Der Session Manager sorgt für den Start des Desktop und übernimmt das automatische Speichern und Wiederherstellen von aktiven Anwendungen und von Einstellungen für Farben, Schriftarten, Mausverhalten, Lautstärke und Tastaturklicken.
Der Session Manager bietet aus der Sicht des Benutzers die folgenden Möglichkeiten:
Die Startsitzung für alle Desktop-Benutzer anpassen.
Die Umgebung und Ressourcen für alle Desktop-Benutzer anpassen.
Die Startmeldung der Sitzung ändern.
Die Parameter für Dämonen und Sitzungsstart--Hilfsprogramme ändern.
Das Desktop-Farbschema für alle Benutzer ändern.
Der Begriff Sitzung steht für die Gesamtheit der Anwendungen, Einstellungen und Ressourcen auf dem Desktop eines bestimmten Benutzers. Die Sitzungsverwaltung wiederum umfaßt eine Reihe von Konventionen und Protokollen, auf deren Basis der Session Manager eine Benutzersitzung speichern und wiederherstellen kann. Damit wird erreicht, daß der Benutzer beim Anmelden dieselben aktiven Anwendungen sowie dieselben Einstellungen und Ressourcen vorfindet wie bei der letzten Abmeldung. Wenn sich der Benutzer zum ersten Mal beim Desktop anmeldet, wird eine standardisierte Startsitzung geladen. Danach unterscheidet der Session Manager zwischen aktueller und Home-Sitzung.
Wenn sich ein Benutzer zum ersten Mal beim Desktop anmeldet, generiert der Session Manager unter Verwendung von Systemstandardwerten eine Startsitzung für den Benutzer. Normalerweise werden der Dateimanager und ein Hilfeband gestartet, der eine Einführung in die Funktionen des Desktop gibt.
Unter der aktuellen Sitzung versteht man die jeweils aktive Sitzung eines Benutzers. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine zuvor gespeicherte und nun wiederhergestellte Home-Sitzung oder um die Standard-Startsitzung des Systems handelt. Sobald der Benutzer die Sitzung beendet, speichert der Session Manager die aktuelle Konfiguration nach Maßgabe der Starteinstellungen des Style-Managers. Bei der nächsten Anmeldung des Benutzers wird die zuvor gespeicherte aktuelle Sitzung erneut gestartet, das heißt, der Desktop befindet sich wieder in demselben Zustand wie zum Zeitpunkt der letzten Abmeldung.
Der Desktop kann auch bei jeder Anmeldung in demselben Status wiederhergestellt werden, unabhängig vom Status bei der letzten Abmeldung. Dazu speichert der Benutzer die aktuelle Sitzung und veranlaßt den Session Manager, genau diese Sitzung auf Basis der Starteinstellungen des Style-Managers nach jeder Anmeldung zu starten.
Sitzungen lassen sich auch bildschirmspezifisch definieren. Dazu kopiert der Benutzer das Verzeichnis HomeVerzeichnis/.dt/sessions in das Verzeichnis HomeVerzeichnis/.dt/anzeige, wobei anzeige für den realen, nicht qualifizierten Hostnamen handelt (z.B. ist pablo:0 gültig, pablo.gato.com:0 oder unix:0 dagegen nicht). Meldet sich der Benutzer beim Bildschirm pablo:0 an, startet der Session Manager diese bildschirmspezifische Sitzung.
Der Session Manager wird mit /usr/dt/bin/Xsession gestartet. Wenn die Anmeldung über den Login Manager erfolgt, wird Xsession standardmäßig gestartet.
Alternativ dazu kann sich der Benutzer auch im herkömmlichen, zeichenorientierten Modus anmelden (getty) und den Session Manager manuell über ein Hilfsprogramm wie xinit aufrufen, das wiederum einen X-Server startet. Ein Beispiel: xinit /usr/dt/bin/Xsession .
Nach dem Aufruf des Session Managers wird eine Sitzung in folgenden Schritten gestartet:
Verfügbare Anwendungen werden erfaßt.
Optional werden die Skripts HomeVerzeichnis/.profile oder HomeVerzeichnis/.login ausgeführt.
Die Sitzungsanwendungen werden gestartet.
Die folgenden Abschnitte beschreiben diese einzelnen Schritte.
Beim Start der Anwendung führt das Skript Xsession das Skript HomeVerzeichnis/.dtprofile des Benutzers aus. Dabei handelt es sich um ein /bin/sh- oder /bin/ksh- Skript, das Benutzern die Einstellung von Umgebungsvariablen für ihre Sitzungen gestattet. Details hierzu finden Sie unter "Zusätzliche Anpassungen beim Start einer Sitzung ".
Sollte das Skript HomeVerzeichnis/.dtprofile nicht vorhanden sein, beispielsweise weil sich der Benutzer zum ersten Mal beim Desktop anmeldet, kopiert Xsession die Standard-Desktopdatei sys.dtprofile auf HomeVerzeichnis/.dtprofile.
Die Standards für den Desktop sind definiert in /usr/dt/config/sys.dtprofile . Wenn das Skript sys.dtprofile angepaßt werden soll, kopieren Sie sys.dtprofile aus /usr/dt/config nach /etc/dt/config, und bearbeiten Sie die neue Datei.
Nach Ausführung des Skripts HomeVerzeichnis/.dtprofile führt das Skript Xsession die Skripts in Xsession.d aus. Diese übernehmen die Einrichtung zusätzlicher Umgebungsvariablen und starten optionale Dämonen für die Benutzersitzung. Standardmäßig enthält Xsession.d die folgenden Skripts:
0010.dtpaths--Dokumentiert die einstellbaren Desktop-Suchpfade.
0020.dtims--Startet einen optionalen Eingabemethoden-Server.
0030.dttmpdir--Legt ein benutzerspezifisches temporäres Verzeichnis für jede Sitzung an.
0040.xmbind--Richtet $XMBINDDIR entsprechend dem Desktopstandard ein.
In Xsession.d befinden sich eventuell weitere, herstellerspezifische Skripts.
Xsession führt zuerst alle Dateien im Verzeichnis /etc/dt/config/Xsession.d aus und dann die Dateien in /usr/dt/config/Xsession.d .
Die Standardskripts der Gruppe Xsession.d für den Desktop befinden sich im Verzeichnis /usr/dt/config/Xsession.d . Wenn eines dieser Skripts angepaßt werden soll, kopieren Sie es von /usr/dt/config/Xsession.d nach /etc/dt/config/Xsession.d und bearbeiten die neue Datei. Dazu müssen Sie allerdings das Ausführungsrecht besitzen.
Wenn Sie möchten, daß Xsession eines Ihrer eigenen Skripts ebenfalls automatisch ausführen soll, müssen Sie es nach /etc/dt/config/Xsession.d kopieren.
Immer wenn Sie eines der Skripts in Xsession.d verändern oder ein neues erstellen, sollten Sie auf eine geringe Ausführungsdauer der Vordergrundbefehle achten, um die für den Sitzungsstart benötigte Zeit kurz zu halten. Wenn ein Vordergrundbefehl nicht existiert, wird der Sitzungsstart angehalten. Alle Befehle in einem Xsession.d--Skript, die für die gesamte Dauer der Sitzung aktiv bleiben sollen, sollten im Hintergrund ablaufen.
Nach Ausführung der Skripts HomeVerzeichnis/.dtprofile und Xsession.d zeigt Xsession eine Begrüßungsmeldung über den gesamten Bildschirm an. Die Meldung kann in ihrem Text verändert oder ganz deaktiviert werden. Die Anzeige steuert der Client dthello.
Wenn Sie den Meldungstext wechseln möchten, ändern Sie die dthello--Optionen über die Variable dtstart_hello[0] .
Zum Ändern von dtstart_hello[0] erstellen Sie ein Skript /etc/dt/config/Xsession.d, das den neuen Wert setzt. Wenn die Meldung des Tages für alle Benutzer angezeigt werden soll, erzeugen Sie ein ausführbares sh- oder ksh-Skript, beispielsweise /etc/dt/config/Xsession.d/myvars , und setzen dtstart_hello[0] folgendermaßen:
dtstart_hello[0]="/usr/dt/bin/dthello -file /etc/motd &"
Auf ähnliche Weise können Benutzer die Begrüßungsmeldung für ihre Sitzungen ändern. Dazu muß dtstart_hello[0] in HomeVerzeichnis/.dtprofile gesetzt werden.
Zum Deaktivieren der Begrüßungsmeldung setzen Sie dtstart_hello[0]=" ".
Weitere Informationen zu dthello finden Sie in der Handbuchseite dthello.
Die Desktop-Suchpfade werden bei der Anmeldung von dtsearchpath erzeugt. Von dtsearchpath werden zwei Kategorien von Umgebungsvariablen verwendet:
Eingabevariablen--Systemweite und persönliche Umgebungsvariablen, deren Werte vom Systemverwalter oder vom Endanwender gesetzt werden.
Ausgabevariablen--Variablen, die von dtsearchpath erzeugt und verwaltet werden. Der Wert jeder Variablen entspricht dem Suchpfad für die Desktopsitzung.
Die Befehlszeilenoptionen für dtsearchpath werden über die Variable dtstart_searchpath geändert. Wenn dies für alle Benutzer dtstart_searchpath erfolgen soll, erstellen Sie ein ausführbares sh- oder ksh- Skript, beispielsweise /etc/dt/config/Xsession.d/myvars , und setzen dtstart_searchpath folgendermaßen:
dtstart_searchpath="/usr/dt/bin/dtsearchpath"
Auf ähnliche Weise können Benutzer die dtsearchpath --Optionen nur für ihre eigenen Sitzungen ändern. Dazu muß dtstart_searchpath in HomeVerzeichnis /.dtprofile gesetzt werden.
Weitere Informationen zu dtsearchpath finden Sie in Kapitel 9. Details zu den Optionen von dtsearchpath enthält die Handbuchseite dtsearchpath.
Der nächste Schritt nach Einrichtung der Desktop-Suchpfade besteht in der Erfassung der verfügbaren Anwendungen mit Hilfe von dtappgather. Die Befehlszeilenoptionen von dtappgather werden über die Variable dtstart_appgather geändert. Wenn dies für alle Benutzer erfolgen soll, erzeugen Sie ein ausführbares sh- oder ksh-Skript, beispielsweise /etc/dt/config/Xsession.d/myvars, und setzen dtstart_appgather folgendermaßen:
dtstart_appgather="/usr/dt/bin/dtappgather &"
Auf ähnliche Weise können Benutzer die Optionen von dtappgather nur für ihre eigenen Sitzungen ändern. Dazu wird dtstart_appgather in HomeVerzeichnis /.dtprofile gesetzt.
Näheres zu den Optionen von dtappgather finden Sie in der Handbuchseite dtappgather(4).
Xsession ist in der Lage,
die konventionellen Skripts HomeVerzeichnis/.profile oder HomeVerzeichnis/.login eines Benutzers auszuführen. Per Voreinstellung ist
dieses Merkmal jedoch deaktiviert. Soll Xsession die
Skripts .profile oder .login ausführen,
setzen Sie die Variable DTSOURCEPROFILE
auf true.
Wenn die Einstellung von DTSOURCEPROFILE
für alle Benutzer geändert werden soll, erzeugen
Sie ein Skript /etc/dt/config/Xsession.d, das den neuen
Wert zuweist. Damit DTSOURCEPROFILE
für alle Benutzer auf true gesetzt wird, erzeugen
Sie ein ausführbares sh- oder ksh-
Skript, beispielsweise /etc/dt/config/Xsession.d/myvars,
und setzen DTSOURCEPROFILE
folgendermaßen:
DTSOURCEPROFILE=true
Auf ähnliche Weise können Benutzer den Wert von DTSOURCEPROFILE
für ihre eigene Sitzung
ändern. Dazu wird DTSOURCEPROFILE
in HomeVerzeichnis/.dtprofile
auf true gesetzt.
Der ToolTalk--Nachrichtendämon, ttsession, ermöglicht die Kommunikation von Anwendungen untereinander, ohne daß diese in direkter Verbindung stehen. Hierzu erzeugen und senden die Anwendungen ToolTalk--Nachrichten. ttsession übernimmt den Datenaustausch im Netz und leitet die Nachrichten weiter.
Die Befehlszeilenoptionen für ttsession werden über die Variable dtstart_ttsession geändert. Wenn dies für alle Benutzer geschehen soll, erstellen Sie ein ausführbares sh- oder ksh- Skript, beispielsweise /etc/dt/config/Xsession.d/myvars, und setzen dtstart_ttsession folgendermaßen:
dtstart_ttsession="/usr/dt/bin/ttsession -s"
Auf ähnliche Weise können Benutzer die Optionen von ttsession für ihre eigene Sitzung ändern. Dazu muß dtstart_ttsession in HomeVerzeichnis/.dtprofile gesetzt werden.
Näheres zu den Optionen von ttsession enthält die Handbuchseite ttsession. Details zum Modul ttsession finden Sie unter Common Desktop Environment: ToolTalk Messaging Overview.
Zu diesem Zeitpunkt startet Xsession das Modul /usr/dt/bin/dtsession, das den Startvorgang der Sitzung fortführt.
Der Session Manager macht die Desktop-Ressourcen mit Hilfe der X--Servereigenschaft RESOURCE_MANAGER
allen Anwendungen verfügbar.
Das Laden von RESOURCE_MANAGER
umfaßt folgende Schritte:
Die Standardressourcen des Systems werden geladen.
Alle vom Systemverwalter festgelegten systemweiten Ressourcen werden hinzugefügt.
Alle vom Benutzer festgelegten Ressourcen werden hinzugefügt.
Die Desktop-Standardressourcen sind in /usr/dt/config/sprache/sys.resources definiert. Über
die Eigenschaft RESOURCE_MANAGER
werden diese Ressourcen allen Benutzersitzungen verfügbar gemacht.
Es hat keinen Sinn, die Datei zu verändern, weil sie bei nachfolgenden
Desktop-Installationen überschrieben wird.
Die Anzahl der Standard-Systemressourcen läßt sich erhöhen,
indem eine Datei /etc/dt/config/sprache
/sys.resources angelegt wird. In dieser
Datei können für alle Desktop-Benutzer Standardressourcen umdefiniert
oder weitere Ressourcen hinzugefügt werden. In dieser Datei sollten
nur neue oder aktualisierte Ressourcenspezifikationen plaziert werden, weil
die Datei beim Start der Sitzung mit den Standard-Desktopressourcen kombiniert
wird. Über die Eigenschaft RESOURCE_MANAGER
werden sämtliche in dieser Datei angegebenen Ressourcen
allen Benutzersitzungen verfügbar gemacht. Die Definitionen in dieser
Datei haben Vorrang vor denen der Standard-Ressourcendatei für den
Desktop.
Benutzer können die Anzahl der Standardressourcen für den
Desktop un der systemweit definierten Ressourcen über die Datei HomeVerzeichnis/.Xdefaults erhöhen.
Über die Eigenschaft RESOURCE_MANAGER
werden die hier definierten Ressourcen der Sitzung dieses Benutzers
verfügbar gemacht. Die Definitionen in dieser Datei haben Vorrang vor
denen der Standard-Ressourcendatei des Desktop oder der Ressourcendatei
des Systemverwalters.
Das Dienstprogramm X Toolkit Intrinsics lädt die Ressourcen für
eine Anwendung entweder aus RESOURCE_MANAGER
oder aus HomeVerzeichnis /.Xdefaults, aber nicht aus beiden Quellen. Das bedeutet normalerweise,
daß die Datei HomeVerzeichnis /.Xdefaults des Benutzers ignoriert wird. Wie bereits erwähnt,
kombiniert der Session Manager die Datei HomeVerzeichnis/ .Xdefaults jedoch beim Start der Sitzung mit RESOURCE_MANAGER
. Änderungen des Benutzers an HomeVerzeichnis/.Xdefaults wirken sich
erst dann auf neue Anwendungen aus, wenn der Benutzer die Aktion 'Ressourcen
neu laden' ausführt. Dadurch wird der Session Manager veranlaßt, RESOURCE_MANAGER
mit den Standardressourcen,
den systemweit definierten Ressourcen und vom Benutzer festgelegten Ressourcen
zu laden. Erst dadurch werden Änderungen an systemweiten oder persönlichen
Ressourcendateien für Anwendungen verfügbar.
Weitere Informationen finden Sie an folgenden Stellen:
Handbuchseite dtresourcesfile(4)
Der Session Manager fungiert für den Desktop als Farbserver. Zur Konfiguration dienen die folgenden dtsession--Ressourcen.
foregroundColor--Steuert, ob einem Pixel die Vordergrundfarbe zugeordnet ist.
dynamicColor--Gibt an, ob schreibgeschützte Farben zugeordnet sind.
shadowPixmaps--Gibt an, ob Farben für den oberen oder unteren Schatten zugeordnet sind.
colorUse--Begrenzt die Farbzuordnung.
writeXrdbColors--Gibt an, ob die *background -- und *foreground--Ressourcen in die Ressourcendatenbank eingetragen werden.
Wenn die Farbserver-Ressourcen für alle Benutzer geändert werden sollen, legen Sie eine Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources an und tragen dort die Ressourcen ein.
Auf ähnliche Weise können Benutzer Farbserver-Ressourcen für ihre eigenen Sitzungen festlegen. Dies geschieht in der Datei HomeVerzeichnis/.Xdefaults.
Weitere Informationen zur Einstellung der Farbserver-Ressourcen finden Sie unter "Farben verwalten".
Der Session Manager ist verantwortlich für den Start des Workspace Managers. Per Voreinstellung wird /usr/dt/bin/dtwm aufgerufen. Mit der Ressource wmStartupCommand kann ein alternativer Fenstermanager festgelegt werden.
Wenn ein alternativer Fenstermanager für alle Benutzer festgelegt werden soll, erzeugen Sie eine Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources und geben dort mit der Ressource Dtsession*wmStartupCommand den vollständigen Pfadnamen und die Optionen für diesen Fenstermanager an.
Auf ähnliche Weise können Benutzer einen alternativen Fenstermanager für ihre eigenen Sitzungen auswählen. Dazu muß in HomeVerzeichnis/.Xdefaults die Ressource Dtsession*wmStartupCommand definiert werden.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 16.
Zu Beginn einer Sitzung startet der Session Manager wieder alle Anwendungen, die als Teil der Sitzung gespeichert wurden. Die Anwendungen, die standardmäßig bei einer Startsitzung geladen werden, sind definiert in /usr/dt/config/ sprache/sys.session. Diese Datei sollte nicht bearbeitet werden, weil sie bei nachfolgenden Desktop-Installationen überschrieben wird.
Weitere Informationen finden Sie auf der Handbuchseite dtsessionfile(4).
Wenn ein Systemverwalter andere Anwendungen für eine Startsitzung vorsehen möchte, kann er die Datei /usr/dt/config/sprache/sys.session auf die Datei /etc/dt/config/sprache/sys.session kopieren und letztere Datei bearbeiten. Im Gegensatz zu den Ressourcendateien ersetzt diese Datei die Desktop-Standarddatei vollständig, so daß an einer Kopie der System-Standarddatei die nötigen Änderungen vorgenommen werden können.
Dieser Abschnitt umfaßt die folgenden Themen:
Umgebungsvariablen einstellen
Ressourcen einstellen
Bildschirmspezifische Sitzungen
Skripts bei der Anmeldung ausführen
Gespeicherte Sitzungen wiederherstellen
Zur Einstellung von systemweiten (globalen) Umgebungsvariablen legen Sie im Verzeichnis /etc/dt/config/Xsession.d eine Datei an, in der die Variable gesetzt und exportiert wird.
Wenn Sie beispielsweise ein ausführbares ksh--Skript /etc/dt/config/Xsession.d/myvars mit folgendem Inhalt erzeugen:
export MYVARIABLE="wert"
dann wird die Variable MYVARIABLE
bei der nächsten Anmeldung in den jeweiligen Benutzerumgebungen gesetzt.
Ein Beispiel:
export MYVARIABLE="wert"
Die Variable MYVARIABLE
wird bei der nächsten Anmeldung in den jeweiligen Benutzerumgebungen
gesetzt.
Der Session Manager liest die Dateien .profile und .login nicht automatisch. Allerdings kann er so konfiguriert werden, daß er auf diese Dateien zugreift. Siehe dazu Failed Cross Reference Format.
Zur Einstellung systemweiter Ressourcen müssen diese in die Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources eingefügt werden. (Eventuell müssen Sie diese Datei noch anlegen.)
.dtprofile unterstützt nur die Syntax /bin/sh oder /bin/ksh.
Wenn Sie beispielsweise in die Datei /etc/dt/config/C/sys.resources folgendes einfügen:
AnApplication*resource: wert
dann wird bei der nächsten Anmeldung die Ressource AnApplication*resource
in der Eigenschaft RESOURCE_MANAGER
jedes Benutzers gesetzt.
Persönliche Ressourcen müssen in die Datei HomeVerzeichnis /.Xdefaults eingetragen werden.
Bildschirmspezifische Ressourcen können entweder für alle Desktop-Benutzer eines Systems oder für einzelne Sitzungen eingestellt werden. Somit können die verwendeten Ressourcen vom Bildschirm abhängig gemacht werden, über den sich der Benutzer beim Desktop anmeldet.
Zur Einstellung bildschirmspezifischer Ressourcen für alle Desktop-Benutzer des Systems erstellen Sie eine Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources, welche die Festlegungen enthält.
Persönliche bildschirmspezifische Ressourcen werden in der Datei HomeVerzeichnis/.Xdefaults angegeben.
Ressourcen lassen sich situationsbezogen zuordnen, indem man Sie in
bedingte cpp--Anweisungen einschließt. Ein
Makro DISPLAY_
Bildschirmname wird
abhängig vom Wert der Variablen $DISPLAY
definiert. Dazu werden alle Zeichen . (Punkt) und : (Doppelpunkt)
durch das Zeichen _ (Unterstrich) ersetzt und alle Bildschirmspezifikationen
entfernt. Anschließend erhält das Ergebnis das Präfix DISPLAY_
.
Beispielsweise liefert $DISPLAY
mit dem Wert :0 das Ergebnis DISPLAY_0
, und $DISPLAY
mit dem Wert blanco.gato.com:0.0 ergibt DISPLAY_blanco_gato_com_0 . Das Ergebnis kann in einer Sitzungsressourcendatei als Teil einer
Fallunterscheidung mit cpp eingesetzt werden. Betrachten
Sie als Beispiel folgendes Konstrukt in /etc/dt/config/C/sys.resources
:
Myapp*resource: wert
#ifdef DISPLAY_blanco_gato_com_0 Myapp*resource: sepzialwert1 #endif
#ifdef DISPLAY_pablo_gato_com_0 Myapp*resource: spezialwert2 #endif
Damit wird die Ressource MyApp*resource in RESOURCE_MANAGER
auf spezialwert1
gesetzt, wenn sich der Benutzer bei Bildschirm blanco.gato.com:0
anmeldet, und entsprechend auf spezialwert2,
wenn die Anmeldung über Bildschirm pablo.gato.com:0
erfolgt. Die Anmeldung von einem anderen Bildschirm aus ergibt die Einstellung wert.
Sie können festlegen, welche Anwendungen als Teil der Startsitzung eines Benutzers aufgerufen werden.
Kopieren Sie die Datei /usr/dt/config/sprache/sys.session auf /etc/dt/config/ sprache/sys.session.
Bearbeiten Sie die neue Datei sys.session.
Die Einträge in sys.session haben folgende Form:
dtsmcmd -cmd befehl_und_optionen
Wenn eine weitere Anwendung als Teil der Startsitzung geladen werden soll, fügen Sie in sys.session einen weiteren Eintrag mit vollständigem Pfad ein. Wenn beispielsweise /usr/bin/X11/xclock ausgeführt werden soll, fügen Sie einen Eintrag xclock in die Datei /etc/dt/config/C/sys.session ein:
# # Start up xclock... # dtsmcmd -cmd "/usr/bin/X11/xclock -digital"
Benutzer haben die Möglichkeit, die Konfiguration einer Sitzung an einen bestimmten Bildschrim anzupassen.
Kopieren Sie das Verzeichnis HomeVerzeichnis/.dt/sessions in HomeVerzeichnis/.dt/anzeige, wobei anzeige der reale, nicht qualifizierte Hostname ist (z.B. ist pablo:0 gültig, pablo.gato.com:0 oder unix:0 dagegen nicht).
Als Beispiel soll eine bildschirmspezifische Sitzung für pablo.gato.com:0 definiert werden:
cp -r HomeVerzeichnis/.dt/sessions Homeverzeichnis/.dt/pablo:0
Wenn sich der Benutzer das nächste Mal beim Bildschirm pablo.gato.com:0 anmeldet, startet der Session Manager diese bildschirmspezifische Sitzung.
Als Benutzer können Sie veranlassen, daß bei der Anmeldung zusätzliche Befehle ausgeführt werden. Besonders hilfreich ist dies für X--Einstellungen, die nicht vom Session Manager gespeichert werden. Beispielsweise läßt sich mit xsetroot der Zeiger auf Root (Arbeitsbereich) anpassen. Eine weitere Möglichkeit ist der Start von Anwendungen, die vom Session Manager nicht gespeichert und wiederhergestellt werden können.
Grundsätzlich ist diese Datei ein Skript, für das das Ausführungsrecht vorliegen muß. Alle in sessionetc gestarteten Prozesse sollten im Hintergrund ablaufen.
Starten Sie mit sessionetc keine Clients, die vom Session Manager automatisch wiederhergestellt werden, damit nicht mehrere Instanzen der Anwendung laufen. Unter Umständen erkennen Sie dies nicht sofort, wenn die Fenster übereinander liegen.
Das Gegenstück zur Datei sessionetc ist sessionexit. Mit sessionexit können beim Beenden der Sitzung bestimmte Operationen ausgeführt werden, die der Session Manager nicht automatisch übernimmt.
Legen Sie eine Datei HomeVerzeichnis/.dt/sessions/sessionexit an, welche die Befehle enthält.
Ebenso wie sessionetc ist auch diese Datei ein Skript mit Ausführungsberechtigung.
Jedesmal, wenn der Session Manager eine Sitzung speichert, werden die relevanten Informationen im Verzeichnis HomeVerzeichnis/.dt/sessions oder bei bildschirmspezifischen Sitzungen im Verzeichnis HomeVerzeichnis/.dt/ abgelegt. In diesen Verzeichnis erzeugt der Session Manager ein Unterverzeichnis current oder home, wo jeweils die Konfiguration der aktuellen bzw. der Home-Sitzung gespeichert wird. Vorher wird allerdings ein Backup der vorherigen Sitzung gleichen Namens angelegt und unter current.old oder home.old gespeichert.
Wählen Sie im Anmeldebildschirm 'Failsafe-Sitzung' oder 'Befehlszeilenanmeldung'.
Kopieren Sie das Backup-Sitzungsverzeichnis in das Verzeichnis der aktiven Sitzung. Das Backup einer Home-Sitzung stellen Sie beispielsweise folgendermaßen wieder her:
cp -r HomeVerzeichnis/.dt/sessions/home.old \ HomeVerzeichnis/.dt/sessions/home
Bei bildschirmspezifischen Sitzungen gehen Sie genauso vor.
In dieser Datei protokolliert der Session Manager den Ablauf eines Sitzungsstarts für jeden Benutzer.
/usr/dt/bin/Xsession
/usr/dt/config/Xsession.d/*
/usr/dt/bin/dtsession
/usr/dt/bin/dtsession_res
HomeVerzeichnis/.dt/sessions/current
HomeVerzeichnis/.dt/sessions/home
HomeVerzeichnis/.dt/anzeige/current
HomeVerzeichnis/.dt/anzeige/home