Solaris-Handbuch für Sun-Peripheriegeräte

Erstellen und Einhängen von Dateisystemen

Sie müssen ein Dateisystem für eine Partition erstellen, wenn Sie:

Sie müssen den logischen Gerätenamen des Festplattenlaufwerks und der Partition kennen, für die Sie ein Dateisystem erstellen. Weitere Informationen zu logischen Gerätenamen finden Sie in Anhang A.


Hinweis -

Die Festplatte, für die Sie ein Dateisystem erstellen wollen, muß bereits formatiert und partitioniert sein.


So erstellen Sie ein Dateisystem
  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Erstellen Sie mit dem Befehl newfs ein neues Dateisystem in einer Partition:


    # newfs /dev/rdsk/cntndnsn
    


    Achtung - Achtung -

    Überprüfen Sie, ob Sie den richtigen logischen Gerätenamen angegeben haben, bevor Sie ein neues Dateisystem erstellen. Wenn Sie einen falschen logischen Gerätenamen angeben, kann auf die Daten auf der jeweiligen Partition nicht mehr zugegriffen werden. Näheres dazu finden Sie unter "Logische Gerätenamen".


  3. Geben Sie zur Bestätigung y ein


    newfs: construct a new file system /dev/rdsk/cx
    txdx
    sx (y/n)? y
    

    Newfs erstellt auf der Festplattenpartition die erforderlichen Dateisystemstrukturen und ein lost+found-Verzeichnis. Führen Sie diese Schritte für jede Partition aus, die ein Dateisystem enthalten soll. Pro Partition können Sie nur ein Dateisystem erstellen.

So hängen Sie ein Dateisystem ein

Nachdem Sie ein Dateisystem erstellt haben, müssen Sie es für andere Benutzer zugänglich machen, indem Sie es einhängen. Ein eingehängtes Dateisystem wird an dem angegebenen Punkt (einem Verzeichnis) mit der Verzeichnisbaumstruktur verbunden und steht damit dem System und den Benutzern zur Verfügung. Das root-Dateisystem ist immer eingehängt. Jedes andere Dateisystem kann mit dem root-Dateisystem (/) verbunden (eingehängt) oder davon getrennt (ausgehängt) werden.

Zum Einhängen eines Dateisystems führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Bearbeiten Sie die Datei /etc/vfstab mit vi oder einem anderen Texteditor.

    1. Trennen Sie beim Hinzufügen des Eintrags jedes Feld durch ein Leerzeichen oder ein Tabulatorzeichen. Wenn ein Feld keinen Wert hat, geben Sie als Platzhalter für das Feld einen Bindestrich (-) ein. Es gibt sieben Felder, und für jedes Feld müssen Sie etwas angeben.


      #device      device       mount        FS   fsck    mount
        mount
      #to mount    to fsck      point        type pass    at
      boot options
      #
      #/dev/dsk/c1d0s2 /dev/rdsk/c1d0s2 /usr  ufs  1      yes
          -
      fd      -       /dev/fd fd      -       no      -
      /proc   -       /proc   proc    -       no      -
      /dev/dsk/c0t0d0s1       -       -       swap    -    no
           -
      /dev/dsk/c0t0d0s0    /dev/rdsk/c0t0d0s0      /   ufs  
        1 no -
      swap    -       /tmp   tmpfs   -       yes     -
      /dev/dsk/c0t1d0s6  /dev/rdsk/c0t1d0s6   /abc   ufs   2    yes     -
      /dev/dsk/c0t1d0s7  /dev/rdsk/c0t1d0s7   /def   ufs   2    yes     -
      


      Achtung - Achtung -

      Bearbeiten Sie diese Systemkonfigurationsdatei mit großer Sorgfalt. Die Feldspalten sind nicht übersichtlich übereinander angeordnet. Es kann sich deshalb sehr leicht ein Fehler einschleichen. Das System liest diese Datei, wenn das System gestartet wird und wenn mount- und fsck-Befehle ausgeführt werden. Wenn die Datei einen Fehler enthält, können diese Befehle fehlschlagen, so daß das System in einem unerwünschten Zustand zurückbleibt.


      In diesem Beispiel wurden die letzten zwei Zeilen hinzugefügt, und zwar eine Zeile für jedes neue Dateisystem. Alle Felder wurden anhand der folgenden Feldinformationen ausgefüllt:

      Tabelle 2-1 Felder in /etc/vfstab

      Feld 

      Feldname 

      Beschreibung 

      device to mount

      Geben Sie den logischen Gerätenamen für das Dateisystem an, das eingehängt wird, und zwar normalerweise vom Verzeichnis /dev/dsk aus.

      device to fsck

      Geben Sie den logischen Gerätenamen des Geräts an, auf dem fsck ausgeführt wird, und zwar normalerweise vom Verzeichnis /dev/rdsk aus.

      mount point

      Geben Sie das Verzeichnis an, das als Einhängepunkt für das Dateisystem verwendet werden soll. 

      FS type

      Geben Sie den Dateisystemtyp an. Bei lokalen Dateisystemen ist das normalerweise ufs.

      fsck pass

      Geben Sie einen Wert an, der festlegt, wie fsck ausgeführt wird:

      1 = fsck wird in der angegebenen Reihenfolge in einem Dateisystem nach dem anderen ausgeführt.

      2 = fsck wird gleichzeitig in mehreren Dateisystemen ausgeführt. - = fsck wird nicht ausgeführt.

      mount at boot

      Geben Sie yes oder no an. yes = Das Dateisystem soll beim Systemstart und mit dem Befehl mountall eingehängt werden. no = Das Dateisystem soll weder beim Systemstart noch mit dem Befehl mountall eingehängt werden.

      mount options

      Geben Sie die Einhängeoptionen durch ein Komma getrennt (keine Leerzeichen!) an, oder geben Sie mit einem Bindestrich (-) in dem Feld an, daß keine Optionen gelten sollen.

    2. Speichern Sie die geänderte /etc/vfstab-Datei.


    Hinweis -

    Weitere Informationen über das Einfügen von Einträgen in die Datei /etc/vfstab finden Sie in den Man-Pages(4): File Formats und im Handbuch System Administration Guide.


  2. Erstellen Sie die Verzeichnisse, die Sie als Einhängepunkte verwenden wollen:


    # mkdir  /abc  /def
    

    Das als Einhängepunkt zu verwendende Verzeichnis muß vor dem Einhängen eines Dateisystems erstellt werden. In diesem Beispiel werden zwei Einhängepunkte (Verzeichnisse) erstellt.

  3. Geben Sie dazu folgendes ein:


    # mount /abc /def
    

    Der Befehl mount liest die /etc/vfstab-Einträge für diese Dateisysteme und hängt sie entsprechend ein. Auch jedesmal, wenn Sie das System starten, wird die Datei /etc/vfstab gelesen, und alle darin aufgeführten Dateisysteme, einschließlich der neuen, werden eingehängt.


    Hinweis -

    Achten Sie darauf, keine Partition einzuhängen, die Sie als Swap-Bereich oder als nicht eingehängte Partition nutzen wollen.


  4. Mit dem Befehl df können Sie alle eingehängten Dateisysteme anzeigen lassen:


    # df -k
    Filesystem            kbytes    used   avail capacity 
    Mounted on
    /dev/dsk/c0t0d0s0    1759982  779007  975109    45%   
    /
    /proc                      0       0       0     0%   
    /proc
    fd                         0       0       0     0%   
    /dev/fd
    swap                  217808     384  217424     1%   
    /tmp
    /dev/dsk/c0t1d0s6     118344	       4  118340	     0% 
      /abc
    /dev/dsk/c0t1d0s7      80059	       4   80055     0%  
     /def
    

  1. Zum Aushängen eines Dateisystems verwenden Sie den Befehl umount:


    # umount /abc
    

    Dateisysteme können Sie nur als Superuser ein- und aushängen.

    Das Betriebssystem läßt nicht zu, daß die Dateisysteme /und /usr ausgehängt werden.

    Wenn sich das aktuelle Arbeitsverzeichnis in dem Dateisystem befindet, das Sie aushängen wollen, müssen Sie zunächst in ein anderes Verzeichnis wechseln (cd), denn andernfalls gibt das System die Meldung device is busy aus.