Sun Java Enterprise System 2005Q4 Technischer Überblick

Dimension 1: Infrastrukturdienstabhängigkeiten

Die interagierenden Softwarekomponenten verteilter Unternehmensanwendungen setzen eine Reihe von Basisinfrastrukturdiensten voraus, die den verteilten Komponenten die Kommunikation untereinander, die Koordination ihrer Arbeit, die Implementierung eines sicheren Zugriffs usw. ermöglichen. In diesem Abschnitt wird die Schlüsselrolle einiger Java ES-Komponenten bei der Bereitstellung dieser Infrastrukturdienste erläutert.

Infrastrukturdienstebenen

Bei der Konzeption eines verteilten Softwaresystems müssen Sie unabhängig davon, ob das Softwaresystem überwiegend aus selbst entwickelten oder fertigen Java ES-Komponenten besteht, einige Infrastrukturdienste berücksichtigen. Diese Dienste arbeiten auf vielen Ebenen.

Abbildung 2–2 zeigt die Dimension der Dienstabhängigkeiten in der Lösungsarchitektur. Die in dieser Abbildung dargestellten Ebenen sind eine vergrößerte Ansicht der in Abbildung 1–1 gezeigten Infrastrukturdienstebene.

Die Hierarchie der in Abbildung 2–2 dargestellten Dienste und die Abhängigkeiten zwischen den Diensten bilden eine wichtige Dimension der logischen Architektur der Lösung. Diese Infrastrukturdienste bieten die konzeptionelle Grundlage, anhand derer die Rolle der Java ES-Systemdienstkomponenten (siehe Systemdienstkomponenten) verständlich wird.

Im Allgemeinen können die in Abbildung 2–2 dargestellten Dienste in drei große Gruppen unterteilt werden: Plattformdienste auf niedrigster Ebene, Anwendungsdienste auf höchster Ebene und eine Gruppe von Middleware-Diensten, die ihren Namen ihrer Position zwischen den beiden anderen Gruppen verdanken.

Abbildung 2–2 Dimension 1: Infrastrukturdienstebenen

Dieses Diagramm zeigt die verteilten Dienstinfrastrukturebenen von der untersten Ebene der Betriebssystemplattform-Dienste bis hinauf zur höchsten Ebene der Integrationsdienste.

In den folgenden Absätzen werden die unterschiedlichen Infrastrukturdienstebenen beschrieben und, sofern relevant, der Bezug zu den Artefakten der Programmiersprache Java hergestellt. Die Beschreibung der Dienstebenen erfolgt, wie in Abbildung 2–2 dargestellt, von der niedrigsten Ebene bis zur höchsten Ebene:

Die in Abbildung 2–2 dargestellten Dienstebenen spiegeln die allgemeine gegenseitige Abhängigkeit der verschiedenen Infrastrukturdienste wider, von der untersten Ebene der Betriebssystemdienste bis hinauf zur höchsten Ebene der Anwendungs- und Integrationsdienste. Im Allgemeinen ist jeder Dienst von untergeordneten Diensten abhängig und unterstützt selbst übergeordnete Dienste.

Abbildung 2–2 stellt jedoch keine strenge Ebenenschichtung der Infrastrukturdienste dar. Dienste höherer Ebenen können direkt mit Diensten niedrigerer Ebenen interagieren, ohne von Zwischenebenen abhängig zu sein. So sind beispielsweise bestimmte Laufzeitdienste direkt von den Plattformdiensten abhängig, ohne eine der dazwischen liegenden Dienstebenen zu benötigen. Zusätzlich könnten auch andere Dienstebenen, wie Überwachungs- oder Verwaltungsdienste, ebenfalls in diese Konzeptdarstellung aufgenommen werden.

Java Enterprise System-Infrastrukturdienstkomponenten

Java ES-Komponenten implementieren die verteilten Infrastrukturdienstebenen, die in Abbildung 2–2 dargestellt sind. Die Positionierung der Java ES-Systemdienstkomponenten innerhalb der einzelnen Ebenen ist in Abbildung 2–3 dargestellt.

Abbildung 2–3 Java ES-Systemdienstkomponenten

Dieses Diagramm zeigt die Position der einzelnen Java ES-Systemdienstkomponenten in den verschiedenen Ebenen der verteilten Infrastrukturdienste.


Hinweis –

Die in Abbildung 2–3 dargestellten Betriebssystemplattformen sind kein formeller Bestandteil von Java Enterprise System. Sie sind jedoch darin enthalten, um die Betriebssystemplattformen darzustellen, auf denen die Java ES-Komponenten unterstützt werden.


Java Enterprise System-Infrastrukturdienstabhängigkeiten

Im Allgemeinen ist jede der in Abbildung 2–3 dargestellten Java ES-Systemdienstkomponenten von in der Infrastruktur unter ihr liegenden Komponenten anhängig und unterstützt darüber liegende Komponenten. Diese Beziehung von Abhängigkeit und Unterstützung bildet einen Schlüsselfaktor bei der Konzeption logischer Architekturen.

Tabelle 2–1 zeigt die spezifischen Abhängigkeiten zwischen den Java ES-Systemdienstkomponenten, die in Abbildung 2–3 von oben nach unten verlaufend dargestellt sind.

Tabelle 2–1 Beziehungen zwischen Java ES-Systemdienstkomponenten

Komponente 

Ist abhängig von 

Bietet Unterstützung für 

Portal Server 

Application Server oder Web Server  

Access Manager 

Directory Server 

Wenn zur Verwendung von entsprechenden Kanälen konfiguriert: Calendar Server Messaging Server Instant Messaging 

 

Messaging Server 

Directory Server 

Access Manager (für Single Sign-On) 

Calendar Server (für E-Mail-Benachrichtigungen) 

Portal Server (für Messaging-Kanal) 

Instant Messaging 

Directory Server 

Access Manager (für Single Sign-On) 

Portal Server (für den Instant Messaging-Kanal) 

Calendar Server 

Directory Server 

Messaging Server (für den E-Mail-Benachrichtigungsdienst) 

Access Manager (für Single Sign-On) 

Portal Server (für den Kalenderkanal) 

Access Manager 

Application Server oder Web Server  

Directory Server 

Portal Server 

Wenn konfiguriert für Single Sign-On: Calendar Server Messaging Server Instant Messaging 

Application Server 

Message Queue 

Directory Server (für verwaltete Objekte) 

Portal Server 

Access Manager 

Message Queue 

Directory Server (für verwaltete Objekte) 

Application Server 

Web Server  

Access Manager (für die Zugriffssteuerung) 

Portal Server 

Access Manager 

Directory Server 

Keine 

Portal Server 

Calendar Server 

Messaging Server 

Instant Messaging 

Access Manager 

Service Registry  

Keine 

Application Server-basierte Komponenten