Neuerungen in Solaris Express Developer Edition

Neue Leistungsmerkmale in Solaris Express 6/06

In diesem Abschnitt finden Sie eine Beschreibung aller Leistungsmerkmale, die in der Version Solaris Express 6/06 neu eingeführt oder verbessert wurden.

Option zur Umgehung der IPsec-Richtlinie bei der Ausführung des Befehls ping

Diese Netzwerkverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Ab dieser Version steht die Option -b für den Befehl ping zur Verfügung. Diese Option gibt Administratoren die Möglichkeit, eine globale IPsec-Richtlinie für eine angegebene Ping-Verbindung zu umgehen.

Mithilfe der Option zur Umgehung von IPsec-Richtlinien lassen sich Netzwerkprobleme von Problemen mit der IPsec-Richtlinie sondieren, ohne dass die globalen IP-Regel geändert oder deaktiviert werden müssen. Da sich diese Option nur auf den angegebenen Ping-Socket auswirkt, können Ping-Signale in verschlüsseltem und unverschlüsseltem Text gleichzeitig gesendet werden. Die Option zur Umgehung der IPsec-Richtlinie kann nur vom Superuser oder einem Benutzer mit entsprechenden Berechtigungen verwendet werden.

Weitere Informationen finden Sie in der Manpage ping(1M ).

Erweiterte Dateibezeichnerbeschränkungen für stdio

Diese Systemressourcenverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Die erweiterten Dateibezeichnerbeschränkungen für das Leistungsmerkmal stdio heben die FILE-Strukturbeschränkung von 256 für 32-Bit-Solaris-Prozesse auf. Dadurch entsteht mehr Flexibilität auf Ebene der Binärdaten und Programmierschnittstellen.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Man Pages:

Klonen nicht-globaler Zonen mit ZFS Zonepaths und sonstigen ZFS-Erweiterungen

Diese Systemressourcenverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Wenn sich das Quell- und das Zielverzeichnis für zonepath in ZFS und in demselben Pool befinden, verwendet der Befehl zoneadm clone zum Klonen einer Zone jetzt automatisch die ZFS-Klonfunktion.

Der Befehl zoneadm clone erstellt einen ZFS-Snapshot des zonepath-Quellverzeichnisses und erstellt das zonepath-Zielverzeichnis. Der Snapshot erhält den Namen SUNWzoneX, wobei X eine eindeutige Zahl ist, die zur Unterscheidung zwischen mehreren Snapshots dient. Das zonepath-Zielverzeichnis der Zielzone dient zum Benennen des ZFS-Klons. Es wird eine Software-Bestandsaufnahme durchgeführt, sodass zukünftig verwendete Snapshots vom System überprüft werden können.

Sie können weiterhin festlegen, dass das zonepath-Verzeichnis von ZFS kopiert anstatt mit der ZFS-Klonfunktion geklont werden soll.

Zum mehrmaligen Klonen einer Quellzone kann mit einem neuen zoneadm-Parameter angegeben werden, dass dafür ein vorhandener Snapshot verwendet werden soll. Das System überprüft, ob der vorhandene Snapshot für das Ziel verwendet werden kann.

Der Zoneninstallationsprozess ist jetzt in der Lage, zu erkennen, ob für eine Zone ein ZFS-Dateisystem erstellt werden kann. Der Prozess zum Deinstallieren von Zonen erkennt, ob ein ZFS-Dateisystem in einer Zone gelöscht werden kann. Diese Schritte werden dann vom Befehl zoneadm automatisch durchgeführt.

Aktivieren und Deaktivieren von Pfaden für MDI

Diese Systemadministrationsfunktion ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Dieses MDI-Leistungsmerkmal ist ein Pfadverwaltungsmechanismus zum Aktivieren und Deaktivieren von Pfaden für Zielgeräte. Diese neuen MDI-Schnittstellen ermöglichen es dem Benutzer, den Pfad von einer pHCI- zu einer Zieladresse und einer Client-Dienst-Adresse (im Fall von scsi_vhci einer LUN) zu aktivieren oder zu deaktivieren. Mithilfe dieses Leistungsmerkmals können Diagnoseanwendungen ausschließen, dass Benutzerein- oder -ausgaben über den Pfad geroutet werden, auf dem Diagnoseoperationen laufen.

Weitere Informationen finden Sie in der Manpage mpathadm(1M. ) Siehe auch Multipathing Administration Guide.

Ereignisbenachrichtigung SIGEV_THREAD

Diese Verbesserung der Sprachunterstützung ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Die Ereignisbenachrichtigungsfunktion SIGEV_THREAD implementiert den Benachrichtigungsmechanismus SIGEV_THREAD gemäß POSIX-Spezifikation. Wenn ein Ereignis stattfindet, ruft der Benachrichtigungsmechanismus SIGEV_THREAD eine vom Benutzer angegebene Funktion im Kontext eines separaten Threads auf.

Außerdem dehnt dieses Leistungsmerkmal die Implementierung des vorhandenen Benachrichtigungsmechanismus SIGEV_PORT auf Nachrichtenwarteschlangen aus. Durch diese Erweiterung können sämtliche in Solaris unterstützten Benachrichtigungsmechanismen einheitlich auf alle Schnittstellen angewendet werden, die zur Anforderung asynchroner Benachrichtigungen sigevent-Strukturen annehmen. Folgende Solaris-Benachrichtigungsmechanismen werden unterstützt:

Weitere Informationen zu asynchronen Benachrichtigungsmechanismen finden Sie in der Manpage signal.h(3HEAD).

x86: Unterstützung für Zugriff auf den „non-cacheable“ Speicherbereich

Diese Verbesserung der Systemleistung ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Für moderne Grafikkarten wie NVIDIA oder AGP ist zur Leistungsverbesserung auf x86- und AMD64-Architekturen ein Mechanismus erforderlich, der ihnen den Zugriff auf den nicht vom Cache ansprechbaren Speicherbereich (non-cacheable) ermöglicht. Der Zugriff auf non-cacheable Speicherbereich durch diese Grafikkarten sorgt für Kohärenz auf dem System und begünstigt die Leistung.

Das Leistungsmerkmal zur Unterstützung des Zugriffs auf den non-cacheable Speicherbereich stellt diese Möglichkeit über die ddi-Schnittstellen zur Verfügung.

Die folgenden Speichertypen werden unterstützt:

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Man Pages:

Predictive Self-Healing für PCI Express auf x64-Systemen

Diese Systemadministrationsfunktion ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Ab dieser Version beinhaltet das Betriebssystem Solaris verschiedene PSH-Funktionen (Predictive Self-Healing, „vorbeugende Selbstheilung“) zur automatischen Erkennung und Diagnose von Hardwarefehlern im System.

Der Solaris Fault Manager diagnostiziert automatisch Fehler in der x64-Hardware. Die Diagnosemeldungen werden vom fmd-Dämon gemeldet.

Weitere Informationen zum Störungsmanagement in Solaris finden Sie hier:

Desktop-Standardsitzung in dtlogin

Diese Desktopverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/06.

Java Desktop System (JDS) ist nun anstelle von CDE (Common Desktop Environment) die Standard-Desktop-Umgebung, die sich öffnet, wenn sich ein Benutzer beim System anmeldet. JDS ist auch für jene Benutzer zur Standardumgebung geworden, die unter älteren Solaris-Version eine Desktop-Umgebung gewählt hatten, die nicht mehr in Solaris enthalten ist, z. B. OpenWindowsTM oder GNOME 2.0.

Systemadministratoren können die dtlogin-Konfiguration so ändern, dass die in den Ressourcen defaultDt und fallbackDt enthaltenen Konfigurationen Vorrang vor der Standardauswahl haben.

Weitere Informationen zu defualtDt- und fallbackDt-Ressourcen finden Sie in der Manpage dtlogin(1M).