Ein Profil ist eine Textdatei, in der definiert ist, wie die Solaris-Software auf einem System installiert wird. Ein Profil definiert Elemente der Installation, wie zum Beispiel die zu installierende Softwaregruppe. Jede Regel gibt ein Profil an, das definiert, wie ein System installiert werden soll. Sie können ein eigenes Profil für jede Regel erstellen oder ein Profil in mehreren Regeln verwenden.
Ein Profil besteht aus einem oder mehreren Profilschlüsselwörtern und den dazugehörigen Werten. Jedes Profilschlüsselwort ist ein Befehl, der einen Aspekt der Installation der Solaris-Software durch das JumpStart-Programm regelt. Mit dem folgenden Profilschlüsselwort und -wert wird zum Beispiel festgelegt, dass das System vom JumpStart-Programm als ein Server installiert werden soll:
system_type server |
Wenn Sie das JumpStart-Verzeichnis wie unter Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme oder Erstellen einer Profildiskette für Standalone-Systeme erläutert erstellt haben, befinden sich bereits Beispielprofile im JumpStart-Verzeichnis.
Ein Profil muss Folgendes enthalten:
Ein Schlüsselwort pro Zeile
Das Schlüsselwort root_device, wenn die Systeme, auf denen mithilfe des Profils ein Upgrade ausgeführt werden soll, mehr als ein Root-Dateisystem (/) enthalten, in dem das Upgrade ausgeführt werden kann
Ein Profil kann Folgendes enthalten:
Auf Kommentar gesetzten Text
Text, der in einer Zeile nach dem Symbol # erscheint, wird vom JumpStart-Programm als Kommentar behandelt. Wenn eine Zeile mit dem Symbol # anfängt, wird die gesamte Zeile als Kommentar behandelt.
Eine oder mehrere Leerzeilen
Erstellen Sie in einem Texteditor eine Textdatei. Geben Sie der Datei einen aussagekräftigen Namen. Anderenfalls öffnen Sie in dem von Ihnen erstellten JumpStart-Verzeichnis eine Beispieldatei.
Stellen Sie sicher, dass der Name des Profils wiedergibt, wie Sie das Profil zum Installieren der Solaris-Software auf einem System einsetzen wollen. So können Sie zum Beispiel die Profile basic_install, eng_profile oder user_profile anlegen.
Fügen Sie Schlüsselwörter und Werte zu dem Profil hinzu.
Eine Liste der Schlüsselwörter und Werte finden Sie unter Profilschlüsselwörter und -werte.
Bei Profilschlüsselwörtern und deren Werten wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
Speichern Sie das Profil im JumpStart-Verzeichnis.
Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des Profils ist und dass die Berechtigungen auf 644 gesetzt sind.
Testen Sie das Profil (optional).
Testen eines Profils enthält Informationen zum Testen von Profilen.
Die folgenden Beispiele für Profile zeigen, wie Sie mit verschiedenen Profilschlüsselwörtern und Werten steuern können, wie die Solaris-Software auf einem System installiert wird. Profilschlüsselwörter und -werte enthält eine Beschreibung der Profilschlüsselwörter und Werte.
# profile keywords profile values # ----------------- ----------------- install_type initial_install1 system_type standalone2 partitioning default3 filesys any 512 swap # specify size of /swap cluster SUNWCprog4 package SUNWman delete5 cluster SUNWCacc |
Das Schlüsselwort install_type ist in jedem Profil erforderlich.
Das Schlüsselwort system_type legt fest, dass die Installation auf einem Standalone-System erfolgen soll.
Der Wert default legt fest, dass die Dateisystem-Slices von der zu installierenden Software definiert werden. Die Größe des swap-Bereichs wird auf 512 MB festgelegt und dieser Bereich wird auf einer beliebigen Festplatte (Wert any) angelegt.
Die Developer Solaris Software Group, SUNWCprog, wird auf dem System installiert.
Werden die Standard-Manpages vom Dateiserver im Netzwerk, s_ref, eingehängt, dann sind die Manpage-Packages nicht auf dem System zu installieren. Die Packages, die die System Accounting-Dienstprogramme enthalten, sind für die Installation auf dem System ausgewählt.
# profile keywords profile values # ---------------- ------------------- install_type initial_install system_type standalone partitioning explicit1 filesys c0t0d0s0 auto / filesys c0t3d0s1 auto swap filesys any auto usr cluster SUNWCall2 |
Mit dem Wert explicit legen Sie fest, dass die Dateisystem-Slices von den filesys-Schlüsselwörtern definiert werden. Die Größe des Root-Dateisystems (/) basiert auf der ausgewählten Software (Wert auto), und das Root-Dateisystem wird auf c0t0d0s0 angelegt. Der swap-Bereichs auf c0t3d0s1 angelegt und seine Größe wird nach Bedarf automatisch festgelegt. usr basiert auf der ausgewählten Software und das Installationsprogramm ermittelt auf der Grundlage des Werts any, wo usr angelegt wird.
Die Entire Solaris Software Group, SUNWCall, wird auf dem System installiert.
# profile keywords profile values # ---------------- ------------------- install_type initial_install system_type standalone fdisk c0t0d0 0x04 delete1 fdisk c0t0d0 solaris maxfree2 cluster SUNWCall3 cluster SUNWCacc delete4 |
Alle fdiskPartitionen des Typs DOSOS16 (04 hexadezimal) werden von der Festplatte c0t0d0 gelöscht.
Eine Solaris-fdisk-Partition wird in dem größten zusammenhängenden freien Speicherbereich auf der Festplatte c0t0d0 angelegt.
Die Softwaregruppe Entire Distribution, SUNWCall, wird auf dem System installiert.
Die Kontenführungsdienstprogramme, SUNWCacc, werden nicht auf dem System installiert.
# profile keywords profile values # ---------------- ------------------- install_type upgrade1 root_device c0t3d0s22 backup_media remote_filesystem timber:/export/scratch3 layout_constraint c0t3d0s2 changeable 1004 layout_constraint c0t3d0s4 changeable layout_constraint c0t3d0s5 movable package SUNWbcp delete5 package SUNWxwman add6 cluster SUNWCacc add locale de7 |
Dieses Profil bewirkt, dass beim Upgrade des Systems eine Neuzuweisung des Festplattenspeichers erfolgt. In diesem Beispiel muss Festplattenspeicher neu zugewiesen werden, da in einigen Dateisystemen nicht genug Platz für das Upgrade vorhanden ist.
Das Upgrade erfolgt im Root-Dateisystem auf c0t3d0s2.
Ein entferntes System mit dem Namen timber wird beim Neuzuweisen von Festplattenspeicher zum Sichern der Daten verwendet. Weitere Werte für Speicherdatenträger-Schlüsselwörter finden Sie unter backup_media-Profilschlüsselwort.
Die layout_constraint-Schlüsselwörter legen fest, dass Auto-Layout beim Neuzuweisen von Festplattenspeicher für das Upgrade folgende Funktionen ausführen kann.
Ändern von Slice 2 und 4. Die Slices können an einen anderen Ort verschoben und ihre Größe kann geändert werden.
Verschieben von Slice 5. Das Slice kann verschoben werden, aber die Größe darf sich nicht ändern.
Das Package für die Binärkompatibilität, SUNWbcp, wird nach dem Upgrade nicht auf dem System installiert.
Der Code stellt sicher, dass die X Window System-Manpages und die System Accounting-Dienstprogramme installiert werden, sofern sie noch nicht auf dem System installiert sind. Alle bereits auf dem System installierten Packages werden automatisch aktualisiert.
Die deutschen Lokalisierungs-Packages werden auf dem System installiert.
Im folgenden Beispiel gibt das Profil an, dass das benutzerdefinierte JumpStart-Programm das Solaris Flash-Archiv von einem HTTP-Server abruft.
install_type flash_install1 archive_location http installserver /flasharchive/solaris9archive2 partitioning explicit3 filesys c0t1d0s0 4000 / filesys c0t1d0s1 512 swap filesys c0t1d0s7 free /export/home
Das Profil installiert ein Solaris Flash-Archiv auf dem Klon-System. Wie bei einer Erst(oder Neu-)installation werden alle Dateien überschrieben.
Das Solaris Flash-Archiv wird von einem HTTP-Server abgerufen.
Mit dem Wert explicit legen Sie fest, dass die Dateisystem-Slices von den filesys-Schlüsselwörtern definiert werden. Die Größe des Root-Dateisystems (/) ist von der ausgewählten Software abhängig. Es wird auf c0t1d0s0 installiert. Der swap-Bereich wird auf c0t1d0s1 angelegt und seine Größe wird nach Bedarf automatisch festgelegt. Die Größe von /export/home ist von der ausgewählten Software abhängig. Das Dateisystem wird auf c0t1d0s7 angelegt.
Im folgenden Beispiel gibt das Profil an, dass das benutzerdefinierte JumpStart-Programm das Solaris Flash-Archiv von einem NFS-Server abruft. Das Schlüsselwort flash_update gibt an, dass es sich hier um ein Differenzarchiv handelt. Ein Differenzarchiv installiert nur die Unterschiede zwischen zwei Systemabbildern.
install_type flash_update1 archive_location nfs installserver:/export/solaris/flasharchive/solaris9archive2 no_master_check3 root_device c0t0d0s64
Das Profil installiert ein Solaris Flash-Differenzarchiv auf dem Klon-System. Es werden nur die im Archiv aufgeführten Dateien installiert.
Das Solaris Flash-Archiv wird von einem NFS-Server abgerufen.
Das Klon-System wird nicht auf das Vorhandensein eines gültigen Systemabbilds überprüft. Ein gültiges Systemabbild ist ein vom Original-Master-System hergestelltes.
Gibt an, dass das Root-Dateisystem auf c0t0d0s6 aktualisiert werden muss.