Sun Cluster Entwicklerhandbuch Datendienste für Solaris OS

Ressourceneigenschaften

Tabelle A–2 beschreibt die von Sun Cluster definierten Ressourceneigenschaften. Die Eigenschaftswerte werden in der Spalte “Kategorie” in folgende Kategorien unterteilt:

Tabelle A–2 listet auch auf, ob und wann Ressourceneigenschaften aktualisiert werden können (in der Spalte “Aktualisierung möglich?”), und zwar wie folgt:

None oder False

Nie 

True oder Anytime

Jederzeit 

At_creation

Beim Hinzufügen der Ressource zu einem Cluster 

When_disabled

Wenn die Ressource deaktiviert ist 

Tabelle A–2 Ressourceneigenschaften

Eigenschaftsname 

Beschreibung 

Aktualisierung möglich?  

Kategorie 

Affinity_timeout (Ganzzahl)

Länge der Zeit in Sekunden, während der Verbindungen von einer bestimmten Client-IP-Adresse für jeden Dienst in der Ressource an denselben Serverknoten gesendet werden.  

Diese Eigenschaft ist nur dann relevant, wenn Load_balancing_policy entweder Lb_sticky oder Lb_sticky_wild ist. Zudem muss Weak_affinity auf "false" eingestellt sein (Standardwert).

Diese Eigenschaft wird nur für Scalable-Dienste verwendet.  

Jederzeit 

Optional 

Cheap_probe_interval (Ganzzahl)

Die Anzahl Sekunden zwischen den Aufrufen eines schnellen Fehlertests der Ressource. Diese Eigenschaft wird nur durch RGM erstellt und steht dem Verwalter zur Verfügung, wenn sie in der RTR-Datei deklariert wird. 

Diese Eigenschaft ist optional, wenn in der RTR-Datei ein Standardwert angegeben ist. Wenn das Tunable-Attribut nicht in der Ressourcentypdatei angegeben ist, lautet der Tunable-Wert für die Eigenschaft When_disabled.

Diese Eigenschaft ist erforderlich, wenn das Default-Attribut nicht in der Eigenschaftsdeklaration in der RTR-Datei angegeben ist.

Wenn deaktiviert  

Bedingt 

Erweiterungseigenschaften 

Erweiterungseigenschaften, wie sie in der RTR-Datei des Ressourcentyps deklariert sind. Die Implementierung des Ressourcentyps definiert diese Eigenschaften. Weitere Informationen zu den einzelnen Attribute, die für Erweiterungseigenschaften eingestellt werden können, finden Sie in der Tabelle A–4.

Abhängig von der spezifischen Eigenschaft. 

Bedingt 

Failover_mode (Aufzählung)

Mögliche Einstellungen sind NONE, SOFT und HARD. Steuert, ob RGM eine Ressourcengruppe verschiebt oder einen Knoten beendet, wenn ein Start-, Stop- oder Monitor_stop-Methodenaufruf für die Ressource fehlgeschlagen ist. NONE gibt an, dass RGM den Ressourcenzustand lediglich auf Methodenfehler einstellt und auf den Bedienereingriff wartet. SOFT gibt an, dass RGM nach Fehlschlagen einer Start-Methode die Ressourcengruppe auf einen anderen Knoten verschiebt. Bei Fehlschlagen einer Stop- oder Monitor_stop-Methode versetzt RGM die Ressource in den STOP_FAILED-Zustand und die Ressourcengruppe in den ERROR_STOP_FAILED-Zustand. Dann wird auf den Bedienereingriff gewartet. Für Fehlschläge von Stop oder Monitor_stop gelten die NONE- und SOFT-Einstellungen entsprechend. HARD gibt an, dass der Fehlschlag einer Start-Methode zum Verschieben der Gruppe führt, während der Fehlschlag einer Stop- oder Monitor_stop-Methode den Cluster-Knoten beendet und so das Stoppen der Ressource erzwingt.

Der Standardwert ist NONE.

Jederzeit  

Optional 

Load_balancing_policy (Zeichenkette)

Eine Zeichenkette, welche das verwendete Lastausgleichsverfahren definiert. Diese Eigenschaft wird nur für Scalable-Dienste verwendet. RGM erstellt diese Eigenschaft automatisch, wenn die Scalable-Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert ist. Load_balancing_policy kann folgende Werte haben:

Lb_weighted (Standardwert). Die Last wird auf mehrere Knoten verteilt, entsprechend den in der Eigenschaft Load_balancing_weights eingestellten Gewichtungen. Lb_sticky. Ein bestimmter Client (identifiziert durch die Client-IP-Adresse) des Scalable-Dienstes wird immer an denselben Cluster-Knoten gesendet. Lb_sticky_wild. Ein bestimmter Client (identifiziert durch die Client-IP-Adresse), der eine Verbindung mit einer IP-Adresse eines Sticky-Dienstes mit Platzhalter herstellt, wird immer zu demselben Cluster-Knoten gesendet, unabhängig von der Port-Nummer, an die er gelangt.

Der Standardwert ist Lb_weighted.

Bei Erstellung  

Bedingt/ Optional 

Load_balancing_weights (Zeichenketten-Array)

Nur für Scalable-Ressourcen. RGM erstellt diese Eigenschaft automatisch, wenn die Scalable-Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert ist. Das Format ist Gewichtung@Knoten, Gewichtung@Knoten, wobei Gewichtung eine Ganzzahl ist, die den relativen Anteil der Last angibt, die auf den angegebenen Knoten verteilt wird. Der an einen Knoten verteilte Lastanteil ist die Gewichtung dieses Knotens, geteilt durch die Summe aller Gewichtungen. So gibt zum Beispiel 1@1,3@2 an, dass Knoten 1 1/4 der Last erhält, und Knoten 2 3/4. Die leere Zeichenkette (“”) ist der Standardwert und stellt eine gleichmäßige Verteilung ein. Jeder Knoten, dem keine ausdrückliche Gewichtung zugewiesen wurde, erhält eine Standardgewichtung von 1.

Wenn das Tunable-Attribut nicht in der Ressourcentypdatei angegeben ist, lautet der Tunable-Wert für die Eigenschaft Anytime. Eine Änderung dieser Eigenschaft ändert die Verteilung nur für neue Verbindungen.

Der Standardwert ist die leere Zeichenkette (“”). 

Jederzeit  

Bedingt/ Optional 

Methoden-_timeout für jede Rückmeldemethode in dem Typ (Ganzzahl).

Der Zeitraum in Sekunden, nach dem RGM entscheidet, dass der Aufruf einer Methode fehlgeschlagen ist.  

Der Standardwert ist 3.600 (eine Stunde), wenn die Methode selbst in der RTR-Datei deklariert ist. 

Jederzeit 

Bedingt/ 

Optional 

Monitored_switch (Aufzählung)

Wird von RGM auf Enabled oder Disabled eingestellt, wenn der Cluster-Verwalter den Monitor mit einem Verwaltungsdienstprogramm aktiviert oder deaktiviert. Im Fall von Disabled wird die Start-Methode des Monitors nicht mehr aufgerufen, bis er wieder aktiviert ist. Wenn die Ressource keine Monitor-Rückmeldemethode hat, ist diese Eigenschaft nicht vorhanden.

Der Standardwert ist Enabled.

Nie 

Nur-Abfrage 

Network_resources_used (Zeichenketten-Array)

Eine Liste logischer Hostnamen- bzw. gemeinsam genutzter Netzwerkadressressourcen, die von der Ressource verwendet werden. Für Scalable-Dienste muss sich diese Eigenschaft auf gemeinsam genutzte Adressressourcen beziehen, die in einer eigenen Ressourcengruppe vorhanden sind. Für Failover-Dienste bezieht sich diese Eigenschaft auf logische Hostnamen- oder gemeinsam genutzte Adressressourcen, die in derselben Ressourcengruppe vorhanden sind. RGM erstellt diese Eigenschaft automatisch, wenn die Scalable-Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert ist. Wenn Scalable nicht in der RTR-Datei deklariert ist, steht Network_resources_used nicht zur Verfügung, es sei denn, sie wird explizit in der RTR-Datei deklariert.

Wenn das Tunable-Attribut nicht in der Ressourcentypdatei angegeben wird, lautet der Tunable-Wert für die Eigenschaft At_creation.

Bei Erstellung  

Bedingt/ Erforderlich 

On_off_switch (Aufzählung)

Wird von RGM auf Enabled oder Disabled eingestellt, wenn der Cluster-Verwalter die Ressource mit einem Verwaltungsdienstprogramm aktiviert oder deaktiviert. Wenn eine Ressource deaktiviert ist, werden so lange keine Rückmeldungen aufgerufen, bis sie wieder aktiviert wird.

Der Standardwert ist Disabled.

Nie  

Nur-Abfrage 

Port_list (Zeichenketten-Array)

Eine Liste mit Port-Nummern, die der Server abhört. An jede Port-Nummer ist das Protokoll angehängt, das von diesem Port verwendet wird, zum Beispiel Port_list=80/tcp. Wenn die Scalable-Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert ist, erstellt RGM Port_list automatisch. Andernfalls steht diese Eigenschaft nicht zur Verfügung, es sei denn, sie wird explizit in der RTR-Datei deklariert.

Das Konfigurieren dieser Eigenschaft für Apache wird im Sun Cluster Data Service for Apache Guide for Solaris OS beschrieben.

Bei Erstellung  

Bedingt/ 

Erforderlich 

R_description (Zeichenkette)

Eine kurze Beschreibung der Ressource. 

Der Standardwert ist eine leere Zeichenkette. 

Jederzeit 

Optional 

Resource_name (Zeichenkette)

Der Name der Ressourceninstanz. Dieser Name muss in der Cluster-Konfiguration einmalig sein und kann nach Erstellen einer Ressource nicht mehr geändert werden.  

Nie  

Erforderlich 

Resource_project_name (Zeichenkette)

Der Solaris-Projektname, der dieser Ressource zugeordnet ist. Diese Eigenschaft wird verwendet, um Solaris-Ressourcenverwaltungsfunktionen wie CPU-Anteile und Ressourcen-Pools auf Cluster-Datendienste anzuwenden. Wenn RGM Ressourcen online bringt, werden die entsprechende Prozesse unter diesem Projektnamen gestartet. Wenn diese Eigenschaft nicht angegeben ist, wird der Projektname von der Eigenschaft RG_project_name der Ressourcengruppe mit der Ressource übernommen (siehe rg_properties (5)). Wenn keine der Eigenschaften angegeben ist, verwendet RGM den vordefinierten Projektnamen default. Der angegebene Projektname muss in der Projektdatenbank vorhanden sein, und der Benutzer root muss als Mitglied des benannten Projekts konfiguriert sein. Diese Eigenschaft wird nur beim Starten unter Solaris 9 unterstützt.


Hinweis –

Änderungen an dieser Eigenschaft werden nach einem Neustart der Ressource wirksam.


Der Standardwert ist Null. 

Jederzeit  

Optional 

Resource_state auf jedem Cluster-Knoten (Aufzählung)

Der von RGM festgelegte Zustand der Ressource auf jedem Cluster-Knoten. Mögliche Zustände sind Online, Offline, Stop_failed, Start_failed, Monitor_failed und Online_not_monitored.

Diese Eigenschaft kann nicht vom Benutzer konfiguriert werden. 

Nie 

Nur-Abfrage 

Retry_count (Ganzzahl)

Anzahl der Male, die ein Monitor im Fehlerfall versucht, eine Ressource neu zu starten. Diese Eigenschaft wird nur durch RGM erstellt und steht dem Verwalter zur Verfügung, wenn sie in der RTR-Datei deklariert wird. Sie ist optional, wenn in der RTR-Datei ein Standardwert angegeben ist. 

Wenn das Tunable-Attribut nicht in der Ressourcentypdatei angegeben wurde, dann ist der Tunable-Wert für die Eigenschaft When_disabled.

Diese Eigenschaft ist erforderlich, wenn das Default-Attribut nicht in der Eigenschaftsdeklaration in der RTR-Datei angegeben ist.

Wenn deaktiviert 

Bedingt  

Retry_interval (Ganzzahl)

Die Anzahl Sekunden, während der die Versuche, eine fehlgeschlagene Ressource neu zu starten, gezählt werden. Der Ressourcen-Monitor verwendet diese Eigenschaft zusammen mit Retry_count. Diese Eigenschaft wird nur durch RGM erstellt und steht dem Verwalter zur Verfügung, wenn sie in der RTR-Datei deklariert wird. Sie ist optional, wenn in der RTR-Datei ein Standardwert angegeben ist.

Wenn das Tunable-Attribut nicht in der Ressourcentypdatei angegeben wurde, dann ist der Tunable-Wert für die Eigenschaft When_disabled.

Diese Eigenschaft ist erforderlich, wenn das Default-Attribut nicht in der Eigenschaftsdeklaration in der RTR-Datei angegeben ist.

Wenn deaktiviert  

Bedingt 

Scalable (Boolescher Wert)

Gibt an, ob es sich um eine Scalable-Ressource handelt. Wenn diese Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert ist, erstellt RGM automatisch die folgenden Scalable-Diensteigenschaften für Ressourcen dieses Typs: Network_resources_used, Port_list, Load_balancing_policy und Load_balancing_weights. Diese Eigenschaften haben Standardwerte, wenn sie nicht explizit in der RTR-Datei deklariert werden. Der Standardwert für Scalable— wenn die Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert ist — ist True.

Wenn diese Eigenschaft in der RTR-Datei deklariert wurde, muss das Tunable-Attribut auf At_creation eingestellt sein. Andernfalls schlägt die Ressourcenerstellung fehl.

Wenn diese Eigenschaft nicht in der RTR-Datei deklariert wurde, ist die Ressource nicht Scalable, der Cluster-Verwalter kann die Eigenschaft nicht einstellen, und keine Scalable-Diensteigenschaften werden von RGM eingestellt. Sie können die Eigenschaften Network_resources_used und Port_list jedoch auf Wunsch explizit in der RTR-Datei deklarieren, da sie in einem Nicht-Scalable-Dienst ebenso nützlich wie in einem Scalable-Dienst sein können.

Bei Erstellung  

Optional 

Status auf jedem Cluster-Knoten (Aufzählung)

Wird vom Ressourcen-Monitor eingestellt. Mögliche Werte sind: OK, degraded, faulted, unknown und offline. RGM stellt die Werte auf unknown ein, wenn die Ressource online gebracht wird, und auf Offline, wenn sie offline gebracht wird.

Nie 

Nur-Abfrage 

Status_msg auf jedem Cluster-Knoten (Zeichenkette)

Wird vom Ressourcen-Monitor zur gleichen Zeit wie die Status-Eigenschaft eingestellt. Diese Eigenschaft kann pro Ressource und pro Knoten eingestellt werden. RGM stellt sie auf leere Zeichenkette ein, wenn die Ressource offline gebracht wird.

Nie 

Nur-Abfrage 

Thorough_probe_interval (Ganzzahl)

Die Anzahl Sekunden zwischen den Aufrufen eines Überlauftests der Ressource. Diese Eigenschaft wird nur durch RGM erstellt und steht dem Verwalter zur Verfügung, wenn sie in der RTR-Datei deklariert wird. Sie ist optional, wenn in der RTR-Datei ein Standardwert angegeben ist. 

Wenn das Tunable-Attribut nicht in der Ressourcentypdatei angegeben ist, lautet der Tunable-Wert für die Eigenschaft When_disabled.

Diese Eigenschaft ist erforderlich, wenn das Default-Attribut nicht in der Eigenschaftsdeklaration in der RTR-Datei angegeben ist.

Wenn deaktiviert  

Bedingt 

Type (Zeichenkette)

Der Ressourcentyp, von dem die Ressource eine Instanz darstellt. 

Nie 

Erforderlich 

Type_version (Zeichenkette)

Gibt an, welche Version des Ressourcentyps der Ressource aktuell zugeordnet ist. RGM erstellt diese Eigenschaft automatisch. Sie kann nicht in der RTR-Datei deklariert werden. Der Wert dieser Eigenschaft entspricht der RT_version-Eigenschaft des Ressourcentyps. Bei Erstellung einer Ressource wird die Type_version-Eigenschaft nicht ausdrücklich angegeben. Sie kann jedoch als Suffix des Ressourcentypnamens angezeigt werden. Wenn eine Ressource bearbeitet wird, kann Type_version einen neuen Wert erhalten.

Die Einstellbarkeit leitet sich von Folgendem ab:

  • Der aktuellen Version des Ressourcentyps,

  • Der #$upgrade_from-Anweisung in der RTR-Datei.

Siehe Beschreibung 

Siehe Beschreibung  

UDP_affinity (Boolescher Wert)

Wenn der Wert "true" ist, wird der ganze UDP-Verkehr eines bestimmten Clients an denselben Serverknoten gesendet, der aktuell den ganzen TCP-Verkehr für den Client bearbeitet. 

Diese Eigenschaft ist nur relevant, wenn Load_balancing_policy entweder Lb_sticky oder Lb_sticky_wild ist. Außerdem muss Weak_affinity auf "False" (Standardwert) eingestellt sein.

Diese Eigenschaft wird nur für Scalable-Dienste verwendet. 

Wenn deaktiviert 

Optional 

Weak_affinity (Boolescher Wert)

Wenn "true" eingestellt ist, wird die schwache Form der Client-Affinität aktiviert. Dadurch können Verbindungen eines bestimmten Clients zu demselben Serverknoten gesendet werden, es sei denn: 

  • Ein Server-Listener startet, zum Beispiel aufgrund von Fehler-Monitor-Neustarts, Ressourcen-Failover oder -Switchover, oder weil ein Knoten dem Cluster nach einem Fehler erneut beitritt.

  • Load_balancing_weights für die Scalable-Ressource wird aufgrund einer Verwaltungsaktion geändert.

Eine schwache Affinität sorgt für eine niedrige Überlaufalternative zur Standardform, und zwar sowohl bezüglich des Speicherverbrauchs als auch der Prozessorzyklen.  

Diese Eigenschaft ist nur dann relevant, wenn Load_balancing_policy entweder Lb_sticky oder Lb_sticky_wild ist.

Diese Eigenschaft wird nur für Scalable-Dienste verwendet.  

Wenn deaktiviert  

Optional