Dieses Leistungsmerkmal wurde mit Software Express 6/04 eingeführt. Software Express 10/04 und Solaris 10 3/05 stellten wichtige Verbesserungen bereit.
Sun Microsystems hat eine neue Architektur für die Konstruktion und Bereitstellung von Systemen und Diensten mit der Funktion Predictive Self-Healing entwickelt. Die Self-Healing-Technologie ermöglicht eine Maximierung der Verfügbarkeit von Sun-Systemen und -Diensten bei Software- und Hardwarestörungen. Darüber hinaus ermöglicht die "Selbstheilungstechnologie" eine einfachere und effizientere End-to-End-Erfahrung für Systemadministratoren und Dienstanbieter, die letztlich auch zu einer Kostensenkung beiträgt. Die erste Sammlung neuer Leistungsmerkmale, die diese Initiative hervorgebracht hat, steht nun in Solaris 10 zur Verfügung. Diese Version enthält Komponenten, die eine Selbstheilung der CPU, des Hauptspeichers, der E/A-Bus-Nexus-Komponenten sowie der Systemdienste erleichtern.
Ausführliche Details zu den Komponenten dieser neuen Architektur finden Sie in den folgenden Beschreibungen über den Solaris Service Manager und den Solaris Fault Manager.
Der in Software Express 10/04 eingeführte und in Solaris 10 3/05 verbesserte Solaris Service Manager stellt eine Infrastruktur zur Verfügung, welche die herkömmlichen UNIX -Startskripten, Initialisierungsbetriebsebenen sowie Konfigurationsdateien erweitert. Diese Infrastruktur bietet die folgenden Leistungsmerkmale:
Sie startet ausgefallene Dienste in der Reihenfolge ihrer Abhängigkeit neu. Dabei wird berücksichtigt, ob der Dienst aufgrund eines Administratorfehlers, eines Software-Bugs oder eines nicht korrigierbaren Hardware-Fehlers ausgefallen ist.
Sie macht Dienste zu Objekten, die mit dem neuen Befehl svcs angezeigt und mit den Befehlen svcadm und svccfg verwaltet werden können. Darüber hinaus können die Beziehungen zwischen Diensten und Prozessen mit svcs -p sowohl für SMF-Dienste als auch für init.d-Legatskripten angezeigt werden.
Sie bietet durch das automatische Erstellen von Momentaufnahmen von Dienstkonfigurationen vereinfachtes Anlegen von Sicherheitskopien, Wiederherstellen und Rückgängigmachen von Änderungen an Diensten.
Vereinfachtes Debugging. Der Benutzer kann mit dem Befehl svcs - x Fragen zu Diensten stellen und erhält eine Erklärung, warum ein Dienst gerade nicht ausgeführt wird. Dieser Prozess wird durch individuelle Dauerprotokolldateien für jeden Dienst weiter unterstützt.
Verbesserung der Möglichkeit für Adminstratoren, Aufgaben sicher an Nonroot-Benutzer zu delegieren. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Eigenschaften zu ändern und Dienste auf dem System zu starten, anzuhalten oder neu zu starten.
Das Booten auf großen Systemen erfolgt schneller, da Dienste gemäß ihren Abhängigkeiten parallel gestart werden. Der entsprechend umgekehrte Prozess läuft beim Herunterfahren ab.
Die Ausgabe der Boot-Konsole kann angepasst werden. Die Ausgabe kann entweder stumm (die Standardeinstellung) oder mithilfe von boot - m verbose ausführlich erfolgen.
Die Kompatibilität mit bestehenden Verwaltungspraktiken wird weitestgehend beibehalten. Beispielsweise arbeiten die meisten kundenseitigen und vom ISV bereitgestellten rc-Skripten weiterhin wie bisher.
Sie können Ihre Systemdienste in einem von zwei Modi konfigurieren, die beide als smf(5)-Profile dargestellt werden. Das “generic_open.xml”-Profil aktiviert alle herkömmlichen Internetdienste, die auch zuvor schon standardmäßig im Solaris BS aktiviert waren. Das “generic_limited_net.xml”-Profil deaktiviert eine große Anzahl von Diensten, die häufig im Verlauf der Absicherung eines Systems deaktiviert werden. Dieses Profil stellt jedoch keinen Ersatz für das Tool Solaris Security Toolkit (JASS) dar. Detaillierte Informationen finden Sie in den jeweiligen Einzelprofilen.
Weitere Informationen zu dieser Infrastruktur finden Sie in Kapitel 9, “Managing Services (Overview),” im Dokument System Administration Guide: Basic Administration Eine Übersicht der Infrastruktur finden Sie in der Man Page smf(5).
Systeme mit dem Leistungsmerkmal Predictive Self-Healing bieten ein vereinfachtes Verwaltungsmodell. Herkömmliche Fehlermeldungen werden durch Telemetrie-Ereignisse ersetzt, die von Software-Komponenten aufgenommen werden. Die Software-Komponenten diagnostizieren automatisch den zugrunde liegenden Fehler und leiten die Selbstheilungsmaßnahmen ein. Beispiele für die Selbstheilungsmaßnahmen umfassen Benachrichtigung des Administrators (Administrator Messaging), Isolierung oder Deaktivierung von fehlerhaften Komponenten sowie geführte Reparaturen. Eine neue Softwarekomponente ist der Fault Manager, fmd(1M). Der Fault Manager verwaltet Telemetrie, Protokolldateien und Komponenten. Die neuen Tools fmadm(1M), fmdump(1M) und fmstat(1M) stehen auch in Solaris 10 zur Verfügung und arbeiten mit dem Fault Manager und den neuen Protokolldateien zusammen.
Falls erforderlich, sendet der Fault Manager eine Nachricht an den Dienst syslogd(1M), um einen Administrator über ein erfasstes Problem zu informieren. Die Nachricht leitet Administratoren an einen Knowledge Base-Artikel auf Sun's neuer Message-Website (http://www.sun.com/msg/ ) um, in dem weitere Informationen über die Auswirkungen des Problems sowie geeignete Reaktionen und Reparaturmaßnahmen angeboten werden.
Die selbstheilenden Komponenten für eine automatisierte Diagnose und Wiederherstellung für UltraSPARC-III- und UltraSPARC-IV-CPUs und Speichersysteme wurden mit Software Express 6/04 eingeführt. Diese Version bietet darüber hinaus ein verbessertes dynamisches Störausgleichverhalten und Telemetrie für PCI-basierte E/A.