Solaris 10 6/06 Versionshinweise

Probleme und Fehler (Bugs) im Zusammenhang mit der Hardware

Folgende Probleme und Fehler im Zusammenhang mit der Hardware treten unter Solaris 10 auf.

SPARC: Die Versionen 1.0 und 1.1 der Sun Crypto Accelerator 4000-Karte werden von Solaris 10-BS nicht unterstützt

Mit Solaris 10-BS wird eine neue Verschlüsselungsstruktur bereitgestellt. Die Versionen 1.0 und 1.1 der Sun Crypto Accelerator 4000-Kartensoft- und -firmware verwenden diese Struktur jedoch nicht. Infolgedessen werden diese Versionen von Solaris 10-BS nicht unterstützt.

Die Version 2.0 verwendet die neue Struktur. Diese Version steht als kostenloses Upgrade für derzeitige Benutzer von Sun Crypto Accelerator 4000 zur Verfügung, die Solaris 10-BS einsetzen möchten. Da es sich bei der Sun Crypto Accelerator 4000-Karte um ein Produkt handelt, das Exportbestimmungen unterliegt, müssen Sie mit Sun Enterprise Services oder Ihrem lokalen Händler Verbindung aufnehmen, um das kostenlose Upgrade zu erhalten. Zusätzliche Informationen stehen auf der Sun Crypto Accelerator 4000-Webseite auf der Produktesite von Sun zur Verfügung.

Bestimmte USB 2.0-Controller sind deaktiviert

Die Unterstützung für bestimmte USB 2.0-Controller wurde deaktiviert, da zwischen diesen Geräten und dem EHCI-Treiber Inkompatibilitäten bestehen. Es erscheint folgende Meldung:


Due to recently discovered incompatibilities with this
USB controller, USB2.x transfer support has been disabled.
This device will continue to function as a USB1.x controller.
If you are interested in enabling USB2.x support please refer
to the ehci(7D) man page.
Please refer to www.sun.com/io for Solaris Ready products
and to www.sun.com/bigadmin/hcl for additional compatible
USB products.

Die aktuellsten Informationen über USB-Geräte finden Sie unter http://www.sun.com/io_technologies/USB-Faq.html.

Unterstützte USB-Geräte und entsprechende Hub-Konfigurationen

Diese Solaris-Version unterstützt sowohl USB 1.1- als auch USB 2.0-Geräte. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die USB-Geräte, die in bestimmten Konfigurationen verwendet werden können. Die Verbindung zum Computer kann dabei entweder direkt oder über einen USB-Hub erfolgen. Beachten Sie bitte, dass USB 1.1-Geräte und -Hubs mit niedriger oder normaler Geschwindigkeit und USB 2.0-Geräte mit hoher Geschwindigkeit laufen. Details zu Ports und zur Betriebsgeschwindigkeit finden Sie im System Administration Guide: Devices and File Systems.

Tabelle 2–1 USB-Geräte und Konfigurationen

USB-Geräte 

Verbindung 

USB 2.0-Speichergerät 

Direkt, USB 1.1-Hub, USB 2.0-Hub 

USB 1.1-Geräte außer Audiogeräten 

Direkt, USB 1.1-Hub, USB 2.0-Hub 

USB 1.1-Audiogeräte 

Direkt, USB 1.1-Hub 

USB 2.0-Audiogeräte 

Nicht unterstützt 

x86: Für bestimmte Gerätetreiber bestehen in Solaris 10-BS Einschränkungen

In der folgenden Liste werden Einschränkungen für bestimmte Treiber und Schnittstellen beschrieben, die in dieser Version von Solaris 10 für x86-Plattformen zutreffen:

Checkpoint Resume

Diese Funktion ist für alle Gerätetypen deaktiviert. Im DDI_SUSPEND-Code in Ihrer detach()-Funktion sollten Sie DDI_FAILURE zurückgeben.

Power Management

Diese Funktion steht für USB-Geräte nicht zur Verfügung. Erstellen Sie keine Energieverwaltungskomponenten. Schreiben Sie Ihre Treiber so, dass pm_raise_power() und pm_lower_power() nur aufgerufen werden, wenn Energieverwaltungskomponenten erstellt wurden.

DVD-ROM-/CD-ROM-Laufwerke auf Headless-Systemen

Die Energieverwaltung von interaktiven Geräten wie Wechseldatenträgern ist an die Energieverwaltung Ihres Bildschirms und die der Grafikkarte, von der dieser gesteuert wird, gekoppelt. Wenn der Bildschirm aktiv ist, bleiben Geräte wie das CD-ROM- oder Diskettenlaufwerk im uneingeschränkten Stromversorgungsmodus. Bei einem Gerät ohne Bildschirm könnten diese Geräte in den Stromsparmodus wechseln. Um das CD-ROM- oder Diskettenlaufwerk wieder uneingeschränkt mit Strom zu versorgen, geben Sie volcheck ein, um den aktuellen Zustand jedes Wechseldatenträgers abzurufen.

Alternativ können Sie die Energieverwaltung auf Ihrem System vollständig deaktivieren, indem Sie die grafische Benutzeroberfläche von Dtpower verwenden. Durch das Deaktivieren der Energieverwaltung bleiben diese Geräte konstant mit Strom versorgt.

x86: Zur Angabe einer nicht-US-amerikanischen Tastatur ist eine manuelle Konfiguration erforderlich

Das Programm kdmconfig gibt standardmäßig "Generic US-English(104-Key)" als Tastaturtyp an, der an das System angeschlossen ist. Wenn es sich bei der Tastatur des Systems nicht um eine US-amerikanische Tastatur handelt, müssen Sie den Tastaturtyp während der Installation manuell angeben. Andernfalls wird die Installation unter Verwendung der Standardtastaturangabe fortgesetzt, die nicht mit dem tatsächlichen Tastaturtyp des Systems übereinstimmt.

Abhilfemaßnahme 1: Wenn es sich bei der Systemtastatur nicht um eine US-amerikanische handelt, führen Sie während der Installation folgende Schritte durch:

  1. Wenn der Bildschirm mit der für die Installation vorgeschlagenen Fenstersystemkonfiguration angezeigt wird, drücken Sie auf Esc.


    Hinweis –

    Die Informationen werden in diesem Bildschirm, der auch den Tastaturtyp enthält, nur für 30 Sekunden angezeigt. Wenn Sie Konfigurationseinstellungen ändern möchten, müssen Sie vor Ablauf dieser 30 Sekunden die Esc-Taste drücken. Andernfalls wird die Installation mit den angezeigten Einstellungen fortgesetzt.


  2. Ändern Sie den Tastaturtyp in den Typ, der Ihrer Systemtastatur entspricht.

  3. Drücken Sie die Eingabetaste, um die Änderungen zu akzeptieren und mit der Installation fortzufahren.

Abhilfemaßnahme 2: Wenn Sie den Tastaturtyp bei einem System ändern möchten, auf dem bereits Solaris 10-BS ausgeführt wird, verwenden Sie hierzu das Programm kdmconfig. Wählen Sie die Option, die auf den Typ von X-Server zutrifft, der auf Ihrem System ausgeführt wird.

SPARC: Stromsparfunktionen von Sun Expert3D- und Sun Elite3D-Hardware funktionieren unter bestimmten Umständen nicht (6321362)

Sun Expert3D- und Sun Elite3D-Karten in Sun BladeTM 1000- oder Sun Blade 2000-Workstations schalten nach einer gewissen Zeit der Inaktivität normalerweise in einen Stromsparmodus. Wenn diese Karten allerdings im X-Server nicht als primäres Anzeigegerät eingerichtet sind, funktioniert diese Stromsparfunktion nicht. Die betreffenden Karten bleiben im Normalbetrieb und verbrauchen gleichbleibend viel Strom. Es wird keine Fehlermeldung angezeigt.

Abhilfemaßnahme: Keine.

SPARC: Der jfca-Treiber für bestimmte Host-Bus-Adapter, die an Bandlaufwerke angeschlossen sind, verursacht möglicherweise Fehler (6210240)

Der jfca-Treiber für die folgenden Host-Bus-Adapter (HBAs) verursacht möglicherweise Systempaniken oder E/A-Fehler, wenn die folgenden HBAs an Bandlaufwerke angeschlossen sind:

Der jfca-Treiber für diese HBAs ist anfällig für Race Conditions (zeitkritische parallele Prozessausführung), wenn bestimmte Vorgänge ausgeführt werden, weshalb er dann Fehler verursacht. Bei den Vorgängen handelt es sich um folgende:

Möglicherweise werden ähnliche Fehlermeldungen wie in den folgenden Beispielen angezeigt:

Abhilfemaßnahme: Schließen Sie keine Bandlaufwerke an einen der HBAs SG-PCI1FC-JF2 oder SG-PCI2FC-JF2 an.

Zwischen bestimmten Geräten, die denselben Bus verwenden, besteht ein Konflikt (6196994)

Wenn Quad Fast-Ethernet-Karten (QFE) mit einem der folgenden Adapter denselben Bus gemeinsam nutzen, tritt ein Buskonflikt auf:

Der Parameter infinite-burst (unbegrenzter Burst) des ce-Treibers, der von diesen Adaptern verwendet wird, ist standardmäßig aktiviert. Infolgedessen steht für die QFE-Ports, die denselben Bus gemeinsam nutzen, kaum oder gar keine Buszeit zur Verfügung.

Abhilfemaßnahme: Schließen Sie QFE-Karten nicht an einem Bus zusammen mit den in der Liste aufgeführten Netzwerkadaptern an.

Die DDI-Funktion hat_getkpfnum() ist veraltet (5046984)

Die DDI-Funktion hat_getkpfnum() ist veraltet. Entwickler sollten Ihre Gerätetreiber so aktualisieren, dass diese die DDI-Schnittstelle hat_getkpfnum() nicht verwenden. Wenn hat_getkpfnum() von Treibern verwendet wird, werden Warnungen, die den folgenden Beispielen ähneln, angezeigt:


WARNING: Module mydrv is using the obsolete hat_getkpfnum(9F)
interface in a way that will not be supported in
a future release of Solaris. Please contact the
vendor that supplied the module for assistance,
or consult the Writing Device Drivers guide,
available from http://www.sun.com for migration
advice.
---
Callstack of bad caller:
       hat_getkpfnum_badcall+93
       hat_getkpfnum+6e
       mydrv_setup_tx_ring+2d
       mydrv_do_attach+84
       mydrv_attach+242
       devi_attach+6f
       attach_node+62
       i_ndi_config_node+82
       i_ddi_attachchild+4a
       devi_attach_node+4b
       devi_attach_children+57
       config_immediate_children+6e
       devi_config_common+77
       mt_config_thread+8b

Um festzustellen, ob ein Treiber hat_getkpfnum() verwendet, ziehen Sie den Quellcode heran oder prüfen die Symbole des Treibers, indem Sie nm() verwenden. Mit dem Treiber mydrv als Beispiel geben Sie folgende Syntax ein:


% nm /usr/kernel/drv/mydrv | grep hat_getkpfnum

Eine Anleitung zum Überführen von Treibern aus hat_getkpfnum() finden Sie in Anhang B, Summary of Solaris DDI/DKI Services in Writing Device Drivers.

Einige Systeme mit USB 2.0-Hardware bleiben hängen oder fallen in Panikzustand (5030842)

Unter dieser Solaris-Version können Systeme mit bestimmter USB 2.0-Hardware häufiger hängen bleiben oder in den Panikzustand übergehen. Diese Probleme sind auf USB 2.0-Geräte zurückzuführen, die nicht auf dem NEC-Chipset basieren. Bei Auftreten dieser Probleme werden folgende Fehlermeldungen bezüglich der Enhanced Host Controller Interface (EHCI) angezeigt:


WARNING: /pci@0,0/pci8086,244e@1e/pci925,1234@2,2 (ehci1):
This controller is not supported.
Please refer to www.sun.com/io for Solaris Ready products
and to www.sun.com/bidadmin/hcl for additional compatible USB products

Abhilfemaßnahme: Wählen Sie in Abhängigkeit von der Hardwarekonfiguration des Systems eine der folgenden Optionen:


Hinweis –

USB 2.0-Anschlüsse werden von zwei Begleitgerätkomponenten betrieben:

Auf x86-basierten Systemen sind Treiber für OHCI sowie UHCI vorhanden. Auf SPARC-Systemen wird nur OHCI USB 1.1-Host-Controllerhardware unterstützt. Deshalb funktioniert auf SPARC-Systemen nach der Deaktivierung des EHCI-Begleit-Controllers nur noch USB-Hardware mit OHCI-Begleit-Controllern. Die Anschlüsse der USB-Hardware bleiben auch bei deaktivierter EHCI betriebsfähig, sofern die richtigen OHCI- oder UHCI-Treiber auf dem System vorhanden sind. USB 2.0-Geräte an diesen Anschlüssen weisen nur die Geschwindigkeit von USB 1.1-Geräten auf.

Um festzustellen, ob ein SPARC-System über EHCI- und OHCI-Host-Controller verfügt, geben Sie folgenden Befehl ein:

# prtconf -D

Suchen Sie in der Ausgabe EHCI-Einträge neben einem oder mehreren OHCI-Einträgen wie in diesem Beispiel:


pci, instance #0 (driver name: pci_pci)
usb, instance #0 (driver name: usba10_ohci)
usb, instance #1 (driver name: usba10_ohci)
usb, instance #0 (driver name: usba10_ehci)

x86: Die Verwendung von zwei Adaptec SCSI Card 39320D-Karten an einem Sun Fire V65x-Server kann möglicherweise zu einer Systempanik führen (5001908)

Die Verwendung von zwei Adaptec SCSI Card 39320D-Karten an einem Sun Fire V65x-Server kann bei diesem System möglicherweise zu einer Systempanik führen. Die Systempanik tritt während des ersten Neustarts nach der Installation von Solaris 10 auf. Folgende Fehlermeldung wird angezeigt:


Initializing system  Please wait...
1 run-time error M6111: MATH
	- floating-point error: stack underflow

Abhilfemaßnahme: Entfernen Sie die zweite Adaptec-Karte.

x86: Ein Herunterfahren (Soft Shutdown) des Systems wird von Solaris BS auf x86 nicht unterstützt (4873161, 5043369)

Solaris BS auf x86 unterstützt kein Herunterfahren (Soft Shutdown) des Systems, das von einem Befehl ausgelöst wird. Ein Befehl zum Herunterfahren simuliert das Drücken des Ein-/Ausschalters zum Unterbrechen der Stromversorgung. Auf x86-basierten Systemen wird durch die Eingabe dieses Befehls, während das Solaris BS ausgeführt wird, sofort die Stromversorgung unterbrochen, ohne dass das Betriebssystem ordnungsgemäß heruntergefahren wird. Hierdurch kann das Dateisystem beschädigt werden.

Abhilfemaßnahme: Fahren Sie das System immer zuerst herunter, bevor Sie die Stromversorgung unterbrechen. Führen Sie folgende Schritte durch:

  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Verwenden Sie einen der verfügbaren Befehle zum ordnungsgemäßen Herunterfahren des Solaris BS, wie z. B. init, halt oder shutdown. Beispiel:


    # shutdown
    
  3. Nachdem das Betriebssystem vollständig heruntergefahren ist, unterbrechen Sie die Stromversorgung auf eine der zwei folgenden Weisen:

    • Wenn das System ein Herunterfahren (Soft Shutdown) unterstützt, geben Sie den Befehl zum Ausschalten ein.

    • Wenn das System kein Herunterfahren (Soft Shutdown) unterstützt, schalten Sie das Gerät manuell über den Ein-/Ausschalter am Gehäuse aus.

Weitere Informationen über die Befehle zum Herunterfahren des Betriebssystems finden Sie in den Man Pages zu den Befehlen init(1M), halt(1M) und shutdown(1M). Informationen zum Unterbrechen der Stromversorgung Ihres Systems finden Sie im Systemhandbuch.

Von manchen DVD- und CD-ROM-Laufwerken kann Solaris nicht booten (4397457)

Der Zeitüberschreitungsstandardwert für den SCSI-Teil der SunSwiftTM PCI Ethernet/SCSI-Host-Adapterkarte (X1032A) entspricht nicht den Zeitüberschreitungsanforderungen des SCSI DVD-ROM-Laufwerks von Sun (X6168A). Bei Ausnahmedatenträgern kommt es gelegentlich bei dem DVD-ROM-Laufwerk zu Zeitüberschreitungsfehlern. Die einzigen Ausnahmen bilden hierbei die Sun Fire 6800-, 4810-, 4800- und 3800-Systeme. Diese Systeme überschreiben den SCSI-Zeitüberschreitungswert mit Hilfe des OpenBoot PROM.

Abhilfemaßnahme: Verwenden Sie auf anderen Plattformen die On-Board-SCSI-Schnittstellen oder DVD-ROM-kompatible SCSI-Adapter, wie z. B. die folgenden: