Versionshinweise zu Sun Java System Message Queue 3.7 UR1

Arbeiten mit Solaris 10-Zonen

Als Zone wird eine Container-Technologie von Solaris bezeichnet, die separate Umgebungen auf einem Computer bereitstellt und Anwendungen logisch voneinander isoliert. Zonen ermöglichen Ihnen die Erstellung virtueller Betriebssystemumgebungen innerhalb einer Instanz des Solaris-Betriebssystems. Durch die Ausführung von Anwendungen in unterschiedlichen Zonen können unterschiedliche Instanzen oder unterschiedliche Versionen derselben Anwendung auf einem einzigen Computer ausgeführt werden, während es gleichzeitig möglich ist, alle Ressourcen zentral zu verwalten und gemeinsam zu verwenden.

Dieser Abschnitt bietet einen kurzen Überblick über Zonen und beschreibt deren Verwendung mit Message Queue 3.7 UR1.

Grundlegendes zu Zonen

Eine Zonenumgebung umfasst eine globale Zone und eine oder mehrere nicht globale Zonen. Wenn Solaris 10 zum ersten maul auf einem System installiert wird, ist nur eine globale Zone vorhanden. Ein Administrator kann weitere nicht globale Zonen als untergeordnete Elemente der globalen Zone erstellen. Jede Zone wird als unabhängiges System angezeigt, auf dem Solaris ausgeführt wird. Jede Zone verfügt über eine eigene IP-Adresse, eine eigene Systemkonfiguration, eigene Instanzen der ausgeführten Anwendungen sowie einen eigenen Bereich im Dateisystem.

Die globale Zone enthält Ressourcen, die von den nicht globalen Zonen gemeinsam verwendet werden können. Auf diese Weise ist es möglich, bestimmte Verwaltungsfunktionen zu zentralisieren. Beispielsweise stehen Pakete, die in der globalen Zone installiert wurden, für alle nicht globalen Zonen zur Verfügung (Verbreitung). Dies ermöglicht eine zentrale Lebenszyklusverwaltung einschließlich Installation, Upgrade und Deinstallation. Gleichzeitig für die Isolierung durch die nicht globalen Zonen zu mehr Sicherheit und ermöglicht es Ihnen, unterschiedlich konfigurierte Instanzen oder unterschiedliche Versionen derselben Anwendung auf einem einzigen Computer auszuführen.

Bei nicht globalen Zonen wird zwischen Whole-Root-Zonen und Sparse-Root-Zonen unterschieden. Für welche dieser Zonen Sie sich als Umgebung für eine Anwendung entscheiden, richtet sich danach, welche Schwerpunkte Sie in Bezug auf administrative Steuerung und Ressourcenoptimierung setzen möchten.

Java Enterprise System - Zoneneinschränkungen

Die Java Enterprise System-Komponenten hängen von einigen gemeinsam genutzten Komponenten ab, was zu einigen Einschränkungen bei der Arbeit mit Zonen führt. In einer Zonenumgebung gelten für gemeinsam genutzte Komponenten die folgenden Regeln:

Diese Anforderungen wirken sich auf die Installation von Message Queue aus, da es sich um eine Produktkomponente von Java Enterprise System handelt und somit die Verwendung von Zonen eingeschränkt ist.


Hinweis –

Message Queue wird im /usr Verzeichnis installiert und muss daher zunächst in der globalen Zone installiert oder aktualisiert werden.


Message Queue - Fallbeispiele

Wenn Message Queue in der globalen Zone installiert ist, ist eine Weitergabe an alle nicht globalen Zonen konfiguriert. Nach der Installation von Message Queue in der globalen Zone ist in allen Zonen die gleiche Version Message Queue installiert: Melden Sie sich an einer beliebigen Zone an und führen Sie den Befehl pkginfo -l SUNWiqu aus. Sie werden feststellen, dass in der Zone die gleiche Produktversion installiert ist wie in der globalen Zone. Anschließend können Sie unabhängige Instanzen des Message Queue-Broker in jeder Zone ausführen, da die in den Verzeichnissen /var und /etc gespeicherten Instanzen- und Konfigurationsdaten nicht gemeinsam genutzt werden. (Die meisten der weiteren Java Enterprise System-Komponenten werden nicht weitergegeben, wenn sie in der globalen Zone installiert werden.)

Da Message Queue an nicht globale Zonen weitergegeben wird, ist die globale Instanz dauerhaft an die Installation in den nicht globalen Zonen gekoppelt. Jede Deinstallation oder Aktualisierung von Message Queue in der globalen Zone wirkt sich auf die Instanzen aus, die in den nicht globalen Zonen ausgeführt werden. Das folgende Beispiel zeigt, wie dieses Verhalten zu unerwünschten Ergebnissen führen kann:

  1. Sie installieren Message Queue 3.7 UR1 in der globalen Zone. Dies führt dazu, dass Message Queue 3.7 UR1-Pakete auch in allen nicht globalen Zonen installiert werden.

  2. Sie deinstallieren Message Queue 3.7 UR1 in einer Whole-Root-Zone. Anschließend installieren Sie Message Queue 3.6 in der Whole-Root-Zone.

    Sie verfügen nun über unterschiedliche Versionen von Message Queue in den verschiedenen Zonen. Diese Konfiguration kann in bestimmten Situationen von Vorteil sein.

  3. Sie deinstallieren Message Queue 3.7 UR1 in der globalen Zone. Dies führt dazu, dass Message Queue in allen weiteren Zonen ebenfalls deinstalliert wird - einschließlich der Message Queue 3.6-Instanz in der Whole-Root-Zone.

Berücksichtigen Sie stets den kaskadierenden Effekt, den die Installation bzw. Deinstallation von Message Queue in der globalen Zone hat.

Die zwei folgenden Praxisbeispiele erläutern, wie Sie unterschiedliche Instanzen und unterschiedliche Versionen von Message Queue in verschiedenen Zonen installieren.


Hinweis –

Wenn Sie Message Queue in einer Whole-Root-Zone unter Solaris 10, Solaris 10U oder Solaris 10U2 installieren möchten, müssen Sie zunächst ein Upgrade für Lockhart in der globalen Zone vornehmen. Zusätzliche Informationen finden Sie in den Umgehungsmöglichkeiten für Fehler 645030.


ProcedureSo installieren Sie die gleiche Version von Message Queue in unterschiedlichen Zonen

  1. Installieren Sie die gewünschte Version von Message Queue in der globalen Zone.

    Diese Versionen werden an eine bestehende nicht globale Zone weitergegeben. Wenn Sie zusätzliche nicht globale Zonen erstellen, wird Message Queue ebenfalls an diese Zonen weitergegeben. (Sie können unterschiedliche Instanzen sowohl in Whole-Root-Zonen als auch in Sparse-Root-Zonen installieren; der Einsatz von Sparse-Root-Zonen erlaubt jedoch eine effizientere Nutzung von Speicherplatz und anderen Ressourcen.)

  2. Wenn Sie Message Queue an eine beliebige andere nicht globale Zone weitergeben möchten, müssen Sie diese Zonen jetzt erstellen.

  3. Führen Sie eine Instanz von Message Queue in jeder nicht globalen Zone aus.

ProcedureSo installieren Sie unterschiedliche Versionen von Message Queue in verschiedenen Zonen

  1. Deinstallieren Sie Message Queue aus der globalen Zone.

  2. Erstellen Sie Whole-Root-Zonen, und konfigurieren Sie jede Zone so, dass das Verzeichnis /usr nicht gemeinsam genutzt wird. Sie erreichen dies, indem Sie bei Erstellung der Zone die folgende Direktive verwenden:

    remove inherit-pkg-dir dir=/usr
  3. Installieren Sie unterschiedliche Versionen von Message Queue in jeder Whole-Root-Zone.


    Hinweis –

    Berücksichtigen Sie, dass die Installation oder Deinstallation von Message Queue in der globalen Zone Auswirkungen auf alle Instanzen (und Versionen) von Message Queue hat, die in Whole-Root-Zonen ausgeführt werden.