ODL-Konfiguration

Jedes Oracle Enterprise Performance Management System-Produkt, das das ODL-Loggingformat verwendet, hat mindestens eine Loggingkonfigurationsdatei namens logging.xml. EPM System-Komponenten haben beschreibende Namen im Format loggingCOMPONENT_NAME.xml.

Loggingkonfigurationsdateien enthalten zwei Abschnitte: log_handlers und loggers. Der Abschnitt log_handlers definiert die Logger und ihre Parameter, während der Abschnitt loggers Details wie die zu verwendende Loggingebene und den log_handler enthält.

Eine Liste der log_handler-Eigenschaften, die angegeben werden können, finden Sie in Tabelle 3-9.

ODL-Loggingebenen

Tabelle 3-7 ODL-Loggingebenen

Ebene Beschreibung
INCIDENT_ERROR:1 Meldungen zu einem schwerwiegenden Problem mit unbekannter Ursache. Benutzer müssen sich an Oracle Support wenden, um das Problem zu beheben.
ERROR:1 Meldungen zu einem schwerwiegenden Problem, das die sofortige Aufmerksamkeit des Systemadministrators erfordert, aber nicht durch einen Fehler in einer EPM System-Komponente verursacht wird
WARNING:1 Meldungen zu einem potenziellen Problem, das ein Systemadministrator prüfen muss
NOTIFICATION:1 Meldungen zu einem wesentlichen Lebenszyklusereignis wie der Aktivierung oder Deaktivierung einer primären Unterkomponente oder Funktion
NOTIFICATION:16 Meldungen zu normalen Ereignissen in EPM System-Komponenten
TRACE:1 Trace- oder Debug-Meldungen von Ereignissen, die für Endbenutzer von EPM System-Komponenten aussagekräftig sind
TRACE:16 Detaillierte Trace- oder Debug-Meldungen, anhand derer Oracle Support Probleme mit EPM System-Komponenten diagnostizieren kann
TRACE:32 Sehr detaillierte Trace- oder Debug-Meldungen, anhand derer in der Regel Oracle-Entwickler die Fehlerquelle ermitteln können

ODL-Konfigurationsdatei: Deployments auf einzelnen Managed Servern

Beim Deployment von EPM System-Komponenten auf einzelnen Managed Servern wird eine einheitliche Loggingkonfigurationsdatei namens logging.xml für alle bereitgestellten Java-Webanwendungen generiert. Auf Windows-Servern befindet sich diese Datei in der Regel im Verzeichnis MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/EPMServer0.

ODL-Konfigurationsdateien: Standard-Deployments

Beim Standard-Deployment von EPM System wird eine Loggingkonfigurationsdatei namens logging.xml für jede bereitgestellte Java-Webanwendung generiert. Auf Windows-Servern befinden sich diese Dateien in der Regel in den folgenden Verzeichnissen:

Tabelle 3-8 Speicherorte der ODL-Konfigurationsdateien bei Standard-Deployments

Komponente Speicherort von logging.xml
Administrationsserver (Oracle WebLogic Server-Administrationskonsole, Oracle Web Services Manager, Enterprise Manager) MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/AdminServer/logging.xml
Oracle Hyperion Provider Services MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/AnalyticProviderServices0/logging.xml
Oracle Hyperion Calculation Manager MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/CalcMgr0/logging.xml
Oracle Essbase Administration Services MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/EssbaseAdminServices0/logging.xml
Oracle Hyperion Foundation Services MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/FoundationServices0/logging.xml
Oracle Hyperion Financial Management Web MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/HFMWeb0/logging.xml
Oracle Hyperion Planning MIDDLEWARE_HOME/user_projects/domains/EPMSystem/config/fmwconfig/servers/Planning0/logging.xml

ODL-Konfigurationsdateien ändern

Sie können die Eigenschaften der in der Datei logging.xml definierten Logger ändern, um die geloggten Meldungsebenen zu bestimmen. Standardmäßig wird in der Datei logging.xml die für den Normalbetrieb der EPM System-Komponenten angemessene Loggingebene festgelegt. Zum Ändern des Loggingverhaltens können zusätzliche Log-Handler-Parameter festgelegt werden. Beispiel: Sie können die Häufigkeit der Rotation von Loggingdateien angeben, indem Sie den Log-Handler-Parameter rotationFrequency definieren. Eine umfassende Liste der Parameter finden Sie in Tabelle 3-9.

Tabelle 3-9 Konfigurierbare Eigenschaften von ODL-Logs

Logeigenschaft Beschreibung

path

Logpfad

format

Zu verwendendes Format

Der empfohlene Wert ist ODL-Text.

maxFileSize

Maximale Größe in Byte für jede Logdatei

Wenn die Hauptlogdatei die angegebene Größe erreicht, wird eine Logrotation ausgelöst, die Hauptlogdatei wird archiviert, und eine neue Logdatei wird erstellt.

maxLogSize

Maximale Größe in Byte für das gesamte Log

Ältere Archivdateien werden gelöscht, damit die Gesamtgröße des Logs unterhalb des angegebenen Grenzwertes verbleibt.

rotationFrequency

Häufigkeit der Logrotation in Minuten

Der Wert muss eine Zahl (Minuten) oder eines der Wörter hourly (stündlich), daily (täglich) oder weekly (wöchentlich) sein. (Bei dieser Einstellung wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.)

baseRotationTime

Basiszeit für die zeitbasierte Logrotation, z.B. Startzeitpunkt für die Einstellung rotationFrequency

Standardwert: 1. Januar 1970, UTC

Verwenden Sie eines der folgenden Formate:

  • HH:mm

  • jjjj-MM-tt

  • jjjj-MM-ttT-HH:mm

  • jjjj-MM-tt-HH:mm:ss.sTZ, wobei TZ der Zeitzonenindikator ist und als Z für UTC oder als Versatz von Greenwich Mean Time im Format plus_or_minusHH:mmm angegeben werden kann

Hinweis:

Wenn im Zeitformat keine Zeitzone angegeben ist, wird die lokale Zeitzone verwendet.

retentionPeriod

Aufbewahrungszeitraum für Logdateien

Dateien, die älter als die angegebene Periode sind, werden gelöscht. Dateien werden nur bei Logrotation und nicht durch einen Hintergrundthread gelöscht. Daher kann es nach Ablauf des Aufbewahrungszeitraums einige Zeit dauern, bis die Dateien gelöscht werden. Der Wert muss eine Zahl (Minuten) oder eines der Wörter "day" (Tag), "week" (Woche), "month" (Monat, 30 Tage) oder "year" (Jahr) sein, wobei nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird.

encoding

Typ der zu verwendenden Zeichencodierung

XML-Dateien müssen in UTF-8 codiert sein, um erweiterte Zeichen verarbeiten zu können. Der Standardwert ist <?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?>.

supplementalAttributes

Durch Kommas getrennte Liste ergänzender Attributnamen, die jeder Logmeldung hinzugefügt werden können

Der Attributwert muss in der Klasse ExecutionContext definiert werden.

useSourceClassAndMethod

Angabe, ob die Java-Quellklasse und der Methodenname jeder Logmeldung hinzugefügt werden sollen

Der Wert ist ein Ebenenname. Meldungen einer bestimmten Ebene oder darunter enthalten die Quellklasse und den Methodennamen. Die Konstanten true und false werden ebenfalls als Aliasnamen für OFF und ALL akzeptiert. Der Standardwert ist TRACE:1 (Fein).

useDefaultAttributes

Angabe, ob die Standardattributwerte jeder Logmeldung hinzugefügt werden sollen

Die zuweisbaren Standardattribute sind HOST_ID, HOST_NWADDR und USER_ID. Der Wert muss true oder false lauten. Der Standardwert ist true für das ODL-XML-Format und false für das ODL-Text-Format.

includeMessageArguments

Angabe, ob Meldungsargumente in formatierte Logmeldungen mit Meldungs-ID aufgenommen werden sollen

Mögliche Werte: true (Standard) oder false.

useThreadName

Kennzeichen useThreadName zur Angabe, ob der Handler versucht, den tatsächlichen Threadnamen anstelle der von java.util.logging.LogRecord angegebenen threadID zu loggen

Wenn das Kennzeichen auf true gesetzt ist, versucht der Handler, den tatsächlichen Threadnamen zu loggen. In einigen Fällen kann der Handler möglicherweise den tatsächlichen Threadnamen nicht ermitteln. In diesem Fall wird stattdessen die threadID geloggt. Der Standardwert ist true.

useRealThreadId

Kennzeichen useRealThreadId zur Angabe, ob der Handler versucht, die tatsächliche Thread-ID anstelle der von java.util.logging.LogRecord angegebenen threadID zu loggen

Wenn das Kennzeichen auf true gesetzt ist, versucht der Handler, die tatsächliche Thread-ID zu loggen. In einigen Fällen kann der Handler möglicherweise den tatsächlichen Threadnamen nicht ermitteln. In diesem Fall wird stattdessen die threadID geloggt. Der Standardwert ist false. Das Logging der tatsächlichen Thread-ID und die Eigenschaft useThreadName schließen sich gegenseitig aus. Wenn useThreadName auf true gesetzt ist, wird der Wert der Eigenschaft useRealThreadId ignoriert.

locale

Überschreibung des Standardgebietsschemas zur Lokalisierung von Meldungen

Der Standardwert ist das in EPM System Configurator festgelegte Standardgebietsschema.

keepOpen

Angabe, ob die Hauptlogdatei jederzeit geöffnet bleibt oder bei jedem Logvorgang geöffnet und geschlossen wird

Mögliche Einstellungen: true und false. Die Standardeinstellung ist true, d.h., die Hauptlogdatei bleibt jederzeit geöffnet.

In den meisten Fällen sollte der Standardwert beibehalten werden.

autoFlushLevel

Ebeneneinstellungen für das automatische Leeren

Der ODLHandler kann zwar Logdatensätze puffern, leert den Puffer jedoch automatisch, sobald ein Logdatensatz eingeht, dessen Ebene mindestens der Einstellung für autoFlush entspricht. Der Standardwert ist NOTIFICATION:1.

addJvmNumber

An den Logdateinamen angehängte JVM-Nummer

Die JVM-Nummer wird durch die Systemeigenschaft oracle.process.index definiert. Wenn die Systemeigenschaft nicht festgelegt ist, wird diese Option ignoriert.

applicationContextProvider

Name einer Klasse, die die Schnittstelle ApplicationContext implementiert

Die Klasse muss einen Standardkonstruktor haben. Mit dem speziellen Wert disabled kann das Logging des Anwendungsnamens deaktiviert werden. Der Standardprovider des Anwendungskontextes ist plattformspezifisch. In den meisten Fällen muss diese Eigenschaft nicht festgelegt werden.

userContextProvider

Name einer Klasse, die die Schnittstelle UserContext implementiert

Die Klasse muss einen Standardkonstruktor haben. Mit dem speziellen Wert disabled kann das Logging des Benutzernamens deaktiviert werden. Der Standardprovider des Benutzerkontextes ist plattformspezifisch. In den meisten Fällen muss diese Eigenschaft nicht festgelegt werden.

Sie können die Eigenschaften der Logger ändern, um eine Komponente zu debuggen oder die Informationen zu generieren, die Oracle Support zur Ermittlung von Problemen mit EPM System-Komponenten anfordert.

Beispiel: Um Debuggingmeldungen von Oracle Hyperion Shared Services zu erfassen, ändern Sie die Loggingebene in jeder Shared Services-Loggerdefinition in TRACE:32.

Hinweis:

Nachdem das Debugging abgeschlossen ist, stellen Sie die Originalversion der Datei logging.xml aus einer Backupkopie wieder her, um die Verwendung optimaler Loggingeinstellungen sicherzustellen.

So ändern Sie die Loggingkonfigurationsdatei:

  1. Erstellen Sie eine Backupkopie der Loggingkonfigurationsdatei der EPM System-Komponente, deren Loggingverhalten geändert werden soll. Informationen hierzu finden Sie unter Loggingmatrix für EPM System-Produkte.

  2. Öffnen Sie die Datei logging.xml in einem Texteditor.

  3. Suchen Sie nach den Loggerdefinitionen. Beispiel: Um die Loggingebene von Shared Services zu ändern, ändern Sie die folgenden Loggerdefinitionen:

    <logger name="oracle.EPMCAS" level="NOTIFICATION:1" useParentHandlers="false">
         <handler name="epmcas-handler" />
    </logger>
    <logger name="oracle.EPMCES" level="NOTIFICATION:1" useParentHandlers="false">
         <handler name="epmces-handler" />
    </logger>
    <logger name="oracle.EPMCMS" level="NOTIFICATION:1" useParentHandlers="false">
         <handler name="epmcms-handler" />
    </logger>
    <logger level="NOTIFICATION:1" name="oracle.EPMCSS">
         <handler name="epmcss-handler" />
    </logger>
  4. Ändern Sie die Eigenschaft level nach Bedarf, um die Loggingebene für Meldungen zu ändern. Beispiel: Setzen Sie die Eigenschaft level jedes Loggers auf TRACE:32, um detaillierte Debug-Meldungen zu loggen.

    Informationen hierzu finden Sie unter ODL-Loggingebenen.

  5. Speichern und schließen Sie die Datei logging.xml.

  6. Starten Sie die EPM System-Komponente neu, um die Änderungen zu aktivieren.