RPCSEC_GSS verwendet bestimmte Dateien zur Speicherung von Informationen.
Wenn ein Server die Berechtigungsnachweise eines Clients empfängt, die mit einer Anfrage verbunden sind, kann er entweder den Hauptbenutzernamen des Clients (in Form eines rpc_gss_principal_t-Strukturzeigers) oder lokale UNIX-Berechtigungsnachweise (UID) für diesen Client abrufen. Services, wie z. B. NFS, erfordern einen lokalen UNIX-Berechtigungsnachweis für die Überprüfung der Zugangsberechtigung. Andere Services gehen da anders vor und speichern den Hauptbenutzernamen z. B. als rpc_gss_principal_t-Struktur direkt in ihren eigenen Zugriffssteuerungslisten.
Die Korrespondenz zwischen dem Netzwerk-Berechtigungsnachweis eines Clients (sein Hauptbenutzername) und einem beliebigen UNIX-Berechtigungsnachweis erfolgt nicht automatisch -- sie muß explizit vom lokalen Sicherheitsverwalter eingerichtet werden.
Die Datei gsscred enthält sowohl die UNIX- und Netzwerk-Berechtigungsnachweise (z. B. Kerberos V5) des Clients. (Letzterer entspricht der Hex-ASCII-Darstellung der Struktur rpc_gss_principal_t.) Der Zugriff erfolgt über XFN; somit kann diese Tabelle über Dateien, NIS oder NIS+ sowie beliebigen zukünftigen Namens-Services implementiert werden, die XFN unterstützt. In de XFN-Hierarchie erscheint diese Tabelle als this_org_unit/service/gsscred. Die Tabelle gsscred wird mit dem Dienstprogramm gsscred verwaltet, mit dem Systemverwalter die Benutzer und Mechanismen hinzufügen und löschen kann.
RPCSEC_GSS verwendet einfachheitshalber Zeichenfolgenliterale zur Darstellung von Mechanismen und QOP-Parametern (Quality of Protection, Schutzumfang). Die zugrundeliegenden Mechanismen selbst erfordern jedoch, daß die Mechanismen als Objekt-IDs und die QOPs als 32-Bit Ganzzahlen dargestellt werden. Zusätzlich muß für jeden Mechanismus die gemeinsam genutzte Bibliothek festgelegt werden, die Services für den Mechanismus implementiert.
Die Datei /etc/gss/mech speichert die folgenden Informationen für alle in einem System installierten Mechanismen: Den Mechanismusnamen, als ASCII; die OID des Mechanismusses; die gemeinsam genutzte Bibliothek, die die von diesem Mechanismus bereitgestellten Services implementiert; und (optional) das Kernel-Modul, das den Service implementiert. Eine Beispielzeile könnte wie folgt aussehen:
kerberos_v5 1.2.840.113554.1.2.2 gl/mech_krb5.so gl_kmech_krb5 |
Die Datei /etc/gss/qop speichert für alle installierten Mechanismen sämtliche QOPs für jeden Mechanismus, sowohl als ASCII-Zeichenfolge als auch als 32--Bit Ganzzahl.
Sowohl /etc/gss/mech als auch /etc/gss/qop werden bei der erstmaligen Installation eines Sicherheitsmechanismusses für ein gegebenes System erstellt.
Da viele der im Kernel befindlichen RPC-Routinen keine Zeichenfolgenwerte zur Darstellung der Mechanismen und QOPs verwenden, können Anwendungen die Funktionen rpc_gss_mech_to_oid() und rpc_gss_qop_to_num() verwenden, um die entsprechenden Äquivalente (keine Zeichenfolgen) für diese Parameter abzurufen, wenn es von Vorteil erscheinen sollte, diese kernelinternen Routinen zu verwenden.