Dieses Kapitel enthält eine Beschreibung der Voraussetzungen und Richtlinien für die Erstellung gespiegelter Dateisysteme mithilfe des benutzerdefinierten JumpStart- und des Solaris Live Upgrade-Installationsverfahrens.
Es umfasst die folgenden Themen:
Richtlinien und Voraussetzungen für Statusdatenbankreplikationen
Auswirkungen des Bootens im Einbenutzermodus auf RAID-1-Volumes
Weitere Informationen zur Planung der Erstellung gespiegelter Dateisysteme mit dem Solaris Live Upgrade-Installationsverfahren finden Sie unter Allgemeine Richtlinien zur Erstellung gespiegelter Dateisysteme.
Anweisungen zum Erstellen gespiegelter Dateisysteme mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahren finden Sie unter filesys-Profilschlüsselwort (Erstellen gespiegelter Dateisysteme) und metadb-Profilschlüsselwort (Erstellen von Statusdatenbankreplikationen).
Um gespiegelte Dateisysteme auf bestimmten Slices zu erstellen, müssen die für die Spiegelung vorgesehenen Festplatten während der Installation direkt an das System angeschlossen und dem System zugänglich sein.
Beim benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahren werden RAID-0-Submirrors während der Installation automatisch Volume-Namen zugewiesen. Sie haben die Möglichkeit, RAID-1-Volumes (Mirrors) mit dem JumpStart-Schlüsselwort filesys Namen zuzuweisen.
Beachten Sie bei der Benennung von Volumes die folgenden Regeln:
Volume-Namen bestehen aus dem Buchstaben d, gefolgt von einer Zahl, z. B. d0.
Anstelle des vollständigen Volume-Namens, z. B. /dev/md/dsk/d1, kann häufig eine Kurzform, wie z. B. d1, verwendet werden.
Zur Vereinfachung der Volume-Verwaltung bietet es sich an, die folgenden Standardnamenskonventionen anzuwenden:
Sehen Sie für jeden Volume-Typ einen eigenen Bereich vor. Weisen Sie beispielsweise RAID-1-Volumes die Zahlen 0–20 und RAID-0-Volumes die Zahlen 21–40 zu.
Wenn Sie mit Solaris Live Upgrade Mirrors erzeugen, wählen Sie Namen, aus welchen die Beziehungen hervorgehen. So können Sie beispielsweise Mirrors mit einer auf null (0) und Submirrors mit einer auf eins (1) und zwei (2) endenden Zahl benennen. Beispiel: Mirror d10, Submirrors d11 und d12, und Mirror d20, Submirrors d21 und d22.
Bei der Erstellung von Mirrors mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahren werden den Submirrors automatisch Namen zugewiesen, die mit dem Namen des Mirrors in Verbindung stehen.
Wählen Sie eine Benennungsmethode, bei der die Slice- und die Festplattennummer den Volume-Nummern zugeordnet werden.
Für Solaris Volume Manager gelten 128 Standard-Volume-Namen von 0–127. Sehen Sie hier zwei Beispiele für Volume-Namen:
Gerät /dev/md/dsk/d0 — blockorientiertes Volume d0
Gerät /dev/md/dsk/d1 — blockorientiertes Volume d1
Ausführliche Informationen zu den Benennungsvoraussetzungen für Solaris Volume Manager entnehmen Sie bitte dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.
Zur Vermeidung von Datenverlust durch den Ausfall einzelner Komponenten empfiehlt es sich, die verschiedenen Statusdatenbankreplikationen über Slices, Laufwerke und Controller zu verteilen. Ziel ist es, dass die Mehrheit der Replikationen den Ausfall einer einzelnen Komponente schadlos übersteht. Wenn Sie beispielsweise durch den Ausfall eines Geräts eine Replikation verlieren, können sich Probleme bei der Ausführung der Solaris Volume Manager-Software oder beim Neustarten des Systems ergeben. Um ausgeführt werden zu können, benötigt Solaris Volume Manager mindestens die Hälfte, für einen Neustart im Mehrbenutzermodus aber die Mehrheit (die Hälfte plus eine) der Replikationen.
Ausführliche Informationen zur Erstellung und Verwaltung von Statusdatenbankreplikationen entnehmen Sie bitte dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.
Beachten Sie bei der Auswahl von Slices für Statusdatenbankreplikationen bitte die folgenden Richtlinien und Empfehlungen:
Für Statusdatenbankreplikationen sollte ein dediziertes Slice von mindestens 4 MB pro Replikation vorgesehen werden. Falls notwendig, können Statusdatenbankreplikationen auf einem Slice erstellt werden, das Teil eines RAID-0- oder RAID-1-Volumes wird. Dabei sind die Replikationen vor der Aufnahme des Slices in das Volume zu erstellen.
Die Standardgröße für eine Statusdatenbankreplikation beträgt 4 MB oder 8192 Festplattenblöcke. Da Ihre Festplattenslices wahrscheinlich nicht so klein angelegt sind, können Sie ein für eine Statusdatenbankreplikation vorgesehenes Slice verkleinern. Informationen zur Größenveränderung von Slices finden Sie unter “Administering Disks (Tasks)” in System Administration Guide: Basic Administration.
Sie können Statusdatenbankreplikationen auf Slices erstellen, die sich nicht in Gebrauch befinden. Der für die Statusdatenbankreplikation reservierte Teil auf einem Slice sollte für keinen weiteren Zweck verwendet werden.
Statusdatenbankreplikationen können weder in vorhandenen Dateisystemen noch im Root- (/), /usr- oder swap-Dateisystem erstellt werden. Falls erforderlich, können Sie ein neues Slice erzeugen (sofern ein Slice-Name verfügbar ist), indem Sie Speicherplatz aus swap reservieren und dann auf diesem neuen Slice Statusdatenbankreplikationen erstellen.
Wenn eine Statusdatenbankreplikation auf einem Slice angelegt wird, das Teil eines Volumes wird, verringert sich die Kapazität des Volumes um den von der Replikation bzw. den Replikationen belegten Platz. Der von einer Replikation belegte Platz wird bis zur nächsten Zylindergrenze aufgerundet, und dieser Bereich wird vom Volume ignoriert.
Beachten Sie bei der Entscheidung über die Anzahl von Statusdatenbankreplikationen bitte die folgenden Richtlinien:
Es wird eine Mindestanzahl von 3 und eine Höchstanzahl von 50 Statusdatenbankreplikationen pro Solaris Volume Manager-Diskset empfohlen. Empfohlene Richtlinien:
Für Systeme mit einem einzigen Laufwerk: Legen Sie alle drei Replikationen auf einem Slice an.
Für Systeme mit zwei bis vier Laufwerken: Erzeugen Sie in jedem Laufwerk zwei Replikationen.
Für Systeme mit fünf oder mehr Laufwerken: Erzeugen Sie auf jedem Laufwerk eine Replikation.
Durch zusätzliche Statusdatenbankreplikationen lässt sich die Mirror-Leistung erhöhen. Im Allgemeinen müssen für jeden Mirror, den Sie einem System hinzufügen, zwei weitere Replikationen erzeugt werden.
Bei RAID-1-Volumes, die für Direkt-E/A-Operationen mit kleinerem Datenumfang eingesetzt werden sollen (z. B. für eine Datenbank), ist die Anzahl der Replikationen zu bedenken. Um eine optimale Leistung zu gewährleisten, müssen pro RAID-1-Volume mindestens zwei zusätzliche Replikationen auf Slices (und wenn möglich auf Festplatten und Controllern) vorhanden sein, die nicht an das RAID-1-Volume angeschlossen sind.
Bei mehreren Controllern sollten die Replikationen möglichst gleichmäßig über alle Controller verteilt sein. Diese Strategie erzeugt Redundanz als Sicherheit bei Controller-Ausfällen und trägt zu einer Verteilung der Last bei. Sind mehrere Festplatten an einen Controller angeschlossen, sollte auf mindestens zwei Festplatten pro Controller eine Replikation gespeichert sein.
Beachten Sie für die Arbeit mit RAID-1-Volumes (Mirrors) und RAID-0-Volumes (Einzel-Slice-Verkettungen) bitte die nachfolgenden Richtlinien.
Sowohl das benutzerdefinierte JumpStart-Installationsverfahren als auch Solaris Live Upgrade unterstützen einen Teil der Leistungsmerkmale der Solaris Volume Manager-Software. Wenn Sie mit diesen Installationsprogrammen gespiegelte Dateisysteme erstellen, beachten Sie bitte die folgenden Richtlinien.
Die Bezeichnung RAID-0-Volume kann sich auf Festplatten-Stripes sowie auf Festplatten-Verkettungen (Concatenations) beziehen. Mit dem benutzerdefinierten JumpStart- und dem Solaris Live Upgrade-Installationsverfahren können nur Einzel-Slice-Verkettungen erzeugt werden. Sie können während der Installation oder des Upgrades keine RAID-0-Stripe-Volumes erzeugen.
Das benutzerdefinierte JumpStart-Installationsverfahren bietet Ihnen die Möglichkeit, bis zu zwei Submirrors pro Mirror zu erzeugen. Mit Solaris Live Upgrade können Sie bis zu drei Submirrors pro Mirror erzeugen. Zwei Submirrors bieten für die meisten Anwendungen in der Regel eine ausreichende Datenredundanz und den Vorteil des geringeren Kostenaufwands für Festplatten. Bei drei Submirrors besteht die Möglichkeit, einen Submirror außer Betrieb zu nehmen und eine Sicherung durchzuführen, während die beiden übrigen Submirrors weiterhin für Datenredundanz sorgen.
Wenn Sie zum Erstellen gespiegelter Dateisysteme das benutzerdefinierte JumpStart-Installationsverfahren verwenden, ist es nicht erforderlich, die zu spiegelnden Dateisysteme vor dem Mirror zu erzeugen.
Beachten Sie bei der Auswahl von Festplatten und Controllern zum Spiegeln von Dateisystemen bitte die folgenden Richtlinien:
Verwenden Sie Komponenten an unterschiedlichen Controllern. Dadurch erhöhen Sie die Anzahl der gleichzeitig durchführbaren Lese- und Schreibzugriffe.
Ordnen Sie die Slices verschiedener Submirrors auf unterschiedlichen Festplatten und Controllern an. Befinden sich die Slices von zwei oder mehr Submirrors desselben Mirrors auf derselben Festplatte, wird eine wesentlich niedrigere Datensicherheit erzielt.
Ordnen Sie Submirrors auf separaten Controllern an, da Controller und ihre Kabel häufiger ausfallen als Festplatten. Außerdem erhöht sich hierdurch die Mirror-Leistung.
Setzen Sie in einem Mirror nur eine Sorte Festplatten und Controller ein. Besonders in älteren SCSI-Speichergeräten können unterschiedliche Modelle oder Marken von Festplatten oder Controllern sehr stark voneinander abweichende Leistungen aufweisen. Die Verbindung unterschiedlicher Leistungsniveaus in einem Mirror kann eine wesentliche Leistungseinbuße bewirken.
Beachten Sie bei der Auswahl von Slices zum Spiegeln von Dateisystemen bitte die folgenden Richtlinien:
Jedes Dateisystem, einschließlich des Root-Dateisystems (/) sowie swap und /usr, bietet sich zum Spiegeln an. Auch alle Anwendungen, wie z. B. Datenbanken, bieten sich zum Spiegeln an.
Verwenden Sie für Submirrors Slices gleicher Größe. Bei unterschiedlich großen Submirrors bleibt ungenutzter Speicherplatz zurück.
Liegt der Anfang des ersten Submirrors eines gespiegelten Dateisystems nicht bei Zylinder 0, so dürfen alle weiteren Submirrors ebenfalls nicht bei Zylinder 0 starten. Wenn Sie versuchen, einen Submirror mit dem Anfangszylinder 0 an einen Mirror anzufügen, dessen ursprünglicher Submirror nicht bei Zylinder 0 startet, wird die folgende Fehlermeldung angezeigt:
Beschrifteter untergeordneter Spiegel kann nicht mit einem unbeschrifteten Spiegel verbunden werden |
Dabei müssen die Anfangszylinder der Submirrors nicht identisch sein, es ist lediglich zu beachten, dass sämtliche Submirrors entweder bei Zylinder 0 starten oder nicht.
Beim Booten eines Systems mit Mirrors für das Root-Dateisystem (/), /usr und swap im Einbenutzermodus gibt das System diese Mirrors als wartungsbedürftig an. Wenn Sie diese Mirrors mit dem Befehl metastat überprüfen, wird für sie und möglicherweise auch alle anderen Mirrors des Systems der Status "Needing Maintenance” ausgegeben.
Auf den ersten Blick mag dies zwar gefährlich wirken, es besteht jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Wenn Sie das System im Einbenutzermodus booten, wird der Befehl metasync -r, der normalerweise beim Booten zum Synchronisieren der Spiegel ausgeführt wird, unterbrochen. Nach einem Systemneustart wird der Befehl metasync -r wieder ausgeführt und synchronisiert alle Mirrors.
Wenn Sie diese Unterbrechung vermeiden möchten, führen Sie den Befehl metasync -r manuell aus.
Informationen zum Befehl metasync entnehmen Sie bitte der Manpage metasync(1M) und dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.