Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Einführung in die statusfreie automatische Konfiguration

Die statusfreie automatische Konfiguration erfordert keine manuelle Konfiguration der Hosts, eine minimale Konfiguration der Router (wenn überhaupt) und keine zusätzlichen Server. Mit dem statusfreien Mechanismus kann ein Host eigene Adressen generieren. Dazu verwendet der statusfreie Mechanismus lokale Informationen sowie über Router bekannt gegebene nicht-lokale Informationen.

Sie können temporäre Adressen für eine Schnittstelle implementieren, die ebenfalls automatisch konfiguriert werden. Sie aktivieren einen temporären Adresstoken für eine oder mehrere Schnittstellen auf einem Host. Im Gegensatz zu standardmäßigen, automatisch konfigurierten IPv6-Adressen besteht eine temporäre Adresse aus dem Standortpräfix und einer zufällig erzeugten 64-Bit-Zahl. Diese Zufallszahl wird zur Schnittstellen-ID der IPv6-Adresse. Mit einer temporären Adresse als Schnittstellen-ID wird keine Link-lokale Adresse erzeugt.

Router geben alle Präfixe bekannt, die auf diesem Link zugewiesen wurden. IPv6-Hosts verwenden die Neighbor Discovery, um einen Teilnetzpräfix von einem lokalen Router zu beziehen. Hosts erstellen automatisch IPv6-Adressen, indem sie das Teilnetzpräfix mit einer Schnittstellen-ID kombinieren, die von der MAC-Adresse einer Schnittstelle erzeugt wird. Wenn keine Router vorhanden sind, kann ein Host nur Link-lokale Adressen erzeugen. Link-lokale Adressen können nur für die Kommunikation mit Knoten auf dem gleichen Link verwendet werden.


Hinweis –

Verwenden Sie keine statusfreie automatische Konfiguration, um IPv6-Adressen von Servern zu erstellen. Hosts erzeugen automatisch Schnittstellen-IDs, die auf Hardware-spezifischen Informationen während der automatischen Konfiguration beruhen. Die aktuelle Schnittstellen-ID könnte ungültig werden, wenn die vorhandene Schnittstelle gegen eine neue ausgetauscht wird.