Solaris 9 9/04 Installationshandbuch

Erstellen einer Boot-Umgebung mit gespiegelten Dateisystemen

Solaris Live Upgrade verwendet die Technologie des Solaris Volume Manager, um Boot-Umgebungen zu erstellen, die gespiegelte Dateisysteme enthalten können. Solaris Volume Manager bietet einen leistungsfähigen Ansatz zur zuverlässigen Verwaltung Ihrer Festplatten und Daten: den Einsatz von Volumes. Solaris Volume Manager ermöglicht Verkettungen (Concatenations), Striping und andere komplexe Konfigurationen. Solaris Live Upgrade bietet einen Teil dieser Funktionen an, so z. B. das Erstellen eines RAID-1-Volumes für das Root-Dateisystem (/).

Ein Volume kann Festplatten-Slices auf mehreren Festplatten so zusammenfassen, dass es gegenüber der Betriebsumgebung als eine einzige Festplatte erscheint. Die Möglichkeiten von Solaris Live Upgrade sind darauf beschränkt, eine Boot-Umgebung für das Root-Dateisystem (/) zu erstellen, die Verkettungen aus einzelnen Slices in einem RAID-1-Volume (Mirror) enthält. Diese Beschränkung liegt darin begründet, dass das Boot-PROM lediglich ein Slice für den Bootvorgang auswählen kann.

Bei der Erstellung einer Boot-Umgebung können Sie mit Solaris Live Upgrade die folgenden Aufgaben durchführen und verwalten.

Um die Mirroring-Funktionen von Solaris Live Upgrade nutzen zu können, müssen Sie mindestens eine State Database und mindestens drei State Database Replicas anlegen. Eine State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab. Die State Database ist eine Sammlung aus mehreren replizierten Kopien der Datenbank. Jede dieser Kopien wird als State Database Replica bezeichnet. Indem Sie Kopien der State Database anlegen, schützen Sie Ihr System durch Redundanz gegen Datenverlust. Verfahren zum Erstellen einer State Database finden Sie unter “State Database (Overview)” in Solaris Volume Manager Administration Guide.

Zum Erstellen von Mirrors und zum Anhängen bzw. Entfernen von Submirrors für die neue Boot-Umgebung verwenden Sie den Befehl lucreate mit der Option -m.

Tabelle 33–1 Von Solaris Live Update unterstützte Solaris Volume Manager-Elemente

Begriff 

Beschreibung 

State Database

Eine State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab. Die State Database ist eine Sammlung aus mehreren replizierten Kopien der Datenbank. Jede dieser Kopien wird als State Database Replica bezeichnet. Die Statusdatenbank überwacht und speichert Angaben zu Speicherort und Status aller bekannten Statusdatenbankreplikationen. 

State Database Replica 

Eine Kopie einer State Database. Die Replica garantiert die Integrität der Datenbankdaten. 

Volume

Eine Gruppe physischer Slices oder anderer Volumes, die im System als ein einziges logisches Gerät erscheinen. Aus der Sicht einer Anwendung oder eines Dateisystems sind Volumes, was ihre Funktionsweise angeht, mit einer physischen Festplatte identisch. In manchen Befehlszeilen-Dienstprogrammen werden Volumes auch Metageräte genannt.  

Tabelle 33–2 zeigt die Komponenten, die Solaris Live Upgrade verwalten kann.

Tabelle 33–2 Volume-Klassen

Begriff 

Beschreibung 

RAID-1-Volume

Eine Volume-Art, bei der Daten durch die Vorhaltung mehrerer Kopien repliziert werden. RAID-1-Volumes werden manchmal auch Mirrors genannt. Ein RAID-1-Volume besteht aus einem oder mehreren RAID-0-Volumes; diese werden Submirrors genannt.  

RAID-0-Volume

Eine Volumenart, bei der es sich um einen Streifen (Stripe) oder eine Verkettung handeln kann. Diese Komponenten werden auch Submirrors genannt. Streifen oder Verkettungen stellen die Bausteine für Mirrors dar.  

Mirror

Ein RAID-1-Volume. Siehe RAID-1-Volume. 

Verkettung

Ein RAID-0-Volume. Bei der Verkettung von Slices werden Daten so lange auf das erste verfügbare Slice geschrieben, bis dieses voll ist. Sobald ein Slice voll ist, werden die Daten auf das jeweils folgende Slice geschrieben. Verkettungen bieten keine Datenredundanz, es sei denn, sie sind Bestandteil eines Mirrors. 

Submirror

Siehe RAID-0-Volume. 

Abbildung 33–4 zeigt eine neue Boot-Umgebung mit einem RAID-1-Volume (Mirror), das auf zwei physischen Festplatten erstellt wurde. Der folgende Befehl erstellt die neue Boot-Umgebung sowie den Mirror.


# lucreate -n second_disk -m /:/dev/md/dsk/d30:mirror,ufs \ 
-m /:c0t1d0s0,d31:attach -m /:c0t2d0s0,d32:attach \ 
-m -:c0t1d0s1:swap -m -:c0t2d0s1:swap  

Dieser Befehl führt folgende Schritte aus:

Abbildung 33–4 Erstellen einer Boot-Umgebung und eines Mirrors

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.

Abbildung 33–5 zeigt eine neue Boot-Umgebung, die ein RAID-1-Volume (einen Mirror) enthält. Der folgende Befehl erstellt die neue Boot-Umgebung sowie den Mirror.


# lucreate -n second_disk -m /:/dev/md/dsk/d20:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:detach,attach,preserve

Dieser Befehl führt folgende Schritte aus:

Abbildung 33–5 Erstellen einer Boot-Umgebung unter Verwendung des vorhandenen Submirrors

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.