In diesem Kapitel erfahren Sie Details zur Konfiguration des Workspace Managers.
Der Workspace Manager ist der zum Desktop gehörige Fenstermanager. Ebenso wie andere Fenstermanager steuert und verwaltet dieses Modul die folgenden Elemente:
Aussehen von Fensterrahmen-Komponenten
Verhalten von Fenstern, einschließlich Fokusverhalten und Lage auf dem Bildschirm
Tastatur- und Maustastenbelegung
Aussehen von Fenstern bei Verkleinerung auf Symbolgröße
Menüs 'Arbeitsbereich' und 'Fenster'
Zusätzlich ist der Workspace Manager für die folgenden Desktop-Elemente verantwortlich:
Arbeitsbereiche. Der Workspace Manager steuert die Anzahl der Arbeitsbereiche und überwacht, welche Fenster in den einzelnen Arbeitsbereichen geöffnet sind.
Hintergrund-Ablagen in Arbeitsbereichen. Der Benutzer wechselt Hintergrund-Ablagen zwar mit dem Style-Manager, aber deren Verwaltung ist eine Funktion des Workspace Managers.
Vorderer Steuerbereich. Obwohl der vordere Steuerbereich eigene Konfigurationsdateien besitzt, wird er vom Workspace Manager aufgebaut und verwaltet.
Für einige dieser Elemente sind Änderungen mit dem Style-Manager möglich. Im Style Manager können häufig benötigte Modifikationen schnell und einfach ausgeführt werden. Andere Ressourcen wiederum müssen manuell eingestellt werden.
Der Workspace Manager hat den Befehlsnamen dtwm und basiert auf dem Window Manager von OSF/Motif.
Referenzinformationen über den Workspace Manager finden Sie auf den Handbuchseiten dtwm(1) und dtwmrc(4).
Hinweise zur Konfiguration der Workspace Manager--Ressourcen gibt der Abschnitt Failed Cross Reference Format.
Die Konfigurationsdateien des vorderen Steuerbereichs sind beschrieben unter Kapitel 15."
Details zur Einstellung von Ressourcen beschreibt das Thema Failed Cross Reference Format.
Informationen über die Fenstermenüs, Arbeitsbereichsmenüs, Tastaturbelegung und die Maustastenbelegung bezieht der Workspace Manager aus einer der Konfigurationsdateien.
Es handelt sich um folgende Dateien:
Systemspezifische Anpassungsdatei: /etc/dt/config/ sprache/sys.dtwmrc
Integrierte Datei: /usr/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Die Suche nach einer Konfigurationsdatei erfolgt in der angegebenen Reihenfolge. Die zuerst gefundene wird verwendet.
Wenn ein Benutzer mehr als eine Sitzungssprache verwendet, kann eine persönliche, sprachabhängige Konfigurationsdatei namens HomeVerzeichnis/.dt/sprache /dtwrmc angelegt werden. Diese hat dann Vorrang vor HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc .
Die persönliche Konfigurationsdatei für den Workspace Manager heißt HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc . Wenn diese Datei vorhanden ist, wird sie verwendet.
Doppelklicken Sie in der Anwendungsgruppe 'Desktop_Tools' auf 'Dtwmrc bearbeiten'.
Wenn bereits eine persönliche Datei dtwmrc vorliegt, wird diese in den Editor geladen. Andernfalls wird sys.dtwmrc nach HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc kopiert und erst dann geladen.
Bearbeiten Sie die Datei.
Verlassen Sie den Editor.
Die Datei wird als Ihre persönliche Datei dtwmrc gespeichert, unabhängig von der ursprünglichen Quelle.
Die systemweit gültige Konfigurationsdatei für den Workspace Manager hat den Namen /etc/dt/config/sprache /sys.dtwmrc.
Die Datei wird nicht verwendet, wenn HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc bereits vorhanden ist.
Richten Sie sich nach folgender Syntax:
include { Pfad Pfad ... }
Beispielsweise bewirken die folgenden Zeilen die Einbindung der Datei /users/ellen/mymenu:
include { /users/ellen/mymenu }
Include--Anweisungen ermöglichen die Erweiterung der Funktionalität, ohne die gesamte Konfigurationsdatei zu kopieren. Angenommen, ein Benutzer möchte ein neues Tastenkürzel definieren, ohne die Konfigurationsdatei komplett zu bearbeiten. Er würde dann lediglich eine Datei HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc mit folgendem Inhalt erstellen:
include { /etc/dt/config/C/sys.dtwmrc } Keys DtKeyBindings { Alt<Key>F5 root f.menu Applications
}
Menu Applications { "GraphicsApp" f.exec "/usr/bin/GraphicsApp/GApp" ... }
Änderungen an der Konfigurationsdatei wirken sich erst dann aus, wenn der Workspace Manager neu gestartet wird.
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich' (klicken Sie mit Maustaste 3 in den Arbeitsbereich).
Die Anpassung von Arbeitsbereichen, etwa die Änderunge von Name und Anzahl, läßt sich größtenteils in der Benutzeroberfläche des Desktop erledigen. Für die Definition systemweiter Standardwerte verfügt der Workspace Manager jedoch über zusätzliche Ressourcen.
Standardmäßig ist der Desktop für vier Arbeitsbereiche konfiguriert. Über ein Popup-Menü, das der Option 'Arbeitsbereiche' zugeordnet ist, kann der Benutzer die Anzahl erhöhen oder verringern.
In der Datei /usr/dt/app-defaults/C/Dtwm wird die Ressource workspaceCount auf die folgende Standardanzahl von Arbeitsbereichen gesetzt:
Dtwm*0*workspaceCount: 4 Dtwm*workspaceCount: 1
Für Bildschirm 0 sind mehrere Arbeitsbereiche vorgesehen, für alle anderen Bildschirme nur ein einziger.
Wenn diese Standardwerte für alle neuen Benutzer einer Workstation geändert werden sollen, können Sie dazu eine Datei /etc/dt/config/C/sys.resources anlegen bzw. ändern, falls schon vorhanden.
Mit der Ressource 0*workspaceCount definieren Sie einen systemweit gültigen Standardwert auf dem primären Bildschirm :
Dtwm*0*workspaceCount: anzahl
Im folgenden Beispiel wird die Anzahl der Arbeitsbereiche auf dem primären Bildschirm systemweit mit sechs festgelegt:
Dtwm*0*workspaceCount: 6
Informationen zur Einstellung von Ressourcen für den Workspace Manager finden Sie unter Failed Cross Reference Format.
Beispielsweise setzt die folgende Ressource die Anzahl der Arbeitsbereiche auf sechs:
Dtwm*workspaceCount: 6
Intern werden die Arbeitsbereiche nach dem Schema wsn numeriert, wobei n für eine fortlaufende, bei 0 beginnende Zahl steht. Beispielsweise haben die vier Standardarbeitsbereiche die Namen ws0 bis ws3.
Dtwm*wsn: name
Informationen zur Einstellung von Ressourcen für den Workspace Manager finden Sie unter Failed Cross Reference Format.
Im folgenden Beispiel werden die vier Standardarbeitsbereiche umbenannt:
Dtwm*ws0*title: Anna Dtwm*ws1*title: Kurt Dtwm*ws2*title Julia Dtwm*ws3*title Peter
Erstellen Sie die Hintergrund-Ablagen als Bild. Dabei kann es sich um Bitmap- oder Pixmap--Dateien handeln.
Speichern Sie die Hintergund-Ablagen in einem der folgenden Verzeichnisse. (Die Verzeichnisse müssen eventuell zuerst angelegt werden.)
Systemweite Hintergrund-Ablagen: /etc/dt/backdrops
Persönliche Hintergund-Ablagen: HomeVerzeichnis /.dt/backdrops
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.
Die systemweit verwendeten sowie die persönlichen Hintergrund-Ablagen werden gemeinsam mit den integrierten in /usr/dt/backdrops gespeichert.
Sie können eine vorhandene integrierte Hintergrund-Ablage ersetzen, indem Sie eine persönliche bzw. systemweite Hintergrund-Ablage mit demselben Namen erstellen.
Die Hintergrund-Ablagen werden über das Root-Fenster des Bildschirms gelegt. Im Dialogfeld 'Hintergrund-Ablage' des Style Managers finden Sie eine Option 'NoBackdrop', mit der die Hintergrund-Ablage transparent gemacht werden kann.
Hinter allen Hintergrund-Ablagen des Arbeitsbereichs befindet sich immer nur ein einziges Root-Fenster. Somit bleibt eine Grafik, die über dem Root-Fenster plaziert wurde, über alle Arbeitsbereiche hinweg bestehen. Sie können zwar festlegen, welche Arbeitsbereiche das Root-Fenster mit einer Hintergrund-Ablage abdecken, aber es ist in allen Arbeitsbereichen dieselbe Grafik sichtbar, wenn die Option NoBackdrop aktiviert ist.
Erstellen Sie die Grafik.
Das Grafikformat muß sich nach dem vorgesehenen Hilfsprogramm richten, mit dem die Grafik im Root-Fenster angezeigt wird. Wenn Sie beispielsweise xsetroot einsetzen möchten, müssen Sie eine Bitmap-Datei erzeugen.
Falls noch nicht vorhanden, legen Sie eine ausführbare Datei HomeVerzeichnis/.dt/sessions/sessionetc an.
Die Datei sessionetc wird bei jeder Anmeldung des Benutzers ausgeführt.
Fügen Sie den Befehl zur Anzeige der Grafik in die Datei sessionetc ein.
Der folgende Befehl bewirkt beispielsweise, daß das Root-Fenster mit dem angegebenen Bitmap in Kachelstruktur gefüllt wird:
xsetroot -bitmap /users/ellen/.dt/icons/root.bm
Der Workspace Manager verfügt über drei Standardmenüs:
Arbeitsbereich--Dieses Menü wird auch als Root-Menü bezeichnet. Es wird immer dann angezeigt, wenn der Benutzer die Maustaste 3 drückt, während sich der Mauszeiger über der Hintergrund-Ablage befindet. Das Menü ist der Maustaste über eine Maustastenbelegung zugeordnet.
Fenster--Dieses Menü wird angezeigt, wenn der Benutzer die Maustaste 1 oder 3 drückt, während sich der Mauszeiger über der Menüschaltfläche 'Fenster' befindet (obere linke Ecke des Fensterrahmens). Das Menü ist über die Ressource windowMenu mit der Maustaste verknüpft.
Vorderer Steuerbereich--Dieses Menü wird angezeigt, wenn der Benutzer die Maustaste 1 oder 3 drückt, während sich der Mauszeiger über der Menüschaltfläche 'Fenster' des vorderen Steuerbereichs befindet.
In den Menüs des Workspace Managers gilt folgende Syntax:
Menu MenuName { auswahl11 [mnemonic] [tastenkürzel] funktion [argument] auswahl2 [mnemonic] [tastenkürzel] funktion [argument] ... }
Die einzelnen Parameter können folgendermaßen belegt werden:
auswahl--Der Text oder das Bitmap, das im Menü angezeigt wird. Wenn ein Text Leerzeichen enthält, muß er in Anführungszeichen gesetzt werden. Für Bitmaps gilt die Syntax @/pfad.
mnemonic--Ein einzelnes Zeichen, das als Tastenkürzel fungieren soll, wenn das Menü geöffnet ist. Die Festlegung erfolgt nach dem Schema _zeichen .
tastenkürzel--Eine Tastenkombination, die unabhängig davon aktiv ist, ob das Menü geöffnet ist oder nicht. Zur Definition von Tastenkürzeln gilt die Syntax modifikator<Key> tastenname. Als Modifikator stehen Ctrl , Shift, Alt oder Lock zur Auswahl. Eine Liste aller Tastennamen enthält die Datei keysymdef.h im Verzeichnis "X11 include".
funktion--Die Funktion, die ausgeführt werden soll, wenn ein bestimmter Menüeintrag gewählt wird. Eine Liste der verfügbaren Funktionen finden Sie auf der Handbuchseite dtwmrc(4).
argument--Die Funktionsargumente. Details enthält die Handbuchseite dtwmrc(4).
Das folgende Beispiel zeigt einen Menüeintrag 'Wiederherstellen', der ein Fenster wieder in die normale Darstellung zurückversetzt. Sobald das Menü geöffnet ist, genügt auch die Eingabe des Buchstabens 'W', um denselben Effekt zu erzielen. Alternativ dazu kann die Funktion mit der Tastenkombination Alt+F5 ausgelöst werden.
Wiederherstellen _W Alt<Key> F5 f.normalize
Eine vollständige Beschreibung der Menüsyntax für den Workspace Manager finden Sie auf der Handbuchseite dtwmrc(4).
Öffnen Sie die Datei, die bearbeitet werden muß:
Persönlich: HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc
Systemweit: /etc/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Hinweise zur Erstellung dieser Dateien finden Sie unter "Konfigurationsdateien des Workspace Managers".
Bearbeiten Sie die Beschreibung des Menüs 'Arbeitsbereich'.
Die voreingestellte Definition des Menüs 'Arbeitsbereich' hat den Namen DtRootMenu.
Menu DtRootMenu { "Workspace Menu" f.title "Shuffle Up" f.circle_up "Shuffle Down" f.circle_down ... }
Öffnen Sie die Datei, die bearbeitet werden muß:
Persönlich: HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc
Systemweit: /etc/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Hinweise zur Erstellung dieser Dateien finden Sie unter "Konfigurationsdateien des Workspace Managers".
Stellen Sie das neue Menü zusammen:
Menu menu_name { ... }
Siehe auch "Menüsyntax im Workspace Manager ".
Definieren oder ändern Sie die Maustastenbelegung zur Anzeige des neuen Menüs.
Wenn das neue Menü ein vorhandenes ersetzt, ändern Sie entsprechend die Maustastenzuordnung, über die das Menü 'Arbeitsbereich' angezeigt wird.
<Btn3Down> root f.menu menu_name
Wenn es sich um ein zusätzliches Menü handelt, definieren Sie eine neue Maustastenbelegung. Im folgenden Beispiel wird das Menü geöffnet, wenn mit der Maustaste 3 in die Hintergrund-Ablage geklickt und gleichzeitg die Shift-Taste gedrückt wird:
Shift<Btn3Down> root f.menu menu_name
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.
Das Menü 'Fenster' ist in den Workspace Manager integriert und sollte nicht wesentlich verändert werden, damit das Fensterverhalten in den einzelnen Anwendungen möglichst konsistent bleibt.
Öffnen Sie die Datei, die bearbeitet werden muß:
Persönlich: HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc
Systemweit: /etc/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Hinweise zur Erstellung dieser Dateien finden Sie unter "Konfigurationsdateien des Workspace Managers".
Stellen Sie das neue Menü zusammen:
Menu menu_name { ... }
Benennen Sie das neue Menü über die Ressource windowMenu:
Dtwm*windowMenu: menu_name
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.
Bei einer Maustastenbelegung wird die Betätigung einer Maustaste und optional auch einer Modifikatortaste auf der Tastatur einer Funktion des Workspace Managers zugeordnet. Einmal definierte Maustastenbelegungen gelten für alle Arbeitsbereiche.
Die voreingestellten Maustastenbelegungen für den Desktop sind in der Konfigurationsdatei des Workspace Managers in einem Set namens DtButtonBindings zusammengefaßt:
Buttons DtButtonBindings { ... }
Die Syntax für Maustastenbelegungen hat folgende Form:
Buttons BelegungsSetName { [Modifikator]<TastennameMouseaktion> Kontext Funktion [argument] [Modifikator]<TastennameMausaktion> Kontext Funktion [argument]
Die einzelnen Parameter können folgendermaßen belegt werden:
Tastenname--Btn1--Linke Maustaste Btn2--Mittlere Maustaste (3-Tasten-Maus) bzw. beide Maustasten (2-Tasten-Maus) Btn3--Rechte Maustaste Btn4--Tasten 1 und 2 gleichzeitig auf 3-Tasten-Maus Btn5--Tasten 2 und 3 gleichzeitig auf 3-Tasten-Maus
Modifikator--Ctrl, Shift, Alt, Lock
Mausaktion--Down--Maustaste gedrückt halten; Up--Maustaste loslassen; Click--Klick mit einer Maustaste; Click2--Doppelklick mit Maustaste; Drag--Maus bewegen, während eine Maustaste gedrückt ist.
Kontext--Definiert den Bereich, in dem sich der Mauszeiger befinden muß, damit die Funktionszurodnung gültig wird. Bei Bedarf trennen Sie mehrere Kontexte mit dem Zeichen "|".
root--Das Arbeitsbereichsfenster; window--Client--Fenster oder der Fensterrahmen; frame--Fensterrahmen (ohne Inhalt); icon--Symbol; title--Titelleiste; app--Client--Fenster (ohne Rahmen).
Funktion--Eine der Funktionen des Workspace Managers. Eine Liste der verfügbaren Funktionen finden Sie auf der Handbuchseite dtwmrc(4).
Argument--Argumente, die an eine Funktion des Workspace Managers übergeben werden müssen. Details finden Sie auf der Handbuchseite dtwmrc(4).
Die folgende Anweisungszeile bewirkt, daß das in DtRootMenu beschriebene Menü angezeigt wird, wenn Maustaste 3 gedrückt wird, während sich der Mauszeiger im Arbeitsbereichsfenster befindet (aber nicht in Client-Fenstern).
<Btn3Down> root f.menu DtRootMenu
Eine ausführliche Beschreibung der Syntax enthält die Handbuchseite dtwmrc(4).
Öffnen Sie die Datei, die bearbeitet werden muß:
Persönlich: HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc
Systemweit: /etc/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Hinweise zur Erstellung dieser Dateien finden Sie unter "Konfigurationsdateien des Workspace Managers".
Fügen Sie die Maustastenbelegung in die Definition DtButtonBindings ein.
Ordnen Sie dem Klicken und dem Drücken einer bestimmten Maustaste keine verschiedenen Funktionen zu. Ebenso gilt, daß eine Maustaste in einem bestimmten Kontext immer nur eine Funktion haben sollte.
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.
Öffnen Sie die Datei, die bearbeitet werden muß:
Persönlich: HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc
Systemweit: /etc/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Hinweise zur Erstellung dieser Dateien finden Sie unter "Konfigurationsdateien des Workspace Managers".
Hinweise zur Definition eines neuen Sets für Maustastenbelegungen finden Sie unter "Syntax für die Maustastenbelegung ".
Geben Sie der Ressource buttonBindings einen neuen Namen:
Dtwm*buttonBindings: BelegungsSetname
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.
Die neue Belegungsdefinition ersetzt die bisherige. Wenn bestehende Belegungen erhalten bleiben sollen, kopieren Sie diese aus DtButtonBindings in das neue Set.
Bei einer Tastaturbelegung, manchmal auch als Definition von Tastenkürzeln bezeichnet, wird eine Kombination von Tasten einer Funktion des Workspace Managers zugeordnet. Einmal definierte Tastaturbelegungen gelten für alle Arbeitsbereiche.
Vermeiden Sie es, häufig benutzten Tastenkombinationen eine neue Bedeutung zuzuordnen. Beispielsweise ist es wenig sinnvoll, die Kombination Shift+A mit einer Menüfunktion zu belegen, weil dann der Großbuchstabe A nicht mehr verfügbar ist.
Die voreingestellten Tastaturbelegungen sind in der Konfigurationsdatei des Workspace Managers in einem Set namens DtKeyBindings definiert:
Keys DtKeyBindings { ... }
Die Syntax für Tastaturbelegungen hat folgende Form:
Keys BelegungsSetName { [Modifikatoren]<Key>Tastenname Kontext Funktion [Argument] [Modifikatoren]<Key>Tastenname Kontext Function [argument] ... }
Die einzelnen Parameter können folgendermaßen belegt werden
Modifikatoren--Ctrl, Shift. Alt und Lock. Es sind mehrere Modifikatoren erlaubt. Als Trenner dient das Leerzeichen.
tastenname--Die Taste, mit der die Funktion ausgelöst werden soll. Bei allen Tasten, die mit einem Buchstaben beschriftet sind, ist diese Beschriftung der gültige tastenname. Beispielsweise hat die Taste 'A' den Tastennamen "a", und die Taste "2" heißt "2". Die Tabulatortaste hat den Kurznamen "Tab". Die Funktionstasten heißen ebenfalls wie ihre Beschriftung auf der Tastatur (z.B. "F3").
Bei anderen Tasten wird die Bezeichnung in gesprochener Langform verwendet , z.B. plus für die Taste "+". Die Datei keysymdef.h enthält alle Tastendefinitionen. Sie ist in einem systemabhängigen Verzeichnis abgelegt.
kontext--Das Element, das den Eingabefokus besitzt, damit die zugehörige Aktions augeführt werden kann. Es lassen sich mehrere Kontexte verketten, falls nötig. Als Trennzeichen dient dann "|".
root--Hintergrund-Ablage des Arbeitsbereichs; window--Client--Fenster; icon--Symbol
funktion--Eine Funktion des Fenstermanagers. Die Handbuchseite dtwmrc(4) enthält die Liste gültiger Funktionen.
argument--Sämtliche Argumente, die von der jeweiligen Funktions des Fenstermanagers benötigt werden. Details finden Sie auf der Handbuchseite dtwmrc(4).
Im folgenden Beispiel wird eine Tastaturbelegung definiert, um den Eingabefokus mit der Kombination Alt+F6 an das nächste transiente Fenster zu übergeben.
Alt<Key>F6 window f.next_key transient
Vollständige Informationen zur Syntax von Tastaturbelegungen finden Sie auf der Handbuchseite dtwmrc(4).
Öffnen Sie die Datei, die bearbeitet werden muß:
Persönlich: HomeVerzeichnis/.dt/dtwmrc
Systemweit: /etc/dt/config/sprache/sys.dtwmrc
Hinweise zur Erstellung dieser Dateien finden Sie unter "Konfigurationsdateien des Workspace Managers".
Sets mit Tastaturbelegungen sollten Sie immer eindeutig benennen (BelegungsSetName). Als Muster kann das vordefinierte Desktop--Set DtKeyBindings dienen.
Setzen Sie die Ressource keyBindings auf den Namen des neuen Sets:
Dtwm*keyBindings: KeyBindingSetName
Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.
Die neuen Tastaturbelegungen ersetzen Sie die bisherigen. Wenn vorhandene Zuordnungen bestehen bleiben sollen, kopieren Sie diese aus DtKeyBindings in Ihr neues Set.
So schalten Sie zwischen dem standardmäßigen OSF/Motif 1.2- und dem CDE-Fensterverhalten um: