Diese Verbesserung des Gerätemanagements ist neu in der Version Solaris Express 12/06.
Bisherige Funktionen zur Verwaltung von Wechseldatenträgern wurden in dieser Version durch bessere Dienste und Methoden ersetzt.
Folgende neue Leistungsmerkmale sind jetzt verfügbar:
Neue Dienste für Wechseldatenträger werden mittels SMF aktiviert und deaktiviert.
online 12:17:54 svc:/system/hal:default online 12:17:56 svc:/system/filesystem/rmvolmgr:default online 12:17:26 svc:/system/dbus:default |
Der Wechseldatenträger wird nun automatisch im Verzeichnis /media eingehängt. Die symbolischen Verknüpfungen zu /media werden aus Kompatibilitätszwecken jedoch von den vorherigen Einhängepunkten /cdrom und /rmdisk bereitgestellt.
Eine Flash-Speicherkarte (/dev/dsk/c4d0p0:1) wird z. B. wie folgt eingehängt:
$ ls /media/NIKON |
Ein USB-Speicherstick (/dev/dsk/c4d0p0:1) wird z. B. wie folgt eingehängt:
$ ls /media/U3 |
Eine Diskette (/dev/diskette0) wird z. B. wie folgt eingehängt:
$ ls /media/floppy |
Der Standardmanager für Wechseldatenträger rmvolmgr ist für die folgenden Vorgänge verantwortlich:
Ein- und Aushängen von Datenträgern
Die Stamminstanz von rmvolmgr wird beim Booten des Systems gestartet. Sie können jedoch in den Konfigurationsdateien der Sitzungen festlegen, dass eine Instanz von rmvolmgr beim Anmelden gestartet werden soll. Bei Ausführung in einer Benutzersitzung hängt rmvolmgr nur Geräte ein, die dem aktuellen Benutzer oder der aktuellen Sitzung angehören und mit der Stamminstanz nicht in Konflikt stehen.
Beim Beenden von rmvolmgr werden die Einhängungen aller Datenträger, die von rmvolmgr durchgeführt wurden, wieder aufgehoben.
Aus Kompatibilitätszwecken erstellt rmvolmgr in den Verzeichnissen /cdrom, /floppy, /rmdisk symbolische Verknüpfungen zu den Einhängepunkten unter /media.
Um CDE-Kompatibilität zu gewährleisten, ist für rmvolmgr ein spezieller Ausführungsmodus verfügbar.
Der HAL-Dämon hald (HAL, Hardware Abstraction Layer) stellt eine Ansicht des Geräts bereit, das an das System angeschlossen ist. Diese Ansicht wird bei Änderungen der Hardwarekonfiguration mittels Wechsel während des Betriebs oder durch andere Mechanismen automatisch aktualisiert.
In der HAL wird eine Hardwarekomponente in Form eines Geräteobjekts dargestellt. Ein Geräteobjekt wird durch eine UDI (Unique Device Identifier) gekennzeichnet und verfügt über ein Paar von Schlüsselwerten, die als Geräteeigenschaften bezeichnet werden. Einige Eigenschaften werden von der Hardware ermittelt, andere von Geräteinformationsdateien (.fdi-Dateien) zusammengeführt und wiederum andere stehen im Zusammenhang mit der Gerätekonfiguration.
Die folgenden Leistungsmerkmale wurden entfernt:
Der Dämon vold, das Dateisystem volfs und der Dienst volfs wurden entfernt.
svc:/system/filesystem/volfs |
Die logischen Mediennamen für Wechseldatenträger im Verzeichnis /vol wie z. B. /vol/dev/rdsk/... oder /vol/dev/aliases/... werden nicht mehr bereitgestellt.
Für den Zugriff auf Wechseldatenträger über den zugehörigen logischen Mediennamen muss das Gerät /dev verwendet werden. Beispiel:
/dev/rdsk/c0t6d0s2 |
Einige vold-Gerätepseudonyme sind nicht mehr verfügbar. Die folgende eject -l-Ausgabe gibt für jedes Gerät die verfügbaren Pseudonyme und im Beispiel die Pfadnamen der eingehängten Datenträger an (/media/SOL_11_X86_4):
$ eject -l /dev/dsk/c2t0d0s2 cdrom,cdrom0,cd,cd0,sr,sr0,SOL_11_X86_4,/media/SOL_11_X86_4 /dev/diskette floppy,floppy0,fd,fd0,diskette,diskette0,rdiskette,rdiskette0 |
Die durch Komma getrennte Liste enthält die Pseudonyme, die zum Auswerfen des jeweiligen Geräts verwendet werden können.
Die in vold.conf und rmmount.conf vorgenommenen Änderungen sind nicht mehr verfügbar, da diese Konfigurationsdateien nicht mehr existieren. Weitere Informationen zum benutzerdefinierten Einstellen von Datenträgern finden Sie unter Benutzerdefinierte Anpassung der Verwaltung von Wechseldatenträgern.
Befehle, die mit vol* beginnen, mit Ausnahme von volcheck und volrmmount
Die folgenden Leistungsmerkmale bieten Abwärtskompatibilität mit alten Solaris-Funktionen für Wechseldatenträger:
Die Einhängepunkte für Wechseldatenträger wurden in das Verzeichnis /media verschoben, das zum Einhängen von Wechseldatenträgern wie CD-ROMs und USB-Geräten verwendet wird. Die symbolischen Verknüpfungen zu /media von vorherigen Einhängepunkten wie /cdrom und /rmdisk werden aus Kompatibilitätszwecken bereitgestellt.
Der Befehl rmformat ist weiterhin verfügbar. Die Ausgabe dieses Befehls ist identisch mit der vorheriger Solaris-Versionen, wenn vold deaktiviert ist.
Beispiel:
# rmformat Looking for devices... 1. Logical Node: /dev/rdsk/c0t6d0s2 Physical Node: /pci@1f,4000/scsi@3/sd@6,0 Connected Device: TOSHIBA DVD-ROM SD-M1401 1009 Device Type: DVD Reader Bus: SCSI Size: 2.9 GB Label: <None> Access permissions: <Unknown> |
Der Befehl eject ist verfügbar, aber er wurde verbessert. Weitere Informationen finden Sie in Auswerfen von Wechseldatenträgern.
Die meisten Befehle, die mit vol* beginnen, wurden in dieser Version entfernt. Zum Ein- und Aushängen von Wechseldatenträgern steht eine geänderte Version von rmmount und der neue Befehl rmumount bereit.
Mit diesen Befehlen kann nach Gerätename, Beschriftung oder Einhängepunkt eingehängt werden. So hängen z. B. einen iPod ein:
% rmmount ipod |
So hängen Sie z. B. die Dateisysteme auf einer DVD aus:
# rmumount cdrom cdrom /dev/dsk/c0t6d0s5 unmounted cdrom /dev/dsk/c0t6d0s0 unmounted |
Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage rmmount(1M).
Mit Hilfe des vorhandenen Befehls volcheck können Sie Disketten manuell aufrufen und einhängen, wenn eine neue Diskette erkannt wird.
Wenn Sie eine Diskette manuell reformatieren, nachdem diese an das System angeschlossen wurde, wird HAL nicht automatisch benachrichtigt. Fahren Sie mit dem Befehl volcheck fort, um das System zu benachrichtigen und um zu versuchen, auf einer Diskette automatisch ein neues Dateisystem einzuhängen.
Wie in vorherigen Solaris-Versionen werden Wechseldatenträger mit dem Befehl eject ausgeworfen und ausgehängt. Für eject stehen nun jedoch die folgenden Optionen zur Verfügung:
Erzwingt den Auswurf des Geräts, auch wenn dies gerade beschäftigt ist
Zeigt die Pfade und Pseudonyme von Geräten an, die ausgeworfen werden können
Es wird ein Befehl zum Schließen der CD-ROM-Schublade an das Gerät gesendet. Diese Option wird nicht von allen Geräten unterstützt.
So werfen Sie z. B. nach Volumebezeichnung aus:
% eject mypictures |
Sie können wie in früheren Solaris-Versionen vor Ausführung des Befehls eject zum Auswerfen einer Diskette den Befehl volcheck aufrufen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage eject(1).
Für die meisten Anpassungen, die in den Dateien vold.conf und rmmount.conf verfügbar waren, müssen Sie entweder auf die Einstellungen des Desktop-Volume-Managers zurückgreifen oder die .fdi-Dateien ändern.
Für rmmount.conf-Aktionen müssen Sie entweder die Aktionen des Desktop-Volume-Managers, gconf, oder HAL-Zusatzaktionen einsetzen.
rmmount.conf-Aktionen konnten für normale Benutzer bisher auf Stammebene durchgeführt werden. Dies erfolgt nun durch die Installation von ausführbaren Zusatzaktionen im Verzeichnis /usr/lib/hal.
In dieser Version können Sie einige oder alle Wechseldatenträgerfunktionen deaktivieren:
Um zu vermeiden, dass Datenträger außerhalb von Benutzersitzungen eingehängt werden, deaktivieren Sie den Dienst rmvolmgr. Beispiel:
# svcadm disable rmvolmgr |
Um jegliche Datenträgerverwaltung zu unterdrücken, deaktivieren Sie die Dienste dbus, hal und rmvolmgr.
# svcadm disable rmvolmgr # svcadm disable dbus # svcadm disable hal |
Die Deaktivierung dieser Dienste bedingt jedoch, dass alle Datenträger mit Hilfe des Befehls mount manuell eingehängt werden müssen.