Neuerungen in Solaris 8

Kapitel 2 Alle Neuerungen im Detail

In diesem Kapitel werden die neuen Funktionen der Solaris 8-Betriebssystemumgebung beschrieben. Eine Liste mit Kurzbeschreibungen der einzelnen Funktionen finden Sie unter Kapitel 1.

Die Solaris 8-Betriebssystemumgebung umfaßt die neuesten Technologien für Multithreading, symmetrische Mehrfachverarbeitung, integrierten TCP/IP-Netzwerkbetrieb, Umgang mit großen Dateien in der 64-Bit-Betriebssystemumgebung sowie zentrale Netzwerkverwaltungs-Tools. In dieser Solaris-Version sind viele neue Funktionen enthalten, durch die die Leistungsfähigkeit und Stabilität der Solaris-Betriebssystemumgebung noch weiter verbessert wird.

Zu den wichtigsten Funktionen gehören folgende:

IPv6

Bei Version 6 des Internet-Protokolls (IPv6) handelt es sich um eine Weiterentwicklung der aktuellen Version IPv4. Beim Einsatz von IPv6 werden durch Verwendung von festgelegten Übergangsverfahren keinerlei aktuelle Operationen beeinträchtigt. IPv6 bietet erweiterten Adreßraum und verbessert den Internet-Funktionsumfang durch ein vereinfachtes Header-Format, Unterstützung für die Authentisierung und Datenschutz sowie durch automatische Konfiguration von Adreßzuweisungen. Außerdem ermöglicht IPv6 neue Quality-of-Service-Funktionen.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

Natives LDAP

Das native Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) stellt Back-End-Unterstützung durch Namen-Service-Schalter für den auf dem Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) basierenden Verzeichnis-Service zur Verfügung. In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung können Netzwerkverwalter nun LDAP als bevorzugten Namen-Service für den Zugriff auf Verzeichniseinträge festlegen. Hierzu muß die Vorlagendatei nsswitch.ldap in die Datei /etc/nsswitch.conf kopiert werden.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris Naming Administration Guide und im Solaris Naming Setup and Configuration Guide.

Java 2-SDK für Solaris

Das Java 2-SDK, Standard Edition Version 1.2.1_04, bietet auf allen Systemen verbesserte Skalierbarkeit und Leistung im Vergleich zu den Versionen 1.1 des JDK. Dies gilt insbesondere für Server-Anwendungen. Das Java 2-SDK für Solaris umfaßt folgende Verbesserungen:

Java 2 ist nun das Standard-JDK in der Solaris 8-Betriebssystemumgebung und löst damit JDK 1.1 ab. JDK 1.1.8_09 steht auch weiterhin für Anwendungen zur Verfügung, die mit der Standardversion des Java 2-JDK nicht kompatibel sind.

Weitere Informationen finden Sie im Java 2 SDK for Solaris Developer's Guide.

Installation und Verwaltung

Die Solaris-Betriebssystemumgebung umfaßt eine Vielzahl an Funktionen und läßt sich durch ihre flexible Struktur individuell an die Kundenbedürfnisse anpassen. Dank zusätzlicher neuer Funktionen können Kunden nun die Solaris-Betriebssystemumgebung mühelos installieren und verwalten.

Verbesserte Solaris Web Start-Installations-CD

Solaris Web Start, eine grafische, in Java erstellte Softwareanwendung, die die Installation der Solaris-Betriebssystemumgebung und anderer Software mittels Assistenten ermöglicht, wird nun auf einer eigenen Installations-CD geliefert. Solaris Web Start bietet nun auch eine Upgrade-Funktion sowie das ,,Kiosk," eine grafische Oberfläche in Form eines Browsers, auf der dem Benutzer Dokumentationen, Web-Seiten und andere Informationsinhalte während des Installationsvorgangs von Solaris angezeigt werden.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (SPARC-Plattform Edition) Installationshandbuch oder im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch.

Booten eines Systems über das Netzwerk mit Hilfe von DHCP

In dieser Version von Solaris ist es nun möglich, ein System mit Hilfe von DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) über das Netzwerk zu booten.

Ein System im Netzwerk kann nun mit Hilfe von DHCP die Boot-Parameter und die Netzwerkkonfigurationsinformationen ermitteln, die für das Booten über das Netzwerk erforderlich sind. Der Bootvorgang mittels DHCP wird auf bestimmten SPARC-Systemen und IA-basierten Systemen unterstützt.

In früheren Versionen erfolgte der Boot-Vorgang über ein Netzwerk standardmäßig mit Hilfe von RARP (Reverse Address Resolution Protocol). Nun können Sie beim Booten über ein Netzwerk zwischen DHCP und RARP wählen.

Bevor Sie mit Hilfe von DHCP ein System über das Netzwerk booten können, muß ein DHCP-Server für Ihr Netzwerk installiert und konfiguriert sein. Weitere Informationen zum Einrichten eines DHCP-Servers finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

Informationen zum Booten über das Netzwerk finden Sie im System Administration Guide, Volume 1.

IA: Boot-Partition in Solaris 8

Benutzer, die mit der Solaris Intel-Plattform Edition arbeiten, können nun eine separate IA-Boot-Partition festlegen. Diese Boot-Partition, für die 10 MB Plattenspeicher benötigt wird, kann auf einer Platte installiert werden, die vom Rest der Solaris-Betriebssystemumgebung getrennt vorhanden ist. Dadurch kann der Benutzer mehr als ein Betriebssystem auf einem System installieren. Lediglich die Boot-Partition muß dabei auf der Boot-Platte vorhanden sein.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 Advanced Installation Guide.

IA: CD-ROM-Boot

Mit dieser neuen Funktion können die Benutzer ein System von einer Installations-CD (anstelle wie bisher über die Diskette mit dem Gerätekonfigurations-Assistenten) mittels des ,,El Torito"-Standards booten.

Der ,,El Torito"-Standard wird auf den meisten IA-basierten Hauptplatinen unterstützt und erkennt CD-ROM-Laufwerke als Boot-Geräte. Um diese Funktion zu aktivieren, muß der Benutzer das BIOS-Setup-Tool des Systems ausführen.

DHCP-Manager

Der DHCP-Manager bietet eine auf der Java-Technologie basierende grafische Oberfläche für das Konfigurieren und Verwalten des Solaris-DHCP-Servers und der DHCP-Datenbanken. Über den DHCP-Manager kann der Systemverwalter alle DHCP-Verwaltungsaufgaben mit einem einzigen Tool durchführen: Einrichten und Verwalten von DHCP-Servern, Verwalten von Client-Konfigurationsoptionen und Makros sowie Verwalten von Netzwerken und IP-Adressen, die der DHCP-Verwaltung unterliegen.

Der DHCP-Manager kann anstelle der Solaris DHCP-Befehlszeilenprogramme oder gemeinsam mit diesen eingesetzt werden.

Der DHCP-Manager bietet folgende Vorteile:

Weitere Informationen zum DHCP-Manager finden Sie auf der Man Page dhcpmgr(1M) und im System Administration Guide, Volume 3.

IA: Unterstützung für große Platten

Die Solaris 8 Intel-Plattform Edition arbeitet nun mit verbesserten BIOS-Schnittstellen für den Plattenzugriff und kann damit Platten mit einer Kapazität von mehr als 8 Gigabyte in vollem Umfang nutzen. In früheren Versionen konnten nur die ersten 8 Gigabyte von IDE-Platten in der Solaris Intel-Plattform Edition genutzt werden. Außerdem konnten auch nur die ersten 8 Gigabyte für einen Root-Bereich von SCSI- und IDE-Platten genutzt werden. Diese Beschränkungen wurden nun auf Systemen mit verbesserten BIOS-Schnittstellen aufgehoben.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch.

Solaris WBEM-Services

Die Solaris WBEM Services-Software stellt eine Implementierung von Web-Based Enterprise Management (WBEM) für die Solaris 8-Betriebssystemumgebung dar. Bei WBEM handelt es sich um eine branchenweite Initiative, die Standards für die Web-basierte Verwaltung von Systemen, Netzwerken und Geräten auf mehreren Plattformen umfaßt. Die Solaris WBEM Services-Software erleichtert Software-Entwicklern das Erstellen von Verwaltungsanwendungen, die in der Solaris-Betriebssystemumgebung ausgeführt werden. Damit wird auch die Verwaltung der Solaris-Betriebssystemumgebung vereinfacht. Die Solaris WBEM Services-Software bietet Sicherheit beim Zugriff und bei der Bearbeitung von Verwaltungsdaten. In diesem Produkt ist ein Solaris-Bereitstellungsprogramm integriert, mit dem Verwaltungsanwendungen auf Informationen über verwaltete Ressourcen (wie Geräte und Software) in der Solaris-Betriebssystemumgebung zugreifen können.

Die Solaris WBEM Services-Software umfaßt die folgenden Dienste:

Detailliertere Informationen zur Verwendung der Solaris WBEM Services, finden Sie im Solaris WBEM Services Administrator's Guide.

Unterstützung für DNS in Systemidentifikationsprogrammen

DNS (Domain Name System) ist nun in der Liste der Namen-Services enthalten, die über Systemidentifikationsprogramme konfiguriert werden können. DNS wird zur Auswahl angeboten, wenn kein anderer Namen-Service automatisch ermittelt werden kann. Sie können DNS aber auch in der Datei sysidcfg angeben. Ohne die Datei sysidcfg kann DNS nicht automatisch ermittelt werden.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 Advanced Installation Guide.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 5/99 zur Verfügung.

Unterstützung für IPv6 in Systemidentifikationsprogrammen

Systeme können nun bei der Installation so konfiguriert werden, daß sie zusätzlich zu IPv4 auch IPv6 unterstützen. Derzeit besteht keine Möglichkeit, IPv6 automatisch ermitteln zu lassen. Daher werden die Benutzer bei der Installation gefragt, ob ein System für die Verwendung von IPv6 konfiguriert werden soll, sofern nicht bereits in einer sysidcfg-Datei angegeben wurde, daß IPv6 verwendet werden soll.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 Advanced Installation Guide.

Verfügbarkeit einer unbegrenzten Anzahl an Pseudo-Terminals

In der Solaris 8-Software ist es möglich, Anwendungen wie rlogin und telnet auf einer beliebigen Zahl an Pseudo-Terminals zu öffnen. In früheren Version wurden standardmäßig nur 48 Pseudo-Terminal zugeordnet. Die Solaris 8-Software ordnet nun Pseudo-Terminals dynamisch zu, wenn diese benötigt werden und nimmt dabei eine automatische Anpassung an die Arbeitslast vor. Dies ist sowohl für Desktop-Benutzer als auch für Systemverwalter von Vorteil, die mit einer großen Zahl von offenen Terminal-Sitzungen arbeiten.

Lesen der Dokumentation von der Solaris 8-Dokumentations-CD

Mit dem ab2cd-Skript können alle Benutzer die AnswerBook2-Dokumentation direkt von der Solaris 8-Dokumentations-CD lesen. Dieses Skript ermöglicht nun bessere Rückmeldung für die Benutzer: So können die Benutzer die Port-Nummer festlegen, unter der das ab2cd-Skript ausgeführt werden soll, und Dokumentationen lesen, die bereits auf ihrem System installiert sind.

Weitere Informationen über ab2cd finden Sie auf der Man Page ab2cd(1M).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

Produktregistrierung

Bei der Solaris-Produktregistrierung handelt es sich um ein Tool für die Verwaltung von Softwareanwendungen, die mit Solaris Web Start 3.0 oder den Solaris Package-Verwaltungsbefehlen (wie pkgadd) installiert worden sind. Das Tool bietet folgende Möglichkeiten:

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch bzw. im Solaris 8 (SPARC-Plattform Edition) Installationshandbuch.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 3/99 zur Verfügung.

Netzwerk

Die Solaris-Betriebssystemumgebung bietet eine stabile und zuverlässige Netzwerkumgebung. Neue Funktionen für die Netzwerk- und Systemverwaltung, die in dieser Version enthalten sind, erweitern die vorhandenen Tools für die Verwaltung dieser Betriebssystemumgebung.

SPARC: InterDomain Networks (IDNs)

Mit InterDomain Networks (IDNs) können Benutzer Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen dynamischen System-Domains im Netzwerk erstellen, ohne daß dafür spezielle Hardware eingesetzt werden muß. IDN wird nur auf bestimmten SPARC-Servern unterstützt. In der Dokumentation Ihres Hardwareherstellers finden Sie Informationen, ob Ihr Server IDNs unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im Sun Enterprise 10000 InterDomain Networks User Guide.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

IPSec für IPv4

Die IP-Sicherheitsarchitektur (IPSec) bietet Schutz für IP-Datagramme. Zu diesem Schutz gehören Datenschutz, umfangreiche Datenintegrität, Integrität für Teilsequenzen (Wiedergabeschutz) und Datenauthentisierung. Bei IPsec handelt es sich um ein Authentisierungs- und Verschlüsselungsverfahren auf der IP-Schicht. Es kann mit oder ohne Wissen der Anwendungen ausgeführt werden.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

IPv6 NFS/RPC-Kompatibilität

Über diese Funktion wird nahtlose IPv6-Unterstützung in NFS und RPC integriert. Es wurden keine Änderungen an bestehenden NFS-Befehlen vorgenommen. Die meisten RPC-Anwendungen können ohne Änderungen auch über IPv6 ausgeführt werden. Für einige erweiterte RPC-Anwendungen mit Transportwissen sind möglicherweise Aktualisierungen erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

LLC2-Protokoll

Der Treiber für die logische Verbindungssteuerung der Klasse 2 (Logical Link Controller 2, LLC2) bietet eine Schnittstelle zwischen Netzwerk-Software (NetBIOS, SNA, OSI), die in der Solaris-Betriebssystemumgebung ausgeführt wird, und einem physikalischen LAN-Netzwerk, das von einem der unterstützten Kommunikationsadapter gesteuert wird. Der LLC2-Treiber, der für die Netzwerksoftware als Treiber erscheint, ist im Systemkern enthalten; der Zugriff erfolgt über standardmäßige UNIX STREAMS-Funktionen.

Diese Version des LLC2-Treibers umfaßt Unterstützung sowohl für verbindungslose als auch für verbindungsorientierte Operationen der logischen Verbindungssteuerung der Klasse 2 (LLC2) für Ethernet-, Token-Ring- und FDDI-Adapter. Dabei muß der Zugriff über den entsprechenden Solaris-Treiber für die MAC-Schicht erfolgen. Das Data Link Provider Interface (DLPI) zum LLC2-Treiber ermöglicht mehreren unterschiedlichen Protokoll-Stacks (einschließlich NetBIOS und SNA), gleichzeitig in einem oder mehreren lokalen Netzwerken zu arbeiten.

Weitere Informationen zu LLC2 finden Sie im System Administration Guide, Volume 3. Weitere Informationen zu DLPI finden Sie im STREAMS Programming Guide und auf der Man Page dlpi(7P).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

NIS/NIS+-Transporte über IPv6

Über diese Funktion können Benutzer IPv6-Adressen in den Namen-Services von NIS, NIS+ und DNS speichern und NIS- und NIS+ über IPv6-RPC-Transporte zum Abrufen von beliebigen NIS- oder NIS+-Daten verwenden. Es wurden zwei neue Zuordnungstabellen für NIS hinzugefügt: ipnodes.byname und ipnodes.byaddr. In diesen Tabellen können sowohl IPv4- als auch IPv6-Informationen enthalten sein. NIS+ wurde um eine neue Tabelle, nämlich ipnodes.org_dir ergänzt. Auch in dieser Tabelle können sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen enthalten sein. Während die neue Datenbank ipnodes(4) sowohl in IPv4 als auch in IPv6 bevorzugt eingesetzt werden sollte, wird die Datenbank hosts(4) auch weiterhin für IPv4-Adressen unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

sendmail 8.9.3

In dieser Version ist die neue Option MaxHeadersLength enthalten, durch die die Länge der Summe aller Header-Zeilen in jeder beliebigen Nachricht beschränkt wird. Dadurch kann unter Umständen die Nichtverfügbarkeit eines Service vermieden werden. Außerdem ist eine neue Version von mail.local enthalten, in der das lokale Mail-Übertragungsprotokoll RFC 2033 implementiert ist. Mit dieser neuen Version ist es möglich, E-Mails, die nicht den Empfänger erreicht haben, erneut in die Warteschlange zu stellen, anstatt im Falle eines Fehlers die Nachricht an alle Empfänger neu zu versenden. In einer neuen Datei namens /etc/default/sendmail können Optionen für das Starten von sendmail gespeichert werden, die bei einem Upgrade nicht verändert werden. Außerdem wird die Sicherheit durch ein neues Dienstprogramm namens smrsh erhöht, indem die Zahl der Befehle verringert wird, die mit der |program-Syntax von sendmail ausgeführt werden können.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

SLP (Service Location Protocol)

Beim Service Location Protocol (SLP) handelt es sich um ein Protokoll, das auf den Standards der Internet Engineering Task Force (IETF) basiert und gemeinsam genutzte Ressourcen (wie Drucker, File-Server, Netcams usw.) in einem Unternehmensnetzwerk ermitteln kann. In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung ist eine vollständige Implementierung von SLP enthalten, die APIs umfaßt, mit denen Entwickler SLP-fähige Anwendungen erstellen können, sowie ein Verwaltungssystem, mit dem Systemverwalter das Netzwerk mühelos erweitern können.

Weitere Informationen finden Sie im Service Location Protocol Administration Guide.

Erweiterungen des Solaris STREAMS-Framework

Über die Erweiterungen des STREAMS-Framework in der Solaris 8-Betriebssystemumgebung wird sichergestellt, daß bei der STREAMS-Verarbeitung eine Priorität verwendet wird, die zu keinerlei Konflikten mit der Benutzerprozeß-Priorität führt. Dies ermöglicht höheren Determinismus der Antwortzeiten für Echtzeitprozesse.

In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung ist für die folgenden Solaris STREAMS-Unterstützungsfunktionen auch die Kompatibilität mit den Schnittstellen gewährleistet, die in der DII der Solaris-Betriebssystemumgebung festgelegt sind:

Die Kompatibilität mit den in der Solaris-Betriebssystemumgebung-DDI festgelegten Schnittstellen wurde in allen Anwendungsfällen anhand der Umleitung der oben angegebenen Funktionen in die ddi.h-Implementierungen dieser Funktionen erzielt.


Achtung - Achtung -

Diese erzwungene Kompatibilität birgt allerdings auch die Gefahr eines Systemfehlers in nicht-DDI-kompatiblen Treibern und Modulen, die die oben aufgeführten Funktionen nicht ordnungsgemäß verwenden. Für nicht-DDI-kompatible Treiber und Module ist ein Versions-Update des entsprechenden nicht-kompatiblen Treibers bzw. Moduls, jedoch keinerlei Codeänderungen, erforderlich.


Detailliertere Spezifikationen der oben aufgeführten Funktionen finden Sie im STREAMS Programming Guide.

NTP (Network Time Protocol)

NTP wurde von Version 3.4y auf Version 3-5.93e aktualisiert und umfaßt folgende neue Funktionen:

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2.

Dateisystem-Erweiterungen

In diesem Abschnitt sind neue Funktionen von Solaris 8 beschrieben, die sich auf die Dateisystem-Verwaltung und Protokollierung beziehen.

Universal Disk Format-Dateisystem

In dieser Solaris-Version wird das UDF- (Universal Disk Format-)Dateisystem, das auf dem Industriestandard basierende Format für die Speicherung von Informationen auf optischen Medien, unterstützt. Das UDF-Dateisystem kann zum Austausch von Daten auf folgenden Komponenten verwendet werden, wenn diese Komponenten ein UDF-Dateisystem enthalten:

Das UDF-Dateisystem wird als dynamisch ladbare, 32-Bit- und 64--Bit-Module zur Verfügung gestellt. Es enthält Systemverwaltungsprogramme für das Erstellen, Mounten und Überprüfen des Dateisystems auf SPARC- und IA-Plattformen.

Beim Mounten eines UDF-Dateisystems können Benutzer Dateien vom Gerät lesen, auf das Gerät schreiben oder von diesem auflisten lassen. Anwendungen können auf UDF-Dateien und Verzeichnisse über Standardsystemaufrufe zugreifen.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 1 und auf der Man Page mount_udfs(1M).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

NFS-Server-Protokollierung

Mit der NFS-Server-Protokollierfunktion können auf einem NFS-Server die Dateioperationen, die auf den zugehörigen Dateisystemen durchgeführt werden, in einer Datei aufgezeichnet werden. In der Protokolldatei sind Informationen über die zugegriffenen Daten, die Zugriffszeit und den Zugriffsbenutzer aufgeführt. Der Speicherort der Protokolldateien, die diese Informationen enthalten, kann mittels einer Reihe von Konfigurationsinformationen festgelegt werden. Diese Optionen können auch zur Angabe der zu protokollierenden Operationen eingesetzt werden. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für Systeme, die NFS- und WebNFS-Clients über anonymes FTP Archive zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

IA: XMEM-Unterstützung

Extended Memory- (XMEM-)Unterstützung bietet ein Verfahren, mit dem ein einzelner 32-Bit-Prozeß effizient physikalischen Speicher von mehr als 4 GB zuordnen und verwalten kann. Die XMEM-Funktion ist als Dateisystem (xmemfs) implementiert, das von Systemverwaltern gemountet und zur Reservierung von Speicher für Anwendungen eingesetzt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie auf den Man Pages mount_xmemfs(1M) und xmemfs(7FS).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

WebNFS JavaBeans-Komponente

Die WebNFS JavaBeans-Komponente enthält eine XFileChooser-Klasse, die die grafische JFileChooser-Komponente des Java 2-APIs erweitert. Dieses Bean kann von einer beliebigen Java 2-Anwendung eingesetzt werden, um eine Dateiauswahl anzuzeigen, in der die Benutzer eine Datei für die Eingabe (open-Operation) oder für die Ausgabe (save-Operation) auswählen können. Mit XFileChooser kann eine Anwendung über das URL-Namensgebungsverfahren von NFS auf eine Datei zugreifen, die auf einer lokalen Platte oder einem NFS-Server gespeichert ist.

Weitere Informationen finden Sie im WebNFS Developer's Guide.

Verzögerte Aktualisierungen der Zugriffszeit für UFS-Dateisysteme

Über zwei neue Mount-Optionen dfratime und nodfratime kann die verzögerte Aktualisierung der Zugriffszeit auf UFS-Dateisystemen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Ist diese Funktion aktiviert, werden Aktualisierungen für Schreibzugriff auf dem Dateisystem so lange verzögert, bis ein Plattenzugriff aus anderen Gründen erfolgt. Das Standardverhalten ist dfratime. Verwenden Sie die Option nodfratime, um diese Funktion zu deaktivieren. Zusätzlich wird über die mount-Option noatime die Protokollierung der Zugriffszeit unabhängig vom dfratime/nodfratime-Wert deaktiviert.

Spezifische Informationen zu den UFS-Mount-Optionen finden Sie auf der Man Page mount_ufs(1M).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 3/99 zur Verfügung.

Erweiterungen der Diagnose- und Verfügbarkeitsfunktionen

In diesem Abschnitt sind neue Funktionen von Solaris 8 beschrieben, die sich auf die Systemkonfiguration und die Fehlersuche beziehen.

Verbesserte Verwaltung von Speicherabzugsdateien

Der Befehl coreadm

In dieser Version wird der Befehl coreadm eingeführt, der flexiblere Namenskonventionen und verbesserte Aufbewahrung für Speicherabzugsdateien ermöglicht. Sie können mit dem Befehl coreadm beispielsweise ein System so konfigurieren, daß alle Speicherabzugsdateien von Prozessen in einem einzigen Systemverzeichnis gespeichert werden. So lassen sich Probleme einfacher ermitteln, indem die Speicherabzugsdateien in einem bestimmten Verzeichnis untersucht werden, wenn ein Solaris-Prozeß oder Dämon abnormal beendet wird.

Zwei neue konfigurierbare core-Dateipfade, ein prozeßspezifischer und ein globaler Dateipfad, können unabhängig voneinander aktiviert bzw. deaktiviert werden. Wenn ein Prozeß abnormal beendet wird, erstellt er eine core-Datei im aktuellen Version, wie dies auch in früheren Solaris-Versionen der Fall war. Wenn jedoch ein globaler core-Dateipfad aktiviert und beispielsweise auf /corefiles/core gesetzt ist, dann werden von jedem Prozeß, der abnormal beendet wird, zwei Sppeicherabzugsdateien erstellt: eine im aktuellen Arbeitsverzeichnis und eine im Verzeichnis /corefiles.

Standardmäßig bleiben die Solaris-Speicherpfad und der Aufbewahrungspfad für Speicherabzugsdateien identisch.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2 und auf der Man Page coreadm(1M).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

Untersuchen der Speicherabzugsdateien mit proc-Tools

Einige der proc-Tools verfügen nun über erweiterte Funktionen zur Untersuchung von Speicherabzugsdateien von Prozessen und zur Untersuchung von laufenden Prozessen. Bei den proc-Tools handelt es sich um Dienstprogramme, mit denen Funktionen des /proc-Dateisystems bearbeitet werden können.

Die Tools /usr/proc/bin/pstack, pmap, pldd, pflags und pcred können nun auf Speicherabzugsdateien angewendet werden. Hierzu muß der Name der Speicherabzugsdatei auf der Befehlszeile angegeben werden, so wie auch eine Prozeß-ID für diese Befehle angegeben wird. Beispiel:


$ ./a.out
Segmentation Fault(coredump)
$ /usr/proc/bin/pstack ./core
core './core' of 19305: ./a.out
 000108c4 main     (1, ffbef5cc, ffbef5d4, 20800, 0, 0) + 1c
 00010880 _start   (0, 0, 0, 0, 0, 0) + b8

Weitere Informationen zum Untersuchen von Speicherabzugsdateien mit proc-Tools finden Sie auf der Man Page proc(1).

Verbesserte Gerätekonfiguration (devfsadm)

Der Befehl devfsadm stellt ein verbessertes Verfahren für die Verwaltung von speziellen Gerätedateien in den Verzeichnissen /dev und /devices zur Verfügung. Hierzu gehört auch die Unterstützung für dynamische Neukonfigurationsereignisse.

In früheren Solaris-Versionen waren drvconfig und fünf Verweis-Generierungsbefehle für die Gerätekonfiguration zuständig. Der drvconfig-Befehl verwaltete die physischen Geräteeinträge im Verzeichnis /devices. Bei den fünf Verweis-Generierungsbefehlen handelt es sich um devlinks, disks, tapes, ports und audlinks, die die logischen Geräteeinträge im Verzeichnis /dev verwalteten. Aus Kompatibilitätsgründen stellen drvconfig und die anderen Verweis-Generierungsbefehle symbolische Verweise auf das Dienstprogramm devfsadm dar.

Sowohl die Boot-Verarbeitung bei Rekonfiguration als auch die Aktualisierung der Verzeichnisse /dev und /devices nach dynamischen Rekonfigurationsereignissen werden von devfsadmd, der Dämonversion des devfsadm-Befehls, ausgeführt. Dieser Dämon wird beim System-Boot aus den /etc/rc*-Skripts gestartet.

Da devfsadmd, der devfsadm-Dämon, automatisch Änderungen an der Gerätekonfiguration, die durch ein beliebiges Rekonfigurationsereignis ausgelöst wurden, erkennt, muß dieser Befehl nicht interaktiv ausgeführt werden.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page devfsadm(1M).

Verbesserte Systemfehlermeldungen

Im Format der Systemstart- und Fehlermeldungen ist nun eine numerische Kennung, ein Modulname und ein Zeitstempel für Meldungen enthalten, die von dem Protokollierungs-Tool syslog(1M) erzeugt werden. Außerdem werden jetzt Meldungen, die früher nach einem Systemalarm und Neustart verlorengegangen sind, gespeichert.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 3/99 zur Verfügung.

Modularer Debugger

Beim modularen Debugger (mdb) handelt es sich um ein neues, erweiterbares Dienstprogramm, mit dem das aktive Betriebssystem, Speicherabzüge des Betriebssystems bei Systemabsturz, Benutzerprozesse, Speicherabzüge von Benutzerprozessen sowie Objektdateien auf unterer Ebene ausgetestet und bearbeitet werden können. mdb bietet eine vollständig benutzerdefinierbare Umgebung, in der komplexe Softwaresysteme (wie beispielsweise ein Betriebssystem) und Programme, die hochgradig optimiert, deren Debugging-Informationen entfernt oder die selbst Debugging-Tools auf unterer Ebene sind, ausgetestet werden können. mdb ist auch in der Lage, Kundensituationen zu verarbeiten, in der Entwickler erst nachträglich auf Informationen zugreifen können.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris Modular Debugger Guide und auf der Man Page mdb(1).

Meldungsfunktionen für entfernte Konsolen

In dieser Solaris-Version ist der Befehl consadm enthalten, mit dem Sie ein serielles Gerät als Hilfskonsole (oder entfernte Konsole) für die Fehlersuche auf entfernten Systemen wählen können.

Mit dieser Funktion können Sie sich bei einer seriellen Schnittstelle mit einem Modem einwählen, um Konsolenmeldungen und init-Zustandsübergänge zu überwachen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page consadm(1M) und im System Administration Guide, Volume 2.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 5/99 zur Verfügung.

Interne Verfolgungsunterstützung für TCP/IP

TCP/IP verfügt nun über interne Verfolgungsunterstützung. Dabei wird die TCP-Kommunikation protokolliert, wenn eine Verbindung von einem Reset- (RST-)Paket beendet wird. Sobald ein RST-Paket übertragen oder empfangen wird, werden die Informationen von zehn Paketen, die unmittelbar zuvor über diese Verbindung übertragen oder empfangen worden sind, gemeinsam mit den Verbindungsinformationen protokolliert.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 5/99 zur Verfügung.

Verbesserungen bei der Leistung und der Skalierbarkeit

In diesem Abschnitt sind neue Tools von Solaris 8 beschrieben, mit denen die Systemleistung überwacht und verbessert werden kann.

IA: Zusätzliche Unterstützung für den PAE-Modus

Mit der Markteinführung von Pentium Pro stellte Intel einen Modus mit der Bezeichnung PAE (Physikalische Adressenerweiterung) auf den erweiterten Prozessoren zur Verfügung. Mittels PAE kann die Solaris Intel-Plattform Edition physikalischen Speicher von bis zu 32 Gigabyte adressieren. Einzelne Prozesse sind weiterhin auf maximal 3,5 GB virtuellen Adreßraum beschränkt.

Mit dem PAE-Modus können der Benutzer mehrere Datenbankinstanzen und speicherintensive Anwendungen ausführen und eine große Zahl von Online-Benutzern auf einem System unterstützen.

Es wird empfohlen, PCI-Platten-Controller zu verwenden, die Dual Address Cycle (DAC) auf dem System unterstützen, da diese Daten von und zu beliebigen physikalischen Speicherorten übertragen können. Für andere Karten gilt eine Beschränkung von 4 GB physikalischem Speicher, so daß es zu Leistungseinbußen kommen kann, weil das System zusätzlichen Speicher für den Datentransfer kopieren muß.


Achtung - Achtung -

Einige Gerätetreiber sind noch nicht in der Lage, den PAE-Modus zu nutzen. Sun hat hat von Sun entwickelte PCI-Gerätetreiber auf IA-Systemen mit mehr als 4 GB Speicher getestet. Die OEM-Partner von Sun planen, ihre Systeme mit den Geräten zu testen, die sie auf IA-Systemen mit mehr als 4 GB anbieten. In einigen Fällen kann es jedoch vorkommen, daß beim Einbau eines Dritthersteller-Treibers Ihr System instabil wird und eine Alarmmeldung ausgegeben und Daten beschädigt werden. Wenn Ihr System instabil wird und Sie diesen Treiber unbedingt benötigen, müssen Sie die Unterstützung für den PAE-Modus deaktivieren. Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Gerätekonfigurationshandbuch.


Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 3/99 zur Verfügung.

apptrace

Über apptrace, ein neues Werkzeug zur Fehlersuche in Anwendungen, können Anwendungsentwickler und System-Support-Mitarbeiter Fehler in Anwendungen oder im System ermitteln. Dabei werden die Aufrufe in den gemeinsam genutzten Solaris-Bibliotheken verfolgt, um die Sequenz der Ereignisse anzuzeigen, die zum jeweiligen Fehler geführt haben.

Das apptrace-Tool bietet zuverlässigere Aufrufsverfolgung als der zuvor verfügbare sotruss-Befehl. Gleichzeitig werden auch die Funktionsargumente, Rückgabewerte und Fehlersituationen für jede beliebige Solaris-Bibliotheksschnittstelle übersichtlicher dargestellt.

Standardmäßig verfolgt apptrace Aufrufe direkt von dem ausführbaren Objekt, das auf der Befehlszeile angegeben wurde, zu jeder gemeinsam genutzten Bibliothek, die von der ausführbaren Datei benötigt wird.

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page apptrace(1).

SPARC: busstat

Bei busstat handelt es sich um ein neues Tool zur Systemüberwachung, mit dem über die Befehlszeile auf busbezogene Leistungszähler im System zugegriffen werden kann. Damit können systemweite Busleistungsstatistiken direkt aus der Systemhardware zusammengestellt werden. Zur derzeit unterstützten Hardware gehören SBus-, AC- und PCI-Geräte. Dabei handelt es sich ausschließlich um SPARC-Geräte. Zur Zeit werden keine IA-Geräte unterstützt.

Mit dem Befehl busstat können systemweite Statistiken, beispielweise über Lese-/Schreibzugriffe auf Speicherbänken, Taktzyklen, Anzahl der Interrupts, Streaming-DVMA-Lese-/Schreibübertragungen usw., erstellt werden.

Superuser können diese Zähler über busstat programmieren. Andere Benutzer können nur die zuvor vom Superuser programmierten Zähler lesen.

Der busstat-Befehl listet alle Geräte eines Systems auf, die diese Hardware-Leistungszähler unterstützen. Wenn im Systeme keine unterstützten Geräte gefunden werden, wird folgende Meldung angezeigt:


busstat: No devices available in system. 

Weitere Informationen zur Verwendung dieses Überwachungsprogramms finden Sie auf der Man Page busstat(1M).

Schnellerer Boot-Vorgang für Server

In Solaris 8 benötigen große Server nun deutlich weniger Zeit für den Boot-Vorgang. Dazu trägt auch die Tatsache bei, daß das Betriebssystem parallel SCSI-Geräte testet. Das parallele Testen wird von einigen SCSI-Geräten mit dualen Schnittstellen nicht unterstützt. Diese Geräte sollten vor der Installation oder dem Upgrade der Solaris 8-Betriebssystemumgebung aus dem System entfernt werden.

Neue Alternative zur poll()-Schnittstelle

Bei /dev/poll handelt es sich um eine zweite Möglichkeit, die vollständige Durchführung von E-/A-Ereignissen abzurufen. /dev/poll bietet eine weitaus höhere Leistung, wenn eine große Zahl an Ereignissen für Dateideskriptoren abgerufen werden muß, die über längere Zeit geöffnet bleiben. Diese Funktion stellt eine Ergänzung zu poll(2) dar, poll(2) wird dadurch nicht ersetzt.

Weitere Informationen finden Sie im System Interface Guide.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 5/99 zur Verfügung.

prstat

Das Dienstprogramm prstat durchsucht iterativ alle auf dem System aktiven Prozesse und gibt verschiedene Statistiken entsprechend des gewählten Ausgabemodus und der Sortierreihenfolge aus. prstat kann auch zur Auswertung von detaillierten Abrechnungsinformationen und zur Zusammenfassung von CPU- und Speicherverwendung eingesetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page prstat(1M).

IA: Xeon-Erweiterungen

Zur Optimierung der Leistung unterstützt die Solaris 8 Intel-Plattform Edition jetzt die PAT- (Page Attribute Table-)Funktion für Intel IA-32-Bit-Prozessoren (Pentium II und Pentium III). Dank dieser Unterstützung kann ein Schreibprogramm eines Gerätetreiber die Schreibkombinations-Funktion für ein Gerät nutzen, das mit Schreibkombination arbeiten kann. Dies ist auch der Fall, wenn das BIOS das Gerät nicht für Schreibkombination eingerichtet hat.

Weitere Informationen finden Sie unter Writing Device Drivers.

Sicherheitserweiterungen

In diesem Abschnitt sind neue Funktionen von Solaris 8 beschrieben, die sich auf die Systemsicherheit sowie die Eigentümerrechte im Dateisystemen und in Verzeichnissen beziehen.

Solaris Smart Cards

In der Solaris Smart Card-Funktion ist der Open Card Framework (OCF) 1.1-Standard implementiert. Mit Hilfe dieser Technologie können Sicherheitsverwalter einen Computer-Desktop oder eine individuelle Anwendung vor unerlaubtem Zugriff schützen. Die Benutzer müssen sich hierbei mittels einer Chipkarte beim System authentisieren. In jedem Host, der durch Solaris Smart Cards geschützt werden soll, muß ein Kartenlesegerät eingebaut sein. Um auf gesicherte Desktops oder Anwendungen zuzugreifen, müssen Benutzer zuerst ihre Chipkarte in das Lesegerät eingeben und anschließend die PINs für ihre Karte eintippen. Anhand der PINs und der Benutzer-Paßwörter, die auf den Karten gespeichert sind, überprüfen die Host-Systeme dann die Identität der Benutzer.

Solaris Smart Cards unterstützt zwei externe Kartenlesegeräte, den Sun Smart Card Reader I und den iButton Reader. Es werden drei Chipkarten-Typen unterstützt: Java-basierende iButton- und Cyberflex-Karten und die Payflex-Chipkarte.

Im Solaris Smart Cards Administration Guide finden Sicherheitsverwalter Anleitungen zur Einrichtung der Chipkarten-Unterstützung für ihr System. Gleichzeitig bietet dieses Handbuch auch Benutzern eine Einführung in die Chipkarten-Technologie.

Standardzugriffsrechte für Dateisystem und Verzeichnisse

Viele Systemdateien und Verzeichnisse in der Solaris 8-Version weisen unterschiedliche Eigentümer und striktere Zugriffsrechte auf, als dies in früheren Versionen der Fall war. Folgende Änderungen wurden an den Standardeigentümerrechten und -zugriffsberechtigungen vorgenommen:

Beachten Sie folgende Kriterien, wenn Sie ein Package erstellen, das in ein System mit Solaris 8 integriert werden soll:

Diese Änderungen gelten nicht für alle Dateien und Verzeichnisse in dieser Solaris-Version. Ausnahmen sind beispielsweise OpenWindows- oder CDE-Dateien und -Verzeichnisse.

Rollenbasierte Zugriffssteuerung

In herkömmlichen Systemen, in denen Superuser-Zugriffsrechte vergeben werden können, werden jedem Benutzer, der sich als Superuser anmelden kann, sämtliche Superuser-Privilegien gewährt. Mittels rollenbasierter Zugriffssteuerung (Role-Based Access Control, RBAC) können Systemverwalter gewöhnlichen Benutzern eingeschränkte Administrationsbefugnisse zuweisen. Dies wird durch drei neue Funktionen ermöglicht:

Der Systemverwalter legt ein Ausführungsprofil an, in dem die Autorisierungen und die privilegierten Befehle für eine oder mehrere bestimmte Aufgaben enthalten sind. Dieses Profil kann dann direkt einem Benutzer oder einer Rolle zugewiesen werden. Rollen werden wiederum Benutzern zugewiesen. Um Zugriff auf eine Rolle zu erhalten, führt ein Benutzer, dem diese Rolle zugewiesen ist, den su-Befehl aus. Bei Rollen handelt es sich um gemeinsam genutzte Zugangsberechtigungen. Dies hat den Vorteil, daß Rollen nicht aktualisiert werden müssen, wenn sich einzelne Zuständigkeiten ändern. Folgende neue Dateien unterstützen RBAC:

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2

Zentrale Verwaltung von Benutzer-Prüfereignissen

Die Datei /etc/security/audit_user, in der die Vorauswahlklassen für die Prüfung von Benutzern und Rollen gespeichert sind, wird nun im Namenschalter unterstützt. Es ist nicht mehr nötig, die Prüfereignisse für einen Benutzer auf jedem einzelnen System einzurichten, auf das der Benutzer Zugriff hat.

Client-Unterstützung für den Sun Enterprise Authentication Mechanism (Kerberos V5)

Diese Funktion stellt die Kerberos V5-Infrastruktur auf Client-Seite zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung von PAM (Pluggable Authentication Module). Zusätzlich sind Dienstprogramme enthalten, mit denen RPC-basierte Anwendungen, wie beispielsweise ein NFS-Service, gesichert werden können. Kerberos bietet individuell wählbare Sicherheitsstufen für Authentisierung, Integrität oder Datenschutz auf Benutzer- oder Server-Ebene. Die Kerberos-Clients können gemeinsam mit dem Sun Enterprise Authentication Mechanism (SEAM) (einem Bestandteil von SEAS 3.0) oder anderer Kerberos V5-Software (beispielsweise der MIT-Distribution) eingesetzt werden, um eine vollständige Authentisierungslösung für ein einzelnes Netzwerk zu ermöglichen.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2.

Echtzeitsystem-Erweiterungen

In diesem Abschnitt sind neue Funktionen von Solaris 8 beschrieben, die sich auf Echtzeitprozesse beziehen.

Hochauflösende Zeitgeber

Hochauflösende Zeitgeber (High Resolution Timer, HRT) umgehen die herkömmliche Taktgeber-Schnittstelle von 100 Millisekunden und geben die Granularität des physikalischen Taktgeber-Interrupts von der Hardware frei. Dadurch kann ein Echtzeitprozeß über die HRT-Schnittstelle einen einzelnen Prozessor (eines Mehrprozessor-Systems) steuern und mit der jeweils erforderlichen Genauigkeit für Zeitgeber-Ereignisse arbeiten.

Damit sind nun alle Voraussetzungen geschaffen, damit herkömmliche Echtzeit-Anwendungen in Solaris ausgeführt werden können.

Weitere Informationen finden Sie im System Interface Guide.

Prioritätsvererbung auf der Benutzerebene

Echtzeit-Anwendungen können zu einem gegebenen Zeitpunkt mehrere Threads in einer Echtzeit- (RT-)Planungsklasse ausführen. Ein RT-Thread mit niedriger Priorität kann dabei eine Sperre mit gegenseitigem Ausschluß setzen, die später von einem RT-Thread mit höherer Priorität benötigt wird. Dieser Thread mit höherer Priorität muß dann warten, bis der Thread mit geringerer Priorität die mutex-Sperre beendet und freigibt. Diese Bedingung wird als ,,Prioritätsumkehrung" bezeichnet.

Die Funktion für RT-Threads implementiert die POSIX-Schnittstellen (die zuvor nur als Dummies verfügbar waren), über die der Thread höherer Priorität seine Prioritätsstufe an einen Thread mit niedrigerer Priorität ,,ausleihen" kann, bis er diese Sperre aufhebt.

RT-Threads, die Prioritätsvererbung oder Sperren mit Prioritätsgrenze verwenden, sollten das Planschema PTHREAD_SCOPE_SYSTEM (oder gebundene Threads) verwenden. Ungebundene Threads verwenden die PTHREAD_SCOPE_PROCESS-Planung und eignen sich nicht für die Anforderungen von Echtzeitanwendungen.

Weitere Informationen finden sie im Multithreaded Programming Guide.

Erweiterungen von CDE (Common Desktop Environment Desktop)

Bei CDE (Common Desktop Environment) handelt es sich um eine moderne Desktop-Umgebung auf Motif-Basis, die eine benutzerfreundliche Oberfläche bietet. In der neuesten Version von CDE sind umfangreiche neue Funktionen für Desktop-Produktivität, Kompatibilität und Desktop-Verwaltung enthalten.

PDA-Unterstützung

Das Programm PDA Synchronization (PDASync) synchronisiert Daten aus Anwendungen wie Desktop-Kalender, Desktop-Mail, Memo und Adreßbuch mit Daten in einer ähnlichen Anwendung auf dem Personal Digital Assistant (PDA) des Benutzers. Mit der PDASync-Software können Benutzer Anwendungen und Datenbanken von ihrer Arbeitsstation oder dem Server auf ihren PDA installieren. PDASync unterstützt Geräte, die mit dem Palm-Betriebssystem kompatibel sind.

Weitere Informationen zur PDASync-Anwendung finden Sie in den Hilfeinformationen zur PDASync-Software.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

Zugriffstasten-Editor

Im Zugriffstasten-Editor können Benutzer häufig wiederkehrende Aufgaben automatisieren, indem sie einer bestimmten Funktionstaste eine Reihe von Befehlen zuweisen. Im Zugriffstasten-Editor steht eine grafische Benutzeroberfläche zur Verfügung, auf der sich die Benutzer eine Liste mit Zugriffstasten, in der die jeweilige Taste, der Kontext und die Funktion angegeben ist, anzeigen lassen können und Zugriffstasten bearbeiten, löschen und neu erstellen können.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

Java Media Framework

Beim Java Media Framework (JMF) handelt es sich um eine Java-Anwendung, die umfassende Unterstützung für das Streaming-Video-Dateiformat für MPEG1, MPEG2, Quicktime und AVI sowie für das Audio-Format für MIDI bietet. Mit JMF können Benutzer die Funktionen zum Erstellen und Wiedergeben von Echtzeit-Videos in vollem Umfang nutzen.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

SPARC: Audio-Mixer

CDE enthält nun ein neues GUI-Tool, sdtaudiocontrol, das das bisherige Tool audiocontrol ersetzt. sdtaudiocontrol verwendet die Funktionen des Audio-Mixers und erweitert diese um folgende Funktionen:

Siehe auch "SPARC: Audio-Mixer".

SPARC: PC Launcher 1.0

PC Launcher 1.0 für SunPCi startet für viele gängige PC-Dateitypen und Anlagen die zugehörige Windows-Anwendung und Datei und bietet den Benutzern damit nahtlosen Zugriff und Funktionen für sofortiges Anzeigen, Bearbeiten und Drucken. Da der PC Launcher in den Solaris CDE-Desktop integriert ist, können Benutzer Anlagen und Dateien, die in Microsoft Word, Excel, PowerPoint, Lotus 1-2-3 und AutoCAD-Anwendungen erstellt wurden, gemeinsam nutzen.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 5/99 zur Verfügung.

Netscape Application Launcher

Mit dem Netscape Application Launcher können Benutzer mühelos auf Netscape-Dateien und die zugehörigen Netscape-Anwendungen (wie den Netscape Composer) zugreifen und diese automatisch starten. Somit wird das Aufrufen von Netscape-Anwendungen vereinfacht, denn dank dieser Funktion ist es nicht mehr erforderlich, die gesamte Netscape-Umgebung auszuführen.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

Erweiterungen des Druck-Clients

Mit dem Druck-Client können Benutzer nun mühelos ihre persönlichen Drucker und ihren Standarddrucker konfigurieren, ohne daß Eingriffe durch einen Systemverwalter erforderlich sind.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

Erweiterungen in SDTImage

Mit der Bildschirmfoto-Funktion von SDTImage können die Benutzer nun schnell und problemlos über die Befehlszeile den Bildschirminhalt als Datei speichern.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

Unterstützung für Chipkarten

CDE unterstützt nun die Sicherheitstechnologie für die Authentisierung über Chipkarten. Benutzer können sich nun über Chipkarten authentisieren, wenn sie sich bei CDE in einem geschützten System anmelden, sich nach einer Bildschirmsperre erneut anmelden oder sich nach dem Entfernen der Chipkarte erneut authentisieren. CDE unterstützt sowohl externe als auch interne Chipkarten-Geräte.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

ToolTips

ToolTips bietet den Benutzern Hilfe in Form eines Ballons, in dem die Funktion des zugehörigen Symbols kurz und einfach beschrieben ist. Wenn die Benutzer ihren Cursor auf einem Symbol positionieren, wird die Funktion des entsprechenden Symbols dargestellt.

Weitere Informationen finden Sie im CDE Benutzerhandbuch.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 3/99 zur Verfügung.

X11R6.4-Unterstützung

Die neue, erweiterte Version von XServer umfaßt wichtige Funktionen zur Steigerung der Produktivität und Mobilität. Dazu gehören u. a.:

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

Erweitertes Bedienfeld

Diese Funktion stellt eine einheitliche, konsistente und erweiterbare Startoberfläche für Desktop-Anpassungen zur Verfügung und umfaßt damit beispielsweise Desktop-Steuerungen für Farbe, Schriftart, Hintergrund sowie den Anwendungsmanager.

Web-Services

In diesem Abschnitt wird ein neuer Web-Server und neue Funktionen beschrieben, die sich auf das Durchsuchen des WWW und das Ausführen von Java-Anwendungen auf Web-Seiten beziehen.

Java-Plug-In

Beim Java-Plug-In für die Solaris-Betriebssystemumgebung handelt es sich um ein Add-On-Produkt für Netscape Navigator, über das Java-Applets und JavaBeans-Komponenten auf Web-Seiten ausgeführt werden können und dabei das Java Runtime Environment (JRE) 1.2 anstelle der in Navigator enthaltenen Standard-Java Virtual Machine (JVM) einsetzen.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris Java Plug-in User's Guide.

Netscape Communicator 4.7

Netscape Communicator 4.7 ist im Lieferumfang von Solaris 8 enthalten und wird standardmäßig auf Ihrem System installiert.

Mit Netscape Communicator können Benutzer über das Internet miteinander kommunizieren, auf Informationen zugreifen und diese gemeinsam nutzen. Netscape Communicator besteht aus folgenden Anwendungen:

Solaris NCA (Network Cache and Accelerator)

Solaris NCA (Network Cache and Accelerator) verbessert die Web-Server-Leistung, indem es im Systemkern einen Cache-Speicher mit Web-Seiten verwaltet, auf die während HTTP-Anforderungen zugegriffen wurde. NCA enthält vollständige Unterstützung für HTTP (bis Version 1.1) und bearbeitet Anforderungen entweder selbst oder gibt diese an den Web-Server zur Verarbeitung weiter. Für diese Funktion ist ein NCA-kompatibler Web-Server erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

Apache-Web-Server

Bei Apache handelt es sich um eine Implementierung eines HTTP-Web-Servers, dessen Quellcode frei verfügbar ist. Der Apache-Web-Server ist einer der beliebtesten Web-Server im Internet. Er ist nun im Lieferumfang von Solaris enthalten, einschließlich aller Apache-Standardmodule, darunter auch Proxy-Server-Unterstützung und das mod_perl-Modul.

Darin ist außerdem die von der Apache Group entwickelte Software für das Apache-HTTP-Server-Projekt enthalten. Näheres zu Apache finden Sie auf der Apache-Web-Site unter http://www.apache.org.

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page apache(1).

Drucken

In diesem Abschnitt sind neue Funktionen von Solaris 8 beschrieben, die sich auf die Konfiguration und die Verwaltung von Druckern beziehen.

Erweiterungen für Drucknamen

In dieser Solaris-Version wird die Datenbank printers in /etc/nsswitch.conf, der Datei für den Namen-Service-Schalter, unterstützt. Die printers-Datenbank stellt Druck-Clients im Netzwerk zentrale Drucker-Konfigurationsinformationen zur Verfügung.

Durch die Integration der printers-Datenbank und der zugehörigen Informationsquellen in die Datei des Namen-Service-Schalters haben Druck-Clients automatisch Zugriff auf Drucker-Konfigurationsinformationen, ohne daß diese auf ihren eigenen Systemen installiert werden müssen.

Wenn Sie mit dem Solaris Druck-Manager die Druckoptionen in Ihrem Netzwerk festlegen, wird die Quelle der Drucker-Konfigurationsinformationen aus dem Menü ,,Select Naming Service" und nicht aus der printers-Datenbank in der Datei /etc/nsswitch.conf gewählt.

In der folgenden Tabelle ist der Standardeintrag für printers in der /etc/nsswitch.conf-Datei für die Files-, NIS- und NIS+-Umgebungen enthalten. Das Schlüsselwort nisplus stellt die Tabelle printers.org_dir dar. Das Schlüsselwort xfn stellt die FNS-Druckerkontexte dar.

von Ihnen verwendeter Name-Service 

Standardeintrag für printers

Files

printers: user files

nis

printers: user files nis

nis+

printers: user nisplus files xfn

Wenn Sie beispielsweise NIS als Namen-Service verwenden, werden die Drucker-Konfigurationsinformationen auf Druck-Clients in folgender Reihenfolge in den angegebenen Quellen nachgeschlagen:

  1. user -- gibt die Datei $HOME/.printers an.

  2. files -- gibt die Datei /etc/printers.conf an.

  3. nis -- gibt die Tabelle printers.conf.byname an.

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page nsswitch.conf(4) und im Solaris Naming Administration Guide.

Solaris Druck-Manager

Beim Solaris Druck-Manager handelt es sich um eine grafische Benutzeroberfläche, die auf der Java-Technologie basiert und die Verwaltung des lokalen und entfernten Druckerzugriffs ermöglicht. Dieses Tool kann in den folgenden Namen-Service-Umgebungen eingesetzt werden: NIS, NIS+, NIS+ mit Federated Naming Service (FNS) und Files. Um mit diesem Tool arbeiten zu können, müssen Sie als Root-Benutzer angemeldet sein.

Der Solaris Druck-Manager sollte anstelle von Admintool:Printers für die Verwaltung des Druckerzugriffs eingesetzt werden, denn der Solaris Druck-Manager verwaltet die Druckerinformationen zentral, wenn er in einer Namen-Service-Umgebung eingesetzt wird.

Der Solaris Druck-Manager erkennt vorhandene Druckerinformationen auf Drucker-Servern, Druck-Clients sowie in Namen-Service-Datenbanken. Für die Verwendung des neuen Solaris Druck-Managers sind keine Konvertierungen erforderlich, wenn auf den Druck-Clients Solaris 2.6 oder eine kompatible Version ausgeführt wird.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2.

Sprachunterstützung

In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung werden über 90 Sprachumgebungen unterstützt. Außerdem sind eine neue, intuitiv bedienbare Oberfläche für die Spracheninstallation, erweiterte Unicode-Unterstützung und verbesserte Dienstprogramme für Datenkompatibilität enthalten.

Universelle Sprachunterstützung

Die Solaris 8-Betriebssystemumgebung enthält auf den Solaris 8-Software-CDs und der Solaris 8-Sprachen-CD nun Unterstützung für mehr als 90 Sprachumgebungen mit insgesamt 37 Sprachen.

Die Solaris 8 Software-CDs stellen eine Oberfläche in englischer Sprache zur Verfügung, auf der Text in einer Zielsprache (einschließlich Multibyte-Sprachumgebungen) eingegeben, dargestellt und ausgedruckt werden kann. Zusätzlich bietet die Solaris 8-Sprachen-CD lokalisierte Oberflächen und Dokumentationen.

Durch diesen neuen Package-Ansatz wird die Entwicklung und das Testen von Anwendungen für internationale Märkte stark vereinfacht. Es ist nicht mehr erforderlich, ein optionales Medien-Kit zu erwerben, um eine Entwicklungs- oder Produktionsumgebung in anderen Sprachen zu erstellen.

Zudem steht Kunden auch ein neues Installationsverfahren für Sprachumgebungen zur Verfügung. In früheren Solaris-Versionen hing die Unterstützung für die Sprachumgebung, die im Betriebssystem enthalten war, vom installierten Software-Cluster ab. Mit der neuen Installationsoberfläche in Solaris 8 können Benutzer nur die Regionen installieren, deren Sprachumgebungen unterstützt werden sollen.

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Verbesserte Spracheninstallation und -einrichtung

Die Installation und Einrichtung von Sprachen ist nun erheblich einfacher, egal, ob Benutzer nur eine einzige Sprache oder alle 37 Sprachen, die im Package der Solaris 8-Betriebssystemumgebung enthalten sind, installieren.

Dank geänderter Paketzusammenstellung auf der Sprachen-CD haben sich die Speicheranforderungen für Installationen mit gemischten Sprachen verringert.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (SPARC-Plattform Edition) Installationshandbuch oder im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch.

Erweiterte Unicode-Unterstützung

In Solaris 8 wurde die Unterstützung für Unicode weiter verbessert: Es wurden neue Unicode-Sprachumgebungen (UTF-8) für vereinfachtes Chinesisch und traditionelles Chinesisch hinzugefügt.

Außerdem wurde vollständige Unterstützung für Complex Text Layout- (CTL-)Skripts implementiert. Damit kann Text in Skripts mit bidirektionalem Textverlauf und auch mit kontextsensitiver Zeichenformung (wie Arabisch, Hebräisch und Thailändisch) in der Unicode-Sprachumgebung dargestellt werden.

Unicode wird oft in einer Umgebung mit mehreren Skrips eingesetzt, in der mehrsprachiger Text in einer einzigen Umgebung dargestellt werden muß. In den Fällen, in denen es erforderlich ist, Unterstützung für kulturspezifische Konventionen wie Datum und Uhrzeit, Währungsdarstellung und Sortierreihenfolge zu integrieren, erweisen sich die verschiedenen Unicode-Sprachumgebungen, die in Solaris enthalten sind, als äußerst hilfreich.

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Vom Kunden erweiterbare Zeichensatz-Konvertierung (geniconvtbl)

In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung können Entwickler nun mit dem Dienstprogramm geniconvtbl mühelos ihre eigenen benutzerdefinierten Zeichensatz-Konvertierungsprogramme erstellen und so Zeichensatz-Konvertierungen tabellengesteuert erzeugen und problemlos integrieren.

Dies bietet die Möglichkeit, benutzerdefinierte und vom Benutzer anpaßbare Zeichensatz-Konvertierungen mit einem herkömmlichen Systemprogramm und einer gängigen Schnittstelle wie iconv(1) und iconv(3C) zu erzeugen. Mit dieser neuen Funktion können Anwendungen inkompatible Datentypen - insbesondere Daten, die von herstellerspezifischen oder älteren Anwendungen erzeugt wurden - besser verarbeiten. Es werden auch Änderungen an bestehenden Solaris-Zeichensatz-Konvertierungen unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Verbesserte Datenkompatibilität

In Solaris 8 wurde die Datenkompatibilität mit Nicht-Solaris-Umgebungen durch die Integration der folgenden neuen iconv-Tools für die Datenkonvertierung verbessert:

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Zusätzliche neue Sprachumgebungen

Solaris 8 wurde um zwei neue Sprachumgebungen, nämlich für Island (ISO8859-15) und für Rußland (ANSI1251), erweitert. Die neue russische Sprachumgebung ist zusätzlich zur bestehenden Sprachumgebung für Russisch (8859-5) vorhanden und bietet Unterstützung für native Microsoft-Datenkodierung.

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Dokumentation

In diesem Abschnitt werden Verbesserungen der AnswerBook2-Server-Software und die neue Struktur des Solaris 8-Referenzhandbuchs beschrieben.

Weitere Informationen zu Änderungen der Solaris 8-Dokumentation finden Sie unter About Solaris 8 Documentation.

AB2 1.4.2 AnswerBook2-Server

Die Software für den AnswerBook2-Server, Version 1.4.2, bietet verbesserte Leistung, eine textbasierte anstelle einer grafischen Navigationsoberfläche sowie die Möglichkeit, Informationen nach Buchreihe anzuzeigen und zu suchen.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (SPARC-Plattform Edition) Installationshandbuch oder im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

Neue Struktur der Referenzhandbücher

Der Abschnitt des SunOS Reference Manual, in dem die Funktionen der C-Bibliothek (jedoch nicht die Systemaufrufe) beschrieben sind, besteht nun aus sechs Büchern anstelle von einem Buch. Dabei handelt es sich um folgende Bücher:

Außerdem wurden die Suffixe vieler Man Pages geändert und weisen nun auf die Bibliothek hin, in der die Funktion enthalten ist. Beispielsweise haben alle Man Pages (Man Pages), in denen Funktionen von libnsl beschrieben sind, das Suffix .3NSL).

Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page Intro(1) und unter About Solaris 8 Documentation.

SPARC: Audio-Mixer

Der Treiber für den Audio-Mixer ermöglicht es nun, mehrere Anwendungen gleichzeitig abzuspielen und Audiodaten aufzunehmen. Durch diese Verbesserung wird die vorherige Funktion ersetzt, die nur das Abspielen einer einzigen Anwendungen und das Aufzeichnen mit einer einzigen Anwendung ermöglichte.

Standardmäßig ist die Funktion für den Audio-Mixer aktiviert. Sie kann mit Hilfe des neuen Dienstprogramms mixerctl(1) oder mit Hilfe der auf der Man Page audiocs 7D beschriebenen Verfahren jederzeit deaktiviert bzw. erneut aktiviert werden.


Hinweis -

Wenn SunVTSTM ausgeführt wird, muß die Mixer-Funktion deaktiviert werden.


Zusätzlich ist in CDE 1.4 nun sdtaudiocontrol, ein neues GUI-Tool, enthalten, das das Programm audiocontrol ersetzt. sdtaudiocontrol verwendet die Funktionen des Audio-Mixers und erweitert diese um folgende Funktionen:

Weitere Informationen finden Sie auf den Man Pages audiocs(7D), audio_support(7I) und mixer(7I).

Software-Entwicklerumgebung

In der Solaris-Betriebssystemumgebung stehen Entwicklern die Bibliotheken für die Software-Entwicklung, Produktivitäts-Tools, Beispielcode und Test-Tools zur Verfügung, die sie zur Entwicklung von Software-Anwendungen für die Solaris-Laufzeitumgebungen benötigen.

64-bit SPARC: 64-Bit-KCMS-Bibliotheken

Das Kodak Color Management System (KCMS) enthält nun eine 64-Bit-Version der Bibliotheken. Anwendungen, die gegenwärtig KCMS verwenden und auf die 64-Bit-Betriebssystemumgebung umgestellt werden sollen, können das Farb-Management nun beibehalten.

Weitere Informationen finden Sie im KCMS Application Developer's Guide und im KCMS CMM Developer's Guide.

Stets einsatzbereites Power Management

In Solaris 8 ist ein neues automatisches Modell für das Power Management von Geräten enthalten. Für einen Gerätetreiber, der die neuen Schnittstellen verwendet, wird automatisch die Energieverwaltung auf den entsprechenden Plattformen übernommen. Im Unterschied zu früheren Versionen muß die Datei /etc/power.conf nicht mehr von Hand aktualisiert werden, um das Power Management für das Gerät zu aktivieren.

Weitere Informationen finden Sie unter Writing Device Drivers.

Die Befehle cpustat und cputrack

Mit den neuen Befehlen cpustat und cputrack können Systemverwalter die Leistung eines Systems bzw. eines Prozesses überwachen.

Über den Befehl cpustat werden CPU-Informationen aus dem gesamten System zusammengestellt. Dieser Befehl muß mit Superuser-Privilegien ausgeführt werden. Der Befehl cputrack arbeitet ähnlich wie der Befehl truss und zeigt Informationen über eine Anwendung oder einen Prozeß an. Dieser Befehl kann von jedem normalen Benutzer ausgeführt werden.

Entwickler können ihre eigenen Versionen dieser Überwachungs-Tools erstellen und hierzu dieselben Bibliotheks-APIs einsetzen, die zur Erstellung des cpustat-Befehls verwendet wurden.

Weitere Informationen finden Sie auf den Man Pages cpustat(1M) und cputrack(1).

Erweiterungen beim Protokollieren des Laufzeit-Linking

Durch die Binder-Optionen -p und -P stehen zusätzliche Funktionen zum Aufrufen der Protokollbibliotheken für das Laufzeit-Linking zur Verfügung. Zusätzliche Protokollschnittstellen für das Laufzeit-Linking, la_activity() und la_objsearch() wurden hinzugefügt.

Weitere Informationen finden Sie im Linker and Libraries Guide.

Perl 5

In dieser Solaris-Version ist Perl (Practical Extraction and Report Language) 5.005_03 enthalten, eine leistungsstarke, universell einsetzbare Programmiersprache, die als Freeware allgemein verfügbar ist.

Perl ist inzwischen zu einem Standard-Entwicklungswerkzeug für komplexe Systemverwaltungsaufgaben, beispielsweise bei der Entwicklung von Grafik-, Netzwerk- und Web-Programmen, geworden, nicht zuletzt dank seiner hervorragenden Bearbeitungsfunktionen für Prozesse, Dateien und Texte.

In Perl 5 ist ein dynamisch ladbares Modul-Framework enthalten, mit dem neue Funktionen für spezielle Aufgaben hinzugefügt werden können. Viele Module stehen im Comprehensive Perl Archive Network (CPAN) unter http://www.cpan.org frei zur Verfügung.

Zu den Kernmodulen, die in der Perl-Installation von Solaris enthalten sind, gehören CGI, NDBM_File und Getopt. Diese Module sind im Verzeichnis /usr/perl5/5.00503 gespeichert. Das Verzeichnis site_perl enthält zunächst keine Dateien. Sie sollten Ihre lokal installierten Perl 5-Module in diesem Verzeichnis speichern.

Um auf die Perl5-Man Pages zuzugreifen, müssen Sie den Eintrag /usr/perl5/man in Ihre Umgebungsvariable MANPATH einfügen. Allgemeine Informationen zu Perl finden Sie auf der Man Page perl(1).

Rollenbasierte Zugriffssteuerung für Entwickler

Durch die Integration von rollenbasierter Zugriffssteuerung (Role-Based Access Control, RBAC) in die Solaris-Betriebssystemumgebung haben Entwickler die Möglichkeit, detailliertere Sicherheitsstufen in neuen und geänderten Anwendungen zu implementieren. RBAC stellt eine Alternative zu den Sicherheitsmodellen herkömmlicher Systeme dar, in denen der Superuser über sämtliche Rechte verfügt und der gewöhnliche Benutzer über quasi keinerlei Rechte. Mit Hilfe von RBAC kann ein Systemverwalter bestimmten Benutzerkonten (oder bestimmten Konten, die als Rollen bezeichnet werden) privilegierte Funktionen zuweisen. Entwickler können nun privilegierte Funktionen erstellen, die Autorisierungen statt spezielle Kennungen (wie Superuser) überprüfen.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2 und auf der Man Page rbac(5).

strftime() Funktionsaktualisierung

Die %u-Umwandlungsangabe für die Funktion strftime() stellt einen Wochentag als Dezimalzahl [1,7] dar. 1 steht dabei für ,,Montag" (und nicht für ,,Sonntag", wie dies in Solaris 7 der Fall war). Dies entspricht der X/Open CAE-Spezifikation, Systemschnittstellen und Headern.

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Änderung des sicheren Pfadnamens von /usr/lib zu /usr/lib/secure

Das sichere Verzeichnis, aus dem Dateien vorab geladen werden können, ist nun /usr/lib/secure für 32-Bit-Objekte und /usr/lib/secure/sparcv9 für 64-Bit-SPARCV9-Objekte.

Weitere Informationen finden Sie im Linker and Libraries Guide.

Unterstützung für dynamische String-Token

Über die dynamischen String-Token $ISALIST, $OSNAME und $OSREL können befehlssatzspezifische und systemspezifische Abhängigkeiten flexibler festgelegt werden.

Weitere Informationen finden Sie im Linker and Libraries Guide.

Alternatives einstufiges libthread

Die Standard-Thread-Implementierung in Solaris besteht aus einem zweistufigen Modell, in dem ein Multiplexing-Verfahren für Threads auf Benutzerebene über eine möglicherweise geringere Zahl an Lightweight-Prozessen (LWPs) angewendet wird. Ein LWP stellt die grundlegende Ausführungseinheit dar, die ein Betriebssystem an einen Prozessor sendet.

Solaris 8 stellt eine alternative Threads-Implementierung zur Verfügung, nämlich ein einstufigen Modell, in dem jeder Thread auf Benutzerebene je einem LWP zugeordnet wird. Diese Implementierung unterscheidet sich von der Standardimplementierung durch ihre größere Einfachheit und kann in einigen Multithread-Anwendungen von Vorteil sein. Sie bietet für POSIX-Threads und Solaris-Threads dieselben Schnittstellen wie für die Standardimplementierung.

Vorhandene Multithreading-Programme können zur Laufzeit über die Umgebungsvariable LD_LIBRARY_PATH und LD_LIBRARY_PATH_64 mit dem alternativen libthread gebunden werden.

Hinweise zur Verwendung finden Sie auf der Man Page threads(3THR).

Aktualisierte DDI-Schnittstellen für Gerätetreiber, die Cluster einsetzen

Eine Übersicht bietet eine Einführung in das Konzept der Geräteklassen sowie in die erforderlichen Schnittstellenänderungen und Hinzufügungen für Gerätetreiber-Schreibprogramme. Diese Übersicht finden Sie im Abschnitt Writing Device Drivers.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 3/99 zur Verfügung.

Visuelle 8-Bit-Unterstützung

Die gemeinsam genutzte, visuelle 8-Bit-Bibliothek enthält eine Reihe von Umsetzungsfunktionen, mit denen visuelle 8-Bit-Anwendungen auf Hardware ausgeführt werden können, die nur eine visuelle Tiefe von 24 Bit unterstützt. Diese Funktionen verwenden die nativen 24-Bit-Rendering-Funktionsaufrufe des Treibers für Anwendungen, die visuelle 8-Bit-Unterstützung benötigen. Dabei werden die Pixeldaten der 8-Bit-Pseudo-Farbtabelle in Pixeldaten der 24-Bit-Echtfarbtabelle übertragen, bevor ein Bild auf der von der 24-Bit-Hardware unterstützten Plattform gerendert wird.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

IA-Hardware

In diesem Abschnitt sind neue Funktionen von Solaris 8 beschrieben, die sich speziell auf die IA-Plattform beziehen.

IA: ACPI

Das Advanced Configuration and Power Interface (ACPI) bietet eine neue, flexiblere Möglichkeit für die Konfiguration und Steuerung der IA-Hardware. Mit ACPI werden das Plug and Play- (PnP-)BIOS und die Intel Multi-Processor Specification (MPSPEC) nicht mehr benötigt. Wenn eine gültige ACPI-Konfiguration auf Ihrem IA-basierten System verfügbar ist, wird es von Solaris 8 automatisch für die Konfiguration der Hardware verwendet. In Solaris 8 wird bisher noch keine Energieverwaltung auf der Grundlage von ACPI unterstützt.

IA: Unterstützung für PCI-Hot-Plug

Diese Funktion ermöglicht Hot-Plugging-Funktionen für Standard-PCI-Adapter auf einem Hot-Plug-fähigem System, auf dem die Solaris Intel-Plattform Edition ausgeführt wird. Das bedeutet, Sie können jetzt bei laufendem Systembetrieb Adapter in das System einbauen (,,Hot-Add") oder aus dem System entfernen (,,Hot-Remove").

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 1 und unter Writing Device Drivers.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

IA: USB-Unterstützung für Tastaturen und Mauszeigegeräte

Die Solaris Intel-Plattform Edition bietet nun USB- (Universal Serial Bus-)Unterstützung für Tastaturen und Mauszeigegeräte. USB etabliert sich immer mehr als E/A-Busstandard und unterstützt eine Vielzahl an Peripheriegeräten wie Lautsprecher, Modems, Drucker und Kameras sowie auch Tastaturen und Mauszeigegeräte. Auch wenn USB erst seit kurzem verfügbar ist, findet es rasch immer mehr Verbreitung in Intel-Geräten. USB-Anschlüsse werden in vielen IA-Systemen inzwischen serienmäßig integriert. USB-Unterstützung wird derzeit auf allen Intel PCI-Chipsätzen eingebaut.

IA: Grafikkarten-Erweiterungen für den X-Server

Die Solaris Intel-Plattform Edition bietet nun Unterstützung für folgende Grafikkarten:

Weitere Informationen finden Sie in der Solaris 8 (Intel Platform Edition) Hardware Compatibility List.

IA-SCSI-Treiber

In diesem Abschnitt werden Erweiterungen von Solaris 8 in der Intel-Plattform Edition beschrieben.

Verbesserungen des cadp-Treibers

Der Solaris cadp-Treiber enthält nun Unterstützung für folgende Funktionen:

sowie Verbesserungen der Qualität und der Leistung.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Gerätekonfigurationshandbuch.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

Verbesserungen des ncrs-Gerätetreibers

Der Solaris ncrs-Gerätetreiber bietet jetzt zusätzlich zu den allgemeinen Verbesserungen der Funktionalität und Leistung auch Unterstützung für die SCSI-Hot-Plugging-Funktionen und für Ultra2-Geräte.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Gerätekonfigurationshandbuch und in der Solaris 8 (Intel Platform Edition) Hardware Compatibility List.

symhisl-Gerätetreiber

In der Solaris Intel-Plattform Edition ist jetzt der symhisl-Gerätetreiber enthalten, der die den SYM53C896-Chip und die Adapter SYM22910 und SYM21002 unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie in der Solaris 8 (Intel Platform Edition) Hardware Compatibility List.

Weitere Software

Early Access Software

In Solaris 8 ist ein Early Access- (EA-)Verzeichnis mit EA-Software enthalten. Weitere Informationen finden Sie in der README-Datei auf CD 2 der beiden Solaris Software-CDs.

Freeware

In Solaris 8 sind verschiedene Freeware-Tools und Bibliotheken enthalten. Dazu gehörigen folgende Tools: