Im Release Solaris 10 11/06 kamen die folgenden Leistungsmerkmale und Erweiterungen zum Gerätemanagement hinzu.
Dieses Solaris-Release unterstützt PCI Express-Anbindungen (PCIe) für SPARC- und x86-Systeme.
PCIe dient zum Anschließen peripherer Geräte an Desktop-, Unternehmens-, mobile, Kommunikations- und integrierte Anwendungen.
Bei der PCIe-Anbindung handelt es sich um einen genormten seriellen Hochleistungs-E/A-Bus.
Die PCIe-Software bietet in diesem Solaris-Release die folgenden Funktionen:
Unterstützung für erweiterten PCIe-Konfigurationraum
Unterstützung für die grundlegende PCIe-Fehlerbehandlung und MSI-Interrupts
Geänderte IEEE-1275-Eigenschaften für PCIe-Geräte
PCIe-Unterstützung für das Hotplugging (Einstecken von PCIe-Modulen bei laufendem System) (nativ und ACPI-basiert) durch Erweiterung der Komponente cfgadm_pci des Befehls cfgadm
Auslastungsbasierte automatische periphere PCIe-Konfiguration mit ATTN-Buttons
Die folgende Beispielausgabe mit cfgadm zeigt Hotplugging-fähige PCIe-Geräte auf einem x86-System. Bitte beachten Sie, dass die jeweiligen Ausgaben je nach Plattform verschieden sein können. Die korrekte Syntax für cfgadm finden Sie im Hardware Platform Guide.
# cfgadm pci Ap_Id Type Receptacle Occupant Condition pcie1 unknown empty unconfigured unknown pcie2 unknown empty unconfigured unknown pcie3 unknown empty unconfigured unknown pcie4 etherne/hp connected configured ok pcie5 pci-pci/hp connected configured ok pcie6 unknown disconnected unconfigured unknown |
Das administrative Modell zum Hotplugging peripherer PCIe-Geräte ist das gleiche wie für periphere PCI-Geräte, die den Befehl cfgadm verwenden.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage cfgadm_pci(1M) und dem Dokument System Administration Guide: Devices and File Systems. Überprüfen Sie das jeweiligen Handbuch zur Hardware-Plattform, um sicherzustellen, dass Ihr System Hotplugging für PCI und PCIe unterstützt. Darüber hinaus sollten Sie sich sorgfältig mit den Anweisungen zum Entfernen von Adaptern aus Ihrem System und der Semantik für die automatische Gerätekonfiguration (falls verfügbar) vertraut machen.
Weitere Informationen zur PCIe-Technologie finden Sie unter http://www.pcisig.com.
Für Sun Fire X4500-Server gibt es ein neues, auf der Fault Management Architecture basierendes Diagnosedienstprogramm. Dieses Diagnosedienstprogramm überwacht Festplatten mithilfe des SMART-Verfahrens, das in der festplatteneigenen Firmware implementiert ist, auf vorhersehbare Ausfälle. Wenn ein Festplattenausfall unmittelbar bevorsteht, leuchtet die LED neben der betreffenden Festplatte und es wird ein Fault Management Architecture-Fehler generiert. Diese Fehlermeldung weist den Administrator darauf hin, dass zum Gewährleisten der vollen Systemverfügbarkeit und Systemleistung entsprechende Maßnahmen einzuleiten sind.
Ipge-Treiber werden auf Ontario- und anderen SPARC-Plattformen mit installierten NorthStar-Karten verwendet. Auf allen anderen Plattformen kommen E1000g-Treiber zum Einsatz.
In diesem Release wurden Ontario- und andere SPARC-Plattformen von ipge- auf e1000g-Treiber umgerüstet. Damit wird der e1000g für alle Sun-Plattformen mit Intel 1G-Chipsets zum Standardtreiber. Im Zuge dieser Umrüstung braucht der Kunde nicht mehr zu wissen, auf welchen Plattformen die ipge- oder e1000g-Treiber verwendet werden oder welcher Treiber auf welcher Plattform zu installieren ist. Damit wird die Komplexität der Systemverwaltung reduziert.
Weitere Informationen finden Sie unter “Certain 3rd Party Applications May Break on Transition From ipge to e1000g Network Driver” auf·http://sunsolve.sun.com/.
Mithilfe der Maskierungsfunktion für Solaris Fibre Channel LUN-Adressen (LUN - “logical unit number”) können Systemadministratoren verhindern, dass das Kernel Geräteknoten für bestimmte unzulässige LUN-Adressen generiert.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Man Page fp(7d).
Bei Extended Message Signaled Interrupts (MSI-X) handelt es sich um eine erweiterte Version von MSI-Interrupts. Mit der Unterstützung von MSI-X-Interrupts können Entwickler von Gerätetreibern jetzt zwischen MSI- und MSI-X-Interrupts wählen. MSI-X-Interrupts werden jetzt von SPARC PCI-Express-Plattformen (Ultra 45 und Sun Fire T2000) unterstützt. Sun Fire T2000-Systeme können auch Sun Fire T1000-Systeme umfassen.
Darüber hinaus dient der neue Befehl ::interrupts des mdb/kmdb -Debuggers zum Abrufen registrierter Interruptinformationen von Geräten auf unterstützten SPARC- und x86-Systemen.
Weitere Informationen finden Sie unter "Interrupt Handlers" in Writing Device Drivers .
Die folgenden Dienstprogramme wurden dahingehend erweitert, dass sie jetzt erkennen, wenn ein bestimmtes Gerät in Benutzung ist:
dumpadm
format
mkfs und newfs
swap
Durch diese :Erweiterungen können diese Dienstprogramme jetzt folgende Situationen erkennen:
das Gerät gehört zu einem ZFS-Speicherpool
das Gerät ist ein Dump- bzw. Swap-Gerät
das eingehängte Dateisystem bzw. ein Eintrag für das betreffende Gerät sind in der Datei /etc/vfstab vorhanden
das Gerät zu einer Konfiguration für ein Live Upgrade
das Gerät gehört zu einer Konfiguration von Solaris Volume Manager oder Veritas Volume Manager
Wenn Sie beispielsweise den Befehl format für ein aktives Gerät ausführen wollen, wird eine Meldung, die der folgenden ähnelt, angezeigt:
# format . . . Specify disk (enter its number): 1 selecting c0t1d0 [disk formatted] Warning: Current Disk has mounted partitions. /dev/dsk/c0t1d0s0 is currently mounted on /. Please see umount(1M). /dev/dsk/c0t1d0s1 is currently used by swap. Please see swap(1M). |
Diese Dienstprogramme erkennen jedoch nicht alle Situationen in der gleichen Weise. So können Sie beispielsweise den Befehl newfs zum Erstellen eines neuen Dateisystems auf Geräten in einer Live Upgrade-Konfiguration verwenden. Für Geräte, die zu Live Upgrade-Konfigurationen mit eingehängten Dateisystemen gehören, können neue Dateisysteme jedoch nicht mit dem Befehl newfs erstellt werden.