SunPCi Benutzerhandbuch

SunPCi-Laufwerke

SunPCi-Software verwendet drei verschiedene Arten von Laufwerken:

Emulierte Festplattenlaufwerke

Wenn Sie die SunPCi-Software installieren, wird ein standardmäßiges Laufwerk C: erstellt und einer emulierten Laufwerksdatei mit der Bezeichnung C.diskimage zugewiesen. Diese Datei befindet sich im Verzeichnis ~/pc. Standardmäßig werden sämtliche SunPCi-Fenster von diesem Laufwerk C: gestartet. Dabei werden die Dateien COMMAND.COM, AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS verwendet, die sich auf diesem Laufwerk befinden.


Hinweis -

Sie können mehrere Laufwerke C: und D: erstellen mit jeweils unterschiedlichen Anwendungen und Konfigurationen sowie gegebenenfalls ein Laufwerk hinzufügen. Es können jedoch jeweils nur ein Laufwerk C: und ein Laufwerk D: gleichzeitig aktiviert sein. Dabei darf es sich jedoch nicht um dieselbe Datei handeln; Sie dürfen also eine Datei nicht als Laufwerk C: und danach noch einmal als Laufwerk D: anschließen.


"Erstellen und Konfigurieren eines neuen C: oder D: Laufwerks" enthält Informationen zum Erstellen und Konfigurieren dieser Laufwerke.

Sichern des Laufwerks C:

Nach der erfolgreichen Installation von Windows 95 können Sie eine Kopie des Festplatteninhalts des Laufwerks C: erstellen. Dadurch steht Ihnen jederzeit eine Sicherungskopie des Laufwerks zur Verfügung, falls Sie Daten vom Laufwerk wiederherstellen müssen.


Hinweis -

Sie sollten auf jeden Fall nach der Installation und Konfiguration von SunPCi und der Windows-Anwendungen eine Sicherungskopie des Laufwerks C: erstellen.


Das Laufwerk C: entspricht einer großen Datei, die auf der Festplatte der Workstation gespeichert ist. Mit dem SunPCi-Befehl cphd (copy hard disk) können Sie eine Kopie der Datei erstellen.

So erstellen Sie eine Sicherungskopie des Laufwerks C:

  1. Suchen Sie die Kopie der Festplatte auf dem Laufwerk C:.

    In der Regel befindet sich die Kopie im Verzeichnis pc im Home-Verzeichnis der Workstation. Um den Inhalt des Verzeichnisses anzuzeigen, geben Sie die folgenden Befehle ein, und betätigen Sie anschließend jeweils die Eingabetaste:


    % cd ~/pc
    % ls
    

    Üblicherweise wird nun eine Liste von Dateien angezeigt, einschließlich der Bezeichnung, die Sie dem Laufwerk C: bei der Installation zugewiesen haben (Beispiel: C.diskimage).

  2. Erstellen Sie eine Kopie der Datei.

    Geben Sie folgenden Befehl ein; ersetzen Sie dabei die Bezeichnung Ihrer Festplatte und den Namen, den Sie der Kopie zuweisen möchten. Drücken Sie die Eingabetaste.


    % /opt/SUNWspci/bin/cphd C.diskimage C.diskimage.copy
    

Erweiterungslaufwerke

Bei einem Erweiterungslaufwerk handelt es sich um ein Verzeichnis, über das Sie Zugriff auf das Solaris-Dateisystem vom SunPCi-Programm aus erhalten. Der Zugriff auf ein Erweiterungslaufwerk kann über das lokale System oder remote über das Netzwerk erfolgen. Diese Laufwerke dienen der Freigabe von Anwendungen und Datendateien. Beim SunPCi-Programm sind maximal 22 Erweiterungslaufwerke zum Speichern von Anwendungen und Dateien zulässig.

Es gibt drei Arten von Erweiterungslaufwerken:

Umgeleitete Laufwerke

Bei einem umgeleiteten Laufwerk handelt es sich um ein in DOS verbundenes Laufwerk. Die standardmäßigen Erweiterungslaufwerke F:, H:, und R: stellen umgeleitete Laufwerke dar. Diese Laufwerke werden während der SunPCi-Installation automatisch eingerichtet und in der Datei AUTOEXEC.BAT benannt. Sie müssen folglich nicht manuell auf Laufwerk F: zugreifen, um die DOS-Befehle von diesem Laufwerk einzusetzen.

Standardmäßig werden von SunPCi folgende Erweiterungslaufwerke zugewiesen:

Es besteht die Möglichkeit, mit Hilfe von rem-Anweisungen (remark) die standardmäßigen Laufwerkszuordnungen H: und R: aus der Datei C:\autoexec.bat zu entfernen und andere Erweiterungslaufwerke einzuhängen.


Achtung - Achtung -

Das Laufwerk F: darf nicht entfernt oder neu verbunden werden, da SunPCi sonst nicht ausgeführt werden kann.


Dateisystemlaufwerke

Bei einem Dateisystemlaufwerk handelt es sich um ein Erweiterungslaufwerk, das anhand des Windows-Explorer mit den Verzeichnissen im Solaris-Dateisystem verbunden wird. Im Gegensatz zu umgeleiteten Laufwerken können Dateisystemlaufwerke lange Dateinamen in Windows 95 vollständig verarbeiten.

Netzlaufwerke

Ein Netzlaufwerk wird ebenfalls über den Windows-Explorer verbunden, die Verbindung erfolgt jedoch mit den Verzeichnissen im Netzwerk. Um von Windows 95 auf die Solaris-Dateien und CD-ROMs zugreifen zu können, muß die Verbindung als Netzlaufwerk erfolgen. Befolgen Sie dazu die nachstehenden Anweisungen.

Zugriff auf Solaris-Dateien und CD-ROMs von Windows 95 aus

In diesem Abschnitt wird die Zuweisung und Verwendung von Solaris-Erweiterungslaufwerken (Netzlaufwerken) mit SunPCi und Windows 95 anhand des Windows-Explorer erläutert.

So verbinden Sie ein Solaris-Laufwerk oder -Verzeichnis für den Einsatz mit Windows 95:

  1. Klicken Sie auf die Schaltfläche Start, und wählen Sie im Popup-Menü Programme die Option Windows-Explorer.

    Der Explorer-Bildschirm wird angezeigt.

  2. Wählen Sie im Menü Extras die Option Netzlaufwerk verbinden.

    Das Dialogfeld Netzlaufwerk verbinden wird angezeigt.

  3. Klicken Sie auf den Dropdown-Pfeil rechts neben dem Feld Laufwerk:.

    Eine Liste nicht zugewiesener Laufwerksbuchstaben wird im Dropdown-Menü angezeigt.


    Hinweis -

    Alle Erweiterungslaufwerke, die bereits in der Datei autoexec.bat verbunden sind, (z. B. die Standardlaufwerke F:, H: und R:) werden in der Liste zwar angezeigt, können aber nicht zum Verbinden verwendet werden. Wenn Sie versuchen, diese Laufwerke zu verbinden, wird vom System eine Fehlermeldung ausgegeben: Gerät nicht verbunden.


  4. Bewegen Sie sich nach unten bis zum gewünschten Buchstaben, und markieren Sie diesen Buchstaben .

    Der Laufwerksbuchstabe wird im Feld Laufwerk: angezeigt.

  5. Geben Sie den nachstehenden Pfad im Feld Pfad: mit den entsprechenden Bezeichnungen Ihres Verzeichnisses und Unterverzeichnisses ein:


    \\Verzeichnis\Unterverzeichnis oder
    \\Verzeichnis\.
    

    Wenn Sie beispielsweise eine Solaris-CD-ROM für den Einsatz unter Windows verbinden möchten, verwenden Sie folgenden Pfad:


    \\cdrom\cdrom0
    


    Hinweis -

    Für einen verbundenen Pfad sind zwei Komponenten erforderlich, wenn Sie also ein Laufwerk mit einer UNIX-Unterverzeichniskomponente mit nur einem Element verbinden möchten, müssen Sie einen Punkt (.) als zweites Element verwenden. Beispiel:


    \\home\.
    



    Hinweis -

    Verwenden Sie im Verbindungspfad kein Sternchen, ansonsten wird von Windows 95 die Fehlermeldung Gerät nicht verbunden ausgegeben.


  6. Wenn das Erweiterungslaufwerk bei jedem Start von SunPCi automatisch verbunden werden soll, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben Verbindung beim Start wiederherstellen.

    Klicken Sie auf OK. Das neue Erweiterungslaufwerk wird im Explorer-Fenster angezeigt.

Verbinden eines Laufwerksbuchstaben mit einem Verzeichnis mit langem Pfad

Wenn Sie ein Laufwerk mit einem UNIX-Verzeichnis verbinden müssen, das mehr als zwei Pfadelemente aufweist (/Verzeichnis/Unterverzeichnis/Unterv2), müssen Sie symbolische Verknüpfungen von UNIX verwenden. Beispiel:

  1. Melden Sie sich als Root beim Computer an.

  2. Erstellen Sie eine Verknüpfung vom Root-Dateisystem, und ersetzen Sie dabei den Pfadnamen durch den im nachstehenden Beispiel angezeigten Pfad. Geben Sie den folgenden Befehl ein, und drücken Sie die Eingabetaste:


    # ln -s /net/typischerComputer/files1/Verzeichnis /Verzeichnis
    

  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Start, und wählen Sie im Popup-Menü Programme die Option Windows-Explorer.

    Der Explorer-Bildschirm wird angezeigt.

  4. Wählen Sie im Menü Extras die Option Netzlaufwerk verbinden.

    Das Dialogfeld Netzlaufwerk verbinden wird angezeigt.

  5. Klicken Sie auf den Dropdown-Pfeil rechts neben dem Feld Laufwerk:.

    Eine Liste nicht zugewiesener Laufwerksbuchstaben wird im Dropdown-Menü angezeigt.

  6. Bewegen Sie sich nach unten bis zum gewünschten Buchstaben, und markieren Sie diesen Buchstaben .

    Der Laufwerksbuchstabe wird im Feld Laufwerk: angezeigt.

  7. Geben Sie den nachstehenden Pfad im Feld Pfad: mit den entsprechenden Bezeichnungen Ihres Verzeichnisses für Verzeichnis ein:


    \\Verzeichnis\.
    

  8. Wenn das Erweiterungslaufwerk bei jedem Start von SunPCi automatisch verbunden werden soll, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben Verbindung beim Start wiederherstellen.

  9. Klicken Sie auf OK.

    Das neue Erweiterungslaufwerk wird im Explorer-Fenster angezeigt.

    Das Netzlaufwerk wird mit /Verzeichnis verbunden. Dabei handelt es sich um eine symbolische Verknüpfung zum Zielverzeichnis /net/typischerComputer/files1/Verzeichnis.

Installieren von Windows 95-Anwendungen auf Erweiterungslaufwerken

Sie können Windows 95-Anwendungen auf eines der emulierten Laufwerke (C: und D:) oder auf ein beliebiges, mit Hilfe des Windows-Explorer erstelltes Laufwerk installieren. Da unter DOS und folglich auf den standardmäßigen Erweiterungslaufwerken (F:, H: und R:) nicht mit langen Dateinamen gearbeitet werden kann, sollten Sie auf diesen Laufwerken keine Windows 95-Anwendungen installieren. Weitere Informationen zu den standardmäßigen Erweiterungslaufwerken erhalten Sie unter "Erweiterungslaufwerke".

Diskettenlaufwerke

Wenn die Workstation über ein internes Diskettenlaufwerk verfügt, wird dieses in Windows als Laufwerk A: bezeichnet.


Hinweis -

Wenn Sie auf der Workstation den Volume Manager (vold) ausführen, müssen Sie die Steuerung des Diskettenlaufwerks durch den Volume Manager deaktivieren, damit die Diskette unter SunPCi funktioniert. Mit dem Skript vold_floppy_disable, das sich im Verzeichnis /opt/SUNWspci/bin befindet, wird die Steuerung vold der Diskette deaktiviert. Führen Sie das Skript gegebenenfalls vor dem Starten von SunPCi aus. Andernfalls können Sie das Diskettenlaufwerk nicht als Laufwerk A: einsetzen.


Die meisten Workstations werden mit einem Diskettenlaufwerk geliefert; es gibt jedoch SPARCstation-Systeme ohne eingebautes Diskettenlaufwerk. Wenn Sie über ein solches SPARCstation-System verfügen, müssen Sie ein Laufwerk installieren, falls Sie Software von Diskette installieren oder Daten kopieren möchten.

Auswerfen von Disketten

Um die Diskette auf dem Laufwerk auszugeben, verwenden Sie zuerst folgenden Befehl in einem UNIX-Fenster:


% eject floppy

Vom System wird folgende Meldung ausgegeben:


/dev/rdiskette kann manuell ausgegeben werden

Drücken Sie die Taste zur manuellen Ausgabe am Diskettenlaufwerk der Workstation, um die Diskette auszuwerfen.

Verwenden von Low-Density-Disketten

Mit dem SunPCi-Programm müssen, wie auf einem PC, Low-Density-Disketten als solche formatiert, gelesen und beschrieben werden. Um Low-Density-Disketten zu formatieren, müssen Sie beim Formatieren die Diskettenparameter ausdrücklich festlegen.

So formatieren Sie eine Low-Density-DOS-Diskette:

  1. Geben Sie an der DOS-Eingabeaufforderung den DOS-Befehl format mit den Optionen /t und /n ein.

    Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl an der DOS-Eingabeaufforderung ein:


    C:\> format a: /t:80 /n:9
    

    Weitere Informationen zum Befehl format erhalten Sie, wenn Sie an der DOS-Eingabeaufforderung HELP FORMAT eingeben.

CD-ROM-Laufwerke

Sie können die CD-ROM-Laufwerke mit Hilfe des SunPCi-Programms anschließen, um auf DOS- und Windows-Software zuzugreifen. Die CD-ROM muß sich im HSFS-Format (High Sierra File System) befinden (die meisten, jedoch nicht alle kommerziellen CDs sind in diesem Format gespeichert). Der Zugriff auf die CD-ROM kann ausschließlich durch Erstellung eines SunPCi-Erweiterungslaufwerks erfolgen. Die SunPCi-Software bietet keine Unterstützung für Microsoft CD-ROM-Erweiterungen.

Diese standardmäßige Laufwerkverbindung unterstützt keine langen Dateinamen, die bei Windows 95 verwendet werden. Um Software von einer CD zu installieren, für die lange Dateinamen erforderlich sind, verbinden Sie das CD-ROM-Laufwerk im Windows-Explorer mit einem anderen Buchstaben, z. B. Z:. Anweisungen hierzu erhalten Sie unter "Zugriff auf Solaris-Dateien und CD-ROMs von Windows 95 aus".


Hinweis -

Wenn der Solaris Volume Manager aktiviert ist, lautet die standardmäßige Laufwerkverbindung für das CD-ROM-Laufwerk R:\cdrom\cdrom0.


Um die CD aus dem CD-ROM-Laufwerk auszugeben, verwenden Sie den Befehl CD auswerfen im Menü Optionen, oder drücken Sie Meta-E.