Sun Java Enterprise System 2005Q4 Technischer Überblick

Dimension 2: Logische Schichten

Die interagierenden Softwarekomponenten verteilter Unternehmensanwendungen können logischen Schichten zugeordnet werden. Diese Schichten stellen die logische und physische Unabhängigkeit von Softwarekomponenten auf der Grundlage der Art der von ihnen angebotenen Dienste dar.

Die Dimension der logischen Schichten in einer Lösungsarchitektur ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

Abbildung 2–4 Dimension 2: Logische Schichten für verteilte Unternehmensanwendungen

Die Abbildung zeigt vier logische Schichten. Von links nach rechts: Client-Schicht, Präsentationsschicht, Geschäftsdienstschicht und Datenschicht.

Logische Schichtenarchitekturen stellen überwiegend die in Abbildung 1–1 dargestellte Ebene der verteilten Unternehmensanwendung dar. Die unter Infrastrukturdienstebenen behandelten Java ES-Systemdienstkomponenten unterstützen Anwendungskomponenten aller in Abbildung 2–4 dargestellten logischen Schichten. Das Konzept der logischen Schichten gilt jedoch ebenso für Systemdienstkomponenten, die Dienste auf Anwendungsebene bereitstellen, wie Messaging Server und Calendar Server.

Beschreibung der logischen Schichten

Dieser Abschnitt enthält Kurzbeschreibungen der vier logischen Schichten, die in Abbildung 2–4 dargestellt sind. Die Beschreibungen beziehen sich auf Anwendungskomponenten, die mit einem auf der Java 2 Platform Enterprise Edition ( J2EETM-Plattform) basierenden Komponentenmodell implementiert wurden. Andere verteilte Komponentenmodelle hingegen, beispielsweise CORBA, unterstützen ebenfalls diese Architektur.

Logische und physische Unabhängigkeit

Die in Abbildung 2–4 gezeigte Architekturdimension betrachtet vor allem die logische und physische Unabhängigkeit von Komponenten, die durch vier separate Schichten dargestellt wird. Diese Schichten stellen die Partitionierung der Anwendungslogik über die verschiedenen in einer Netzwerkumgebung vorhandenen Computer hinweg dar:

Auf Systemkomponenten angewendete geschichtete Architektur

Wie in Abbildung 2–3 gezeigt, bieten Java ES-Infrastrukturdienstkomponenten die zugrundeliegende Infrastrukturunterstützung für verteilte Softwarelösungen. Einige dieser Lösungen enthalten jedoch Dienste der Anwendungsebene, die direkt von Java ES-Komponenten realisiert werden. Diese Lösungen verwenden den konzeptionellen Ansatz der logischen Schichten.

Die von Messaging Server bereitgestellten E-Mail-Kommunikationsdienste sind so implementiert, dass sie bestimmte logisch gesonderte Konfigurationen von Messaging Server verwenden. Diese gesonderten Konfigurationen bieten jeweils einen gesonderten Satz von Diensten. Bei der Konzeption einer Messaging-Lösung werden diese gesonderten Konfigurationen, wie die folgenden Abbildung zeigt, als separate Komponenten dargestellt, die sich auf unterschiedlichen logischen Schichten befinden.

Abbildung 2–5 Messaging Server: Beispiel für eine Schichtenarchitektur

Dieses Diagramm zeigt Messaging Server-Komponenten, die auf vier logische Schichten aufgeteilt sind:


Hinweis –

Abbildung 2–5 soll keine vollständige logische Architektur darstellen. Einige Java ES-Komponenten wurden weggelassen, um die Abbildung zu vereinfachen. Die zwischen den Komponenten verlaufenden Linien stellen Interaktionen dar.


Die logische Trennung von Messaging Server-Funktionen in verschiedene Schichten erlaubt logisch unterschiedliche Konfigurationen von Messaging Server, die auf verschiedenen Computern in einer physischen Umgebung bereitgestellt werden. Durch die physische Trennung wird eine größere Flexibilität bei der Einhaltung der Dienstqualitätsanforderungen ermöglicht (sieheDimension 3: Dienstqualität). Dies bietet beispielsweise unterschiedliche Verfügbarkeitslösungen für unterschiedliche Instanzen und unterschiedliche Sicherheitsimplementierungen für unterschiedliche Messaging Server-Funktionen.