Solaris 8 - Ergänzungen zur Installation

Kapitel 2 Installieren einer aktualisierten Solaris 8-Version

In diesem Kapitel finden Sie weitere Informationen zur Installation einer aktualisierten Solaris 8-Version. Eine ausführliche Installationsanleitung finden Sie im Solaris 8 (SPARC-Plattform Edition) Installationshandbuch, Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch bzw. im Solaris 8 Advanced Installation Guide.

Angabe eines Standard-Routers bei der Systemidentifizierung

Die für Version 4/01 der Solaris-Software aktualisierten Dienstprogramme zur Systemidentifizierung versuchen bei der Installation nun automatisch, den Standard-Router festzustellen.

Bei dem automatischen Versuch, den Standard-Router festzustellen, suchen die Dienstprogramme für die Systemidentifizierung nach einer sysidcfg-Datei. Sollten die Dienstprogramme die benötigten Informationen in der Datei sysidcfg nicht finden, fragen sie Route-Broadcasts ab. Wenn die Angabe eines Standard-Routers aus keinen Route-Broadcasts hervorgeht, versuchen die Dienstprogramme, die Informationen vom DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol), sofern für das System konfiguriert, abzurufen.

Wenn Sie die Installation anhand der Solaris Web Start 3.0-Methode vornehmen und die Installationssoftware keinen Standard-Router ermitteln kann, werden Sie dazu aufgefordert, diese Information einzugeben.

Nehmen Sie die Installation über das interaktive Installationsprogramm auf der ersten der beiden Solaris 8-CDs vor und der Standard-Router sollte nicht feststellbar sein, müssen Sie ihn in der Datei sysidcfg angeben. Das interaktive Installationsprogramm fordert Sie nicht dazu auf, den Standard-Router anzugeben.

Vorkonfiguration des Standard-Routers in der Datei sysidcfg

Dieser Abschnitt ergänzt die "Guidelines for Preconfiguring With the sysidcfg File" in Solaris 8 Advanced Installation Guide.

Mit der Datei sysidcfg werden Informationen zur Systemidentifizierung über verschiedene Schlüsselwörter vorkonfiguriert. Durch diese Schlüsselwörter werden die vorzukonfigurierenden Informationen vorgegeben. Der Parameter default_route für das Schlüsselwort network_interface ermöglicht die Angabe eines Standard-Routers während der Installation von Solaris. Der neue Parameter wird in Tabelle 2-1 erklärt.

Tabelle 2-1 Schlüsselwort network_interface

Konfigurations- informationen 

Plattform 

Schlüsselwörter 

Werte/Beispiele 

Netzwerk- schnittstelle, Rechnername, Standard-Router, IP-Adresse (Internet Protocol), Netzmaske, DHCP, IPv6 

Alle 

network_interface=NONE, PRIMARY oder Wert

  
    Wenn DHCP verwendet werden soll, geben Sie Folgendes an: {dhcp protocol_ipv6=yes_oder_no}

network_interface=primary {dhcp protocol_ipv6=yes}

    Wenn DHCP nicht verwendet werden soll, geben Sie Folgendes an: {hostname=Rechnername default_route=IP-Adresse ip_address=IP-Adresse netmask=Netzmaske protocol_ipv6=yes_oder_no}

network_interface=le0 {hostname=feron default_route=129.146.88.1 ip_address=129.146.88.210 netmask=255.255.0.0 protocol_ipv6=no}


Hinweis -

Wählen Sie für network_interface nur einen Wert. Je nach Bedarf können Sie eine beliebige Kombination oder keines der Schlüsselwörter hostname, ip_address und netmask angeben. Wenn Sie keines der Schlüsselwörter verwenden, lassen Sie die geschweiften Klammern ({}) weg.



Hinweis -

Wenn DHCP nicht verwendet werden soll, brauchen Sie protocol_ipv6 und default_route nicht anzugeben. Sollte die Software einen Standard-Router nicht automatisch ermitteln können, werden Sie von der Installationssoftware Web Start 3.0 aufgefordert, diese Information einzugeben.


Installation oder Upgrade über ein entferntes CD-ROM-Laufwerk mit der Installationsmethode Solaris Web Start 3.0

Wenn Sie Solaris auf Rechnern oder Domains installieren möchten, die nicht über ein direkt angeschlossenes CD-ROM-Laufwerk verfügen, können Sie hierzu das CD-ROM-Laufwerk eines anderen Rechners verwenden. Beide Rechner müssen sich in demselben Teilnetz befinden.


Hinweis -

Vor einer Installation oder einem Upgrade von Solaris auf einem Multidomain-Server lesen Sie bitte die Dokumentation des Systemcontrolllers oder des Systemservice-Prozessors.


So nehmen Sie eine Installation oder ein Upgrade über ein entferntes CD-ROM-Laufwerk vor
  1. Wählen Sie einen Rechner, auf dem Solaris läuft und der über ein CD-ROM-Laufwerk verfügt.

  2. Legen Sie die Installations-CD für Solaris 8 in den Rechner mit dem CD-ROM-Laufwerk ein.

    Der Volume-Manager hängt die CD ein.

  3. Exportieren Sie die Installations-CD für Solaris 8.


    Host1# share -F nfs -o ro,anon=0 /cdrom/cdrom0/s0
    

    In dieser Befehlszeile steht Host1 für den Namen des Rechners, der über das CD-ROM-Laufwerk verfügt.

  4. Wechseln Sie in das CD-Verzeichnis.


    Host1# cd /cdrom/en_icd_sol_Version_Plattform/s0
    

    In dieser Befehlszeile stehen Version für die Softwareversion, z. B. 8_401 für die Version 4/01 von Solaris 8, und Plattform für sparc oder ia.

  5. Fügen Sie den zu installierenden Rechner als Client zu dem Rechner mit dem CD-ROM-Laufwerk hinzu.


    Host1# ./add_install_client -s Host1:/cdrom/cdrom0/s0 Host2 Arch
    

    In dieser Befehlszeile ist Host2 der Name des zu installierenden Rechners und Arch die Plattformgruppe desselben, z. B. sun4u. Die Plattformgruppe können Sie auf dem zu installierenden System mit Hilfe des Befehls uname -m ermitteln.

  6. Booten Sie den zu installierenden Rechner.


    ok boot net
    

    Das Installationsprogramm Solaris Web Start 3.0 beginnt und fordert Sie dazu auf, "system configuration information" einzugeben.

  7. Geben Sie "system configuration information" ein.

    Der Rechner startet neu, und das Solaris-Installationsprogramm beginnt. Nach dem Willkommensbildschirm wird das Dialogfeld "Medien angeben" angezeigt, in dem die Option "Entferntes Dateisystem (NFS)" bereits gewählt ist.

  8. Klicken Sie im Dialogfeld "Medien angeben" auf "Weiter".

    Das Dialogfeld "Pfad für Netzwerkdateisystem angeben" mit dem Installationspfad im Texteingabefeld erscheint.

    Host1_IP-Adresse:/cdrom/cdrom0/s0

  9. Wechseln Sie auf dem Rechner, auf dem die CD eingehängt ist, in das Verzeichnis root.


    Host1# cd /
    
  10. Heben Sie die Freigabe der Installations-CD für Solaris 8 auf.


    Host1# unshare /cdrom/en_icd_sol_Version_Plattform/s0 
    Host1# unshare /cdrom/en_icd_sol_Version_Plattform/s1
    

    In dieser Befehlszeile steht Version für die Softwareversion, z. B. 8_401 für Solaris 8 4/01, und Plattform für sparc oder ia.

  11. Werfen Sie die Installations-CD für Solaris 8 aus.


    Host1# eject cdrom
    
  12. Legen Sie die erste der beiden Solaris 8-CDs in das CD-ROM-Laufwerk ein.

  13. Exportieren Sie die erste der beiden Solaris 8-CDs.


    Host1# share -F nfs -o ro,anon=0 /cdrom/cdrom0/s0
    
  14. Setzen Sie die Solaris-Installation fort, indem Sie auf dem zu installierenden Rechner auf "Weiter" klicken.

  15. Wenn Sie die Installationssoftware Solaris Web Start 3.0 auffordert, die zweite Solaris 8-CD einzulegen, wiederholen Sie Schritt 10 bis Schritt 14, um die Freigabe der ersten Solaris 8-CD aufzuheben und die zweite Solaris 8-CD zu exportieren und zu installieren.

  16. Wenn Sie die Installationssoftware Solaris Web Start 3.0 auffordert, die Sprachen-CD für Solaris 8 einzulegen, wiederholen Sie Schritt 10 bis Schritt 14, um die Freigabe der zweiten Solaris 8-CD aufzuheben und die Sprachen-CD für Solaris 8 zu exportieren und zu installieren.

    Wenn Sie die Sprachen-CD für Solaris 8 exportieren, wird auf dem Rechner, auf dem die CD-ROM eingehängt ist, ein Installationsfenster geöffnet. Ignorieren Sie das Installationsfenster während der Installation der Sprachen-CD für Solaris 8. Nach abgeschlossener Installation der Sprachen-CD für Solaris 8 schließen Sie das Installationsfenster.

IA: LBA erforderlich für das Solaris Web Start 3.0-Installationsverfahren

Wenn Sie das Solaris 8 Web Start 3.0-Installationsverfahren auf der Solaris 8-Installations-CD für die Installation oder das Upgrade verwenden möchten, müssen die BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Startdiskette die logische Blockadressierung (LBA) unterstützen. Mit LBA kann der Rechner über die Grenze von 1024 Zylindern hinaus und über verschiedene Solaris-Platten-Slices gestartet werden.

Wenn die BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Startdiskette LBA nicht unterstützen, verwenden Sie die erste der beiden Solaris-CDs, um das Betriebssystem Solaris 8 zu installieren oder zu aktualisieren.

LDAP-Konfiguration bei der Systemidentifizierung

Die Dienstprogramme zur Systemidentifizierung wurden in der Solaris 8 1/01-Version aktualisiert.

Vorher konnten Systeme mit den Dienstprogrammen zur Systemidentifizierung nur als NIS-Client (Network Information Service), NIS+-Client oder DNS-Client (Domain Name Service) konfiguriert werden. Mit diesen Dienstprogrammen können Systeme nun auch als LDAP-Client (Lightweight Directory Access Protocol) konfiguriert werden. Sie können interaktiv oder über die Datei sysidcfg angeben, dass das System ein LDAP-Client sein soll. Mit dem Befehl add_install_client ist die Konfiguration des LDAP-Clients derzeit nicht möglich.

Die Dienstprogramme zur Systemidentifizierung verwenden automatisch Daten aus verschiedenen Quellen, um Konfigurationsinformationen zu ermitteln. Zunächst wird nach der Datei sysidcfg gesucht. Wenn die Datei sysidcfg die erforderlichen Informationen nicht enthält, versuchen die Dienstprogramme automatisch, die Daten über das Netzwerk zu finden. Bei der Namensdienstkonfiguration versuchen die Dienstprogramme automatisch, den Namensdienst zu finden, es sei denn, Typ und Konfiguration des Namensdienstes sind in der Datei sysidcfg angegeben. Die Dienstprogramme versuchen als Erstes, einen NIS+-Server zu ermitteln. Wird kein NIS+-Server gefunden, so wird nach einem NIS-Server gesucht. Wenn kein NIS-Server gefunden werden kann, führen die Dienstprogramme eine interaktive Abfrage nach den Konfigurationsinformationen durch. Zum jetzigen Zeitpunkt können die Dienstprogramme einen LDAP- oder DNS-Server nicht automatisch erkennen.

Vorkonfiguration des Namensdienstes in der Datei sysidcfg

Dieser Abschnitt ergänzt die "Guidelines for Preconfiguring With the sysidcfg File" in Solaris 8 Advanced Installation Guide.

Mit der Datei sysidcfg werden Informationen zur Systemidentifizierung über verschiedene Schlüsselwörter vorkonfiguriert. Durch diese Schlüsselwörter werden die vorzukonfigurierenden Informationen vorgegeben. Das Schlüsselwort name_service wurde erweitert und ermöglicht nun die Angabe von LDAP als verfügbaren Namensdienst. Dieses erweiterte Schlüsselwort wird in Tabelle 2-2 beschrieben.

Tabelle 2-2 Schlüsselwort name_service

Konfigurations- informationen 

Plattform 

Schlüsselwörter 

Werte/Beispiele 

Namensdienst, Domain-Name, Namen-Server 

Alle 

name_service=NIS, NIS+, DNS, LDAP, NONE

 
  

Optionen für NIS und NIS+: {domain_name=Domain-Name name_server=Rechnername(IP-Adresse)}

name_service=NIS {domain_name=west.arp.com name_server=timber(129.221.2.1)}

name_service=NIS+ {domain_name=west.arp.com name_server=timber(129.221.2.1)}

  

Optionen für DNS: {domain_name=Domain-Name namen_server=IP-Adresse,IP-Adresse, IP-Adresse (maximal drei) search=Domain-Name,Domain-Name,Domain-Name,Domain-Name,Domain-Name, Domain-Name (maximal sechs, Gesamtlänge kleiner gleich 250 Zeichen)}

name_service=DNS {domain_name=west.arp.com name_server=10.0.1.10,10.0.1.20 search=arp.com,east.arp.com}


Hinweis -

Wählen Sie nur einen Wert für name_service. Verwenden Sie nach Bedarf nur eines, beide oder keines der Schlüsselwörter domain_name und name_server. Wenn keines der Schlüsselwörter verwendet wird, lassen Sie die geschweiften Klammern {} weg.


  

Optionen für LDAP: {domain_name=Domain-Name profile=Profilname profile_server=IP-Adresse}

name_service=LDAP {domain_name=west.arp.com profile=default profile_server=129.221.2.1}

Auswahl angepasster Pakete bei der Solaris Web Start 3.0-Installation

Dieser Abschnitt ergänzt das Solaris 8 (SPARC-Plattform Edition) Installationshandbuch und das Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Installationshandbuch.

Das Solaris Web Start 3.0-Installationsverfahren wurde in der Solaris 8 1/01-Version aktualisiert, so dass nun beim Installieren oder beim Upgrade die Auswahl angepasster Pakete möglich ist.

In vorherigen Versionen des Betriebssystems Solaris 8 konnte bei Verwendung des Web Start 3.0-Installationsverfahrens für Installation oder Upgrade die ausgewählte Solaris Software Group nicht angepasst werden. Das Solaris Web Start 3.0-Dienstprogramm, das im Lieferumfang der Solaris 8 1/01-Version enthalten ist, ermöglicht Ihnen die Bearbeitung der ausgewählten Solaris Software Group. Softwarepakete können nun hinzugefügt oder entfernt werden. Um Pakete auszuwählen, die hinzugefügt oder entfernt werden sollen, müssen Sie sich mit Softwareabhängigkeiten auskennen und wissen, wie die Solaris-Software gepackt ist.


Hinweis -

Im Normalfall muss die Solaris-Installation nicht angepasst werden, d. h. das Hinzufügen oder Entfernen von Paketen ist nicht erforderlich. Installieren Sie die Standardpakete für die Solaris Software Group.