In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu den Entscheidungen, die Sie treffen müssen, bevor Sie das Betriebssystem Solaris installieren oder ein Upgrade ausführen. Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:
Übersicht über die Schritte: Installation oder Upgrade der Solaris-Software
Konfiguration von Sun ONE Application Server nach der Installation
x86: Änderung des standardmäßigen Partitions-Layouts der Boot-Platte
x86: Zugriff auf den Solaris 9 Device Configuration Assistant und PXE
In diesem Handbuch wird der Begriff Slice verwendet, während in anderen Solaris-Handbüchern und -Programmen ein Slice möglicherweise auch als Partition bezeichnet wird. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird in diesem Handbuch zwischen fdisk-Partitionen (die nur in Solaris x86-Plattform Edition unterstützt werden) und den Unterteilungen innerhalb einer Solaris fdisk-Partition unterschieden, die als Slices oder Partitionen bezeichnet werden können.
In der folgenden Übersicht sind die Schritte aufgeführt, die bei der Installation bzw. bei einem Upgrade des Betriebssystems Solaris erforderlich sind. Ermitteln Sie anhand dieser Übersicht alle Entscheidungen, die Sie treffen müssen, um die Installation in Ihrer Umgebung effizient auszuführen.
Tabelle 2–1 Übersicht über die Schritte: Installation oder Upgrade der Solaris-Software
Schritt |
Beschreibung |
Anweisungen siehe |
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Wählen Sie eine Neuinstallation oder ein Upgrade. |
Entscheiden Sie, ob Sie eine Neuinstallation oder ein Upgrade ausführen wollen. | |
Überprüfen Sie die Systemvoraussetzungen. |
Ermitteln Sie, ob das System die Mindestvoraussetzungen für eine Installation bzw. ein Upgrade erfüllt. | |
Wählen Sie ein Installationsverfahren. |
Das Betriebssystem Solaris bietet mehrere Installations- bzw. Upgrade-Verfahren. Wählen Sie das Installationsverfahren, das für Ihre Umgebung am besten geeignet ist. | |
Planen und reservieren Sie Festplattenspeicher und Swap-Platz. |
Weisen Sie auf Ihrem System den Festplattenspeicher für die Solaris-Komponenten zu, die Sie installieren wollen. Bestimmen Sie das für Ihr System geeignete Layout des Swap-Bereichs. | |
Wählen Sie den Ausgangspunkt für die Installation. |
Sie können die Solaris-Software von einem lokalen Datenträger oder über ein Netzwerk installieren. Wählen Sie für die Installation den Ausgangspunkt, der für Ihre Umgebung am besten geeignet ist. | |
Stellen Sie Informationen zu Ihrem System zusammen. |
Verwenden Sie die Checkliste und füllen Sie das Arbeitsblatt aus, um alle Informationen zusammenzustellen, die Sie für die Installation bzw. das Upgrade benötigen. | |
(Optional) Führen Sie eine Vorkonfiguration der Systeminformationen aus. |
Sie können die Systeminformationen vorkonfigurieren und so vermeiden, dass Sie während des Installations- bzw. Upgrade-Vorgangs dazu aufgefordert werden, diese Informationen einzugeben. | |
(Optional) Bereiten Sie die Installation der Solaris-Software über das Netzwerk vor. |
Wenn Sie die Solaris-Software über das Netzwerk installieren, legen Sie einen Installationsserver sowie bei Bedarf einen Boot-Server an und richten die über das Netzwerk zu installierenden Systeme ein. | |
(Nur Upgrade) Führen Sie die vor einem Upgrade erforderlichen Schritte aus. |
Sichern Sie das System, ermitteln Sie, ob das Upgrade ohne Neuzuweisung von Festplattenspeicher ausgeführt werden kann, und suchen Sie alle Patches, die von einem Solaris-Update möglicherweise überschrieben werden. | |
Führen Sie die Installation oder das Upgrade aus. |
Führen Sie die Installation bzw. das Upgrade der Solaris-Software mithilfe des gewählten Installationsverfahrens aus. |
Das oder die Kapitel, die detaillierte Anweisungen zu dem Installationsverfahren enthalten |
Sie können eine Neu- bzw. Erstinstallation oder, sofern Solaris bereits auf dem System läuft, ein Upgrade des Systems ausführen.
Bei einer Neuinstallation wird die Festplatte des Systems mit der neuen Solaris-Version überschrieben. Wenn das Betriebssystem Solaris nicht auf dem System läuft, müssen Sie eine Neuinstallation ausführen.
Auch wenn Solaris bereits auf dem System läuft, können Sie eine Neuinstallation vornehmen. Wenn Sie lokale Änderungen beibehalten wollen, müssen Sie diese vor der Installation sichern. Nach Abschluss der Installation können Sie die lokalen Änderungen dann wiederherstellen.
Zum Ausführen eine Neuinstallation können Sie jedes beliebige der Solaris-Installationsverfahren verwenden. Nähere Informationen zu den verschiedenen Solaris-Installationsverfahren finden Sie in Kapitel 3.
Bei einem Upgrade werden die neue Version des Betriebssystems Solaris und die vorhandenen Dateien auf der Festplatte des Systems zusammengeführt. Dabei werden möglichst viele der Änderungen gespeichert, die Sie an der vorherigen Version des Betriebssystems Solaris vorgenommen haben.
Sie können ein Upgrade für jedes System ausführen, auf dem Solaris 2.6, Solaris 7 oder Solaris 8 läuft. Geben Sie den folgenden Befehl ein, um zu ermitteln, welche Version der Solaris-Software auf Ihrem System läuft:
$ uname -a |
Bei einem Upgrade des Betriebssystems Solaris stehen die folgenden Installationsverfahren zur Verfügung.
Für ein Upgrade bei Diskless Clients verwenden Sie den Patch smosservice. Nähere Informationen finden Sie in System Administration Guide: Basic Administration oder in smosservice(1M).
Tabelle 2–3 x86: Solaris-Upgradeverfahren
Informationen zu Einschränkungen bei der Verwendung von Solaris Live Upgrade finden Sie unter Systemvoraussetzungen für Solaris Live Upgrade.
Sie können kein Upgrade auf eine Softwaregruppe ausführen, die nicht bereits auf dem System installiert ist. Wenn Sie beispielsweise zuvor die End User Solaris Software Group auf Ihrem System installiert haben, können Sie für das System mit der Upgrade-Option kein Upgrade auf die Developer Solaris Software Group ausführen. Sie können jedoch während eines Upgrades Software zu dem System hinzufügen, die nicht Bestandteil der zurzeit installierten Softwaregruppe ist.
Wenn Sie bereits mit Solaris 9 arbeiten und einzelne Patches installiert haben, hat das Upgrade auf ein aktualisiertes Solaris 9-Release folgende Auswirkungen:
Alle Patches, die als Teil des aktualisierten Solaris 9-Release geliefert wurden, werden erneut auf Ihr System angewendet. Sie haben anschließend keine Möglichkeit mehr, diese Patches zurückzusetzen.
Alle bereits früher installieren Patches, die nicht in dem aktualisierten Solaris 9-Release enthalten sind, werden entfernt.
Mit Patch Analyzer können Sie ermitteln, welche Patches gegebenenfalls entfernt werden, wenn Sie ein Upgrade auf ein aktualisiertes Solaris 9-Release ausführen. Nähere Anweisungen zum Arbeiten mit Patch Analyzer finden Sie unter Upgrade auf eine aktualisierte Solaris-Version.
Überprüfen Sie, ob das System die Voraussetzungen für eine Installation oder ein Upgrade des Betriebssystems Solaris erfüllt.
Für eine Installation oder ein Upgrade von Solaris werden 128 MB oder mehr Hauptspeicher empfohlen.
Einige optionale Installationsfunktionen stehen nur zur Verfügung, wenn genügend Hauptspeicher vorhanden ist. Wenn Sie zum Beispiel mit zu wenig Hauptspeicher von einer DVD installieren, erfolgt die Installation über die Befehlszeilenschnittstelle des Installationsprogramms Solaris Web Start, nicht über die grafische Benutzeroberfläche von Web Start.
Wenn Sie mithilfe der Solaris 9-Installation s-CD eine Installation oder ein Upgrade ausführen, gelten für SPARC-Slices und x86-fdisk-Partitionen spezielle Voraussetzungen. Wenn Sie von einer DVD oder einem Netzwerk-Installationsabbild installieren, gelten diese Voraussetzungen nicht.
Tabelle 2–4 Voraussetzungen bei Verwendung der Solaris 9-Installation s-CD
Plattform |
Voraussetzungen |
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Slice-Voraussetzungen für Upgrades |
Wenn Sie für das Upgrade die Solaris 9-Installation s-CD und Solaris Web Start verwenden, muss auf der Festplatte ein Slice vorhanden sein, auf dem keine Dateien gespeichert sind. Vorzugsweise ist dies das swap-Slice, aber Sie können jedes Slice verwenden, das sich nicht in einem der ‟aktualisierbaren” Root-Slices befindet, die in /etc/vfstab aufgelistet sind. Die Größe dieses Slice muss mindestens 512 MB betragen. |
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Voraussetzungen bezüglich der fdisk-Partition von x86-Systemen |
Wenn Sie die Solaris 9-Installation s-CD verwenden, benötigt Solaris Web Start für eine Installation bzw. ein Upgrade zwei fdisk-Partitionen auf der Systemfestplatte.
Hinweis – Wenn Sie eine Installation oder ein Upgrade auf einem System durchführen, das über eine Service-Partition verfügt, dann behält das Installationsprogramm Solaris Web Start die Service-Partition bei und erzeugt die Solaris- und x86-Boot-fdisk-Partitionen. Weitere Informationen zur Beibehaltung einer Service-Partition finden Sie in x86: Änderung des standardmäßigen Partitions-Layouts der Boot-Platte. |
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Einschränkungen bezüglich eines Upgrades von x86-Systemen |
Wenn Sie die Solaris 9-Installation s-CD verwenden, können Sie Solaris Web Start nicht für ein Upgrade von Solaris 2.6 oder Solaris 7 verwenden. Für die Solaris 9-Installation s-CD ist eine separate 10-MB-x86-Boot-Partition erforderlich, die in Solaris 2.6 und Solaris 7 noch nicht benötigt wurde. In diesem Fall müssen Sie für ein Upgrade Solaris Web Start von einer DVD oder einem Netzwerk-Installationsabbild ausführen, das Solaris suninstall-Programm oder eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation verwenden. |
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Voraussetzungen bezüglich der Adressierung logischer Blöcke bei x86-Systemen |
Verwenden Sie die Solaris 9-Installation s-CD nur, wenn das System über die 1024-Zylinder-Grenze hinweg booten kann. Die logische Blockadressierung (LBA) ermöglicht das Booten über die 1024-Zylinder-Grenze und mehrere Solaris-Festplatten-Slices hinweg. Verwenden Sie die Solaris 9-Installation s-CD, wenn die BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung unterstützen. Geben Sie Folgendes ein, um zu ermitteln, ob das System die logische Blockadressierung unterstützt:
Wenn der BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung unterstützt, wird die folgende Meldung angezeigt.
Wenn der SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung nicht unterstützt, erscheint die folgende Meldung.
Wenn der BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung nicht unterstützt, verwenden Sie die Solaris 9-DVD oder ein Netzwerk-Installationsabbild für die Installation bzw. das Upgrade. |
Die Solaris-Software wird auf DVD oder CDs geliefert, so dass Sie eine Installation bzw. ein Upgrade auf Systemen ausführen können, die Zugriff auf ein DVD-ROM- oder CD-ROM-Laufwerk haben.
Wenn Sie mit Systemen arbeiten, die nicht über lokale DVD-ROM- oder CD-ROM-Laufwerke verfügen, oder wenn Sie eine Installation der Solaris-Software auf mehreren Systemen durchführen müssen und nicht an jedem einzelnen System die Datenträger in die lokalen Laufwerke einlegen wollen, können Sie die Systeme so einrichten, dass die Installation von einem entfernten DVD- oder CD-Abbild aus erfolgen kann.
Auch bei der Installation über ein Netzwerk stehen alle Solaris-Installationsverfahren zur Verfügung. Wenn Sie außerdem bei der Installation über ein Netzwerk die Installationsfunktion Solaris Flash oder eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation verwenden, können Sie den Installationsvorgang zentralisieren und automatisieren. Dies ist besonders in großen Unternehmen sehr nützlich. Nähere Informationen zu den verschiedenen Installationsverfahren finden Sie in Kapitel 3.
Zur Installation der Solaris-Software über ein Netzwerk sind einige vorbereitende Konfigurationsschritte erforderlich. Nähere Anweisungen zu den Vorbereitungen für die Installation über ein Netzwerk finden Sie in Kapitel 12.
Wenn Sie DVDs verwenden und zum Booten über die Eingabeaufforderung ok aufgefordert werden, geben Sie immer den folgenden Befehl ein:
ok boot cdrom |
Wenn Sie mit SunTM ONE Application Server arbeiten, müssen Sie den Server nach der Installation des Betriebssystems Solaris konfigurieren. Informationen zur Konfiguration von Sun ONE Application Server finden Sie in Sun ONE Application Server 7 Standard Edition Getting Started Guide.
Im Betriebssystem Solaris 9 (x86 Platform Edition) verwenden die Installationsprogramme Solaris Web Start und suninstall zur Berücksichtigung der Service-Partition ein neues Standard-Partitions-Layout für die Boot-Platte. Sollte Ihr jetziges System bereits eine Service-Partition umfassen, bietet Ihnen das neue Standardlayout die Möglichkeit, diese Partition beizubehalten.
Wenn Sie das Betriebssystem Solaris 9 (x86 Platform Edition) auf einem System installieren, das nicht über eine Service-Partition verfügt, dann erzeugt das Installationsprogramm diese nicht automatisch. Wie Sie eine Service-Partition auf Ihrem System erzeugen, entnehmen Sie bitte der Hardware-Dokumentation.
Das neue Standard-Layout umfasst die folgenden Partitionen:
Erste Partition – Service-Partition (vorhandene Größe)
Zweite Partition – x86-Boot-Partition (ca. 11 MByte)
Dritte Partition – Solaris-Partition (auf der Boot-Platte verbleibender Platz)
Soll dieses Standard-Layout verwendet werden, wählen Sie ‟Default“, wenn Sie vom Installationsprogramm zur Auswahl eines Layouts für die Boot-Platte aufgefordert werden.
Bei Solaris Device Configuration Assistant handelt es sich um ein Programm, mit dem Sie verschiedene Vorgänge in den Bereichen Hardwarekonfiguration und Booting durchführen können. Mit dem Device Configuration Assistant können Sie von einer DVD, einer CD, einem Netzwerk-Installationsabbild oder einer Kopie der Software auf einer Diskette booten. Sie haben folgende Möglichkeiten, den Solaris Device Configuration Assistant aufzurufen:
Booten Sie das System über die Solaris 9-DVD, die Solaris 9-Installation s-CD oder die Solaris 9 Software 1 of 2-CD. Das BIOS des Systems muss das Booten von einer DVD oder CD unterstützen.
Durch Booten von einem Netzwerk-Installationsabbild der Solaris-Software mit Preboot Execution Environment (PXE). PXE ermöglicht das Booten eines Systems direkt über das Netzwerk ohne Verwendung einer Boot-Diskette. Das System muss PXE unterstützen. Aktivieren Sie die Unterstützung für PXE mit dem BIOS-Setup des Systems oder dem Konfigurationstool des Netzwerkadapters. Weitere Informationen zur Konfiguration Ihres Systems für das Booten mit PXE über das Netzwerk finden Sie in x86: PXE-Netzwerkstart.
Booten Sie das System von einer Diskette. Sie haben die folgenden Möglichkeiten, die Software des Device Configuration Assistant auf eine Diskette zu kopieren:
Kopieren Sie die Software von der Solaris 9 x86 Platform Edition-DVD oder der Solaris 9 Software 2 of 2 x86 Platform Edition-CD wie in Anhang E erläutert auf eine Diskette.
Laden Sie die Software von der Website der Solaris Developer Connection unter http://soldc.sun.com/support/drivers/dca_diskettes herunter und kopieren Sie sie auf eine Diskette.