Die in Abbildung 2–4 gezeigte Architekturdimension betrachtet vor allem die logische und physische Unabhängigkeit von Komponenten, die durch vier separate Schichten dargestellt wird. Diese Schichten stellen die Partitionierung der Anwendungslogik über verschiedene in einer Netzwerkumgebung vorhandene Computer hinweg dar:
Logische Unabhängigkeit: Die vier Schichten des Architekturmodells stellen die logische Unabhängigkeit dar: Sie können die Anwendungslogik in einer Schicht (beispielsweise in der Geschäftsdienstschicht) unabhängig von der Logik in den anderen Schichten ändern. Genauso können Sie Ihre Implementierung der Geschäftslogik ändern, ohne die Logik in der Präsentations- oder Client-Schicht ändern oder aktualisieren zu müssen. Diese Unabhängigkeit bedeutet, dass Sie beispielsweise neue Typen von Client-Komponenten aufnehmen können, ohne die Geschäftsdienstkomponenten zu ändern.
Physische Unabhängigkeit: Die vier Schichten stellen auch die physische Unabhängigkeit dar: Sie können die Logik in vier verschiedenen Schichten auf verschiedenen Hardwareplattformen (verschiedene CPU-Konfigurationen, Chipsätze und Betriebssysteme) bereitstellen. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es, verteilte Anwendungskomponenten auf den Computern auszuführen, die den einzelnen Computeranforderungen am ehesten entsprechen und am besten zur Maximierung der Netzwerkbandbreite geeignet sind.
Wie Sie Anwendungs- oder Infrastrukturkomponenten auf eine Hardwareumgebung (Ihre Bereitstellungsarchitektur) abbilden, hängt von vielen Faktoren ab, die durch die Größe und Komplexität Ihrer Softwarelösung bestimmt werden. Bei sehr kleinen Bereitstellungen kann eine Bereitstellungsarchitektur nur wenige Computer betreffen. Bei großen Bereitstellungen kann die Zuordnung von Komponenten zu einer Hardwareumgebung Faktoren wie Geschwindigkeit und Leistung einzelner Computer, Geschwindigkeit und Bandbreite von Netzwerkleitungen, Sicherheits- und Firewall-Aspekte sowie Replikationsstrategien für Komponenten berücksichtigen.