Solaris 9 Installationshandbuch

Aktivieren einer Boot-Umgebung

Durch das Aktivieren einer Boot-Umgebung wird diese für den nächsten Neustart des Systems bootfähig gemacht. Außerdem können Sie schnell auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen, wenn beim Booten der neu aktivierten Boot-Umgebung ein Fehler auftritt. Informationen dazu finden Sie unter Wiederherstellen nach Fehler: Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle).

Damit eine Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert werden kann, muss sie folgende Voraussetzungen erfüllen:


Hinweis -

Wenn Sie den Swap-Bereich rekonfigurieren möchten, nehmen Sie diese Änderung vor dem Booten der inaktiven Boot-Umgebung vor. Standardmäßig nutzen alle Boot-Umgebung die Swap-Geräte gemeinsam. Informationen zum Rekonfigurieren des Swap-Bereichs finden Sie unter “So erstellen Sie eine neue Boot-Umgebung” Schritt 9 oder So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und rekonfigurieren den Swap-Bereich (Befehlszeilenschnittstelle).


IA: (Optional) Aktualisieren der Boot-Diskette vor der Aktivierung

Wenn Sie die Solaris 9 Device Configuration Assistant Intel Platform Edition-Diskette zum Booten des Systems verwenden, können Sie dieses Verfahren auslassen. Wenn Sie zum Booten den Device Configuration Assistant verwenden, müssen Sie die Boot-Diskette aktualisieren. Bei diesem Verfahren wird eine Boot-Diskette für das neue Release erstellt, und zwar durch Überschreiben der vorhandenen Diskette oder durch Schreiben auf eine neue Diskette.

  1. Legen Sie die Solaris 9 Device Configuration Assistant Intel Platform Edition-Diskette ein. Verwenden Sie die vorhandene Diskette, um sie zu überschreiben, oder eine neue Diskette.

  2. Aktualisieren Sie die Boot-Diskette anhand des neuesten Abbildes für dieses Release.

  3. Lassen Sie die Boot-Diskette auswerfen.

  4. Geben Sie Folgendes ein:


    volcheck
    
  5. Kopieren Sie die Datei boot/solaris/bootenv.rc der neuen Boot-Umgebung auf die Diskette.


    cp /a/boot/solaris/bootenv.rc /floppy/floppy0/solaris/bootenv.rc
    
  6. Überprüfen Sie, ob auf der Diskette das richtige Ein- und Ausgabegerät angegeben ist. Falls nicht, aktualisieren Sie diese Angaben.

    Jetzt können Sie die neue Boot-Umgebung aktivieren.

So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (zeichenorientierte Schnittstelle)

Wenn Sie zum ersten Mal von einer neu erstellten Boot-Umgebung booten, synchronisiert die Solaris Live Upgrade-Software die neue Boot-Umgebung mit der zuletzt aktiven Boot-Umgebung. Bei der aktiven Boot-Umgebung handelt es sich nicht unbedingt um die Boot-Umgebung, die als Quelle für die neu erstellte Boot-Umgebung verwendet wurde. "Synchronisieren" bedeutet hier, dass bestimmte Systemdateien und Verzeichnisse aus der zuletzt aktiven Boot-Umgebung in die Boot-Umgebung kopiert werden, die gebootet wird. Solaris Live Upgrade führt diese Synchronisation nach dem ersten Booten nicht mehr aus, es sei denn, Sie geben yes ein, wenn die Frage ‟Do you want to force a Live Upgrade sync operations?“ angezeigt wird.

Wenn Sie eine Synchronisierung erzwingen, prüft Solaris Live Upgrade, ob es zwischen den zu synchronisierenden Dateien Konflikte gibt. Wenn beim Booten der neuen Boot-Umgebung ein Konflikt erkannt wird, wird eine Warnung ausgegeben. Die Dateien werden nicht synchronisiert. Die Boot-Umgebung kann trotz eines solchen Konflikts möglicherweise erfolgreich aktiviert werden. Ein Konflikt kann in folgenden Fällen auftreten:

Verwenden Sie diese Option sehr vorsichtig, denn Sie wissen möglicherweise gar nicht, welche Änderungen in der zuletzt aktiven Boot-Umgebung vorgenommen wurden und können diese nicht kontrollieren. Angenommen, Sie arbeiten in der aktuellen Boot-Umgebung mit der Solaris 9-Software. Sie müssen auf ein Solaris 2.6-Release zurückgreifen und booten dieses mit einer erzwungenen Synchronisation. Dies könnte dazu führen, dass Dateien im Release 2.6 geändert werden. Da Dateien vom jeweiligen Release des Betriebssystems abhängen, schlägt das Booten des Release Solaris 2.6 möglicherweise fehl, da die Solaris 9-Dateien nicht mit den Solaris 2.6-Dateien kompatibel sind.

  1. Wählen Sie ‟Activate“ im Solaris Live Upgrade-Hauptmenü.

  2. Geben Sie den Namen der zu aktivierenden Boot-Umgebung ein.


    Name of Boot Environment: solaris_9
    Do you want to force a Live Upgrade sync operations: no
    
  3. Sie können fortfahren oder eine Dateisynchronisation erzwingen.

    • Drücken Sie die Eingabetaste, um fortzufahren

      Wenn die Boot-Umgebung zum ersten Mal gebootet wird, werden die Dateien automatisch synchronisiert.

    • Sie können eine Synchronisation der Dateien erzwingen, aber diese Option sollten Sie sehr vorsichtig verwenden. Die Betriebssysteme in beiden Boot-Umgebungen müssen mit den zu synchronisierenden Dateien kompatibel sein. Um eine Dateisynchronisation zu erzwingen, geben Sie Folgendes ein:


      Do you want to force a Live Upgrade sync operations: yes
      
  4. Drücken Sie F3, um den Aktivierungsvorgang zu starten.

  5. Drücken Sie die Eingabetaste, um fortzufahren

    Die neue Boot-Umgebung wird beim nächsten Neustart aktiviert.

  6. Um die inaktive Boot-Umgebung zu aktivieren, starten Sie das System neu:


    # init 6
    

So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Um die Boot-Umgebung zu aktivieren, geben Sie Folgendes ein:


    # /usr/sbin/luactivate  BU-Name
    

    BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktiviert werden soll.  

  3. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Achtung - Achtung -

    Verwenden Sie für den Neustart ausschließlich den Befehl init oder shutdown. Wenn Sie einen der Befehle reboot, halt oder uadmin verwenden, wird die Boot-Umgebung nicht gewechselt. Die letzte aktive Boot-Umgebung wird erneut gebootet.



Beispiel 33-9 Aktivieren einer Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

In diesem Beispiel wird die Boot-Umgebung ‟second_disk“ beim nächsten Neustart aktiviert.


# /usr/sbin/luactivate second_disk
# init 6

So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung und synchronisieren die Dateien (Befehlszeilenschnittstelle)

Wenn Sie zum ersten Mal von einer neu erstellten Boot-Umgebung booten, synchronisiert die Solaris Live Upgrade-Software die neue Boot-Umgebung mit der zuletzt aktiven Boot-Umgebung. Bei der aktiven Boot-Umgebung handelt es sich nicht unbedingt um die Boot-Umgebung, die als Quelle für die neu erstellte Boot-Umgebung verwendet wurde. "Synchronisieren" bedeutet hier, dass bestimmte Systemdateien und Verzeichnisse aus der zuletzt aktiven Boot-Umgebung in die Boot-Umgebung kopiert werden, die gebootet wird. Solaris Live Upgrade führt diese Synchronisation nach dem ersten Boot-Vorgang nur aus, wenn Sie den Befehl luactivate mit der Option -s verwenden.

Wenn Sie mit der Option -s eine Synchronisierung erzwingen, prüft der Befehl luactivate, ob es zwischen den zu synchronisierenden Dateien Konflikte gibt. Wenn beim Booten der neuen Boot-Umgebung ein Konflikt erkannt wird, wird eine Warnung ausgegeben. Die Dateien werden nicht synchronisiert. Die Boot-Umgebung kann trotz eines solchen Konflikts möglicherweise erfolgreich aktiviert werden. Ein Konflikt kann in folgenden Fällen auftreten:

Verwenden Sie diese Option sehr vorsichtig, denn Sie wissen möglicherweise gar nicht, welche Änderungen in der zuletzt aktiven Boot-Umgebung vorgenommen wurden und können diese nicht kontrollieren. Angenommen, Sie arbeiten in der aktuellen Boot-Umgebung mit der Solaris 9-Software. Sie müssen auf ein Solaris 2.6-Release zurückgreifen und booten dieses mit einer erzwungenen Synchronisation. Dies könnte dazu führen, dass Dateien im Release 2.6 geändert werden. Da Dateien vom jeweiligen Release des Betriebssystems abhängen, schlägt das Booten des Release Solaris 2.6 möglicherweise fehl, da die Solaris 9-Dateien nicht mit den Solaris 2.6-Dateien kompatibel sind.

  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Um die Boot-Umgebung zu aktivieren, geben Sie Folgendes ein:


    # /usr/sbin/luactivate  -s BU-Name
    

    BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktiviert werden soll. 

    -s

    Bewirkt die Synchronisierung der Dateien der zuletzt aktiven Boot-Umgebung und der neuen Boot-Umgebung.  

    Mit der Option -s können Sie die Dateien synchronisieren, nachdem die Boot-Umgebung zum ersten Mal aktiviert wurde. Wenn eine Boot-Umgebung zum ersten Mal aktiviert wird, werden die Dateien dieser und der zuletzt aktiven Boot-Umgebung synchronisiert, bei nachfolgenden Aktivierungsvorgängen werden die Dateien nicht erneut synchronisiert. Verwenden Sie diese Option sehr vorsichtig, denn Sie wissen möglicherweise gar nicht, welche Änderungen in der zuletzt aktiven Boot-Umgebung vorgenommen wurden und können diese nicht kontrollieren.

  3. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

Beispiel 33-10 Aktivieren einer Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

In diesem Beispiel wird die Boot-Umgebung ‟second_disk“ beim nächsten Neustart aktiviert, und die Dateien werden synchronisiert.


# /usr/sbin/luactivate -s second_disk
# init 6