Einrichten eines Aktiv-Passiv-Clusters in Essbase finden Sie unter Essbase-Server in einem Failover-Cluster konfigurieren. Wenn Sie ein neues Aktiv-Passiv-Cluster für Essbase einrichten, installieren und konfigurieren Sie Essbase nur auf dem ersten Knoten. Konfigurieren Sie Essbase nicht mit dem EPM-Konfigurationstool, sondern installieren Sie Essbase mit dem EPM 11.2.15-Installationsprogramm.

  • Beim Upgrade eines vorhandenen Aktiv-Passiv-Clusters in Essbase führen Sie für Essbase nur ein Upgrade auf dem Masterknoten durch. Deinstallieren Sie Essbase manuell vom sekundären Knoten, und installieren Sie es mit dem EPM 11.2.15-Installationsprogramm neu.

    Hinweis:

    Konfigurieren Sie Essbase nicht mit dem EPM-Konfigurationstool auf dem sekundären Knoten. Ab Release 11.2.15 kann Essbase mehr als zwei Knoten in einem Aktiv-Passiv-Cluster enthalten. Weitere Informationen zum Hinzufügen weiterer Knoten zum Cluster finden Sie unter Essbase-Server in einem Failover-Cluster konfigurieren.

Aktiv-Aktiv-Clustering: Mit Provider Services können Sie Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase konfigurieren. Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase unterstützen Hochverfügbarkeit und Load Balancing. Ein Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase unterstützt schreibgeschützte Vorgänge in Datenbanken und darf nur für Reporting verwendet werden. Da Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase kein Daten-Writeback und keine Modellstrukturänderungen unterstützen und keine Datenbankreplikationsaufgaben verwalten (z.B. die in einer Datenbank vorgenommenen Änderungen nicht in allen Datenbanken des Clusters synchronisieren), bieten sie keine Unterstützung für Oracle Hyperion Planning. Wenn Planning für die Verwendung von Essbase im Clustermodus als Datenquelle konfiguriert ist, wird das Starten von Geschäftsregeln mit Oracle Hyperion Calculation Manager als Rules Engine nicht unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter Aktiv-Aktiv-Cluster (schreibgeschützt) für Essbase konfigurieren.

Tabelle 2-1 Clustering-Konfigurationen für Essbase-Server

Funktion Aktiv-Passiv (Windows) Aktiv-Passiv (Linux) Aktiv-Aktiv
Writeback Ja Ja Nein
Failover Ja Ja Ja
Load Balancing Nein Nein Ja
Hochverfügbarkeit Ja Ja Ja

Hinweis:

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Prozesse der Installation, Konfiguration und Verwaltung von Essbase.

Tabelle 2-2 Essbase installieren, konfigurieren und verwalten

Aufgabe Referenz
Installieren Sie die Oracle Enterprise Performance Management System-Produkte einschließlich Essbase. Installieren Sie Essbase lokal auf jedem Knoten.

Hinweis:

Oracle empfiehlt, die Oracle Hyperion Shared Services-Registry-Datenbank auf einem anderen Computer als dem Essbase-Computer zu installieren.

"EPM System-Produkte installieren" in der Oracle Enterprise Performance Management System - Installations- und Konfigurationsdokumentation

Konfigurieren Sie die EPM System-Produkte, einschließlich Essbase.

Wenn Sie in Essbase Clustering (nur Active/Passive) implementieren, führen Sie während der Konfiguration mit dem EPM System Configurator folgende Schritte aus:

  1. Verwenden Sie auf dem ersten Computer EPM System Configurator, um das Cluster einzurichten:

    • Auf der Seite Essbase-Server konfigurieren muss der für Vollständiger Pfad zum Anwendungsspeicherort (ARBORPATH) angegebene Speicherort ein gemeinsames Laufwerk sein. Dieser Speicherort muss sich in einem Dateisystem befinden, das für alle Essbase-Server im Cluster erreichbar ist.

    • Geben Sie bei Essbase-Clustername den Namen für das Cluster ein.

  2. Siehe Essbase-Server in einem Failover-Cluster konfigurieren.

Abschnitt "EPM System-Produkte konfigurieren" in der Oracle Enterprise Performance Management System - Installations- und Konfigurationsdokumentation

Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase konfigurieren

Mit Provider Services können Sie Aktiv-Aktiv-Cluster von identischen Datenbanken erstellen, die zu einem Essbase-Server, zu mehreren Essbase-Servern auf demselben Computer oder zu Essbase-Servern gehören, die netzwerkübergreifend auf mehreren Computern verteilt sind.

Hinweis:

Essbase-Server unterliegen möglicherweise Lizenzierungseinschränkungen.

Provider Services-Clients enthalten Oracle Smart View for Office-Clients, benutzerdefinierte Java-API-(Application Programming Interface-)Clients und XMLA-(XML for Analysis-)Clients. Provider Services verteilen Clientanforderungen an Datenbankinstanzen, die zum Cluster gehören. Ein Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase unterstützt schreibgeschützte Vorgänge in den Datenbanken, jedoch kein Writeback von Daten oder Änderungen der Modellstruktur. Ein Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase verwaltet keine Funktionen zur Datenbankreplikation, z.B. datenbankübergreifendes Synchronisieren im Cluster bei Änderungen in einer Datenbank.

Aktiv-Aktiv-Cluster mit Provider Services konfigurieren

Informationen hierzu finden Sie unter Aktiv-Aktiv-Cluster (schreibgeschützt) für Essbase konfigurieren.

Server zu Aktiv-Aktiv-Clustern für Essbase hinzufügen

Informationen hierzu finden Sie unter Aktiv-Aktiv-Cluster (schreibgeschützt) für Essbase konfigurieren.

Beispiele für das Erstellen von Aktiv-Aktiv-Clustern für Essbase

Zur Vereinfachung wird in allen Beispielen in diesem Abschnitt Smart View verwendet.

Essbase-Servercluster

Provider Services ermöglicht es Ihnen, Gruppen von Essbase-Servern zu erstellen, die Anwendungen mit identischen Datenbanken ausführen, und diese als eine Ressource zu verwenden.

Hinweis:

Wenn ein Essbase-Server in einem Cluster hinzugefügt oder gelöscht wird, starten Sie den Server erneut, um die Änderungen in der Gruppe zu übernehmen. Sie können Komponenten in der Gruppe aktivieren oder deaktivieren, ohne den Server erneut zu starten.

Essbase-Datenbankcluster

Das Clustering von Essbase-Datenbanken ermöglicht die Unterstützung von Load Balancing und Failover. Provider Services bietet paralleles Clustering, bei dem eine Reihe von aktiven, doppelten Datenbanken auf Benutzeranforderungen reagieren. Benutzer, die sich bei einer Datenquelle anmelden und von dieser Daten abrufen, können erkennen, auf welche Datenbank zugegriffen wird. Provider Services vereinfacht auf der Grundlage von Verfügbarkeits- und Rangfolgeregeln das Routing von Verbindungen zwischen Datenbanken in einem Cluster.

Abbildung 2-1 Clustering von Essbase-Datenbanken mit Provider Services


Die Abbildung zeigt ein Aktiv-Aktiv-Cluster von Essbase-Datenbanken.

In Abbildung 2-1 stellen Smart View-Benutzer über Provider Services eine Verbindung mit Essbase her.

Jede Benutzerverbindung wird bei der Essbase-Session einem Server zugewiesen. Provider Services verwendet Load Balancing auf Sessionebene. Beispiel: In Abbildung 2-1 wird die Verbindung von Benutzer 1 Datenquelle A zugeordnet. Die Verbindung von Benutzer 2 wird Datenquelle B zugeordnet. Die Verbindung von Benutzer 3 wird Datenquelle C zugeordnet. Alle Anforderungen von Benutzer 1 werden für die Dauer der Verbindung von Datenquelle A verarbeitet.

Wenn Datenquelle A fehlschlägt, geschieht Folgendes:

  • Das Zeitlimit von Benutzer 1 bei Datenquelle A wird überschritten.

  • Benutzer 1 wird an die nächste verfügbare Datenquelle umgeleitet, in Abbildung 2-2 also Datenquelle C.

Abbildung 2-2 veranschaulicht, was geschieht, wenn Datenquelle A offline geht.

Abbildung 2-2 Datenbankcluster mit einer Offline-Datenquelle


Die Abbildung zeigt ein Aktiv-Aktiv-Cluster von Essbase-Datenbanken mit einer Offline-Datenbank.

In Abbildung 2-2 wird der Status von Abfrage 1 auf der mittleren Ebene beibehalten, und die Abfrage wird umgeleitet. Provider Services bietet auch serverübergreifendes Load Balancing.

In Abbildung 2-3 sind auf einem Server bereitgestellte geclusterte Datenbanken dargestellt.

Abbildung 2-3 Essbase-Datenbankcluster auf einem Server


Die Abbildung zeigt ein Aktiv-Aktiv-Datenbankcluster auf einem Server.

In Abbildung 2-3 enthalten zwei Server Essbase-Datenbanken. Server 1 weist vier Prozessoren und 8 GB RAM auf. Server 2 weist acht Prozessoren und 16 GB RAM auf. Da Server 2 über mehr Ressourcen verfügt, enthält er die Datenquellen B und C. Daher kann Server 2 beide Verbindungen verarbeiten.

Die Failover-Unterstützung wird auch bei Datenbankclustern auf einem Server angewendet. In Abbildung 2-4 geht Server 2 offline. Benutzer 2 und Benutzer 3 werden dann zum nächsten verfügbaren Server, Server 1, umgeleitet.

Abbildung 2-4 Failover für Datenbankcluster auf einem Server


Die Abbildung zeigt einen Failover für ein Aktiv-Aktiv-Datenbankcluster auf einem Server.

Verbindungen mit Essbase-Clustern

Essbase-Clients und -Server können über eine URL im folgenden Format eine Verbindung mit einem Essbase-Cluster herstellen:

http(s)://host:port/essbase/agent?ClusterName=clusterName

Sie können sich auch mit einem Essbase-Cluster nur über den Clusternamen verbinden. Diese Option müssen Sie jedoch zunächst aktivieren, indem Sie eine Konfigurationsdatei so ändern, dass der Provider Services-Server angegeben wird, der den Clusternamen in der URL auflöst.

Starten Sie Essbase neu, wenn Sie diese Dateien aktualisiert haben.

Um mit Oracle Hyperion Financial Reporting eine Verbindung mit einem Provider Services-Aktiv-Aktiv-Cluster für Essbase herzustellen, müssen Sie Financial Reporting für den Modus mit drei Ebenen konfigurieren.

So konfigurieren Sie Financial Reporting für den Modus mit drei Ebenen:

  1. Starten Sie MIDDLEWARE_HOME/EPMSystem11R1/products/financialreporting/bin/FRConfig.cmd.

  2. Wählen Sie die Registerkarte MBeans aus, und blättern Sie zu com.hyperion/Financial Reporting/Attributes/EssbaseJAPIServer.

  3. Vergewissern Sie sich, ob EssbaseJAPIServer als Provider Services-Server festgelegt ist.

  4. Geben Sie den Provider Services-Clusternamen als Servernamen unter Attributwert in das Feld Wert ein, und klicken Sie auf Aktualisieren.

  5. Beenden Sie Financial Reporting, und starten Sie es erneut.