Bei den meisten Unternehmen muss die Einführung von IPv6 in einem bestehenden IPv4-Netzwerk allmählich und schnittweise erfolgen. Die Oracle Solaris-Dual-Stack-Umgebung unterstützt sowohl IPv4 als auch IPv6. Da die meisten Netzwerke das IPv4-Protokoll verwenden, sind für IPv6-Netzwerke derzeit besondere Vorkehrungen erforderlich, um außerhalb ihrer Grenzen kommunizieren zu können. Zu diesem Zweck setzen IPv6-Netzwerke Tunnel ein.
Bei den meisten IPv6-Tunnelszenarios wird das abgehende IPv6-Paket in ein IPv4-Paket gekapselt. Der Grenzrouter des IPv6-Netzwerks richtet einen Punkt-zu-Punkt-Tunnel über die IPv4-Netzwerke zu einem Grenzrouter im IPv6-Zielnetzwerk ein. Das Paket durchläuft den Tunnel zum Grenzrouter im Zielnetzwerk, der das Paket entkapselt. Dann leitet der Router das separate IPv6-Paket an den Zielknoten weiter.
Die Oracle Solaris-Implementation von IPv6 unterstützt die folgenden Tunneling-Szenarios:
Ein manuell konfigurierter Tunnel zwischen zwei IPv6-Netzwerken über ein IPv4-Netzwerk. Das IPv4-Netzwerk kann das Internet oder ein lokales Netzwerk innerhalb eines Unternehmens sein.
Ein manuell konfigurierter Tunnel zwischen zwei IPv4-Netzwerken über ein IPv6-Netzwerk, in der Regel innerhalb eines Unternehmens.
Ein dynamisch konfigurierter, automatischer 6to4-Tunnel zwischen zwei IPv6-Netzwerken über ein IPv4-Netzwerk bei einem Unternehmen oder über das Internet.
Ausführliche Informationen zu IPv6-Tunneln finden Sie unter IPv6-Tunnel. Weitere Informationen zu IPv4-zu-IPv4-Tunneln und VPN finden Sie unter Virtuelle private Netzwerke und IPsec.