Im folgenden Abschnitt werden die jüngsten Verbesserungen und Änderungen an der ZFS-Befehlsschnittstelle in Solaris Express beschrieben.
Zurücksetzen von Gerätefehlern – Mit dem Befehl zpool clear lassen sich Fehlerzähler für ein Gerät oder den Pool zurücksetzen. In früheren Versionen wurden Fehlerzähler bei der Wiederinbetriebnahme eines Datenträgers im Pool mithilfe des Befehls zpool online zurückgesetzt.
Kompaktes Format für NFSv4-Zugriffssteuerungslisten – Es stehen drei NFSv4-Formate für Zugriffssteuerungslisten zur Verfügung: ausführlich, positional und kompakt. Mit den neuen kompakten und positionalen Zugriffssteuerungslistenformaten können Zugriffssteuerungslisten gesetzt und angezeigt werden. Mit dem Befehl chmod können Sie alle drei Zugriffssteuerungslistenformate setzen. Mit dem Befehl ls -V können Sie Zugriffssteuerungslisten im kompakten und positionalen Format, mit ls -v im ausführlichen Format anzeigen.
RAID-Z mit doppelter Parität ( raidz2) – Replizierte RAID-Z-Konfigurationen können jetzt einfache oder doppelte Parität besitzen. Das bedeutet, dass in einem System bis zu zwei Geräteausfälle ohne Datenverlust möglich sind. Für eine RAID-Z-Konfiguration mit doppelter Parität können Sie das Schlüsselwort raidz2 angeben. Entsprechend können Sie für eine RAID-Z-Konfiguration mit einfacher Parität eines der Schlüsselwörter raidz oder raidz1 angeben.
Hot-Spares für ZFS-Speicher-Pools – Mithilfe der Hot-Spare-Funktion können Sie Datenträger ermitteln, die zum Ersetzen eines ausgefallenen bzw. fehlerhaften Geräts in einem bzw. mehreren Speicherpools verwendet werden können. Das Vorsehen eines Datenträgers als Hot-Spare-Gerät bedeutet, das bei Ausfall eines aktiven Datenträgers im Pool das Hot-Spare-Gerät diesen automatisch ersetzt. Alternativ dazu können Sie Datenträger in einem Speicher-Pool auch manuell durch ein Hot-Spare-Gerät ersetzen.
Ersetzen eines ZFS-Dateisystems durch einen ZFS-Klon (zfs promote) – Mit dem Befehl zfs promote können Sie ein vorhandenes ZFS-Dateisystem durch einen Klon dieses Dateisystems ersetzen. Diese Funktion ist hilfreich, wenn Sie an verschiedenen Versionen eines Dateisystems Tests ausführen wollen und danach eine alternative Version des Dateisystems zum aktiven Dateisystem machen wollen.
Wiederherstellung gelöschter Pools – Mit dem Befehl zpool import -D können Sie Pools wiederherstellen, die zuvor mit dem Befehl zpool destroy gelöscht wurden.
Zeitweiliges Außerbetriebnehmen von Geräten – Mit dem Befehl zpool offline -t können Sie Geräte zeitweilig außer Betrieb nehmen. Nach einem Systemneustart wird das betreffende Gerät wieder in den Status ONLINE geschaltet.
Aufrüsten von ZFS-Speicherpools ( zpool upgrade) – Mit dem Befehl zpool upgrade können Sie ein Upgrade eines Speicherpools vornehmen, um die neuesten Funktionen nutzen zu können. Darüber hinaus wurde der Befehl zpool status so geändert, dass Sie jetzt darauf hingewiesen werden, wenn Pools mit älteren Versionen laufen.
Neue Namen für die ZFS-Befehle „backup“ und „restore“ – Die Befehle zfs backup und zfs restore heißen jetzt zfs send und zfs receive. Diese Namen geben die Funktion der Befehle genauer wieder. Diese Befehle dienen zum Speichern und Abrufen von ZFS-Datenstreaminstanzen.
Verbesserungen für ZFS mit Zonen – Auf einem Solaris-System mit installierten Zonen können Sie mit zoneadm clone die Daten aus einem vorhandenen ZFS-zonepath-Quellverzeichnis in ein ZFS-zonepath-Zielverzeichnis auf dem System kopieren. Nicht-globale Zonen können mit der ZFS-Klonfunktion nicht geklont werden. Hierzu müssen Sie den Befehl zoneadm clone verwenden. Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide: Virtualization Using the Solaris Operating System
ZFS mit integriertem Störungsmanager – In ZFS ist ein Diagnoseprogramm enthalten, mit dem Ausfälle von Pools und Speichergeräten erkannt und gemeldet werden. Darüber hinaus werden auch Prüfsummen-, E/A- und Gerätefehler gemeldet, die aufgrund von Pool- und Geräteausfällen auftreten. Diagnose- und Fehlerinformationen werden auf die Konsole und in die Datei /var/adm/messages geschrieben. Darüber hinaus können mithilfe des Befehls zpool status ausführliche Iinformationen zur Systemwiederherstellung nach einem gemeldeten Fehler angezeigt werden.
Weitere Informationen zu diesen Verbesserungen und Änderungen entnehmen Sie bitte dem ZFS-Administrationshandbuch.