Dieser Abschnitt enthält Richtlinien zum Planen der Solaris-Softwareinstallation in einer Cluster-Konfiguration. Weitere Informationen zur Solaris-Software finden Sie in der Solaris-Installationsdokumentation.
Sie können die Solaris-Software von einer lokalen CD-ROM oder von einem Netzwerk-Installationsserver mithilfe der JumpStartTM-Installationsmethode installieren. Außerdem bietet die Sun Cluster-Software eine benutzerdefinierte Methode für die Installation der Solaris-Betriebsumgebung und der Sun Cluster-Software mithilfe der JumpStart-Installationsmethode. Wenn Sie mehrere Cluster-Knoten installieren, ist möglicherweise eine Netzwerkinstallation empfehlenswert.
Weitere Informationen zur JumpStart-Installationsmethode scinstall finden Sie in So installieren Sie die Solaris- und Sun Cluster-Software (JumpStart). Weitere Informationen zu den Solaris-Standardinstallationsmethoden finden Sie in der Solaris-Installationsdokumentation.
Folgende Funktionen der Solaris-Betriebsumgebung werden in einer Sun Cluster-Konfiguration nicht unterstützt:
Solaris-Schnittstellengruppen werden in einer Sun Cluster-Konfiguration nicht unterstützt. Die Solaris-Schnittstellengruppen-Funktion wird bei der Solaris-Softwareinstallation standardmäßig deaktiviert. Aktivieren Sie die Solaris-Schnittstellengruppen nicht erneut. Weitere Informationen zu den Solaris-Schnittstellengruppen finden Sie in der Online-Dokumentation unter ifconfig(1M).
Das automatische Herunterfahren zum Energiesparen wird in Sun Cluster-Konfigurationen nicht unterstützt und sollte nicht aktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie in der Online-Dokumentation unter pmconfig(1M) und power.conf(4).
Die Sun Cluster 3.1 4/04-Software erfordert mindestens die Softwaregruppe Solaris-Endbenutzer. Andere Komponenten der Cluster-Konfiguration können jedoch auch eigene Solaris-Softwareanforderungen aufweisen. Berücksichtigen Sie folgende Informationen, wenn Sie entscheiden, welche Solaris-Softwaregruppe Sie installieren.
Prüfen Sie Ihre Server-Dokumentation auf Solaris-Softwareanforderungen. Sun Enterprise 10000-Server erfordern zum Beispiel die gesamte Solaris-Softwaregruppe plus OEM-Unterstützung.
Wenn Sie SCI-PCI-Adapter, die nur in SPARC-basierten Clustern zur Verfügung stehen, oder die Remote Shared Memory Application Programming Interface (RSMAPI) verwenden möchten, stellen Sie sicher, dass Sie die RSMAPI-Softwarepakete (SUNWrsm, SUNWrsmx, SUNWrsmo und SUNWrsmox) installieren. Die RSMAPI-Softwarepakete sind nur in manchen Solaris-Softwaregruppen enthalten. Die Solaris-Softwaregruppe Entwickler enthält RSMAPI-Softwarepakete, die Solaris-Softwaregruppe Endbenutzer jedoch nicht.
Wenn die von Ihnen installierte Softwaregruppe die RSMAPI-Softwarepakete nicht enthält, installieren Sie die RSMAPI-Softwarepakete vor dem Installieren der Sun Cluster-Software manuell. Verwenden Sie den Befehl pkgadd(1M), um die Softwarepakete manuell zu installieren. Informationen zur Verwendung von RSMAPI finden Sie in der Online-Dokumentation zu Solaris 8, Abschnitt (3RSM).
Möglicherweise müssen Sie auch andere Solaris-Softwarepakete installieren, die nicht Teil der Solaris-Softwaregruppe Endbenutzer sind. Ein Beispiel wären die Apache HTTP Server-Pakete. Software von Drittherstellern wie ORACLE® erfordert möglicherweise auch zusätzliche Solaris-Softwarepakete. Angaben zu Solaris-Softwareanforderungen finden Sie in der Dokumentation der Dritthersteller.
Sie können die manuelle Installation der Solaris-Softwarepakete umgehen, indem Sie die gesamte Solaris-Softwaregruppe inklusive OEM-Unterstützung installieren.
Fügen Sie dem entsprechenden Arbeitsblatt Lokales Dateisystem-Layout diese Informationen hinzu.
Stellen Sie bei der Installation der Solaris-Betriebsumgebung sicher, dass Sie die erforderlichen Sun Cluster-Partitionen erstellen und dass alle Partitionen die Mindest-Speicherplatzanforderungen erfüllen.
swap – Der swap-Bereich, welcher der Solaris- und Sun Cluster-Software zugewiesen wird, muss insgesamt mindestens 750 MB betragen. Addieren Sie für optimale Ergebnisse mindestens 512 MB für die Sun Cluster-Software zum erforderlichen Speicher der Solaris-Betriebsumgebung. Weisen Sie außerdem den swap zu, der von den Anwendungen benötigt wird, die auf dem Cluster-Knoten ausgeführt werden sollen.
Eine weitere swap-Datei sollten Sie nicht auf einem globalen Gerät erstellen. Verwenden Sie nur eine lokale Platte als swap-Gerät für den Knoten.
/globaldevices – Erstellen Sie ein 512-MB-Dateisystem, das vom Dienstprogramm scinstall(1M) für globale Geräte verwendet werden soll.
Datenträger-Manager – Erstellen Sie eine 20-MB-Partition in einem Bereich am Ende der Platte (Bereich 7) für die Verwendung durch den Datenträger-Manager. Wenn Sie im Cluster VERITAS Volume Manager (VxVM) verwenden und die Root-Platte einkapseln möchten, benötigen Sie zwei verfügbare Bereiche für die Verwendung durch VxVM.
Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen Sie eine benutzerdefinierte Partitionierung vornehmen, wenn Sie die interaktive Installation der Solaris-Betriebsumgebung ausführen.
Weitere Informationen zur Partitionsplanung finden Sie in folgenden Richtlinien:
Wie bei jedem System in der Solaris-Betriebsumgebung können Sie die Verzeichnisse root (/), /var, /usr und /opt als eigene Dateisysteme konfigurieren. Sie können aber auch alle diese Verzeichnisse im Root-Dateisystem (/) einschließen. Im Folgenden wird der Softwareinhalt der Verzeichnisse root (/), /var, /usr und /opt in einer Sun Cluster-Konfiguration beschrieben. Berücksichtigen Sie diese Informationen bei der Planung des Partitionsschemas.
Root (/) – Die Sun Cluster-Software selbst belegt weniger als 40 MB Speicherplatz im Root-Dateisystem (/). Die Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager benötigt weniger als 5 MB und die Software VxVM weniger als 15 MB. Um ausreichenden zusätzlichen Speicherplatz und I-Knoten-Kapazität zu konfigurieren, addieren Sie mindestens 100 MB zum Speicherplatz, den Sie normalerweise dem Root-Dateisystem (/) zuweisen würden. Dieser Speicherplatz wird für die Erstellung sowohl von blockorientierten Geräten als auch speziellen zeichenorientierten Geräten verwendet, die von der Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager bzw. VxVM verwendet werden. Sie müssen insbesondere dann diesen Zusatzspeicherplatz zuweisen, wenn sich zahlreiche gemeinsam genutzte Platten im Cluster befinden.
/var – Die Sun Cluster-Software belegt während der Installation vernachlässigbar wenig Speicherplatz im /var-Dateisystem. Sie müssen jedoch zusätzlichen Speicherplatz für die Protokolldateien reservieren. Außerdem können auf einem Cluster-Knoten mehr Meldungen protokolliert werden als auf einem typischen Standalone-Server. Weisen Sie deshalb dem /var-Dateisystem mindestens 100 MB zu.
/usr – Die Sun Cluster-Software belegt weniger als 25 MB Speicherplatz im /usr-Dateisystem. Die Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager und VxVM benötigen jeweils weniger als 15 MB.
/opt – Die Sun Cluster-Framework-Software belegt weniger als 2 MB im /opt-Dateisystem. Jeder Sun Cluster-Datendienst kann jedoch 1 bis 5 MB verwenden. Die Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager belegt keinen Speicherplatz im /opt-Dateisystem. Die Software VxVM belegt über 40 MB, wenn alle Pakete und Tools installiert werden.
Außerdem wird die meiste Datenbank- und Anwendungssoftware im /opt-Dateisystem installiert.
SPARC: Wenn Sie die Software Sun Management Center zur Cluster-Überwachung verwenden, benötigen Sie weitere 25 MB Speicherplatz auf jedem Knoten, um den Agenten von Sun Management Center und die Sun Cluster-Modulpakete zu unterstützen.
Die Sun Cluster-Software erfordert, dass Sie ein spezielles Dateisystem auf einer der lokalen Platten zur Verwaltung von globalen Geräten reservieren. Dieses Dateisystem wird später als Cluster-Dateisystem eingehängt. Benennen Sie dieses Dateisystem mit dem Standardnamen /globaldevices, der vom Befehl scinstall(1M) erkannt wird.
Der scinstall-Befehl benennt das Dateisystem später in /global/.devices/node@Knoten-ID um, wobei Knoten-ID die Nummer darstellt, die einem Knoten zugewiesen wird, wenn er Cluster-Mitglied wird. Der ursprüngliche Einhängepunkt /globaldevices wird entfernt.
Das /globaldevices-Dateisystem muss ausreichenden Speicherplatz und ausreichende I-Knoten-Kapazität für die Erstellung von blockorientierten Geräten und speziellen zeichenorientierten Geräten aufweisen. Diese Richtlinie ist besonders dann wichtig, wenn sich zahlreiche Platten im Cluster befinden. Eine Dateisystemgröße von 512 MB sollte für die meisten Cluster-Konfigurationen ausreichend sein.
Wenn Sie die Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager verwenden, müssen Sie einen Bereich auf der Root-Platte für die Verwendung bei der Erstellung des Zustands-Datenbankreplikats reservieren. Reservieren Sie hierfür einen spezifischen Bereich auf jeder lokalen Platte. Wenn Sie nur eine lokale Platte in einem Knoten haben, müssen Sie möglicherweise drei Zustands-Datenbankreplikate in demselben Bereich für die Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager erstellen, damit sie ordnungsgemäß funktioniert. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager.
SPARC: Wenn Sie VxVM (VxVM) verwenden und die Root-Platte einkapseln möchten, benötigen Sie zwei freie Bereiche, die für VxVM verfügbar sind. Außerdem benötigen Sie zusätzlichen, nicht zugewiesenen freien Speicherplatz am Beginn oder Ende der Platte. Informationen zum Einkapseln der Root-Platte finden Sie in der Dokumentation zu VxVM.
Tabelle 1–2 zeigt ein Partitionsschema für einen Cluster-Knoten mit weniger als 750 MB realem Speicher. Dieses Schema soll mit der Solaris-Softwaregruppe Endbenutzer der Solaris-Betriebsumgebung, der Sun Cluster-Software und dem Datendienst Sun Cluster HA for NFS installiert werden. Der letzte Bereich auf der Platte, Bereich 7, wird mit einem kleinen Speicherplatz den Datenträger-Managern zugewiesen.
Dieses Layout ermöglicht die Verwendung der Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager oder VxVM. Bei Verwendung der Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager verwenden Sie Bereich 7 für das Zustands-Datenbankreplikat. Wenn Sie VxVM verwenden, machen Sie Bereich 7 später wieder frei, indem Sie ihm eine Null-Länge zuweisen. Dieses Layout sorgt für die erforderlichen beiden freien Bereiche, 4 und 7, und nicht verwendeten Speicherplatz am Ende der Platte.
Tabelle 1–2 Beispiel Dateisystemzuweisung
Bereich |
Inhalt |
Zuweisung (in MB) |
Beschreibung |
---|---|---|---|
0 |
/ |
6,75 GB |
Restlicher freier Speicherplatz auf der Platte nach Zuweisung von Speicherplatz zu den Bereichen 1 bis 7. Wird für die Solaris-Betriebsumgebungs-Software, die Sun Cluster-Software, die Datendienste-Software, die Datenträger-Manager-Software, den Agenten von Sun Management Center und die Sun Cluster-Modulagentenpakete, die Root-Dateisysteme und die Datenbank- und Anwendungssoftware verwendet. |
1 |
swap |
1 GB |
512 MB für die Solaris-Betriebsumgebungs-Software. 512 MB für Sun Cluster-Software. |
2 |
Overlap |
8,43 GB |
Die gesamte Platte. |
3 |
/globaldevices |
512 MB |
Die Sun Cluster-Software weist diesen Bereich später einem anderen Einhängepunkt zu und hängt den Bereich als Cluster-Dateisystem ein. |
4 |
Nicht benutzt |
- |
Ist als freier Bereich zum Einkapseln der Root-Platte unter VxVM verfügbar. |
5 |
Nicht benutzt |
- |
- |
6 |
Nicht benutzt |
- |
- |
7 |
Datenträger-Manager |
20 MB |
Wird von der Software Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager für das Zustands-Datenbankreplikat oder von VxVM für die Installation nach dem Freimachen dieses Bereichs verwendet. |