Sun Java Enterprise System 2005Q4 Handbuch zur Bereitstellungsplanung

Skalierbarkeit

Unter Skalierbarkeit wird die Fähigkeit verstanden, einem System Kapazitäten hinzuzufügen, sodass das System eine zusätzliche Auslastung durch bestehende Benutzer oder durch einen erweiterten Benutzerstamm unterstützen kann. Die Skalierbarkeit setzt normalerweise eine Erweiterung der Ressourcen voraus; es sollten jedoch keine Änderungen am Konzept der Bereitstellungsarchitektur oder Dienstausfälle erforderlich sein, die sich aufgrund der für das Hinzufügen zusätzlicher Ressourcen benötigten Zeit ergeben.

Wie auch die Verfügbarkeit bezieht sich die Skalierbarkeit eher auf einzelne von einem System bereitgestellte Dienste als auf das gesamte System. Im Fall von Diensten, von denen andere Dienste abhängig sind (z. B. Directory Server), kann sich die Skalierbarkeit auf das gesamte System auswirken.

Die Skalierbarkeitsanforderungen werden nicht notwendigerweise mit den QoS-Anforderungen angegeben, es sei denn, das geplante Wachstum der Bereitstellung wird eindeutig in den Geschäftsanforderungen festgehalten. Während der Bereitstellungskonzeptphase des Lösungslebenszyklus sollte die Bereitstellungsarchitektur grundsätzlich einen gewissen Spielraum für die Skalierung des Systems einschließen, auch wenn keine QoS-Anforderungen für die Skalierbarkeit angegeben wurden.

Wachstumseinschätzung

Bei der Einschätzung des Wachstums eines Systems zur Ermittlung der Skalierbarkeitsanforderungen muss mit Hochrechnungen, Schätzungen und Vermutungen gearbeitet werden, die möglicherweise nicht eintreten. Es gibt folgende drei Schlüssel für die Entwicklung von Anforderungen für ein skalierbares System:

In der folgenden Tabelle werden die Faktoren aufgeführt, die bei der Ermittlung der Skalierbarkeitsanforderungen berücksichtigt werden sollten.

Tabelle 3–5 Skalierbarkeitsfaktoren

Thema 

Beschreibung 

Analyse der Anwendungsmuster 

Machen Sie sich mithilfe der vorhandenen Daten mit den Anwendungsmustern des aktuellen (oder geplanten) Benutzerstamms vertraut. Falls keine aktuellen Daten vorliegen, analysieren Sie die Branchendaten oder Markteinschätzungen.  

Konzept in Bezug auf maximal sinnvollen Umfang 

Konzepterstellung mit Hinblick auf den maximal erforderlichen Umfang sowohl für den bekannten als auch für den möglichen Bedarf. 

Hierbei handelt es sich häufig um eine Schätzung über 24 Monate, der die Leistungseinschätzung der vorhandenen Benutzerauslastung und angemessene Eischätzungen für die zukünftige Auslastung zugrunde liegen. Der Zeitraum für die Schätzung hängt in hohem Maße von der Zuverlässigkeit der Prognosen ab. 

Festlegen angemessener Meilensteine 

Schrittweise Implementierung des Bereitstellungskonzepts, um kurzfristige Anforderungen zu erfüllen, wobei ein Puffer für unerwartete Wachstumsschübe eingebaut wird. Legen Sie Meilensteine für das Hinzufügen von Systemressourcen fest.  

Beispiel: 

  • Kapitalbeschaffung (z. B. vierteljährlich oder jährlich)

  • Vorlaufzeit für den Erwerb von Hardware oder Software (z. B. eine bis sechs Wochen)

  • Puffer (10 % bis 100 %, je nach Wachstumserwartungen)

Aufnahme neuer Technologien 

Machen Sie sich mit neuen Technologien, wie beispielsweise schnelleren Prozessoren und Webservern, vertraut und darüber, wie die jeweilige Technologie sich auf die Leistung der zugrunde liegenden Architektur auswirkt.