Systemverwaltungshandbuch: IP Services

nsswitch.conf-Datei

Die Suchreihenfolge der Netzwerkdatenbanken wird in der Datei /etc/nsswitch.conf definiert. Das Oracle Solaris-Installationsprogramm erstellt eine standardmäßige /etc/nsswitch.conf-Datei für das lokale System, die auf dem Namen-Service basiert, den Sie während der Installation angegeben haben. Mit der Option „Keinen“ wählen Sie lokale Dateien als Namen-Service. Die resultierende nsswitch.conf-Datei sieht etwa wie folgt aus.


Beispiel 10–5 nsswitch.conf-Datei für Netzwerke, die lokale Dateien als Namen-Service verwenden


# /etc/nsswitch.files:
#
# An example file that could be copied over to /etc/nsswitch.conf;
# it does not use any naming service.
#
# "hosts:" and "services:" in this file are used only if the
# /etc/netconfig file contains "switch.so" as a
# nametoaddr library for "inet" transports.

passwd:          files
group:           files
hosts:           files
networks:        files
protocols:       files
rpc:             files
ethers:          files
netmasks:        files
bootparams:      files
publickey:       files
# At present there isn't a 'files' backend for netgroup; the
# system will figure it out pretty quickly,
# and won't use netgroups at all.
netgroup:        files
automount:       files
aliases:         files
services:        files
sendmailvars:    files

Diese Datei wird ausführlich in der Manpage nsswitch.conf(4) beschrieben. Die allgemeine Syntax lautet:

Datenbank zu-durchsuchender-Namen-Service

Das Feld Datenbank kann einen der vielen Datenbanktypen enthalten, die das Betriebssystem durchsuchen kann. Beispielsweise könnte das Feld eine Datenbank angeben, die sich auf Benutzer auswirkt (z. B. passwd oder aliases), oder eine Netzwerkdatenbanken. Der Parameter zu-durchsuchender-Namen-Service kann die Werte files, nis oder nis+ für die Netzwerkdatenbanken annehmen. Die hosts-Datenbank kann auch dns als zu durchsuchenden Namen-Service enthalten. Sie können auch mehrere Namen-Services anführen, z. B. nis+ und files.

In Beispiel 10–5 ist die einzige angegebene Suchoption files. Aus diesem Grund bezieht das lokale System die Informationen zur Sicherheit und zum Automounting wie auch die Netzwerkdatenbank-Informationen aus Dateien, die sich in den Verzeichnissen /etc und /etc/inet befinden.

Ändern der Datei nsswitch.conf

Das Verzeichnis /etc enthält die vom Oracle Solaris-Installationsprogramm angelegte Datei nsswitch.conf. Darüber hinaus enthält dieses Verzeichnis die Vorlagendateien für die folgenden Namen-Services:

Wenn Sie von einem Namen-Services zu einem anderen wechseln möchten, können Sie die entsprechende Vorlage in nsswitch.conf kopieren. Sie können nsswitch.conf auch selektiv bearbeiten und den standardmäßig zu durchsuchenden Namen-Service für einzelne Datenbanken ändern.

Angenommen, ein Netzwerk führt NIS aus, und Sie möchten die nsswitch.conf-Datei auf dem Netzwerkclients ändern. Der Suchpfad für die Datenbanken bootparams und ethers muss als erste Option files und dann nis enthalten. Das folgende Beispiel zeigt die korrekten Suchpfade.


Beispiel 10–6 nsswitch.conf-Datei für einen Client in einem Netzwerk, das NIS ausführt


# /etc/nsswitch.conf:#
.
.
passwd:        files nis
group:         files nis

# consult /etc "files" only if nis is down.
hosts:         nis    [NOTFOUND=return] files
networks:      nis    [NOTFOUND=return] files
protocols:     nis    [NOTFOUND=return] files
rpc:           nis    [NOTFOUND=return] files
ethers:        files  [NOTFOUND=return] nis
netmasks:      nis    [NOTFOUND=return] files	
bootparams:    files  [NOTFOUND=return] nis
publickey:     nis    
netgroup:      nis

automount:     files nis
aliases:       files nis

# for efficient getservbyname() avoid nis
services:      files nis
sendmailvars:  files

Ausführliche Informationen zum Ändern des Namen-Services finden Sie im System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP) .