Solaris-Handbuch für Sun-Peripheriegeräte

Ausführungsebenen

Die Ausführungsebene legt fest, welche Dienste und Ressourcen den Benutzern zur Verfügung stehen. Ein System kann sich jederzeit nur auf einer Ausführungsebene befinden. Eine Beschreibung der verschiedenen Ausführungsebenen finden Sie in der Tabelle unten.

Die Ausführungsebene geben Sie mit dem Befehl init oder shutdown an, um so die Systemdienste zu steuern. Mit dem Befehl init können Sie ein System herunterfahren, an dem nicht mehrere Benutzer oder Clients angemeldet sind. Außerdem können Sie mit dem Befehl init die Ausführungsebene wechseln. Sie können die Ausführungsebene auch mit der Option -i als Argument für den Befehl shutdown angeben.

Tabelle 1-3 Ausführungsebenen

Ausführungs- 

ebene 

Betriebszustand des Systems 

Beschreibung 

Überwachungsmodus 

Das Betriebssystem wird heruntergefahren. Das System zeigt die Eingabeaufforderung ok an. Das System kann problemlos ausgeschaltet werden.

Mehrbenutzermodus 

Das Betriebssystem wird vollständig gestartet. Alle Prozesse, die zur Unterstützung mehrerer Benutzer, des Netzwerkszugriffs, von Dateisystemen, der Ereignisprotokollierung usw. erforderlich sind, werden gestartet. Das System kann nicht problemlos ausgeschaltet werden. 

Automatische Ausschaltung 

Das Betriebssystem wird heruntergefahren, und das System wird automatisch ausgeschaltet (nur bei unterstützten Systemen). 

Neustart 

Das Betriebssystem wechselt in die Ausführungsebene 0 und dann in die Standardausführungsebene, die in der Datei /etc/inittab festgelegt ist (normalerweise Ausführungsebene 3).

s oder S oder 1 

Einzelbenutzermodus 

Das Betriebssystem befindet sich im Wartungsmodus. In diesem Modus werden nur die für die grundlegenden Systemfunktionen erforderlichen Prozesse gestartet. Nur die Dateisysteme /, /usr und /proc sind eingehängt, und es werden keine NFS-Dateisysteme gemeinsam genutzt. Nur der Superuser kann sich anmelden.

Das System kann nicht problemlos ausgeschaltet werden. 

Mit dem Befehl who können Sie die aktuelle Ausführungsebene ermitteln.

Das folgende Beispiel zeigt ein System, das sich im Mehrbenutzermodus befindet (Ausführungsebene 3).


# who -r
. run-level 3 Apr 24 10:44 S 0 S


Hinweis -

who ist auf Ausführungsebene 0 kein gültiger Befehl.


So fahren Sie ein Einzelbenutzersystem mit init herunter

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie ein Einzelbenutzersystem herunterfahren können.


Hinweis -

init schickt keine Warnungen an die Benutzer.



Hinweis -

Sie müssen das System unbedingt zunächst vorbereiten. Weitere Informationen finden Sie unter "So bereiten Sie das System vor".


  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Beenden Sie alle Anwendungen, und schließen Sie alle offenen Dateien im System.

  3. Fahren Sie das System herunter.


    # init 0
    

    Bei diesem Befehl werden Daten auf Festplatte geschrieben, alle aktiven Prozesse werden beendet, das System schaltet in den Überwachungsmodus, und die Eingabeaufforderung ok wird angezeigt.

  4. Geben Sie y ein, wenn Sie zur Bestätigung des Vorgangs aufgefordert werden.


    ok Do you want to continue? (y or n): y 
    

  5. Wenn Sie ein neues SCSI-Gerät installieren, fahren Sie mit Schritt 6 fort. Wenn Sie eine neue Karte installieren, fahren Sie mit den Anweisungen in Kapitel 5, fort.

  6. Setzen Sie den SCSI-Bus mit dem Befehl reset zurück, und drücken Sie dann sofort Stop-A:


    ok reset 
    Immediately press <Stop-a> once you see the banner on your screen.

    Mit dem Befehl reset (auf manchen Systemen reset-all) werden der SCSI-Bus und der Speicher zurückgesetzt, so daß eine effektive probe-scsi-Suche erfolgen kann. Die Tastenkombination Stop-A unterbricht den Neustartvorgang, der normalerweise nach einem reset-Befehl ausgeführt wird. So bleibt das System auf Ausführungsebene 0, und Sie können den Befehl probe-scsi ausführen.


    Hinweis -

    Schalten Sie unbedingt alle SCSI-Geräte wie Festplatten- und Bandlaufwerke ein, bevor Sie versuchen, den Befehl probe-scsi oder probe-scsi-all auszuführen. Der Befehl probe-scsi erkennt angeschlossene SCSI-Geräte nur, wenn diese eingeschaltet sind.


  7. Lassen Sie die SCSI-Ziel-IDs auflisten, die zur Zeit an dem SCSI-Bus verwendet werden, indem Sie folgendes eingeben:


    ok probe-scsi 
    

    Wenn das System über mehr als einen SCSI-Bus verfügt, verwenden Sie den Befehl probe-scsi-all. Mit diesem Befehl werden alle SCSI-Geräte an allen SCSI-Bussen abgetastet.

  8. Wählen Sie eine ungenutzte SCSI-Ziel-ID für das neue Gerät.

    Notieren Sie die bereits zugewiesenen Ziel-IDs, und wählen Sie für das neue Gerät eine ungenutzte Ziel-ID. Weitere Informationen zum Auswählen einer Ziel-ID finden Sie in Anhang A".

  9. Sobald die Eingabeaufforderung ok angezeigt wird, schalten Sie das System und dann alle externen Peripheriegeräte aus.

Jetzt können Sie das neue Peripheriegerät installieren. Schlagen Sie dazu in der Dokumentation zu der Hardware und in dem jeweiligen Abschnitt in diesem Handbuch nach: