Solaris Live Upgrade verwendet die Technologie des Solaris Volume Manager, um Boot-Umgebungen zu erstellen, die gespiegelte Dateisysteme enthalten können. Solaris Volume Manager bietet einen leistungsfähigen Ansatz zur zuverlässigen Verwaltung Ihrer Festplatten und Daten: den Einsatz von Volumes. Solaris Volume Manager ermöglicht Verkettungen (Concatenations), Striping und andere komplexe Konfigurationen. Solaris Live Upgrade bietet einen Teil dieser Funktionen an, so z. B. das Erstellen eines RAID-1-Volumes für das Root-Dateisystem (/).
Ein Volume kann Festplatten-Slices auf mehreren Festplatten so zusammenfassen, dass es gegenüber der Betriebsumgebung als eine einzige Festplatte erscheint. Die Möglichkeiten von Solaris Live Upgrade sind darauf beschränkt, eine Boot-Umgebung für das Root-Dateisystem (/) zu erstellen, die Verkettungen aus einzelnen Slices in einem RAID-1-Volume (Mirror) enthält. Diese Beschränkung liegt darin begründet, dass das Boot-PROM lediglich ein Slice für den Bootvorgang auswählen kann.
Bei der Erstellung einer Boot-Umgebung können Sie mit Solaris Live Upgrade die folgenden Aufgaben durchführen und verwalten.
Entfernen einer aus einem einzelnen Slice bestehenden Verkettung (Submirror) aus einem RAID-1-Volume (Mirror). Bei Bedarf kann der Inhalt als Inhalt der neuen Boot-Umgebung übernommen werden. Da der Inhalt nicht kopiert wird, kann die neue Boot-Umgebung rasch erstellt werden. Nachdem Sie den Submirror aus dem Mirror-Verbund entfernt haben, ist er kein Bestandteil des ursprünglichen Mirrors mehr. Lese- und Schreibvorgänge auf den Submirror werden nicht mehr über den Mirror durchgeführt.
Erstellen einer Boot-Umgebung, die einen Mirror enthält.
Anhängen von maximal drei aus einzelnen Slices bestehenden Verkettungen an den neu erstellten Mirror.
Um die Mirroring-Funktionen von Solaris Live Upgrade nutzen zu können, müssen Sie mindestens eine State Database und mindestens drei State Database Replicas anlegen. Eine State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab. Die State Database ist eine Sammlung aus mehreren replizierten Kopien der Datenbank. Jede dieser Kopien wird als State Database Replica bezeichnet. Indem Sie Kopien der State Database anlegen, schützen Sie Ihr System durch Redundanz gegen Datenverlust. Verfahren zum Erstellen einer State Database finden Sie unter “State Database (Overview)” in Solaris Volume Manager Administration Guide.
Zum Erstellen von Mirrors und zum Anhängen bzw. Entfernen von Submirrors für die neue Boot-Umgebung verwenden Sie den Befehl lucreate mit der Option -m.
Entsprechende Anweisungen finden Sie unter So erstellen Sie eine Boot-Umgebung mit RAID-1-Volumes (Befehlszeilenschnittstelle).
In Kapitel 10 ist die Spiegelung während der Installation im Überblick dargestellt.
Ausführliche Informationen zu anderen komplexen Solaris Volume Manager-Konfigurationen, die bei der Verwendung von Solaris Live Upgrade nicht unterstützt werden, finden Sie unter “Storage Management Concepts” in Solaris Volume Manager Administration Guide.
Begriff |
Beschreibung |
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Eine State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab. Die State Database ist eine Sammlung aus mehreren replizierten Kopien der Datenbank. Jede dieser Kopien wird als State Database Replica bezeichnet. Die Statusdatenbank überwacht und speichert Angaben zu Speicherort und Status aller bekannten Statusdatenbankreplikationen. |
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State Database Replica |
Eine Kopie einer State Database. Die Replica garantiert die Integrität der Datenbankdaten. |
Eine Gruppe physischer Slices oder anderer Volumes, die im System als ein einziges logisches Gerät erscheinen. Aus der Sicht einer Anwendung oder eines Dateisystems sind Volumes, was ihre Funktionsweise angeht, mit einer physischen Festplatte identisch. In manchen Befehlszeilen-Dienstprogrammen werden Volumes auch Metageräte genannt. |
Tabelle 33–2 zeigt die Komponenten, die Solaris Live Upgrade verwalten kann.
Tabelle 33–2 Volume-Klassen
Begriff |
Beschreibung |
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Eine Volume-Art, bei der Daten durch die Vorhaltung mehrerer Kopien repliziert werden. RAID-1-Volumes werden manchmal auch Mirrors genannt. Ein RAID-1-Volume besteht aus einem oder mehreren RAID-0-Volumes; diese werden Submirrors genannt. |
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Eine Volumenart, bei der es sich um einen Streifen (Stripe) oder eine Verkettung handeln kann. Diese Komponenten werden auch Submirrors genannt. Streifen oder Verkettungen stellen die Bausteine für Mirrors dar. |
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Ein RAID-1-Volume. Siehe RAID-1-Volume. |
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Ein RAID-0-Volume. Bei der Verkettung von Slices werden Daten so lange auf das erste verfügbare Slice geschrieben, bis dieses voll ist. Sobald ein Slice voll ist, werden die Daten auf das jeweils folgende Slice geschrieben. Verkettungen bieten keine Datenredundanz, es sei denn, sie sind Bestandteil eines Mirrors. |
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Siehe RAID-0-Volume. |
Abbildung 33–4 zeigt eine neue Boot-Umgebung mit einem RAID-1-Volume (Mirror), das auf zwei physischen Festplatten erstellt wurde. Der folgende Befehl erstellt die neue Boot-Umgebung sowie den Mirror.
# lucreate -n second_disk -m /:/dev/md/dsk/d30:mirror,ufs \ -m /:c0t1d0s0,d31:attach -m /:c0t2d0s0,d32:attach \ -m -:c0t1d0s1:swap -m -:c0t2d0s1:swap |
Dieser Befehl führt folgende Schritte aus:
Er erstellt die neue Boot-Umgebung second_disk.
Er erstellt den Mirror d30 und konfiguriert ein UFS-Dateisystem.
Er erstellt auf Slice 0 jeder physischen Platte eine aus einem einzelnen Slice bestehende Verkettung. Die Verkettungen werden d31 und d32 genannt.
Er fügt die beiden Verkettungen in den Mirror d30 ein.
Er kopiert das Root-Dateisystem (/) in den Mirror.
Er konfiguriert die Dateisysteme für den Swap-Bereich auf Slice 1 jeder physischen Platte.
Abbildung 33–5 zeigt eine neue Boot-Umgebung, die ein RAID-1-Volume (einen Mirror) enthält. Der folgende Befehl erstellt die neue Boot-Umgebung sowie den Mirror.
# lucreate -n second_disk -m /:/dev/md/dsk/d20:ufs,mirror \ -m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:detach,attach,preserve |
Dieser Befehl führt folgende Schritte aus:
Er erstellt die neue Boot-Umgebung second_disk.
Er bricht den Mirror d10 auf und entfernt die Verkettung d12 aus dem Verbund.
Er bewahrt den Inhalt der Verkettung d12; die Dateisysteme werden nicht kopiert.
Er erstellt den neuen Mirror d20. Sie haben nun zwei einzelne Mirrors: d10 und d20.
Er hängt die Verkettung d12 an den Mirror d20 an.