Der zweite Schritt zur Entwicklung einer Architektur für eine Lösung besteht in der Vorbereitung einer Bereitstellungsarchitektur. Die Bereitstellungsarchitektur umfasst die logische Architektur sowie die Quality of Service-Anforderungen. Bei der Entwicklung einer Bereitstellungsarchitektur beantworten Sie beispielsweise folgende Fragen:
Welche Redundanzstrategien werden zur Erfüllung Ihrer Anforderungen an Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit eingesetzt? (Einige der Redundanzstrategien, die Ihnen zur Verfügung stehen, sind die Installation und Konfiguration mehrerer Instanzen einer Komponente und der Lastenausgleich der Instanzen zur Gewährleistung von Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit, die Installation und Konfiguration mehrerer Instanzen einer Komponente sowie die Verwendung von Sun-Cluster-Technologie zur Gewährleistung von Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sowie die Verwendung mehrerer Instanzen von Directory Server, die über die Funktionen für Multi-Mastering und Replikation synchronisiert werden, um so Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.)
Wie viele Instanzen der jeweiligen Komponente müssen installiert und konfiguriert werden, um die in Ihrer Lösung verwendeten Redundanzstrategien zu implementieren?
Wie sind die Komponenteninstanzen auf Computerhardwaresystemen kombiniert? Bei einer Lösung mittlerer Größe können beispielsweise Instanzen von Messaging Server und Calendar Server auf zwei Computersystemen installiert und konfiguriert werden. Sie verwenden Sun Cluster-Technologie, um die zwei Computersysteme zu einem Cluster zusammenzufassen; in dieser Architektur werden Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit für Ihre Meldungs- und Kalenderdienste gewährleistet.
Wie viele CPUs werden auf jedem Computersystem benötigt, um die in Ihren Quality of Service-Anforderungen festgelegten Leistungsvorgaben zu erfüllen?
Mithilfe der Antworten auf diese Fragen können Sie eine Bereitstellungsarchitektur für Ihre Lösung entwickeln. Eine Bereitstellungsarchitektur wird normalerweise in grafischer Form dargestellt, wobei Felder die Computersysteme der Lösung darstellen. In den einzelnen Feldern sind die Komponenten angegeben, die auf dem jeweiligen Computersystem installiert sind. Die Bereitstellungsarchitektur für die Evaluierungslösung ist in Abbildung 2–2 dargestellt.
Aus Abbildung 2–2 geht hervor, dass die minimalen Quality of Service-Anforderungen für die Evaluierungsanwendungsfälle problemlos erfüllt werden können, indem sämtliche in der Evaluierungslösung verwendeten Komponenten auf einem System installiert werden. Das Feld mit der Bezeichnung evaluation_host steht für das System. Anschließend werden in diesem Dokument die Installation, Konfiguration und Verwendung der Evaluierungslösung auf einem System beschrieben.
Die Bereitstellungsarchitektur für eine Produktionslösung umfasst mehrere Computersysteme. Auf den jeweiligen Systemen werden hierbei unterschiedliche Kombinationen von Komponenten installiert. Wenn Sie Interesse an einem Beispiel für eine Bereitstellungsarchitektur mit großem Umfang haben, die sich für eine Produktionslösung eignet, ziehen Sie folgende Quellen zurate: Java ES-Lösung, Java Enterprise System - Handbuch zur Bereitstellungsplanung (http://download.oracle.com/817-5759)