Sun Java Enterprise System 5 - Handbuch zur Installationsplanung

Empfohlene Verwendung von Zonen mit Java ES

Neben den allgemeinen Vorteilen einer Laufzeitisolierung von Produktkomponenten und einer effizienteren Ressourcennutzung können mit einer Multi-Zonen-Umgebung darüber hinaus verschiedene weitere Ziele erreicht werden. Diese Ziele werden in Abschnitt Gründe für die Verwendung von Zonen für Java ES erläutert. Die eingesetzten Strategien für die Installation und Administration von Java ES in einer Multi-Zonen-Umgebung hängen stark davon ab, welche dieser Ziele Sie erreichen möchten.

In Tabelle A–2 werden fünf Szenarien, die zugehörigen Installations- und Administrationsstrategien sowie deren jeweilige Ziele verglichen. Wenngleich eine Kombination dieser Szenarien in Einzelfällen möglich ist, kann ein solches Vorgehen zu Problemen bei der Administration führen. Für Java ES 5 werden daher im Allgemeinen keine Bereitstellungen unterstützt, bei denen die gezeigten Szenarien kombiniert werden.

Darüber hinaus werden die Szenarien 1 und 5 als problematisch eingestuft und von Java ES 5 derzeit nicht unterstützt (wenngleich Szenario 5 für spezifische Produktkomponenten verwendet werden kann).

Tabelle A–2 Strategien in Bezug auf die Zoneninstallation und -administration für Java ES

Szenario (Installationsstrategie) 

Administrationsstrategie 

Ziel (siehe Gründe für die Verwendung von Zonen für Java ES)

Kommentare 

1: Produktkomponenten und gemeinsam genutzte Komponenten werden bei aktivierter Verbreitung in der globalen Zone installiert. In den nicht globalen Zonen werden keine Komponenten installiert.* 

Lebenszyklusverwaltung für Komponenten: Globaler Administrator  

Konfigurations- und Laufzeitverwaltung: Zonenadministratoren 

Zentrale Lebenszyklusverwaltung für Produktkomponenten  

Organisationsunabhängigkeit in Bezug auf Konfigurations- und Laufzeitverwaltung für Produktkomponenten 

Problematisch: Noch nicht für Java ES-Produktkomponenten unterstützt, ausgenommen für Message Queue. Erfordert, dass die Produktkomponenten eine Installation in globalen Zonen, aber eine Konfigurations- und Laufzeitverwaltung in nicht globalen Zonen unterstützen. 

2: Gemeinsam genutzte Komponenten werden in der globalen Zone, Produktkomponenten in Whole-Root-Zonen installiert. 

Lebenszyklusverwaltung für gemeinsam genutzte Komponenten: Globaler Administrator  

Lebenszyklusverwaltung für Produktkomponenten: Zonenadministratoren  

Konfigurations- und Laufzeitverwaltung: Zonenadministratoren 

Zentrale Lebenszyklusverwaltung für gemeinsam genutzte Komponenten  

Organisationsunabhängigkeit in Bezug auf Lebenszyklus-, Konfigurations- und Laufzeitverwaltung für Produktkomponenten 

Insbesondere dann sinnvoll, wenn alle Komponenten in derselben Java ES-Version ausgeführt oder alle Produktkomponenten in allen Whole-Root-Zonen aktualisiert werden. 

3: Gemeinsam genutzte Komponenten werden in der globalen Zone, Produktkomponenten in Sparse-Root-Zonen installiert.** 

Wie Szenario 2 

Zentrale Lebenszyklusverwaltung für gemeinsam genutzte Komponenten  

Organisationsunabhängigkeit in Bezug auf Lebenszyklus-, Konfigurations- und Laufzeitverwaltung für Produktkomponenten  

Bessere Ressourcennutzung als in Szenario 2 (siehe Whole-Root-Zonen und Sparse-Root-Zonen im Vergleich)

Dieses Szenario wird empfohlen, um Produktkomponenten in Sparse-Root-Zonen zu installieren. (Einige gemeinsam genutzte Komponenten können nicht in Sparse-Root-Zonen installiert werden, die Installation muss daher in der globalen Zone erfolgen.) 

4: Produktkomponenten und gemeinsam genutzte Komponenten werden in Whole-Root-Zonen installiert. 

Lebenszyklusverwaltung für Komponenten: Zonenadministratoren, Konfigurations- und Laufzeitverwaltung: Zonenadministratoren 

Versionstrennung  

Es sollten in der globalen Zone keine gemeinsam genutzten Komponenten und keine Produktkomponenten installiert werden. Für Whole-Root-Zonen empfohlenes Szenario. 

5: Produktkomponenten und gemeinsam genutzte Komponenten werden in Sparse-Root-Zonen installiert. 

Wie Szenario 4 

Organisationsunabhängigkeit in Bezug auf Lebenszyklus-, Konfigurations- und Laufzeitverwaltung für Produktkomponenten 

Bessere Ressourcennutzung als in Szenario 4 (siehe Whole-Root-Zonen und Sparse-Root-Zonen im Vergleich)

Problematisch. Kann im Allgemeinen nicht implementiert werden, da verschiedene der gemeinsam genutzten Komponenten nicht in Sparse-Root-Zonen installiert werden können. 

* Szenario 1 unterscheidet nicht zwischen Whole-Root- und Sparse-Root-Zonen-Umgebungen; es wird vorausgesetzt, dass in nicht globalen Zonen keine Produktkomponenten installiert werden. Die Installation von Produktkomponenten in nicht globalen Zonen wird in den Szenarien 2-5 abgedeckt.

** Szenario 3 setzt voraus, dass /opt nicht als schreibgeschütztes Verzeichnis in der Sparse-Root-Zone vorliegt. Wenn /opt schreibgeschützt ist, können die meisten Java ES-Produktkomponenten nicht in Sparse-Root-Zonen installiert werden. In diesem Fall müsste die Installation (wie in Szenario 1) stattdessen in der globalen Zone erfolgen.

Empfohlene Vorgehensweisen

Unter Berücksichtigung von Tabelle A–2, nachfolgend eine Auflistung der empfohlenen Vorgehensweisen:

Bereitstellungsarchitekturen

Die Szenariobeschreibungen in Tabelle A–2 sowie die oben genannten empfohlenen Vorgehensweisen enthalten keine empfohlenen Java ES-Bereitstellungsarchitekturen für eine Multi-Zonen-Umgebung. Derartige Architekturen würden eine Variante der Bereitstellungsarchitekturen für Multi-Computer-Netzwerkumgebungen darstellen. Anders ausgedrückt: Die Verfügbarkeit von Multi-Zonen-Umgebungen ändert nichts am grundlegenden Ansatz in Bezug auf den Bereitstellungsentwurf zum Erzielen hoher Leistung, Hochverfügbarkeit, Skalierbarkeit, Sicherheit und Betriebsfähigkeit für Java ES-Bereitstellungssysteme. Eine Multi-Zonen-Umgebung ermöglicht eine Konsolidierung dieser Bereitstellungsarchitekturen auf einer kleineren Anzahl an Computern.

Die Details der Anpassung einer Java ES-Bereitstellungsarchitektur in einer Multi-Zonen-Umgebung richten sich sehr stark nach dem gewünschten Administrationsmodell, wie bereits in den vorangegangenen Abschnitten erläutert. Bereitstellungsarchitekturen hängen darüber hinaus auch von der Strategie zur Erzielung von Hochverfügbarkeit ab.

Beachten Sie, dass Tabelle A–2 und die empfohlenen Vorgehensweisen keine Empfehlungen in Bezug auf die Implementierung der beschriebenen Szenarien umfassen. In einigen Fällen kann die Reihenfolge der Installation von Java ES-Produktkomponenten sowie die Reihenfolge der Erstellung von nicht lokalen Zonen von Bedeutung sein.