Der erste Schritt zur Entwicklung einer Architektur für eine Lösung besteht in der Vorbereitung eines Bereitstellungsszenarios. Ein Bereitstellungsszenario umfasst Folgendes:
Eine logische Architektur, in der die Komponenten identifiziert werden, die zur Implementierung der Anwendungsfälle benötigt werden
Quality of Service-Anforderungen, aus denen die Leistungsvorgaben hervorgeben, die für Ihre Lösung gelten
In diesem Abschnitt wird erläutert, wie ein Bereitstellungsszenario basierend auf den unter Anwendungsfälle zur Evaluierung erläuterten Anwendungsfällen entwickelt wird.
Eine logische Architektur gibt die Java Enterprise System-Komponenten an, von denen die in Anwendungsfällen beschriebenen Dienste bereitgestellt werden. Eine logische Architektur wird normalerweise grafisch dargestellt. Die für die Evaluierungsanwendungsfälle benötigten Komponenten sind in Abbildung 2–1 dargestellt.
Die Komponenten in Abbildung 2–1 werden aus folgenden Gründen in die logische Architektur aufgenommen:
Die in den Anwendungsfällen beschriebenen Portaldienste werden von Portal Server bereitgestellt. Endbenutzer greifen über einen webbasierten Portal-Desktop auf die Portaldienste zu. Die Webbrowser-Clients, die ganz links (in der Client-Schicht) zu sehen sind, stellen Endbenutzer dar, die den Portal-Desktop in ihrem Webbrowser anzeigen. Für die Evaluierungslösung installieren Sie einen Beispiel-Portal-Desktop.
Portal Server und einige weitere webbasierte Komponenten müssen in einem Webcontainer ausgeführt werden. Bei der Evaluierungslösung installieren Sie Web Server zur Bereitstellung des benötigten Webcontainers. Obwohl Web Server direkt keine Dienste bereitstellt und in Abbildung 2–1 nicht enthalten ist, führen Sie die Installation durch, um Webcontainer-Unterstützung für Portal Server, Access Manager, Communications Express und Instant Messaging bereitzustellen.
Endbenutzer greifen auf die in den Anwendungsfällen beschriebenen Mail- und Kalenderdienste über die webbasierte Communications Express-Schnittstelle zu. Die Webbrowser-Clients, die ganz links (in der Client-Schicht) zu sehen sind, stellen Endbenutzer dar, die über ihren Webbrowser auf Communications Express zugreifen.
Die in den Anwendungsfällen beschriebenen Maildienste werden von Messaging Server bereitgestellt. Messaging Server verfügt über einen eigenen Webcontainer.
Die in den Anwendungsfällen beschriebenen Kalenderdienste werden von Calendar Server bereitgestellt. Messaging Server verfügt über einen eigenen Webcontainer.
Die in den Anwendungsfällen beschriebenen Instant Messaging-Dienste werden von Instant Messaging bereitgestellt.
Die in den Anwendungsfällen beschriebenen Authentifizierungs- und Autorisierungsdienste, einschließlich der Dienste für Single Sign-On und die Portal-Proxy-Authentifizierung, werden von Access Manager bereitgestellt.
LDAP-Verzeichnisdienste sind für die Unterstützung der in den Anwendungsfällen beschriebenen Dienste erforderlich. Die LDAP-Dienste werden von Directory Server bereitgestellt. Im LDAP-Verzeichnis werden Konfigurationsinformationen zu den anderen Komponenten, Einträge für administrative Benutzer sowie Einträge für Endbenutzer gespeichert.
In Abbildung 2–1 sind die Komponenten in unterschiedlichen Schichten angeordnet. Die Schichten stellen die unterschiedlichen Rollen dar, die Komponenten in der Lösung übernehmen. Bei der Evaluierungslösung werden alle Schichten auf einem einzigen Computersystem kombiniert.
Bei einer Produktionslösung können Sie anhand der Rollen, die Komponenten übernehmen, bestimmen, wie Ihre Komponenten und Unterkomponenten im Netzwerk verteilt werden sollen und wie sie für die Interoperation mit anderer Software, beispielsweise eigenständigen Mail-Clients, konfiguriert werden sollen. Weitere Informationen zur mehrschichtigen Architektur von Java ES finden Sie unter Java Enterprise System Technical Overviewhttp://download.oracle.com/817-5764.
In der logischen Architektur werden zwar die Java ES-Komponenten identifiziert, die die in den Anwendungsfällen beschriebenen Dienste bereitstellen, Sie erfahren aber nicht, wie die Komponenten in Ihrem Netzwerk installiert werden sollen. Bei einer typischen Produktionslösung werden Quality of Service-Anforderungen, wie Antwortzeit sowie Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Diensten, durch die Installation und Konfiguration mehrerer Instanzen der Komponenten und die Verteilung der Instanzen auf mehrere Computersysteme erfüllt. Wenn beispielsweise zwei Instanzen von Messaging Server auf zwei verschiedenen Computersystemen installiert und gemeinsam mit Hardware für den Lastenausgleich konfiguriert werden, werden die Failover-Funktion sowie die Hochverfügbarkeit für Ihre Meldungsdienste zur Verfügung gestellt und gewährleistet.
Um die Quality of Service-Anforderungen für eine Lösung zu bestimmen, analysieren Sie den Bedarf in Ihrem Unternehmen und arbeiten Anforderungen aus. Die Quality of Service-Anforderungen basieren auf wichtigen Merkmalen Ihres Unternehmensbedarfs, beispielsweise der Anzahl der zu unterstützenden Benutzer, die Antwortzeit, die für Ihre Benutzer gewährleistet werden muss, sowie die zulässige Ausfallzeit.
Die in diesem Dokument beschriebene Evaluierungslösung muss nur wenige Benutzer unterstützen und eine kontinuierliche Verfügbarkeit der anderen Funktionen einer Produktionslösung ist nicht erforderlich. Daher gelten minimale Systemanforderungen für die Evaluierungslösung. Diese Anforderungen werden nachfolgend aufgelistet:
Auslastungs- und Leistungsanforderungen: Keine
Verfügbarkeitsanforderungen: Keine
Sicherheitsanforderungen: LDAP-Authentifizierung, Single Sign-On
Wartungseignungsanforderungen: Keine
Skalierbarkeitsanforderungen: Keine