Solaris 9 Installationshandbuch

Kapitel 26 Ausführen einer benutzerdefinierten JumpStart-Installation (Vorgehen)

In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation ausführen. Sie müssen diese Verfahren auf dem System ausführen, auf dem die Solaris 9-Software installiert werden soll.

Ausführen einer benutzerdefinierten JumpStart-Installation

Übersicht über die Schritte: Einrichten eines Systems für eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation

Während einer benutzerdefinierten JumpStart-Installation versucht das JumpStart-Programm, das zu installierende System den Regeln in der Datei rules.ok zuzuordnen. Das JumpStart-Programm liest die Regeln nacheinander. Eine Übereinstimmung liegt vor, wenn das zu installierende System alle in der Regel definierten Systemattribute aufweist. Sobald ein System gefunden wird, das einer Regel entspricht, liest das JumpStart-Programm die Datei rules.ok nicht weiter und beginnt mit der Installation des Systems auf der Grundlage des in der Regel angegebenen Profils.

Tabelle 26-1 Übersicht über die Schritte: Einrichten eines Systems für eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation

Schritt 

Beschreibung  

Anweisungen siehe 

Überprüfen Sie, ob das System unterstützt wird. 

Schlagen Sie dazu in der Hardwaredokumentation zur Systemunterstützung in der Solaris 9-Umgebung nach.  

Solaris 9 Handbuch zur Hardware-Plattform von Sun

Überprüfen Sie, ob das System über genügend Festplattenspeicher für die Solaris 9-Software verfügt. 

Überprüfen Sie, ob auf dem System ausreichend Festplattenspeicher für die Installation der Solaris-Software vorhanden ist. 

Kapitel 5

(Optional) Führen Sie die Vorkonfiguration der Systemkonfigurations-informationen aus. 

Zum Vorkonfigurieren der Installationsinformationen für ein System können Sie die Datei sysidcfg oder den Namen-Service verwenden. Wenn Sie Systeminformationen vorkonfigurieren, fordert Sie das Installationsprogramm während der Installation nicht zur Eingabe dieser Informationen auf.

Kapitel 7

Bereiten Sie das System auf die benutzerdefinierte JumpStart-Installation vor. 

Erstellen und validieren Sie eine rules-Datei und Profildateien.

Kapitel 23

(Optional) Bereiten Sie optionale benutzerdefinierte JumpStart-Funktionen vor. 

Wenn Sie Begin-Skripten, Finish-Skripten oder andere optionale Funktionen nutzen wollen, bereiten Sie die Skripten bzw. Dateien vor. 

Kapitel 24 und Kapitel 25

(Optional) Richten Sie das System für die Installation über das Netzwerk ein. 

Wenn Sie ein System von einem entfernten Abbild der Solaris 9-DVD oder der Solaris 9-Software-CD installieren wollen, müssen Sie das System so einrichten, dass es von einem Installations- oder einem Boot-Server aus gebootet und installiert werden kann. 

Kapitel 12

Führen Sie die Installation oder das Upgrade aus.  

Booten Sie das System, um die Installation bzw. das Upgrade zu initiieren. 

"So führen Sie eine Installation oder ein Upgrade mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm aus"

So führen Sie eine Installation oder ein Upgrade mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm aus

  1. Wenn das System Teil eines Netzwerks ist, stellen Sie sicher, dass ein Ethernet-Anschluss oder ein ähnlicher Netzwerkadapter mit dem System verbunden ist.

  2. Wenn Sie ein System über eine tip(1)-Verbindung installieren wollen, muss das Fenster mindestens 80 Spalten breit und 24 Zeilen hoch sein.

    Die aktuelle Größe des tip-Fensters können Sie mit dem Befehl stty(1) ermitteln.

  3. Wenn Sie zur Installation der Solaris 9-Software das DVD-ROM- oder CD-ROM-Laufwerk des Systems verwenden, legen Sie die Solaris 9-DVD oder die Solaris 9 Software 1 of 2-CD in das Laufwerk ein.

  4. Wenn Sie eine Profildiskette verwenden, legen Sie die Profildiskette in das Diskettenlaufwerk des Systems ein.

  5. Booten Sie das System.

    • Bei einem neuen System schalten Sie dieses zunächst ein.

    • Wenn Sie eine Installation bzw. ein Upgrade auf einem vorhandenen System ausführen wollen, fahren Sie das System herunter. Geben Sie an der Eingabeaufforderung ok den folgenden Befehl ein:


      ok boot cdrom:net - install [[URL:ask]] [[dhcp]] [[nowin]]

    cdrom 

    Gibt an, dass das System von einer CD oder DVD gebootet werden soll. 

    Bei einem System mit einem älteren EEPROM ersetzen Sie cdrom durch sd(0,6,2), damit vom CD-ROM- bzw. DVD-ROM-Laufwerk des Systems gebootet wird.

    net 

    Gibt an, dass von einem Installationsserver im Netzwerk gebootet werden soll. 

    url

    Gibt den Speicherort der benutzerdefinierten JumpStart-Dateien an. Sie können URLs für Dateien an folgenden Speicherorten angeben: 

    • Lokale Festplatte


      file://Jumpstart-Verz_pfad/komprimierte_Konfig_datei
      
    • NFS-Server


      nfs://Servername:IP-Adresse/Jumpstart-Verz_pfad/komprimierte_Konfig_datei
      
    • HTTP-Server


      http://Servername:IP-Adresse/Jumpstart-Verz_pfad/
      komprimierte_Konfig_datei&Proxy-Infos
      

    Wenn Sie eine sysidcfg-Datei in die komprimierte Konfigurationsdatei aufgenommen haben, müssen Sie wie im folgenden Beispiel die IP-Adresse des Servers angeben, auf dem sich die Datei befindet:


    http://131.141.2.32/jumpstart/config.tar

    Wenn Sie die komprimierte Konfigurationsdatei auf einem HTTP-Server hinter einer Firewall gespeichert haben, müssen Sie während des Boot-Vorgangs einen Proxy-Server angeben. Sie brauchen keine IP-Adresse für den Server anzugeben, auf dem sich die Datei befindet. Sie müssen jedoch wie im folgenden Beispiel eine IP-Adresse für den Proxy-Server angeben: 


    http://www.shadow.com/jumpstart/
    config.tar&proxy=131.141.6.151

    ask 

    Gibt an, dass Sie vom Installationsprogramm zur Eingabe des Speicherorts der komprimierten Konfigurationsdatei aufgefordert werden, nachdem das System gebootet und eine Verbindung zum Netzwerk hergestellt wurde. 

    Wenn Sie durch Drücken der Eingabetaste die Eingabeaufforderung umgehen, konfiguriert das Installationsprogramm die Netzwerkparameter interaktiv. Danach fordert Sie das Installationsprogramm zur Eingabe des Speicherorts der komprimierten Konfigurationsdatei auf. Wenn Sie diese Eingabeaufforderung durch Drücken der Eingabetaste umgehen, startet das Programm Solaris suninstall-Programm.

    dhcp 

    Gibt an, dass die zum Booten des Systems erforderlichen Informationen zur Netzwerkinstallation über einen DHCP-Server abgerufen werden. 

    Wenn Sie nicht angeben, dass ein DHCP-Server verwendet werden soll, verwendet das System die Datei /etc/bootparams oder die Datenbank bootparams des Namen-Service.

    nowin 

    Gibt an, dass das X-Programm nicht gestartet werden soll. Sie brauchen das X-Programm nicht, um eine JumpStart-Installation durchzuführen. Sie können die Installationszeit daher mithilfe von nowin verkürzen.


    Hinweis -

    Das System prüft die Hardware- und Systemkomponenten und das System wird gebootet. Der Boot-Vorgang dauert mehrere Minuten.


  6. Wenn Sie die Systeminformationen nicht in der Datei sysidcfg vorkonfiguriert haben, beantworten Sie die Fragen zur Systemkonfiguration.

  7. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm und installieren Sie die Software.

    Nach Abschluss der Solaris-Software durch das JumpStart-Programm wird das System automatisch neu gestartet.

    Nach Abschluss der Installation werden die Installationsprotokolle in einer Datei gespeichert. Die Installationsprotokolle finden Sie in den folgenden Verzeichnissen:

    • /var/sadm/system/logs

    • /var/sadm/install/logs