Dieses Kapitel befasst sich mit den Systemvoraussetzungen für eine Installation oder ein Upgrade des Betriebssystems Solaris. Außerdem enthält es allgemeine Richtlinien für die Planung der Zuordnung von Speicherplatz und Standard-Swap-Platz. Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:
Die empfohlene Hauptspeichergröße für eine Installation oder ein Upgrade des Betriebssystems Solaris beträgt 128 MB.
Einige optionale Installationsfunktionen stehen nur zur Verfügung, wenn genügend Hauptspeicher vorhanden ist. Wenn Sie zum Beispiel mit zu wenig Hauptspeicher von einer DVD installieren, erfolgt die Installation über die Befehlszeilenschnittstelle des Installationsprogramms Solaris Web Start, nicht über die grafische Benutzeroberfläche von Web Start.
Vor der Installation der Solaris 9-Software können Sie anhand einiger grober Planungsvorgänge feststellen, ob Ihr System über genügend Speicherplatz verfügt. Die rechtzeitige Planung des Speicherplatzbedarfs erlaubt es, noch vor der Installation der Solaris 9-Software gegebenenfalls weitere Festplatten in das System einzufügen. Für Upgrades schlagen Sie bitte unter Upgrade mit Neuzuweisung von Festplatten- speicher nach.
Der Festplattenspeicherbedarf hängt vom jeweiligen System und Ihren Anforderungen ab. Beachten Sie beim Ermitteln des Speicherplatzbedarfs die nachfolgenden allgemeinen Aspekte.
Für alle Sprachen, wie zum Beispiel Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch, die Sie installieren wollen, benötigen Sie zusätzlichen Festplattenspeicher.
Wenn Druck- oder E-Mail-Funktionen unterstützt werden sollen, benötigen Sie im Dateisystem /var zusätzlichen Festplattenspeicher.
Wenn Sie die Crash-Dump-Funktion savecore(1M) nutzen möchten, benötigen Sie im Dateisystem /var doppelt so viel Speicherplatz, wie an physischem Arbeitsspeicher vorhanden ist.
Wenn ein Server Dateisysteme mit Home-Verzeichnissen für Benutzer anderer Systeme bereitstellen soll, benötigen Sie auf dem Server zusätzlichen Festplattenspeicher. Standardmäßig befinden sich Home-Verzeichnisse im Dateisystem /export.
Weisen Sie dem Swap-Bereich mindestens 512 MB zu.
Stellen Sie ausreichend Speicherplatz für die zu installierende Solaris-Softwaregruppe zur Verfügung. Eine Übersicht über den empfohlenen Speicherplatz für die einzelnen Softwaregruppen finden Sie in Tabelle 5–1. Wenn Sie den Festplattenspeicherbedarf ermitteln, beachten Sie bitte, dass Sie einzelne Software-Packages der ausgewählten Softwaregruppe hinzufügen oder entfernen können.
Erstellen Sie die mindestens erforderliche Anzahl an Dateisystemen. Standardmäßig werden bei den Solaris-Installationsverfahren nur das Root-Dateisystem (/) und /swap erstellt. Wenn Speicherplatz für Betriebssystem-Services bereitgestellt wird, wird außerdem das Verzeichnis /export erstellt. Stellen Sie für jedes Dateisystem, das Sie erstellen, 30 Prozent mehr Festplattenspeicher als unbedingt erforderlich bereit. So gewährleisten Sie, dass ein Upgrade auf zukünftige Solaris-Versionen möglich ist. Für jedes neue Solaris-Release benötigen Sie ungefähr 10 Prozent mehr Festplattenspeicher als für das vorherige Release. Indem Sie für jedes Dateisystem 30 Prozent mehr Festplattenspeicher als erforderlich bereitstellen, können Sie mehrere Solaris-Upgrades ausführen, bevor Sie die Slices neu anordnen müssen.
Stellen Sie zusätzlichen Festplattenspeicher für weitere Software oder Software von Drittherstellern zur Verfügung.
Wenn Sie mit Solaris Live Upgrade arbeiten, schlagen Sie bitte unter Nötiger Speicherplatz für Solaris Live Upgrade nach.
In den Solaris-Softwaregruppen sind verschiedene Solaris-Packages zusammengestellt. Jede Softwaregruppe unterstützt verschiedene Funktionen und Hardwaretreiber. Die zu installierende Softwaregruppe wählen Sie je nach den Funktionen aus, die auf dem System zur Verfügung stehen sollen.
Core System Support Software Group – Enthält den Minimalcode, der zum Booten und Ausführen eines vernetzten Solaris-Systems erforderlich ist.
End User Solaris Software Group – Enthält den Minimalcode, der zum Booten und Ausführen eines vernetzten Solaris-Systems und CDE (Common Desktop Environment) erforderlich ist.
Developer Solaris Software Group – Enthält die End User Software Group sowie zusätzlich Unterstützung für die Softwareentwicklung. Dazu gehören Bibliotheken, Include-Dateien, Manpages und Programmiertools. Compiler sind dagegen nicht darin enthalten.
Entire Solaris Software Group – Enthält die Developer Solaris Software Group und zusätzliche für Server benötigte Software.
Entire Solaris Software Group Plus OEM Support – Enthält die Entire Solaris Software Group sowie zusätzliche Hardwaretreiber, einschließlich Treiber für Hardware, die zum Zeitpunkt der Installation noch nicht im System vorhanden ist.
Wenn Sie die Solaris-Software installieren, können Sie einzelne Packages der ausgewählten Solaris-Softwaregruppe hinzufügen bzw. entfernen. Wenn Sie einzelne Packages hinzufügen bzw. entfernen wollen, müssen Sie mit den Software-Abhängigkeiten vertraut sein und wissen, wie die Solaris-Software in Packages aufgeteilt ist.
In der folgenden Tabelle sind die Solaris-Softwaregruppen und der für die Installation der einzelnen Gruppen empfohlene Festplattenspeicherplatz aufgeführt.
Im empfohlenen Festplattenspeicherplatz sind die folgenden Komponenten berücksichtigt:
Swap-Bereich
Patches
Zusätzliche Software-Packages
Die folgenden Softwaregruppen erfordern möglicherweise weniger Speicherplatz, als in der Tabelle angegeben ist:
Softwaregruppe |
Empfohlener Festplattenspeicher |
---|---|
Entire Solaris Software Group Plus OEM Support |
2,9 GB |
Entire Solaris Software Group |
2,7 GB |
Developer Solaris Software Group |
2,4 GB |
End User Solaris Software Group |
2,0 GB |
Core System Support Software Group |
2,0 GB |
Die Solaris-Installationsprogramme richten den Swap-Bereich standardmäßig so ein, dass er am ersten freien Festplattenzylinder (auf SPARC-Systemen typischerweise Zylinder 0) beginnt. Durch diese Anordnung steht dem Root-Dateisystem (/) beim Standardfestplatten-Layout ein Maximum an Platz zur Verfügung, und es kann bei einem Upgrade problemlos ausgedehnt werden. Wenn Sie die Slices automatisch vom Solaris-Installationsprogramm anordnen lassen und die Größe des Swap-Bereichs nicht manuell ändern, dann werden dem Swap-Bereich standardmäßig 512 MB zugeordnet.
Wenn der Swap-Bereich voraussichtlich irgendwann vergrößert werden muss, können Sie dessen Anfang bereits jetzt mithilfe einer der folgenden Methoden an einen anderen Festplattenzylinder legen.
Solaris Web Start und Solaris suninstalle: Sie können das Festplatten-Layout im Zylindermodus anpassen und den Swap-Bereich manuell an die gewünschte Position legen.
Benutzerdefiniertes Solaris-JumpStart-Installationsprogramm: Sie können den Swap-Bereich in der Profildatei festlegen. Weitere Informationen zur Profildatei für die benutzerdefinierte Solaris-JumpStart-Installation finden Sie unter Erstellen eines Profils.
“Configuring Additional Swap Space (Tasks)” in System Administration Guide: Basic Administration enthält einen Überblick über Swap-Bereiche.
Wenn Sie mithilfe der Solaris-Installations-CD eine Installation oder ein Upgrade ausführen, gelten für SPARC-Bereiche und x86-fdisk-Partitionen spezielle Voraussetzungen. Wenn Sie von einer DVD oder einem Netzwerk-Installationsabbild installieren, gelten diese Voraussetzungen nicht.
Tabelle 5–2 Voraussetzungen bei Verwendung der Solaris-Installations-CD
Plattform |
Voraussetzungen |
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Slice-Voraussetzungen für Upgrades |
Wenn Sie für das Upgrade die Solaris-Installations-CD und Solaris Web Start verwenden, muss auf der Festplatte ein Slice vorhanden sein, auf dem keine Dateien gespeichert sind. Vorzugsweise ist dies das swap-Slice, aber Sie können jedes Slice verwenden, das sich nicht in einem der "aktualisierbaren” Root-Slices befindet, die in /etc/vfstab aufgelistet sind. Die Größe dieses Slice muss mindestens 512 MB betragen. |
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Voraussetzungen bezüglich der fdisk-Partition von x86-Systemen |
Wenn Sie die Solaris-Installations-CD verwenden, benötigt Solaris Web Start für eine Installation bzw. ein Upgrade zwei fdisk-Partitionen auf der Systemfestplatte.
Hinweis – Wenn Sie eine Installation oder ein Upgrade auf einem System durchführen, das über eine Service-Partition verfügt, dann behält das Installationsprogramm Solaris Web Start die Service-Partition bei und erzeugt die Solaris- und x86-Boot-fdisk-Partitionen. Weitere Informationen zum Beibehalten einer Service-Partition finden Sie in x86: Änderung des standardmäßigen Partitions-Layouts der Boot-Platte. |
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Einschränkungen bezüglich eines Upgrades von x86-Systemen |
Wenn Sie die Solaris-Installations-CD verwenden, können Sie Solaris Web Start nicht für ein Upgrade von Solaris 2.6 oder Solaris 7 verwenden. Für die Solaris-Installations-CD ist eine separate 10–MB-x86-Boot-Partition erforderlich, die in Solaris 2.6 und Solaris 7 noch nicht benötigt wurde. In diesem Fall müssen Sie für ein Upgrade Solaris Web Start von einer DVD oder einem Netzwerk-Installationsabbild ausführen, das Solaris suninstall oder eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation verwenden. |
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Voraussetzungen bezüglich der Adressierung logischer Blöcke bei x86-Systemen |
Verwenden Sie die Solaris-Installations-CD nur, wenn das System über die 1024-Zylinder-Grenze hinweg booten kann. Die logische Blockadressierung (LBA) ermöglicht das Booten über die 1024-Zylinder-Grenze und mehrere Solaris-Festplatten-Slices hinweg. Verwenden Sie die Solaris-Installations-CD, wenn die BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung unterstützen. Geben Sie Folgendes ein, um zu ermitteln, ob das System die logische Blockadressierung unterstützt:
Wenn der BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung unterstützt, wird die folgende Meldung angezeigt.
Wenn der SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung nicht unterstützt, erscheint die folgende Meldung.
Wenn der BIOS- und SCSI-Treiber für die Standard-Boot-Festplatte die logische Blockadressierung nicht unterstützt, verwenden Sie die Solaris-DVD oder ein Netzwerk-Installationsabbild für die Installation bzw. das Upgrade. |
Im Betriebssystem Solaris 9 (x86 Platform Edition) verwenden die Installationsprogramme Solaris Web Start und suninstall zur Berücksichtigung der Service-Partition ein neues Standard-Partitions-Layout für die Boot-Platte. Sollte Ihr jetziges System bereits eine Service-Partition umfassen, bietet Ihnen das neue Standardlayout die Möglichkeit, diese Partition beizubehalten.
Wenn Sie das Betriebssystem Solaris 9 (x86 Platform Edition) auf einem System installieren, das nicht über eine Service-Partition verfügt, dann erzeugt das Installationsprogramm diese nicht automatisch. Wie Sie eine Service-Partition auf Ihrem System erzeugen, entnehmen Sie bitte der Hardware-Dokumentation.
Das neue Standard-Layout umfasst die folgenden Partitionen:
Erste Partition – Service-Partition (vorhandene Größe)
Zweite Partition – x86-Boot-Partition (ca. 11 MByte)
Dritte Partition – Solaris-Partition (auf der Boot-Platte verbleibender Platz)
Soll dieses Standard-Layout verwendet werden, wählen Sie "Default“, wenn Sie vom Installationsprogramm zur Auswahl eines Layouts für die Boot-Platte aufgefordert werden.