Neuerungen in der Betriebssystemumgebung Solaris 9

Netzwerk- und Systemadministration

Beschreibung der Funktionen  

UFS-Protokollierung

Unter UFS-Protokollierung versteht man das Speichern von Transaktionen (Änderungen, die eine vollständige UFS-Operation bilden) in einem Protokoll, bevor die Transaktionen auf das UFS-Dateisystem angewendet werden. Nachdem eine Transaktion gespeichert wurde, kann sie zu einem späteren Zeitpunkt auf das Dateisystem angewendet werden.  

Die UFS-Protokollierung zeichnet sich durch zwei Vorteile aus. Sie verhindert, dass Dateisysteme inkonsistent werden, so dass es nicht mehr erfoderlich ist, fsck(1M) auszuführen. Und da fsck nicht mehr erforderlich ist, beschleunigt die UFS-Protokollierung den Neustart eines Systems nach einem Absturz oder einem nicht ordnungsgemäßem Anhalten des Systems.

UFS-Einhängeoption: -o noatime

Wenn Zugriffszeit-Aktualisierungen für Dateien ignoriert werden sollen, geben Sie beim Einhängen eines UFS-Dateisystems die Option -o noatime an. Mit dieser Option können Sie die Festplattenaktivitäten bei Dateisystemen verringern, bei denen die Zugriffszeiten nicht wichtig sind, wie zum Beispiel bei Spool-Verzeichnissen für Usenet-Nachrichten.

LDAP (Lightweight Directory Access Protocol)

Das Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) ist ein plattformunabhängiges Zugriffsprotokoll nach offenen Standards, das auf dem X.500-Informationsmodell basiert. LDAP ist auf die Ausführung über TCP/IP ausgelegt und arbeitet mit einfacher Zeichenfolgencodierung. Bei LDAP-Anwendungen handelt es sich um Client-Server-Anwendungen. Dank der in diesem Release enthaltenen Client-Bibliothek können Entwickler LDAP-Anwendungen schreiben und Benutzer LDAP-fähige Anwendungen ausführen.  

SPARC: Dynamische Rekonfiguration

Dank der dynamischen Rekonfiguration können Systemplatinen in einem laufenden System hinzugefügt, entfernt und ausgetauscht werden, ohne dass Zeit für einen Neustart verloren geht. Diese Funktion steht allerdings nur bei bestimmten SPARC-Systemen zur Verfügung. 

Neue Befehle: pgrep und pkill

Mit dem Befehl pgrep können Sie die aktiven Prozesse im System überprüfen. Die Prozess-IDs von Prozessen mit Attributen, die den in der Befehlszeile eingegebenen Kriterien entsprechen, werden angezeigt. Der Befehl pkill funktioniert ähnlich wie der Befehl pgrep, doch wendet er auf alle übereinstimmenden Prozess-IDs den Befehl kill(2) an, anstatt die Prozess-IDs anzuzeigen.

Aktualisierte Version: sendmail 8.9

Diese Version enthält Eingriffspunkte, mit denen Sie die Beschränkung unerwünschter E-Mails (Spam- oder Bulk-Mail) implementieren können. Ferner ermöglicht sie die Einrichtung virtueller Hosts, über die E-Mail unter Verwendung verschiedener Domain-Namen empfangen werden kann. Schließlich bietet sie auch eine verbesserte Konfigurations-Hierarchie, die den Aufbau Ihrer eigenen sendmail-Konfigurationsdatei erheblich erleichtert.

Neues Dienstprogramm: traceroute

Solaris 7 enthält jetzt das bekannte Dienstprogramm traceroute. traceroute ermöglicht die Verfolgung der Route, die ein IP-Paket zu einem Internet-Host verwendet. Mit diesem nützlichen Programm lassen sich Routing-Fehlkonfigurationen und Fehler im Routing-Pfad einfach erkennen.

Crash-Dump bei Systemabsturz

Das Crash-Dump-Dienstprogramm funktioniert folgendermaßen:

  • Mit dem Befehl dumpadm können Systemadministratoren Crash-Dumps des Betriebssystems konfigurieren.

  • Die Crash-Dump-Daten werden jetzt in komprimierter Form auf dem Dump-Gerät gespeichert.

  • Das Speichern von Core-Dateien erfolgt im Hintergrund, wenn ein dediziertes Dump-Gerät (nicht der primäre Swap-Bereich) Bestandteil der Dump-Konfiguration ist.