Dieser Abschnitt behandelt Erfordernisse des Desktops im Netzwerk für folgende Server:
Die notwendigen Netzwerkkonfigurationen für das Betriebssystem zur Verfügung stellen, die für das Desktop erforderlich sind.
Weitere Informationen hierzu können dem Abschnitt "Netzwerk des Basisbetriebssystems für das Desktop konfigurieren" entnommen werden.
Das Desktop oder die Mindestdateigruppe installieren :
Es müssen installiert werden:
die gesamten Dateigruppen von `Common Desktop Environment runtime'
Installation und Dateigruppen können bei verschiedenen Lieferanten unterschiedlich zusammengesetzt sein.
Das System für den Dämon des Servers für die ToolTalk-Dateinamendatenbank rpc.ttdbserver konfigurieren.
Dies sollte bei der Installation des Desktops automatisch geschehen. Weitere Informationen können dem Abschnitt "ToolTalk-Datenbank-Server konfigurieren " entnommen werden.
Den Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse (dtspcd) installieren und konfigurieren.
Dies sollte bei der Installation des Desktops automatisch geschehen. Weitere Informationen können dem Abschnitt "Den Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse konfigurieren" entnommen werden
Alle erforderlichen fernen Daten anhängen.
Daten werden als "fern" bezeichnet, wenn sie sich auf einem anderen System als dem System befinden, auf dem die Anwendung, die die Daten verwendet, ausgeführt wird.
Beispiel:
Verwendet eine Anwendung Daten auf einem Datei-Server, müssen diese Dateien angehängt werden.
Befinden sich Dateimanagersymbole auf einem Symbol-Server, muß der Session-Server diese Dateien anhängen.
Verwendet das Netzwerk einen Hilfe-Server für Desktop-Hilfedateien, müssen der Session-Server und alle Anwendungs-Server die Hilfedaten anhängen.
Weitere Informationen zu Einhängepunkten können dem nächsten Abschnitt, "Den Einhängepunkt für ferne Dateisysteme konfigurieren"" entnommen werden.
Wenn das Desktop Dateinamen von einem System zum anderen übermittelt, müssen diese Dateinamen in Namen umgesetzt, bzw. zugeordnet werden, die für das Zielsystem verständlich sind. Diese Zuordnung ist notwendig, weil eine Datei möglicherweise an den verschiedenen Systemen an verschiedenen Positionen eingehängt ist, und deshalb verschiedene Namen verwendet werden müssen, um auf die Datei zugreifen zu können. Beispielsweise wird auf die Datei /projects/big auf sysA von sysB aus mit dem Namen /net/sysA/projects/big zugegriffen.
Um die Dateinamenzuordnung problemlos durchführen zu können, muß einer der folgenden Punkte zutreffen:
Der Befehl mount wird verwendet, um Dateisysteme statisch einzuhängen. Diese Art des statischen Einhängens wird in der Regel in einer Datei wie beispielsweise /etc/checklist, /etc/mnttab oder /etc/filesystems verwendet.
Damit die Dateinamenzuordnung zwischen Systemen problemlos funktioniert, müssen beim Einhängen von Dateisystemen konsistente Host-Namen verwendet werden. Verfügt ein Host über mehrere Namen, (zum Beispiel Alias-Namen, oder der Host hat mehr als eine LAN-Adresse mit verschiedenen Namen), muß bei allen Einhängevorgängen derselbe Name und dasselbe Format verwendet werden.
oder, der Automounter wird verwendet, um Dateisysteme am Standardeinhängepunkt /net einzuhängen.
oder, der Automounter wird verwendet, um Dateisysteme an einer anderen Stelle als /net einzuhängen, und die Umgebungsvariable DTMOUNTPOINT wird gesetzt, um den Einhängepunkt anzugeben. Weitere Informationen hierzu können dem nächsten Abschnitt, "Einen Wert für DTMOUNTPOINT setzen "" entnommen werden.
Weitere Informationen zum automounter können der Hilfeseite automount(1M) entnommen werden.
Treffen die beiden folgenden Bedingungen zu, muß die Umgebungsvariable DTMOUNTPOINT gesetzt werden:
Der Automounter wird verwendet, um Dateisysteme einzuhängen
und, ferne Dateisysteme werden an einer anderen Position als /net eingehängt.
Zu den Prozessen, für die DTMOUNTPOINT gesetzt werden muß, gehören:
die Desktop-Prozesse des Benutzers, die automatisch gestartet werden, wenn der Benutzer sich anmeldet, wie zum Beispiel der Arbeitsbereichsmanager (dtwm) und der Dateimanager (dtfile)
Systemprozesse, wie zum Beispiel rpc.ttdbserver und dtspcd, die durch Mechanismen wie inetd gestartet werden.
Anwendungen, die vom Desktop auf lokalen oder fernen Systemen gestartet werden
Anwendungen, die vom Benutzer über eine Shell-Befehlszeile gestartet werden.
Um DTMOUNTPOINT für diese Prozesse zu setzen, muß der Benutzer
die Datei /etc/inetd.conf folgendermaßen bearbeiten:
den Eintrag dtspcd suchen und folgendes hinzufügen:
-mount_point einhängepunkt
den Eintrag rpc.ttdbserver suchen und folgendes hinzufügen:
-m einhängepunkt
Wird, beispielsweise, der Automounter mit dem Einhängepunkt /nfs verwendet, sehen die Einträge in /etc/inetd.conf folgendermaßen aus:
dtspc stream tcp nowait root /usr/dt/bin/dtspcd /usr/dt/bin/dtspcd -mount_point /nfs rpc stream tcp wait root /usr/dt/bin/rpc.ttdbserver 100083 1 rpc.ttdbserver -m /nfs
Die Systemprozedur ausführen, mit der /etc/inetd.conf erneut gelesen wird. Weitere Informationen können der Hilfeseite inetd(1M) entnommen werden.
DTMOUNTPOINT so setzen, daß der Wert von Benutzeranmeldungen übernommen wird.
Dies geschieht, indem die Variable in /etc/dt/config/Xsession.d gesetzt wird. Weitere Informationen zum Setzen von Umgebungsvariablen können dem Abschnitt "" entnommen werden.
Der Unterprozeßsteuerungs-Service (SPC) des Desktops stellt Client-/Server-Befehlsausführungen zur Verfügung.
Der Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse des Desktops (dtspcd) wird vom Desktop verwendet, um ferne Anwendungen zu starten. Es handelt sich um einen inet-Dämon, der Anforderungen von fernen Clients zur Befehlsausführung akzeptiert. Weitere Informationen zur Konfiguration von inet-Dämonen können der Hilfeseite inetd.conf(1M) entnommen werden.
Die Aktionsaufrufbibliothek des Desktop verwendet den SPC-Service, um ferne Aktionen aufzurufen.
Überprüfen, ob dtspc sowohl in /etc/services als auch in /etc/inetd.conf korrekt registriert ist. Weitere Informationen hierzu können dem Abschnitt Hilfeseite dtspcd(1M).
Die Identifikationsüberprüfung für den Unterprozeßsteuerungsservice basiert auf der Dateisystemidentifikationsüberprüfung. dtspcd muß auf ein Identifikationsüberprüfungsverzeichnis Zugriff haben, das bei allen SPC-Client-Systemen ebenfalls eingehängt ist.
Standardmäßig handelt es sich bei dem Identitätsüberprüfungsverzeichnis für dtspcd um das Home-Verzeichnis des Benutzers. Aber dtspcd kann auch so konfiguriert werden, daß ein anderes Verzeichnis gewählt wird, indem die Option -auth_dir in dem Verzeichnis /etc/inetd.conf gesetzt wird. Weitere Informationen hierzu können der Hilfeseite dtspcd(1M) entnommen werden.
Da die SPC-Identitätsüberprüfung auf der Identitätsüberprüfung des Dateisystems basiert, ist der SPC-Service nur so sicher, wie das verteilte Dateisystem. Wird das Desktop in einem Netzwerk verwendet, in dem der Benutzer dem verteilten Dateisystem nicht traut, kann er dtspcd inaktivieren. Hierzu muß der Eintrag dtspc in /etc/services auf Kommentar gesetzt werden
Verwendet das Desktop eine Aktion, um eine Anwendung auf einem fernen System zu starten, werden die Umgebungsvariablen des Benutzers in das ferne System kopiert und in die Umgebung der Anwendung gestellt.
Standardmäßig werden einige der Umgebungsvariablen geändert, bevor sie in das ferne System kopiert werden. Sowohl die Aktionsaufrufkomponente als auch der Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse des Desktops können so konfiguriert werden, daß eine zusätzliche Verarbeitung der Umgebungsvariablen erfolgt, bevor die Variablen in die Umgebung der Anwendung gestellt werden.
Weitere Informationen zur Standardkonfiguration und den Möglichkeiten, diese zu ändern, können den Hilfeseiten dtactionfile(4) und dtspcdenv(4) entnommen werden.
Eine Komponente von ToolTalk ist der ToolTalk-Datenbank-Server, /usr/dt/bin/rpc.ttdbserver.
Der ToolTalk-Datenbank-Server wird vom ToolTalk-Meldungsservice und für die Dateinamenzuordnung verwendet. Dieser Server wird normalerweise bei der Installation des Desktops in /etc/inetd.conf registriert und eine zusätzliche Konfiguration ist nicht notwendig.
Weitere Informationen zum ToolTalk-Datenbank-Server und dessen Konfigurationsoptionen können der Hilfeseite rpc.ttdbserver(1M) entnommen werden.
Bei dem ToolTalk-Meldungs-Server handelt es sich um ttsession . Standardmäßig muß bei diesem Server keine Konfiguration vorgenommen werden. Er wird während der Anmeldung durch die Prozedur Xession gestartet.
Weitere Informationen zumToolTalk-Meldungs-Server und dessen Konfigurationsoptionen können der Hilfeseite ttsession entnommen werden.
Eine Komponente der Anwendung `Kalendar' ist der Kalender-Dämon rpc.cmsd. Dieser Dämon wird normalerweise bei der Installation des Desktops in /etc/inetd.conf registriert und eine zusätzliche Konfiguration ist nicht notwendig.
Weitere Informationen zum Kalender-Dämon und dessen Konfigurationsoptionen können der Hilfeseite rpc.cmsd(1) entnommen werden.