Solaris CDE: Benutzerhandbuch für Fortgeschrittene und Systemverwalter

Kapitel 14 Symbole für das Desktop erstellen

Folgenden Objekten werden Desktop-Symbole zugeordnet:


Hinweis -

Die Dokumentation zur Entwicklungsumgebung enthält zusätzliche Informationen zu Desktop-Symbolen. Weitere Informationen können Kapitel 4, "Visual Design," der Publikation Common Desktop Environment: Style Guide und Certification Checklist entnommen werden.Common Desktop Environment: Style Guide and Certification Checklist.


Symbolbilddateien

Damit das Desktop ein Symbolbild verwenden kann, muß die Symbolbilddatei:

Symboldateiformate

Für einen Farbbildschirm sollten Symboldateien im Format X-Pixmap (XPM) verwendet werden, die normalerweise die Erweiterung .pm haben. Ansonsten werden Dateien im Format X-Bitmap (XBM) verwendet, die die Erweiterung .bm haben. Wenn in der Pixmap-Datei Transparenz verwendet wird, so wird bei der Erstellung einer Maskendatei (_m.bm) ebenfalls eine .bm-Datei angelegt. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt " Symbolsuchpfad" .

Symboldateinamen

Jedes Symbol- und Hintergrundmusterbild ist in einer eigenen Datei gespeichert. Normalerweise wird ein Symbol mit dem Dateinamen ohne Pfad angegeben. Beispielsweise wird ein Symbol möglicherweise als mail bezeichnet, wenn die Datei unter folgendem Namen gespeichert ist:

/usr/dt/appconfig/icons/sprache/mail.l.pm

Die Dateinamenskonvention des Hinzufügens von Erweiterungen ermöglicht, Symbole nach Größe und Typ in Gruppen zusammenzufassen. Symbolnamen für Desktop-Komponenten haben im allgemeinen folgende Formate:

Basisname.Größe.Format

oder

Basisname.Format

Die einzelnen Parameter können folgendermaßen belegt werden:

Basisname--Der Dateiname ohne Pfad des Bilds, mit dem auf das Bild Bezug genommen wird

Größe-- Ein Buchstabe, der die Größe angibt: l (groß) m (mittel) s (klein) t (winzig)

Format-- Das Dateiformat: pm (Pixmap) bm (Bitmap)

Symbolgrößenkonventionen

Tabelle 14-1 zeigt die empfohlene Größe in Pixel für Desktop-Symbole

Tabelle 14-1 Symbolgrößen und Dateinamen

Symbolgröße 

Bitmap-Name 

Pixmap-Name 

16 x 16 (winzig) 

name.t.bm

name.t.pm

24 x 24 (klein) 

name.s.bm

name.s.pm

32 x 32 (mittel) 

name.m.bm

name .m.pm

48 x 48 (groß) 

name.l.bm

name.l.pm

Tabelle 14-2 zeigt die Symbolgrößen, die die Desktopkomponenten verwenden. In einigen Fällen ist die Größe des verwendeten Symbols vom Auflösungsvermögen des Bildschirms abhängig.

Tabelle 14-2 Desktop-Komponenten und deren Symbolgrößen

Desktop-Komponente 

Hohe Auflösung 

Mittlere Auflösung  

Niedrige Auflösung 

Dateimanager und Anwendungsmanager (Ansicht mit Name und Symbol) 

Mittel 

Mittel 

Mittel 

Dateimanager und Anwendungsmanager (Ansicht mit Name und kleinem Symbol) 

Winzig 

Winzig 

Winzig 

Bedienelemente im Hauptbedienfeld 

Groß 

Groß 

Mittel 

Bedientafeln des Bedienfelds 

Mittel 

Mittel 

Winzig 

Umschaltsymbole im Bedienfeld 

Klein 

Klein 

Winzig 

Fenster in Symbolgröße 

Groß 

Groß 

Mittel 

Wenn Sie zum Beispiel ein Symbol namens mail für einen Datentyp bestimmen, eine Farbanzeige haben und die Voreinstellung des Dateimanagers auf kleine Symbole eingestellt haben, heißt das verwendetete Symbolbild mail.t.pm.

Symbolsuchpfad

Das Desktop sucht eine Symboldatei oder ein Bild, indem es eine Liste von Verzeichnissen nach der Datei durchsucht. Diese Liste von Verzeichnissen, die Symbolsuchpfad genannt wird, wird durch den Wert mehrerer Umgebungsvariablen bestimmt. Welche Variablen verwendet werden, und wie sie zum Symbolsuchpfad zusammengestellt werden, wird im folgenden Abschnitt erläutert: " Symbolsuchpfad".

Folgender Standardsuchpfad wird verwendet:

Auf Symbole über das Netzwerk zugreifen

Das Desktop kann auf Symbole in anderen Systemen zugreifen. Weitere Informationen zum Erstellen eines Symbolservers finden Sie unter "Datenbank-, Symbol- und Hilfe-Services konfigurieren".

Symbolzuordnungen

Um eine schnellere Objekterkennung zu erreichen, können Symbole folgenden Objekten zugeordnet werden:

Symboldateien angeben

Für Symbole, die für Aktionen, Datentypen und im Bedienfeld oder den Bedientafeln verwendet werden, muß nur der Dateiname ohne Pfad des Symbols angegeben werden (keine Erweiterungen). Die korrekten Erweiterungen werden je nach Auflösung des Bildschirms, Farbunterstützung, und den Ansichtsoptionen des Dateimanagers (zum Beispiel 'Mit kleinen Symbolen') automatisch hinzugefügt.

Um den Suchpfad außer Kraft zu setzen, den vollständigen Pfad und Namen des Symbols angeben.

Symbole einer Aktion oder einem Datentyp zuordnen

  1. Das Symbol in dem Feld ICON angeben.

    Wird entsprechend den Namenskonventionen für Symboldateien vorgegangen, muß nur der Dateiname ohne Pfad des Symbols angegeben werden. Das korrekte Symbol wird entsprechend der Auflösung und der Farbunterstützung des Bildschirms angezeigt.

  2. Die folgenden Symbolgrößen erstellen:

    • Aktionen: groß, mittel und winzig

    • Datentypen: mittel und winzig

Beispiel für eine Aktionsdefinition

Bei dem folgenden Beispiel handelt es sich um eine Aktionsdefinition zum Starten des Zeichenwerkzeugs Island Paint.Die Symbole Ipaint.l und Ipaint.s sind der Aktion zugeordnet.

ACTION	IslandPaintOpenDoc
{
 	WINDOW_TYPE				NO-STDIO
 	ICON						Ipaint
 	EXEC_STRING    		/usr/bin/IslandPaint %Arg_1"Datei öffnen:"%
 }

Wenn farbige Symbole verwendet werden, wird beim Ermitteln der tatsächlichen Symboldatei zuerst die Erweiterung .pm durch das Desktop angefügt. Ansonsten (oder wenn keine Entsprechung zu .pm) gefunden werden kann), wird .bm durch das Desktop angehängt.

Beispiel für eine Datentypdefinition

Die folgende Datentypdefinitionen ordnet die Symbole comprsd.l und comprsd.s den komprimierten Dateien zu:

DATA_ATTRIBUTES  COMPRESSED
{
		ICON					comprsd
 	ACTIONS				Uncompress
 	DESCRIPTION			EINE KOMPRIMIERTE Datei wurde mit dem Befehl \
 							'Komprimieren' komprimiert, damit weniger Speicherplatz
benötigt wird.
} 

Symbole in einem Bedienelement im Bedienfeld anzeigen

  1. Mit dem Feld ICON wird der Bildname angegeben.

    Überwacht das Bedienelement eine Datei (das Feld MONITOR_TYPE ist auf 'Post' oder 'Datei' gesetzt), verwenden Sie das Feld ALTERNATE_ICON um anzugeben, welches Symbol verwendet wird, wenn eine Änderung festgestellt wird.

    Der Animationseffekt kann auch für Tasten und Übergabebereichbedienelemente zur Verfügung gestellt werden.

  2. Die folgenden Symbolgrößen erstellen:

    • Vorderes Bedienfeld und Bedientafeln: groß, mittel und winzig

    • Arbeitsbereichumschalter: klein

Beispiel

Die folgende Kontrolle verändert ihr Aussehen, wenn eine report genannte Datei in das Verzeichnis /doc/ftp/pub/ abgelegt wird. Wenn die Datei dort nicht vorhanden ist, wird das Symbol NoReport.pm angezeigt; wenn die Datei dort vorhanden ist, wird Report.pm angezeigt.

CONTROL MonitorReport
 {
 	CONTAINER_NAME				container_name
 	TYPE							ICON
     MONITOR_TYPE				file
 	FILE_NAME					/doc/ftp/pub/report
 	ICON							NoReport
 	ALTERNATE_ICON				Report
 }

Symbole einem Anwendungsfenster zuordnen

  1. Die Ressource iconImage für die Arbeitsbereichssteuerung wie folgt setzen:

    Dtwm*clientname*iconImage: symbol_datei_name

    Um den korrekten Wert für clientname festzustellen, den Anwendungsmanager öffnen und 'Fenstereigenschaften' in der Gruppe von Anwendungen `Desktop-Werkzeuge' doppelklicken. Wird ein Fenster ausgewählt, werden dessen Eigenschaften aufgelistet. Das Merkmal WM_CLASS zeigt den Klassennamen des Fensters in Anführungszeichen an.

    Mehr Informationen zur Einstellung von Ressourcen finden Sie unter "Anwendungsressourcen einstellen".

  2. Wählen Sie 'Workspace Manager neu starten' aus dem Menü 'Arbeitsbereich'.

    Um zu überprüfen, ob das Symbol vom Arbeitsbereichsmanager erkannt wurde, das Fenster, dessen Symbol geändert werden soll, auf Symbolgröße verkleinern.


    Hinweis -

    Bei einigen Anwendungen ist es nicht möglich, das Standardfenstersymbol zu überschreiben.


Dateimanager zur Anzeige von Symbolen verwenden

  1. Kopieren Sie die Datei /usr/dt/examples/sprache/IconBrowse.dt in das Verzeichnis Home-Verzeichnis/.dt/types/Iconbrowse.dt.

  2. Den Anwendungsmanager öffnen und auf 'Aktionen erneut starten' in der Gruppe von Anwendungen `Desktop-Werkzeuge' doppelklicken.

    Wenn Sie in ein Verzeichnis wechseln, das Symbole (Dateien .bm und .pm) enthält, wird jedes Symbol neben seinem Namen angezeigt. Wenn Sie beispielsweise in das Verzeichnis /usr/dt/appconfig/icons/sprache wechseln, können sie viele der Desktop-Symbole sehen.


    Hinweis -

    Die Aktivierung der Anzeige von Symbolen an Systemen mit geringer Speicherkapazität kann die Anzeige von Verzeichnissen im Dateimanager verlangsamen. Bilddateien, die größer als 256 x 256 sind, werden in der Standardkonfiguration nicht angezeigt.


    Um die Anzeige von Symbolen zu inaktivieren , muß folgendermaßen vorgegangen werden:

  1. Ihre persönliche Kopie der Datei IconBrowse.dt entfernen.

  2. Den Anwendungsmanager öffnen und auf 'Aktionen erneut starten' in der Gruppe von Anwendungen `Desktop-Werkzeuge' doppelklicken.

Empfehlungen zur Erstellung von Symbolen

Symbole, die miteinander in Bezug stehen, ähnlich gestalten. Beispielsweise empfiehlt es sich, bei der Erstellung von Symbolen für eine Anwendung darauf zu achten, daß zwischen dem Symbol der Anwendung und den Symbolen für Datendateien zweckmäßige Ähnlichkeiten bestehen.

Sicherstellen, daß die zweifarbige Version eines farbigen Symbols akzeptabel ist. Wird das Symbol an einem Monochrombildschirm oder einem Graustufen-Monitor angezeigt (oder sind an einem Farbbildschirm nicht genügend Farben definiert), wird das Symbol automatisch in seiner zweifarbigen Version angezeigt.

Um die verwendeten Farben im System zu erhalten, sollte der Benutzer die Verwendung von Farben auf diejenigen Farben einschränken, die das Desktop zur Verfügung stellt (Symbole, die mit dem Symboleditor erstellt wurden, verwenden nur Desktop-Farben)

Die Symbolgrößen, die die Desktop-Komponenten verwenden, entnehmen Sie bitte Tabelle 14-1.

Farbpalette

Für Desktop-Symbole steht eine Palette mit folgenden 22 Farben zur Verfügung: